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Extraktoranlage, insbesondere zum Auslaugen von Gerbmaterialien. Die
Erfindung betrifft einen Extraktor zum Auslaugen von Gerb- und Farbstoffhälzern.
-rinden und -fruchten u. dgl. Die Gerbmaterialien «erden in gut zerkleinertem Zustande
ün Extraktor mit heißem Wasser in Berührung gebracht, so daß eine mehr oder weniger
stark konzentrierte gerbstoffhalüge Lauge entsteht.
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Bei diesen Extraktoren wird die Lauge, nachdem sie durch Umwälzen
eine bestimmte Konzentration erreicht hat. durch eine besondere Pumpe aus dem Extraktor
abgesaugt und in den benachbarten Apparat befördert. Hierbei geschieht das Absaugen
der Lauge unterhalb eines im Extraktorboden angeordneten Siebes, dessen. Größe durch
die Abmessung des Extraktors eine Beschränkung erfährt, so daß eine beträchtliche
Zeit zum Entleeren des Extraktors erforderlich ist.
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Gemäß der Erfindung wird dieser Nachteil dadurch beseitigt, daß an
das Bodensieb ein oder mehrere in an sich bekannter Weise in die Füllung des Extraktors
hineinragende, oben geschlossene Filterrohr; angeschlossen sind. Das Filterrohr
erm.ögli;,ht eine rasche Entleerung des vollgefüllten Extraktors, da der Abfluß
-nunmehr aus allen Höhenschichten des Extraktorinhältes und nicht nur lediglich
aus der unteren Schicht stattfindet; außerdem stellt das Filterrohr eine bedeutende
Vergrößerung des Extraktorsiebes dar, wodurch ebenfalls die Leerung des Extraktors
beschleunigt wird.
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Die rasche Entleerung jedes Eitraktors der Anlage ist in Hinblick
darauf von Bedeutung, daß das Umschöpfen in der ganzen Anlage vorteilhaft mit einer
einzigen Pumpe bewältigt werden soll, die in bestimmten Zeitabschnitten zum Umschöpfen
bzw. Entleeren desselben Extrab'tors bereit sein muß, Die bisher gebräuchlichen
Extraktoren haben außerdem noch den Nachteil-, daß das Absaugen immer nur aus ein
und derselben Schicht, beispielsweise der oberen, erfolgt. Da die Lauge infolge
ihres mit wachsender Konzentrationsstärke größeren spezifischen Gewichts nicht in
allen Schichten dieselbe Konzentrationsstärke aufweist - die oberen Schichten. sind
schwächer, die unteren stärker konzentriert -, so saugt die Umwälzpumpe immer nur
eine schwächer konzentrierte Flüssigkeit an. Infolgedessen ist ein öfteres Umwälzen
erforderlich, und es dauert längere Zeit, bis die vorgeschriebene Konzentrationsstärke
innerhalb eines Extraktors erreicht wird.
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Zur Vermeidung dieser L'belstände ist das Filterrohr erfindungsgemäß
mit seinem oberen Ende an die Saugleitung der Umwälzpumpe angeschlossen und das
untere Ende des Filterrohres, das nunmehr nicht unmittelbar an das Sieb angeschlossen
ist, durch ein Absperrorgan verschließbar, das beim Umwälzen
geschlossen
und beim. Entleeren des Extraktors zum Umschöpfen der Lauge geöffnet wird. Bei dieser
Ausbildung und diesem Anschluß des Filterrohres ist während des Umwälzens ein gleichmäßiges
Absaugen der Lauge aus allen Höhenschichten gesichert, so daß neben der gleichmäßigen
Zusammensatzung der Lauge bezüglich ihres Gerbstoffgehaltes auch eine Zeitersparnis
dadurch eintritt, daß erstens das Umwälzen an sich schneller vonstatten geht und
zweitens infolge des Absaugens einer Flüssigkeit mit gleichmäßiger Konzentrationsstärke
auch die Anzahl der Umwälzungen bis zur Erreichung der für einen. Extraktor vorgeschriebenen
Konzentrationsstärke verringert wird.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt,
und zwar zeigen Abb. i einen senkrechten Längsschnitt durch eine Ausführungsform
des Extraktors und Abb.2 im. senkrechten Längsschnitt eine Abänderungsform.
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Der Extraktor besteht aus einem Behälter i, dessen Deckel eine verschließbare
öffnung 2 zum Einfüllen der Gerbmaterialien hat. Der Boden des Behälters hat eine
ebenfalls verschließbare Öffnung 3 zur Entfernung der ausgelaugten - Gerbmaterialien.
Im unteren Teil des Extraktors befindet sich 'ein trichterförmiges Sieb 4. An..
den Extraktor ist unterhalb des Siebes ¢ das Saugrohr 5 einer Umschöpfpumpe 6 unter
Zwischenschaltung eines Ventils 13 angeschlossen; das Druckrohr 7 der Pumpe 6 führt
über -die Ventile 14 und 16 in den benachbarten Extraktor B. An den oberen Teil
des Extraktors ist das Saugrohr 9 einer Umwälzpumpe io angeschlossen, deren Druckrohr
ii unterhalb des Siebes 4 in den Extraktor mündet. An das Sieb 4 ist erfindungsgemäß
ein Filterrohr 12 angeschlossen, das zweckmäßig senkrecht nach oben in den Extraktor
hineinragt. und oben geschlossen, dagegen unten offen ist.
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Die Wirkungsweise dieses Extraktors ist folgende Beim Umschöpfen der
Flüssigkeit sind die Ventile 13 und 14 des Extraktors i geöffnet; das Ventil 15
ist geschlossen; dagegen ist das Ventil 16 des benachbarten Extraktors 8 geöffnet.
Alsdann saugt die Umschöpfpumpe 6 die Laube durch das Rohz 5 an und drückt sie durch
das Rohr 7 und das geöffnete Ventil 16 in den benachbarten Extraktor B. Das Filterrohr
12 bildet bei diesem Umschöpfen eine Vergrößerung des Siebes 4 und beschleunigt
hierdurch und durch die Möglichkeit des Herabsickerns der Flüssigkeit innerhalb
des Filterrohres aus den oberen Schichten des Extraktors in den Bereich des Saugrohres
5 das Umschöpfe. der Lauge bzw. das Entleeren des Extraktors i und damit das Füllen
des Extraktors B.
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Die Abb.2 unterscheidet sich von der Abb, .r nur durch eine andere
Ausbildung und einen anderen Anschluß des Filterrohres zu dem Zwecke einer gleichzeitigen
Verhesserung des Umschöpf- und Umwälzverfahrens. Das Filterrohr 17 ist mit seinem
oberen Ende an die Saugleitung 9 der Umwälzpumpe io angeschlossen und endet etwas
oberhalb des Siebes ¢, mit dem es nicht in Verbindung steht. Das untere Ende des
Filterrohres 17 ist durch ein Verschlußorgan, z. B. eine Klappe 18, verschließbar,
die von außen z. B. durch eine mit ihr verbundene Stange i 9 geöffnet und geschlossen
werden kann.
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Die Wirkungsweise.- dieser Ausführungsform ist folgende: Das Umschöpfverfahren
geht in derselben Weise vor sich, wie es bei dem Ausführungsbeispiel der Abb. i
beschrieben ist, nur ist hierbei die Klappe 18 geöffnet. Das Filterrohr 17. erfüllt
hierbei denselben Zweck wie dis Filterrohr 12, denn der fehlende Zusamlnenhang zwischen
denn Filterrohr 17 und dem Sieh 4. spielt praktisch: keine Rolle, da das Hinabfließen
der Flüssigkeit in dem Filterröter 17 aus den oberen Schichten in die unteren Schichten
bei, geö$neter Klappe 18 durch diesen fehlenden Zusammenhang nicht beeinträchtigt
ist.
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Beim Umwälzen der Flüssigket ist die Klappe i8 _gepchlossen, und die
Umwälzpumpe io saugt die Flüssigkeit bei. geschlossenem Ventil 13 durch das Filterrdbr
17 an und drückt sie unterhalb des Siebes 4 wieder in deal unteren Teil des Extraktors
hinein. Das Filterrohr 17 erfüllt also einem doppelten Zweck; es beschleunigt einreal
das Umschöpfen des gesamten Inhaltes, sobald beim Arbeiten der - Umscliöpfpumpe
6 die Klappe 18 geöffnet ist, und anderseits dient es beim Umwälzen zum gleichmäßigen
und beschleunigten Absaugen der Flüssigkeit aus verschiedenen Höhenschichten, sobald
die Umwälzpumpe io in. Betrieb und die Klappe 18 ,geschlossen ist.
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An Stelle eines Filterrohres können - auch mehrere Filterrohre innerhalb
eines Extraktors vorgesehen sein.