DE148981C - - Google Patents

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

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Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein kleiner Handschreibapparat, welcher wegen seiner einfachen Konstruktion, Billigkeit und leichten Handhabung jedermann zugänglich ist und in allen möglichen Fällen, selbst beim Rechnen, Anwendung finden kann, die gewöhnliche Art des Schreibens mit der Feder und den Stiften vollständig ersetzend. Der Typenträger ist ein durchsichtiges

ίο Käppchen, auf welchem die Typen in größeren Abständen voneinander angeordnet sind, so daß sie eine regelmäßige gewölbte Fläche, am besten einen Teil einer Kugeloberfläche bilden. Durch schwingende Bewegung des Apparates mittels eines im Mittelpunkte der Wölbung angebrachten Griffes werden die Typen in die Druckstellung gebracht und können unmittelbar oder durch die Spalte einer Führungsplatte in gerader Linie sauber abgedruckt werden. Die gewölbte Form der Typenfläche ermöglicht den Abdruck einer jeden Type einzeln, und infolge der unbe-

• dingten Durchsichtigkeit des Typennetzes kann der Abdruck einer jeden Type leicht verfolgt werden. Letzterer Zweck wird erreicht durch die Befestigung der Typen an dünnen Rippchen, so daß die Zwischenräume zwischen den Typen ganz frei bleiben und folglich auch das ganze Käppchen durchsichtig bleibt, oder durch die Befestigung der Typen an einem ununterbrochenen Kugelsegment aus durchsichtiger Masse. Das Farbkissen hat entsprechend der Wölbung der Typenfläche konkave Form; auch kann die Färbung selbsttätig erfolgen durch längliche Farbkissen an beiden Seiten der Zeilenspalte.

Gegenüber einer bekannten Einrichtung", bei welcher die Typen auf einem ringförmigen Körper angeordnet sind, besitzt die vorliegende Einrichtung die Vorteile einer besseren Übersichtlichkeit und schnelleren Handhabung.

Der Schreibapparat ist auf der Zeichnung abgebildet, und zwar zeigt:

Fig. ι eine Draufsicht des Apparates,

Fig. 2 einen senkrechten Querschnitt durch die Mitte desselben nach A-A der Fig. 1,

Fig'. 3 einen vertikalen Längenschnitt nach B-B der Fig. 1,

Fig. 4 und 5 Führungen oder Schablonen in Draufsicht, Fig. 6 und 7 dieselben im Querschnitt,

Fig. 8 einen Querschnitt durch das Farbkissen,

Fig. 9 eine andere Typenform.

Die Typen α (Fig. 1, 2 und 3) sind auf der Rückseite mit entsprechenden Aufschriften versehen und bilden mit ihren in radialer Richtung nach außen gerichteten Druckseiten eine kappenartig gewölbte Fläche, z. B. einen Teil einer Kugeloberfläche. Der Abstand der Typen voneinander und die Krümmung der Fläche müssen genügend sein, um unmittelbar mit der Hand jede Type einzeln abdrucken zu können. Die Befestigung der Typen in dieser Lage, so daß die sehr wichtige Bedingung der Durchsichtigkeit der Typenfläche erlangt wird, kann verschieden hergestellt werden. Man befestigt die Typen entweder an dünnen Rippchen b, welche, durch Querrippchen oder sonstwie miteinander verbunden, alles zu einem Ganzen vereinigen, breite Zwischenräume freilassend und so ein durch-

sichtiges Käppchen bildend, oder man befestigt die Typen auf einem ununterbrochenen Kugelsegment aus durchsichtigem Materiale, wie z. B. Glas, Zelluloid und dergl. Im letzten Falle (ununterbrochenerKugelabschnitt) können an Stelle der Rippchen auf der Kugelfläche Linien mit Querstrichen ober- und unterhalb der Buchstaben gezogen werden, welche die Geradehaltung der Buchstaben und den Abdruck derselben in gerader Linie sehr erleichtern. Jedenfalls müssen die weiten Zwnschenräume zwischen den Typen frei oder durchsichtig sein. Nicht nur jede Type muß sich deutlich und scharf abgegrenzt dem Auge darstellen, sondern auch das darunterliegende Papier mit den schon gedruckten Zeilen muß durch die Zwischenräume hindurch gut und deutlich zu sehen sein. Das gibt die Möglichkeit, jede Type auf einen beliebigen Punkt genau abdrucken zu können. Zur Bequemlichkeit werden die Buchstaben, Zahlen und Zeichen auf dem Apparate in solcher Ordnung angebracht, daß die öfter gebräuchlichen von ihnen in der Mitte des Käppchens liegen und die öfter nebeneinander stehenden auch auf dem Apparate möglichst unweit voneinander stehen.

Oben im Mittelpunkte der Krümmung ist ein mit rauher Oberfläche versehener Griff d angeordnet, welcher mit den Rippchen oder der durchsichtigen Fläche an einer oder mehreren Stellen verbunden ist.

Der Handschreibapparat besteht also nur aus:

i. den Typen, die einen Teil einer Kugeloberfläche oder überhaupt eine regelmäßige, in zwei Richtungen gekrümmte Fläche darstellen,

2. einem Netz von Rippchen in beliebiger Richtung und Form oder einer der Typenfläche entsprechend gekrümmten durchsichtigen Fläche, beide eine Art durchsichtiges Käppchen darstellend, welches zur Befestigung der Typen in ihrer Lage dient, und

.3. dem Griff im Mittelpunkte der Wölbung.

Die Gebrauchsweise des Apparates ist folgende :

Man nimmt den Apparat am Griff, versieht durch einen Aufdruck auf das Farbkissen alle Typen mit Farbe, bringt dann durch schwingende Bewegung des Apparates die betreffenden Typen in die Druckstellung (d. h. in die tiefste Lage) und drückt dieselben ab. Infolge der Anordnung der Typen auf einer in beiden Richtungen gewölbten Fläche erhält man jedesmal den Abdruck nur einer Type, wobei die benachbarten Typen das Papier nicht berühren dürfen.

Werden auf diese Weise die Buchstaben einer nach dem anderen abgedruckt, so bekommt man schon bei ganz geringer Übung eine gute und deutliche Schrift, besonders auf liniiertem Papier oder mit Hilfe eines untergelegten Linienblattes. Um vollständig gleichmäßige und ganz saubere Schrift zu haben und auch beim Anfang empfiehlt es sich, eine Führungsplatte bekannter Art zu benutzen, wie sie in den Fig. 4 und 5 in Draufsicht und Fig. 6 und 7 im Querschnitt dargestellt ist.

Eine solche Platte hat eine (Fig. 5) oder mehrere (Fig. 4) — bis zu einer vollen Seite — gerade, den Zeilen entsprechende Spalten η mit schrägen oder schräg hervorragenden Rändern (Fig. 6 und 7). Da die Breite der Spalten genau den viereckigen Typenkörpern entspricht, so können die Buchstaben nur in gerader Linie und gerade stehend durch die Spalte abgedruckt werden, wobei noch die nächsten Typen verhindert werden, in etwaige Berührung mit dem Papier zu gelangen. Um auch den Abstand zwischen den einzelnen Buchstaben zu regeln, sind die hervorragenden Ränder der Zeilenspalte etwas erhöht und der Buchstabenbreite entsprechend gezahnt (Fig. 5) und an den Seiten der Typenkörper entsprechende Schneiden e (Fig. 2 und 3) angebracht. Beim Abdruck greifen die Schneiden e in die Zahnlücken i ein und auf diese Weise können die Typen nur in bestimmten Abständen, entsprechend der Breite der Zähne /, abgedrückt werden, so daß man eine ganz gleichmäßige Schrift bekommt. Dabei kann für breitere Buchstaben wie m, w und die großen, vollständig die gewöhnliche, regelmäßige Form beibehalten werden, wenn man denselben den doppelten Raum (zwei Zahnlücken) auf der Zeile anweist und die Schneiden e an den Typenkörpern derselben dementsprechend anordnet, so daß diese Buchstaben genau in die Mitte des ihnen angewiesenen doppelten Raumes zu liegen kommen. Statt der vollen Zeilenspalte genügt auch schon der untere Rand derselben.

Wie oben erwähnt, kann der Schreibapparat auch ganz ohne Führungsplatte gebraucht werden, so z. B. beim Rechnen, Schreiben ins Unreine und bei Schnellschrift, wobei der Abstand zwischen den Typen und die Krümmung der Fläche größer sein müssen. Eine andere Art der Befestigung der Typen an den Rippchen ist in Fig. 9 angegeben.

Die Farbe liefert ein konkaves, der Krümmung der Typenfläche entsprechendes Färbkissen (Fig. 8), von solcher Größe, daß alle Typen auf einmal beim Aufdruck auf dasselbe mit Farbe versehen werden. Nachdem einige Worte geschrieben sind, drückt man den Apparat von neuem auf das Farbkissen. Schmale und lange Farbkissen können ebenfalls in bekannter Weise an beiden Seiten

der Zeilenspalte auf der Führungsplatte angebracht werden. Dann kommen, bei entsprechender Anordnung der Typen auf dem Apparate (in schiefen Reihen, wie in der Fig. i) bei jedem Abdruck einer Type, wenigstens sechs benachbarte Typen mit diesem Farbkissen in Berührung und werden mit Farbe versehen, so daß die weitere Färbung der Typen selbsttätig erfolgt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Handschreibapparat mit in gewölbter Fläche liegenden Typen, dadurch gekenn

   zeichnet, daß die Zwischenräume zwischen den Typen frei oder durchsichtig gemacht sind, indem der korb- bezw. kugelartig geformte Typenträger aus einzelnen Rippen gebildet oder als durchsichtiger hohler Kugelabschnitt hergestellt wird, an dem die Typen derart angeordnet sind, daß durch schwingende Bewegung des Apparates mittels eines im Mittelpunkte der kappenartigen Wölbung angebrachten Griffes jede Type in die Druckstellung gebracht und einzeln und genau auf den gewünschten Punkt abgedruckt werden kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   Berlin, gedruckt in der reichsdruckerei.