DE578025C - Verfahren und Vorrichtung zur Diffusion von Zuckerrueben oder Zuckerrohr - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Diffusion von Zuckerrueben oder Zuckerrohr

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DE578025C
DE578025C DE1930578025D DE578025DD DE578025C DE 578025 C DE578025 C DE 578025C DE 1930578025 D DE1930578025 D DE 1930578025D DE 578025D D DE578025D D DE 578025DD DE 578025 C DE578025 C DE 578025C
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diffusion
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B10/00Production of sugar juices
    • C13B10/08Extraction of sugar from sugar beet with water
    • C13B10/086Processes or apparatus with discontinuous loading

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Non-Alcoholic Beverages (AREA)

Description

  • Raffinerie Tirlemontoise Societe Anonyme in Tirlemont, Belgien Die bekannten Verfahren zur Behandlung von Zuckerrüben oder Zuckerrohr durch Diffusion zwecks Extrahierens von Zucker haben den Nachteil, daß stets die Säfte verschiedenen Zuckergehalts beim Fördern der fortlaufenden Flüssigkeitssäule und ebenso die verschiedenen ausgesüßten Schnitzel bei ihrer Förderung mehr oder weniger stark gemischt werden.
  • Wenn der in dem Behandlungsgut enthaltene Zuckersaft beispielsweise ungefähr 87/88 1 oder 95 kg pro ioo kg Rüben beträgt, werden durch die übliche Diffusion für gewöhnlich iio bis 1301 Saft mit Verlusten von etwa 0,3o bis o,5o % an Zucker des Gewichtes der Rüben erzeugt. Für die Entleerung der Diffuseure ist die gleiche Menge Wasser wie für die eigentliche Extrahierung des Saftes erforderlich, so daß im Vergleich zum Gewicht des behandelten Gutes eine sehr große Menge Wasser verbraucht wird.
  • Bessere Ergebnisse, d. h. eine Verringerung der Verdünnung des erzeugten Saftes und der Verluste an Zucker beim Extrahieren, sind nicht zu erzielen, selbst wenn das Schneiden des zu extrahierenden Gutes und die eigentliche Diffusion mit größter Sorgfalt durchgeführt werden.
  • Die angegebenen Nachteile lassen sich nur dadurch verringern, daß die Anzahl der Diffuseure einer Batterie vergrößert wird, doch sind hier praktisch Grenzen dadurch gezogen, daß durch den am Ende der Diffusionsbatterie herrschenden Druck des Wassers eine ununterbrochene Saftsäule von einem Diffuseur nach dem anderen gefördert werden muß, um das Maischen bzw. den Saftabzug aus dem letzten Diffuseur zu erzielen. Mehr als 16 Diffusionsgefäße können jedoch kaum Verwendung finden, da sonst der von den Schnitzeln gebotene Widerstand so groß wird, daß der Umlauf des Wassers in der Batterie nur durch Anwendung eines Druckes erzielt .werden könnte, der unzulässige Grenzen überschreitet. Diese zulässige Grenze wird bestimmt einerseits durch die Notwendigkeit des Dichthaltens der großen Füllungs- und Entleerungstüren, andererseits und ganz besonders durch die Vermeidung der Gefahr, daß der Saft durch den übermäßigen Druck Kanäle (oder Wege) geringeren Widerstandes in die Schnitzelmasse bildet und sich in denjenigen Teilen derDiffuseure nicht mehr erneuert, in welchen die Schnitzel am meisten zusammengepreßt sind.
  • Der Zweck der Erfindung ist nun, ein Verfahren zu schaffen, durch welches die oben angegebenen Nachteile restlos beseitigt werden, d. h. bei welchem eine geringere endgültige Verdünnung des Saftes, geringere Extraktionsverluste sowie eine gleichförmige Aussüßung und ein weit geringerer Verbrauch an Wasser als gewöhnlich erzielt werden.
  • Erreicht wird dies erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch, daß das Auslaugegut mit abgeteilten Flüssigkeitsmengen unter Vermeidung der Mischung der einzelnen Flüssigkeitsportionen während des Auslaugevorganges behandelt wird.
  • Auf den Zeichnungen sind einige Anlagen zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung beispielsweise dargestellt, und es zeigen Fig. z bis q. schematische Ansichten, aus welchen die Wirkungsweise einer Diffusionsbatterie gemäß der Erfindung ersichtlich ist, Fig. g einen Längsschnitt und Fig.6 einen Querschnitt durch eine stetig arbeitende Diffusionseinrichtung gemäß der Erfindung.
  • Angenommen, die in Fig. z veranschaulichten, einen Teil einer Batterie darstellenden sechs Diffuseure dl, d2, d3, d4, d5, d, sind mit Schnitzeln und Saft gefüllt, und der Saft soll aus dem Diffuseur dl nach dem Diffuseur d2 und der aus denn Diffuseur d2 nach dem Diffuseur d3 usw. geleitet werden. Um letzteres ohne Mischung des Saftes zu@erzielen, wird jedem Diffuseur ein Behälter r1, r2, y3, y4, y5, y,; zugeordnet. Wenn die Säfte der hintereinander angeordneten Diffuseure in die entsprechenden Behälter geleitet werden, tauchen die Schnitzel nicht mehr in den Saft ein, vielmehr kommt mit den Schnitzeln nur noch der ihnen anhaftende bzw. der darin enthaltene Saft in Berührung. Im nächsten Arbeitsgang wird nun in umgekehrter Weise verfahren, d. h. der Inhalt der Behälter wird wieder den Diffuseuren zugeführt, wobei jedoch, wie in Fig.2 durch Pfeile angedeutet worden ist, der Saft aus dem Behälter y1 in den Diffuseur d2, der aus dem Behälter y2 in den Diffuseur d3 usw. geleitet wird, derart, daß am Ende dieses Arbeitsganges die Säfte aus den verschiedenen Behältern um je einen Diffuseur weitergefördert worden sind, ohne daß hierbei ein Mischen der Säfte und eine Summierung der Drücke erfolgt.
  • Die obenerwähnten Behälter r1, y2 USW. können durch eine zusätzliche Reihe B von Diffuseuren ersetzt werden, die, wie Fig. 3 erkennen läßt, mit der Reihe A von Diffuseuren eine einzige Batterie bildet. Die Diffuseure der Reihe A sind mit Saft und Schnitzeln und die der Reihe B nur mit Schnitzeln gefüllt.
  • Im ersten Arbeitsgang werden die Säfte aus den Diffuseuren der Reihe A in die der Reihe B übergeleitet, d. h. der Saft aus der Einrichtung dl wird in die Einrichtung d2, der aus d3 in d4. . . , der aus dll in d12 übergeleitet. Im zweiten Arbeitsgang werden die Säfte aus den Diffuseuren der Reihe B nach denen der Reihe A geleitet, d. h. der Saft aus dem Diffuseur d., strömt nach dem Diffuseur d3, der aus dem- Diffuseur d4 nach dem Diffuseur d6 usw.
  • Die Arbeitsgänge sind mithin hier die gleichen wie beim oben beschriebenen Ausführungsbeispiel, und auch hier strömen die Säfte ohne die geringste Mischung oder Summierung der Drücke aus den Diffuseuren einer Reihe nach den Diffuseuren der anderen Reihe.
  • Die auf dieses Diffusionsverfahren zurückzuführende Wirkung ist ohne Erklärung verständlich, ergibt sich vielmehr von selbst.
  • Der Saft wird nicht mehr durch die verschiedenen Diffuseure gedrückt, überströmt vielmehr nacheinander die Schnitzel in den einzelnen Diffuseuren und wird hierbei dauernd angereichert. Da der Druck des Wassers keine Rolle mehr spielt, kann die Anzahl der Diffuseure sozusagen unbegrenzt erhöht werden, während die Verdünnung des extrahierten Saftes und die Zuckerverluste in den ausgelaugten Schnitzeln nach Wunsch herabgemindert werden kann. Die Diffusionswässer, die etwa ein Viertel bis ein Drittel der Gesamtverluste darstellen, fallen fort. Da an Stelle des Saftumlaufes unter Druck die Schnitzel einfach in den Saft eingetaucht werden, fallen die unter dem Namen »Nester« bekannten Stellen schlechter Aussüßung der Schnitzel fort, wodurch unbestimmbare Verluste vermieden werden. Durch den Fortfall der Abwässer wird die für die Diffusion erforderliche Menge Wasser um diesen Betrag verringert.
  • Da die Schnitzeheste dem Umlauf kein Hindernis mehr bieten, ist es bei dem neuen Verfahren ohne Schwierigkeit möglich, das Preßwasser der ausgelaugten Schnitzel wieder in den Diffusionskreislauf zurückzuführen, wodurch die Zuckerverluste um die Hälfte verringert werden.
  • Schließlich besteht noch ein Vorteil des neuen Verfahrens darin, daß jede Fermentationswirkung, die beispielsweise durch Einsetzen ungesunder oder schlecht gewaschener Rüben oder durch infiziertes Wasser entstehen kann, verhindert werden kann, da die Batterie ohne Schwierigkeit jederzeit besichtigt werden kann.
  • Es hat sich überdies herausgestellt, daß das oben angegebene Arbeitsverfahren hinsichtlich der Güte des Diffusionssaftes keinerlei Nachteile hat und Schaumbildung nicht vorkommt.
  • Weiter hat es sich herausgestellt, daß die Zeit, während welcher die Schnitzel nicht in dem Saft untergetaucht sind, nicht etwa für das Diffusionsverfahren verloren ist. Tatsächlich erfolgt eine stetige Diffusion des Zuckersaftes der inneren Zellen während dieser Zeit gegen die außen an den Schnitzeln noch anhaftende Saftschicht, und selbst im Innern der Schnitzel wird die Diffusion von dem mittleren, am wenigsten ausgesüßten Teil nach dem am meisten ausgesüßten äußeren Teil fortgesetzt.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung kann in mannigfacher Weise durchgeführt werden.
  • x. Die verschiedenen Diffuseure können aus Behältern hergestellt werden, die mit einem Deckel für den Einlaß von Druckluft ausgerüstet und mit der Außenluft verbunden sind. Die Strömung des Saftes aus den Diffuseuren der Reihe A nach denen der Reihe B erfolgt unter Wirkung von Druckluft auf den Saft in den erstgenannten Diffuseuren, während die Diffuseure der zweiten Reihe finit der Außenluft in Verbindung stehen.
  • Alle Arbeitsgänge erfolgen immer reihenweise von der Reihe A nach der Reihe B und umgekehrt, und die Luft- und Safthähne jeder Reihe können daher gleichzeitig geöffnet und geschlossen werden.
  • Das Maischen und der Saftabzug bieten keinerlei Schwierigkeit, und eine nähere Erklärung dieser Arbeitsgänge erübrigt sich hier.
  • Es leuchtet ein, daß die Vorrichtung nach der Erfindung ohne Schwierigkeit und ohne nennenswerte Abänderung bei einer gewöhnlichen Diffusionsbatterie angewendet werden kann, um diese Batterie in eine gemäß der Erfindung umzuwandeln.
  • 2. Eine andere praktische Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß die Reihen der Diffusionseinrichtungen beweglich angeordnet werden. Während des ersten Arbeitsganges befindet sich die Reihe A beispielsweise oberhalb der Reihe B, so daß der Saft aus denDiffuseuren der ersten Reihe in die der zweiten Reihe strömt. In der nachtfolgenden Arbeitsphase werden die Diffuseure der Reihe B oberhalb der der Reihe A gebracht usw. Bei diesem Verfahren müssen die Diffuseure verschoben werden, doch ist für die Durchführung dieses Verfahrens keine Druckluft erforderlich.
  • 3. Die Förderung des Saftes kann auch mit Hilfe von Pumpen, wie Fliehkraftpumpen u. dgl., erfolgen.
  • .. Das gleiche Ergebnis kann auch dadurch erreicht werden, daß der Saft in den Diffuseuren verbleibt und die Schnitzel von einem Diffuseur nach dem anderen gefördert werden. Das Verfahren besteht darin, daß die Schnitzel aus allen Diffuseuren gleichzeitig oder zu verschiedenen Zeiten ausgetragen werden, ohne den Saft abzulassen, worauf diese Schnitzel wieder in weniger konzentrierten Saft eingetaucht werden, derart, daß die Schnitzel jedesmal von einem Diffuseur nach dem nächstfolgenden durch die ganze Reihe hindurch im Sinne der normalen Extraktion geleitet werden.
  • So kann beispielsweise angenommen werden, daß die Schnitzel sich in durchbrochenen Behältern (Fig. q.) befinden, die in die Diffuseure eingetaucht werden können und möglichst genau in diese passen. Hierbei werden zunächst die durchbrochenen Behälter i', 2', 3' usw. aus den Diffuseuren i, 2, 3 herausgezogen, während im nächsten Arbeitsgang die Schnitzel in den Saft eingetaucht werden, wobei jedoch der Behälter i' in den Diffuseur 2, der Behälter 2' in den Diffuseur 3 usw. hineingesenkt wird.
  • Die beiden beschriebenen Diffusionsverfahren, Überleiten des Saftes und Überleiten der Schnitzel, liefern das gleiche Ergebnis, nämlich, wie bereits oben angegeben ist, eine beträchtlich bessere Aussüßung als bei der gewöhnlichen Diffusion und eine geringere Verdünnung des extrahierten Saftes. Weiter werden die unbestimmten Diffusionsverluste beseitigt, und für die Durchführung der Diffusion wird eine wesentlich geringere Menge Wasser benötigt, ohne hierbei den Fortfall der Abwässer zu berücksichtigen.
  • Die aufeinanderfolgende Überleitung des Zuckerrübensaftes zwecks Extrahierens des darin enthaltenen Zuckers ist bereits früher vorgeschlagen worden, und ebenso sind bereits früher Vorschläge dahingehend gemacht worden, die Rübenschnitzel von einem Extraktionsbehälter nach dem anderen zu leiten. Weder das eine noch das andere Verfahren ist jedoch für die Diffusion verwendet worden.
  • Das Verfahren nach der Erfindung kann stetig und sogar beinahe selbsttätig durchgeführt werden.
  • Bekanntlich sind in den letzten Jahren mehrere Vorrichtungen zur- stetigen Diffusion entworfen worden. Alle diese Vorrichtungen haben jedoch den oben angegebenen Nachteil des Mischens der Säfte oder Schnitzel oder der Schnitzel und der Säfte, wodurch ein ungenügendes Aussüßen und ein zu starker Saftabzug erfolgen.
  • Mit keinem der bekannten Verfahren kann daher die erfindungsgemäß gestellte Aufgabe gelöst werden, die, wie nochmals -wiederholt werden soll, auf die vollständige Trennung der Säfte der verschiedenen Diffuseure ohne Möglichkeit der Mischung hinausläuft.
  • Eine Ausführungsform einer Anlage zur Durchführung der stetigen Diffusion gemäß der Erfindung ist in Fig. 5 im Längs- und in Fig. 6 im Querschnitt dargestellt. Die Vorrichtung weist hier eine zylindrische Trommel A mit einer fortlaufenden inneren Scheidewand B, B, B in Form einer Schnecke auf, die als archi= medische, waagerecht angeordnete Schraube anzusprechen ist. Die Trommel A wird z. B. etwa bis zum Spiegel C mit Wasser angefüllt, derart, daß der Wasserspiegel die freie Kante der schraubenförmigen Scheidewand nicht erreicht. In dieser Weise werden durch jeden Gang der Schnecke voneinander isolierte Abteile D, D', D" begrenzt. Wenn die ganze Trommel langsam, beispielsweise in Richtung des Pfeiles a in Fig. 5, in Umdrehung versetzt wird, bleibt der Flüssigkeitsspiegel zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Schraubengängen der Scheidewand waagerecht, und die Flüssigkeit wird im Sinne der Achse des Zylinders weitergefördert, wie dies bei archimedischen Schrauben zum Heben von Wasser der Fall ist. Diese Förderung der Flüssigkeiten in den verschiedenen Abteilen erfolgt ohne jede Berührung oder Mischung der Flüssigkeiten aus den einzelnen Abteilen. Bei jeder Umdrehung der Trommel wird dieFlüssigkeit um eine Steigung der Schraube weitergefördert, d. h. um eine Strecke, die gleich der Breite eines Abteils ist. Die Richtung der Förderung der Flüssigkeit ist in Fig.5 durch den Pfeil b angegeben.
  • Um die Schnitzel nacheinander in die verschiedenen, im Innern der Trommel geförderten Flüssigkeiten einzutauchen, werden die Gänge der Schraube durch Roste oder durchbrochene Bleche E, E miteinander verbunden, die der Deutlichkeit halber in dem Längsschnitt -in Fig. 5 nicht dargestellt worden sind.
  • Durch die Roste oder Bleche wird die Bewegung der Flüssigkeit nicht behindert, da letztere durch die Zwischenräume zwischen den Stäben bzw. die Durchbrechungen hindurchfließt, doch werden durch diese Einrichtungen, wenn die Abteile mit einem Gemisch aus Saft und Schnitzeln gefüllt sind, letztere durch die Roste oder durchbrochenen Platten E, F_ zurückgehalten und durch die Drehung der Trommel in die Nähe der oberen Erzeugenden gebracht. Während dieser Bewegung tropfen die Schnitzel ab, und der Saft fließt in die Abteile zurück, welche die Schnitzel gerade verlassen haben. Die Schnitzel fallen schließlich senkrecht gegen den unteren Teil der Trommel. Betrachtet man die Schnitzel, die in einem bestimmten Augenblick die Mitte eines Flüssigkeit enthaltenden., Abteils, beispielsweise des Abteils D', einnehmen, so entspricht die Zeit, die zwischen diesem Augenblick und demjenigen, in welchem die durch die Drehung der Trommel angehobenen Schnitzel wieder nach unten fallen, verstreicht, ungefähr einer halben Umdrehung der Trommel, und während dieser Zeit wird die ganze Flüssigkeit um etwa eine halbe Steigung gefördert. . Hieraus ergibt sich, daß die Schnitzel so abstürzen, daß sie zwischen das Abteil, welches sie gerade verlassen, und in das nächstfolgende fallen. Die ganze Bewegung der Schnitzel erfolgt in derselben lotrechten Ebene senkrecht zur Achse der Trommel, ohne daß die Schnitzel hierbei in axialer Richtung weitergefördert werden.
  • Aus obigen Ausführungen ergibt sich, daß, wenn im Innern der Trommel an einem von dieser unabhängigen Rahmen feststehende schräge Bleche F, F o. dgl. mit einer Neigung gleich der halben Steigung der Schraube angeordnet werden, gleichzeitig den beiden folgenden Bedingungen genügt wird: a) Die herabfallenden Schnitzel gleiten auf den schrägen Blechen und fallen nicht rittlings auf die beiden Abteile, sondern in dasjenige Abteil hinein, welches sie gerade verlassen haben und in welchem jetzt eine andere Flüssigkeit sich befindet wie die, welche die Schnitzel gerade verlassen haben. b) Durch das Gleiten der Schnitzel auf den schrägen Blechen wird die Förderung in axialer Richtung in einer der Förderung der Flüssigkeiten entgegengesetzten Richtung, d. h. entgegen der durch den Pfeil b angedeuteten Richtung, erzielt, wobei, wie aus obiger Beschreibung hervorgeht, die beiden Bewegungen beinahe gleich sind, d. h. eine halbe Steigung der Schraube für jede Bewegung im entgegengesetzten Sinne bei jeder halben Umdrehung der Trommel betragen.
  • Es ergibt sich, daß mit der beschriebenen Vorrichtung die Diffusion mit Unterbrechung der Förderung des Saftes erzielt wird, wobei die Mischung mit Sicherheit verhindert wird. Hierbei sind ebenso viele aufeinanderfolgende Diffuseure vorhanden wie Schraubengänge. Das Mischen wird dadurch verhindert, daß einerseits die Flüssigkeiten der verschiedenen Diffuseure niemals miteinander in Berührung kommen und daß andererseits alle Schnitzel unbedingt zur gleichen Zeit die Vorrichtung durchlaufen, wodurch die Möglichkeit des längeren Verweilens von Schnitzeln und Flüssigkeit in dem einen oder anderen Abteil vollkommen ausgeschlossen ist.
  • Da die Flüssigkeiten und die Schnitzel gleichzeitig nach entgegengesetzten Richtungen gefördert werden, können das Beschicken mit frischen Schnitzeln und das Austragen der ausgelaugten Schnitzel ebenso wie die Zufuhr des Wassers und der Abfluß des Saftes an gegenüberliegenden Enden der Trommel erfolgen.
  • Die Erhitzung der Trommel kann von außen oder von innen und durch bekannte, auf das Brühen der Schnitzel und das Wiedererwärmen des Saftes sich beziehende Verfahren von Steffen oder Naudet erfolgen.
  • Die Erfindung ist nicht nur für die Behandlung von Rüben, sondern von allen zuckerhaltigen Pflanzen, wie Zuckerrohr usw., und auch für die Behandlung der Wurzeln von Zichorien, Erdäpfeln oder Dahlien und anderen Wurzeln geeignet, um aus diesen das Inulin zu extrahieren. Weiter soll die Erfindung nicht auf die hier als Beispiel beschriebenen und dargestellten Ausführungsformen beschränkt werden, da Abänderungen mannigfacher Art getroffen werden können, ohne von dem Wesen der Erfindung abzuweichen.

Claims (7)

  1. PATrNTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Diffusion von Zuckerrüben oder Zuckerrohr, dadurch gekennzeichnet, daß das Auslaugegut mit abgeteilten Flüssigkeitsmengen unter Vermeidung der Mischung der einzelnen Flüssigkeitsportionen während des Auslaugevorganges behandelt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung einer Diffusionsbatterie für den Auslaugeprozeß jedem Diffuseur ein Behälter zugeordnet wird und der Flüssigkeitsinhalt des Diffuseurs nach dem Behälter geleitet und dann erst dem nächstfolgenden Diffuseur der Batterie zugeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Säfte einer Reihe (A) von Diffuseuren in eine andere, parallel zu ihr angeordnete Reihe (B) von Diffuseuren geleitet werden oder die beiden Reihen eine einzige Linie von Diffuseuren bilden, wobei alsdann die Reihe (A) aus Diffuseuren gerader oder ungerader Zahl besteht, wobei jeweils eine Reihe mit Saft und Schnitzeln und eine Reihe nur mit Schnitzeln gefüllt ist. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die in den verschiedenen Diffuseuren einer Reihe oder mehrerer Reihen behandelten Schnitzel gleichzeitig oder zu verschiedenen Zeitpunkten herausgehoben und gleichzeitig bzw. zu verschiedenen Zeitpunkten in diejenigen Diffuseure gebracht werden, die in der Reihe, der sie vorher entnommen, folgen.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderung des Saftes durch Druckluft erfolgt.
  6. 6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Pumpen, z. B. Fliehkraftpumpen o. dgl., zur Förderung der Säfte dienen.
  7. 7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß entweder die Zwischenbehälter. oder die Zwischenbehälter und die Diffuseure oder aber die beiden Reihen von Diffuseuren, gegebenenfalls auch nur eine von ihnen, beweglich angeordnet sind, um die Förderung des Saftes durch Höhenunterschiede zu erzielen. B. Nach dem Gegenstromprinzip stetig arbeitende Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in einer umlaufenden Trommel eine Schnecke befestigt ist, deren Gänge durch Roste oder durchbrochene Bleche miteinander verbunden sind, und die Förderung der Schnitzel entgegen der Strömungsrichtung der Flüssigkeit durch eine Reihe von schräg angeordneten Blechen o. dgl. erzielt wird, die an der Drehbewegung nicht teilnehmen.
DE1930578025D 1930-02-11 1930-03-19 Verfahren und Vorrichtung zur Diffusion von Zuckerrueben oder Zuckerrohr Expired DE578025C (de)

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