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Verfahren und Vorrichtung zum Auslaugen von Stoffen Die Erfindung
betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Auslaugen von Stoffen, insbesondere
im fortlaufenden Arbeitsgang und nach dem Gegenstromprinzip gemäß Patent 3:22446.
Die Auslaugevorrichtung nach den Patenten 303 8.1.6 und 589 233 ist insbesondere
zum Auslaugen von Stoffen, wie Sojabohnen, geeignet. Bei anderem Ausgangsgut, z.
B. bei Erdnüssen o. dgl., zeigt sich, daß das gernahlene, geschrotete oder sonst
zerkleinerte Gut sich in den. einzelnen Siebkästen zu einer dicht gelagerten Masse
zusammenballt und infolgedessen dem Extraktionsmittel nicht den gewünschten Durchgang
gestattet.
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Man hat vorgeschlagen, bei paternosterar tigen Apparaten das Extraktionsgut
in Siebkästen im Gegenstrom zum Lösungsmittel zu führen. Die Siebkästen, die oben
und unten durch ein Sieb geschlossen sein. mußten, wurden durch das Extraktionsmittel
hindurchgefördert. Diese Bauweise ist aber umständlich, insbesondere ist die Beschickung
und die Entleerung der Siebkästen schwierig. Zu jedem Arbeitsgang ist ein Stillsetzen
der Antriebskette erforderlich, so daß nur absatzweise gearbeitet werden kann. Auch
liegt bei diesem Verfahren, nach dem die Siebkästen nur in das Lösungsmittel eingetaucht
werden, nicht die Schwierigkeit vor, die kinetische Energie auffallender Flüssigkeitsstrahlen
zu beseitigen.
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Diese Nachteile werden nach dem Verfahren gemäß der Erfindung vermieden,
das sich dadurch auszeichnet, daß das Extraktionsmittel in sämtlichen Extraktionsbehältern
von unten nach oben geleitet wird. Die Extraktionsbehälter nach der Erfindung sind
unten und seitlich geschlossen, sie besitzen im unteren Teil einen Siebboden und
eine Einrichtung, beispielsweise ein Rohr, durch das das Extraktionsmittel des vorhergehenden
Extraktionsbehälters unter den Siebboden unterhalb des Extraktionsgutes geleitet
werden kann. ' Die Behälter besitzen ferner eine geeignete Überlaufeinrichtung,
durch die das Extraktionsgut nach dem nächsten Extraktionsbehälter weitergeleitet
wird. Zweckmäßig sind die Extraktionsbehälter an ihrem unteren Teil mit einem Ablaßorgan
versehen, das in Abhängigkeit zum Extraktionsvorgang gesteuert werden kann.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
veranschaulicht. Wie in der Zeichnung dargestellt ist, sind verschiedene Extraktionsbehälter
9, io und ri, die ähnlich wie die Behälter nach dem Patent 589 233 auf einer endlosen
Kette angeordnet sein können und durch eine Kammer fortlaufend bewegt werden, an
ihrem unteren -Teil i nicht mit einem Siebboden versehen, sondern geschlossen. Der
Siebboden 2 ist vielmehr in einem Abstand über dem Boden i angebracht, und das Gut
oberhalb des Siebbodens 2 in den Behältern 9, io und i i gelagert. Zur Einführung
des Lösungsmittels aus einem Rohr 4.2 unterhalb des Siebbodens 2 ist ein Rohr 3
mit einer Auffangschale q. vorgesehen, in die das Lösungsmittel hineinläuft, das
Rohr 3 unterhalb des Siebbodens verläßt, durch das zu extrahierende Gut nach oben
steigt und schließlich
in einem Überlauf 5 durch ein Rolir f, in
den Barunterliegenden Behälter io geleitet wird. und zwar wiederum durch eine Auffangschale
.4.' und ein Rohr 3' unterhalb des Siebbleches =' auf den Boden des Gefäßes io,
so> (laß es hier wiederum durch das Gut näcl.i oben steigt und durch einen Überlauf
;' und. ein Rohr t-)' in den Barunterliegenden Behälter i i in entsprechender Weise
geleitet wird usf. Auf diese `'eise wird vermieden, daß das Extraktionsgut durch
von oben auffließendes Lösungsmittel zusammengepreßt und die Oberfläche verschlämmt
wird. und es wird im Gegenteil eine Auflockerung des zu extrahierenden Gutes erzielt.
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Zweckmäßig enthält jeder der Extraktionsbeh-ilter ein Ablaßorgan,
beispielsweise einen Halin y', io' und i i', am unteren Teil de: Boden, der durch
einett Anschlag an der Kammerwand derart gesteuert werden kann. daß das im Extraktionsbehälter
vorhandene Lösungsmittel an einer beliebigen Stelle abgelassen «-erden kann, vorzugsweise
nach erfolgter letzter Spülung, um ein Abtropfen des fertig extrahierten Behälters
vorzunehrnen. Beim Ablassen können entweder die Barunterliegenden Behälter durch
eine entsprechende Berieselungsvorrichtung mit dein aus dein Ablaßlialin austretenden
Lösungsmittel von oben oder auch von unten bespült werden. Der Abfluß <ins dem
Hahn j, io', i i' usw. kann aber auch unmittelbar in die I?xtralctionslcannner erfolgen.
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Die Erfindung unterscheidet sich gegenüber dein Stand der Technik
dadurch, (1a13 (las Lösungsmittel sowohl auf der absteigenden Seite der paternosterartigen
Extraktionseinrichtung als auch an der ansteigenden Seite stets von unten nach oben
durch das Extraktionsgut geleitet wird. Man hat vorgeschlagen, die Extraktionskästen
sowohl unten als auch oben mit einem Siebboclen zu versehen und sie dann vermittels
einer endlosen Kette durch einen mit Lösungsmittel gefüllten Behälter so hindurchzuführen,
daß die Behälter ganz in dem Lösungsmittel untergetaucht werden. 'Diese Siebkästen
müssen daher allseitig vollständig abgeschlossen sein, weil sonst das Extraktionsgut
hinausgeschweinnit würde, während die Siebkästen nach der vorliegenden Erfindung
oben offen sind. Das hat ganz wesentliche @'orteile !in Gefolge. Insbesondere ist
die Füllung und Entleerung der allseitig geschlossenen Siebkästen sehr umständlich,
während die Siebkästen nach der vorliegenden Erfindung nach Beendigung des Extraktionsvorganges
einfach umgekippt werden. Auch wandert das Lösungsmittel bei den bekannten Extraktionseinrichtungen
nur auf dein absteigenden Trum der Förderkette von unten nach oben durch das Extraktionsgut,
nicht aber an der aufsteigenden Seite. Auch tritt (las vorliegende Problem bei den
bekannten Extraktionseinrichtungen nicht auf, weil die Extraktionsflüssigkeit dort
nicht in Strahlen mit einer gewissen Fallliölie auf das Extraktionsgut auftrifft.
Deshalb ist bei den bekannten Extraktionseinrichtungen auch nicht die kinetische
Energie eines fallenden Flüssigkeitsstrahles zu beseitigen.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsformen beschränkt.
Natürlich können die Einlaßrohre, der Überlauf und die Verbindungen sowie die Hähne
auch in anderer zw-erkm:il@iger Weise angeordnet werden, ohne (1a13 coiti Wesen
Gier Erfindung abgewichen wird.
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Die Einrichtung nach der vorliegenden Erfindung eignet sich für alle
Rohstoffe, die mit einem Lösungsmittel einem Atislaugeprozel3 unterworfen werden.