DE966219C - Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Extraktion fester Stoffe durch Loesungsmittel - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Extraktion fester Stoffe durch Loesungsmittel

Info

Publication number
DE966219C
DE966219C DEM9807A DEM0009807A DE966219C DE 966219 C DE966219 C DE 966219C DE M9807 A DEM9807 A DE M9807A DE M0009807 A DEM0009807 A DE M0009807A DE 966219 C DE966219 C DE 966219C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cup
cups
miscella
extraction
descending
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEM9807A
Other languages
English (en)
Inventor
Dipl-Ing Karl Hanke
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
GEA Group AG
Original Assignee
Metallgesellschaft AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Metallgesellschaft AG filed Critical Metallgesellschaft AG
Priority to DEM9807A priority Critical patent/DE966219C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE966219C publication Critical patent/DE966219C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D11/00Solvent extraction
    • B01D11/02Solvent extraction of solids
    • B01D11/0269Solid material in other moving receptacles

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Extraction Or Liquid Replacement (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Extraktion fester Stoffe durch Lösungsmittel Zur Gewinnung löslicher Anteile aus festen Stoffen durch Extraktion mit Lösungsmitteln werden als kontinuierlich arbeitende Vorrichtungen Becherwerksextrakteure verwendet. Diese enthalten in einem gasdicht geschlossenen Gehäuse eine endlose Behälterkette, die über mindestens zwei Umlenkrollen geführt wird und eine in einer senkrechten Ebene liegende Bahn durchläuft. Dieser Umlaufweg enthält im allgemeinen zwei senkrechte, gegebenenfalls auch eine oder zwei waagerechte Strecken. Das Lösungsmittel oder die Miscella werden gewöhnlich auf die Oberfläche des Becherinhaltes aufgegeben, z. B. aufgesprüht. Es sind jedoch auch Becherformen vorgeschlagen worden, in welchen die Flüssigkeit das Extraktionsgut von unten nach oben durchdringt. Das zu extrahierende Gut wird jeweils in den obersten Becher der abwärts wandernden Becherreihe aufgegeben. Der feste Extraktionsrückstand wird aus einem kurz vor dieser Aufgabestelle angelangten Becher, z. B. durch Umstürzen, entleert. Das Lösungsmittel wird auf einen oder mehrere der obersten Becher der aufsteigender Becherreihe aufgegeben, durchfließt die in dieser Reihe enthaltenen Behälter von oben nach unten und wird schließlich in einen darunterliegenden Behälter gesammelt. Das hier angesammelte ölhaltige Lösungsmittel wird als Extraktionsmittel in der abwärts wandernden Becherreihe verwendet und einem oder mehreren der oberen Becher mittels Pumpen zugeführt.
  • In der aufwärts wandernden Becherreihe erfolgt eine Gegenstromextraktion. Reines Lösungsmittel trifft an der Aufgabestelle mit dem an löslichen Stoffen bereits weitgehend verarmten Extraktionsgut zusammen und nimmt beim Hinabrieseln durch die aufwärts wandernden Becher lösliche Stoffe auf, während der Olgehalt der in den Bechern beförderten Feststoffe abnimmt. Dabei werden auch kleine Konzentrationsunterschiede zwischen Lösungsmittel und Extraktionsgut für die Extraktion vorteilhaft ausgenutzt.
  • In der abwärts wandernden Becherreihe erfolgt die Extraktion im Gleichstrom. Das bereits öIhaltige Lösungsmittel trifft in den oberen Bechern dieser Reihe mit unbehandeltem Extraktionsgut zusammen. Beim Hinabrieseln durch die abwärts wandernden Becher wird die Miscella noch ölreicher, und dem Extraktionsgut werden lösliche Stoffe entzogen, bis ein Gleichgewicht erreicht ist, bei dem zwischen den Gehalten an löslichen Stoffen im Extraktionsgut und in der Miscella kein IÇonzentrationsgefälle mehr besteht und demgemäß keine Extraktion mehr erfolgt.
  • Wenn auch die Durchlaufgeschwindigkeit der Miscella größer ist als die Wanderungsgeschwindigkeit des Extraktionsgutes, so wird doch, wie Messungen ergeben haben, dieser zustand etwa in der Hälfte der absteigenden Becherreihe erreicht.
  • Die darunterliegenden Becher sind also für den Extraktionvorgang ungenutzt. In ihnen kommt auch der Vorteil der Gleichstromextraktion, daß das Extraktionsgut als Filter für die trübstoffhaltige Miscella dient, kaum mehr zur Geltung.
  • Für die Extraktion nutzlos sind in vertikalen Becherwerksextrakteuren auch die Becher, welche z. B. an den Umlenkrollen aus den von der Extraktionsflüssigkeit durchflossenen vertikalen Teilen des Umlaufweges heraustreten.
  • Durch die Erfindung wird die kontinuierliche Extraktion in stehenden Extrakteuren mit umlaufendem Becherwerk dadurch verbessert, daß die absteigende Becherreihe in mehrere Abschnitte aufgeteilt wird und daß das aus der aufsteigenden Reihe anfallende angereicherte Lösungsmittel auf den obersten Becher des untersten Abschnittes aufgegeben, aus dem untersten Becher wieder entnommen und in einem darüberliegenden Abschnitt dem obersten Becher zugeführt und dem untersten entnommen und gegebenenfalls in gleicher Weise durch weitere darüberliegende Abschnitte geleitet wird.
  • Durch die erfindungsgemäße Lösungsmittelführung wird die Zahl der für die eigentliche Extraktion nutzlosen Becher verringert, und in der abwärts wandernden Becherreihe wird eine stufenweise Gegenstromextraktion erreicht, wobei innerhalb der einzelnen Stufen über die darin enthaltenen Becher die Gleichstromextraktion und die damit verbundene ÄIöglidkeit der Miscellafiltration erhalten bleibt.
  • Zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Behälter der Becherkette mit steuerbaren Ausflüssen versehen, durch welche die aus dem einzelnen Behälter ablaufende Flüssigkeit entweder auf den nächsttieferen Becher geführt oder in ein seitlich außerhalb der Becherkette liegendes Sammelgefäß geleitet werden kann, von dem aus es zu einer anderen Stelle des Extraktionsvorganges gepumpt werden kann, um eine verbesserte Extraktionswirkung oder eine Filtration der Miscella zu erreichen.
  • Inbesondere kann mittels eines solchen steuerbaren Ausflusses die aus einem Behälter der ab steigenden Becherreihe ablaufende Flüssigkeit wahlweise auf den nächsttieferen Behälter geleitet oder seitlich abgezweigt und auf einen in der absteigenden Reihe höher liegenden Behälter geleitet werden. Aus diesem kann es durch einen oder mehrere darunterliegende Behälter geführt und danach in der beschriebenen Weise wiederum einem in der Reihe höher liegenden Behälter aufgegeben werden. Durch diese Art der Flüssigkeitsfüllrullg wird die absteigende Becherreihe in Abschnitte unterteilt, welche von der Flüssigkeit entgegengesetzt zur Laufrichtung der Becherkette durchlaufen werden, wie es für die Gegenstromextraktion erforderlich ist. Innerhalb jedes Abschnittes. der einen oder mehrere Becher enthalten kann, fließt die Flüssigkeit abwärts und in gleicher Richtung mit dem Becherwerk. Es herrscht also Gleichstrom.
  • Die Zahl der Abschnitte und die Zahl der in ihnen enthaltenen Becher kann nach Maßgabe der Anzahl der im absteigenden Teil des Becherwerkes insgesamt vorhandenen Becher beliebig gewählt werden. Die einzelnen Abschnitte können dabei eine verschiedene Anzahl Becher umfassen. Zweckmäßig werden im unteren Teil der absteigenden Reihe jedem Abschnitt nur ein oder zwei Becher zugeteilt, während im oberen Teil der Reihe, insbesondere dem obersten Abschnitt, so viel Becher zugeteilt werden, wie zu einer einwandfreien Filtration der Miscella erforderlich sind, also drei oder mehr Becher.
  • Die umschaltbaren Ausflüsse werden zweckmäßig als Drehsclieber, Schwenkrinnen oder in anderer geeigneter Form ausgebildet.
  • Zur Steuerung des Drehschiebers oder der Schweilkrinne od. dgl. wird zweckmäßig eine Anschlagschiene verwendet, an welche eine an dem zu bewegenden Teil des Umschaltorgans drehbar befestigte Rolle beim Abwärtsgang des Bechers anläuft und dadurch den zu bewegenden Teil von der »Durchlaufstellung«, in welcher er bisher mittels einer Feder und eines Begrenzungsanschlages gehalten wurde, auf die »Ableitstellung« umschaltet und diese Stellung so lange beläßt, wie die Länge der Schiene es vorschreibt. Beim Ablaufen der Rolle am Schienenende schaltet die Zugfeder wieder in die normale Durchlaufstellung.
  • Eine weitere Rolle ermöglicht beim Anlaufen an eine entsprechend angebrachte Schiene in gleicher Weise den gleichen Umschaltvorgang und das Festhalten in der Ableitstellung bei aufwärts steigendem Becher, falls dies gewünscht wird.
  • Diese Umschaltbewegung kann sowohl beim aufwärts wie auch beim abwärts gehenden Becher auch in der Weise erfolgen, daß die Schiene nur die Umschaltbewegung einleiter und bis zur Überwindung eines Federwiderstandes fortführt, während nach Überwindung des Federtotpunktes diese Feder den Umschaltvorgang beendet und die dadurch entstandene Ableitstellung so lange bei behält, bis eine andere Anschlagschiene die rückläufige Bewegung des beweglichen Teiles des Schaltorgans auslöst.
  • Im folgenden ist an Hand der schematischen Zeichnungen, Abb. I und 2, eines der möglichen Ausführungsbeispiele der Erfindung und an Hand der teilschematischen Abb. 3 der Aufbau eines Drehschiebers beschrieben bzw. an Hand der teilschematischen Abb. 4 die Gestaltung einer Schwenkrinne erläutert.
  • In der Abb. 2 ist am unteren Kettensternpaar die Älöglichkeit des Umschaltens im auf- und im ablaufenden Kettenstrang nicht gezeichnet. In den Abb. 3 und 4 ist die Älöglichkeit, daß die Schiene den Schaltvorgang nur einleitet, nicht dargestellt.
  • Die beschriebenen Einrichtungen sind folgendermaßen aufgehaut: Vierundzwanzig Becher oder Körbe bis 24 sind entsprechend den Abb. I und 2 zwischen zwei endlosen Ketten 25 befestigt. welche über zwei Kettensternpaare 26 und 27 geführt und in Richtung des Pfeiles 28 in ständigem Umlauf gehalten werden. Dieses ganze Becherwerk ist in einem gasdichten Gehäuse 29 untergebracht. Am oberen Ende des absteigenden Kettenstranges ist eine Füllvorrichtung 30 und unterhalb des Kettenstrangpaares 26 eine Austragsvorrichtung 31 vorgesehen. Am oberen Ende des aufsteigenden Stranges sind zwei Frischlösemittelaufgabestellen 32 bzw. 86 vorgesehen. Zur absteigenden Seite des Systems gehören fünf Pumpen 33, 41, 44, 47 und 52 mit acht Absperrorganen 34, 36, 37, 42, 45, 48, 51 und 54 und sieben Aufgabestellen 35, 38, 39, 43, 46, 49 und 50. feder der Becher I bis 24 hat eine Becherachse 55, einen Siebboden 65 (s. Abb. 3), mehrere einstelll)are Auslaufdüsen 66 und als Umschaltorgan (wenn es sich um einen Drehschieber handelt) ein Drehschieherrohr 56 mit zwei Kammern 57 und 58 und zwei Eintrittsöffnungen 59 und 60, welche mit der Miscellaaustrittsöffnung 61 Korrespondieren.
  • Gemäß Abb. 4 besitzt jeder der Becher (bei Verwendung einer Schwenkrinne) eine an zwei vor den Stirnwänden der Becher liegenden Armen 62 um die Becherachse 55 schwenkbare Rinne 63 mit einer Auslaufrinne 64.
  • An der rechten EXammer 58 des Drehschiebers 56 ist ein Auslaufrohr 67 angebracht. Älit diesem Auslaufrohr 67 bzw. mit einem Arm 62 der Schwenkrinne 63 ist ein Hebe168 fest verbunden, welcher eine drehbar gelagerte Rolle 69 trägt. Eine Zugfeder 70, welche zwischen einer an der Becherwand befestigten Öse 7I und einer am Auslaufrohr 67 angebrachtell Öse 72 gespannt ist, gehört zur Drehschieberausführung, während hei Schwenkrinnenanwendung eine zwischen einer an der Becherwand befestigten Öse 73 und einer am Schwenkarm 62 angebrachten Öse 74 gespannt ist.
  • Außerdem ist eine der Rolle 69 entsprechende Rolle 74 drehbar am Auslaufrohr 67 bzw. an dem Schwenkarm 62 angebracht. 76, 77, 78 und 79 sind Anlaufschienen; So, SI und 82 sind Auffangrinnen für abwärts gehende, 83 für aufwärts gehende Becher mit Drehschieber; 84 ist eine Auffangrinne für abwärts gehende Becher mit Schwenkrinne. 85 ist ein an der Becherwand angebrachter Anschlag für das Auslaufrohr 67.
  • Die Wirkungsweise bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist folgende: Jeder der ständig im Sinne des Pfeiles 28 umlaufenden Körbe 1 bis 24 wird, wenn er etwa in die Stellung des Korbei 1 gelangt ist, mittels der Füllvorrichtung 30 mit dem zu extrahierenden Gut gefüllt, welches während eines Becherwerksumlaufes bis kurz vor der an der Stelle des Korbes 24 erfolgenden Entleerung in die Austragsvorrichtung 3I derart der Einwirkung des Lösungsmittels ausgesetzt ist, daß sein Extraktgehalt von einem Höchstwert beim Einfüllen auf einen Niedrigstwert beim Entleeren ahnimmt, während das Lösungsmittel sich stetig zu einer Miscella vqn ständig wachsendem Extraktgehalt anreichert und schließlich nach dem Durchströmen des noch extraktreichsten Extraktionsgutes am oberen Teil des absteigenden Stranges mit höchster Konzentration als Vollmiscella den Extrakteur verläßt. Schematisch ist der Weg des Extraktionsgutes und des Lösungsmittels besonders deutlich in Abb. I dargestellt.
  • Da in der Abb. 2 ein augenblicklicher Stand der Becherwerkskette festgehalten ist, die Becher jedoch während eines Umlaufes jede der vierundzwanzig bezeichneten Becherstellungen durchlaufen, so ist bei dieser nun folgenden Beschreibung der Wirkungsweise unter einer Bechernummer nicht der in der Zeichnung mit dieser Nummer gekennzeichnete Becher zu verstehen, sondern jeweils jener Becher, welcher in dem betreffenden beschriebenen Augenblick gerade die Stelle des mit dieser Nummer bezeichneten Korbes einnimmt.
  • Wenn also in Erklärung der Wirkungsweise gesagt wird, daß das bei den Aufgabestellen 32 bzw. 33 aufgegebene Frischlösungsmittel die Becher 22, 2I usw. bis I3 des aufsteigenden Kettenstranges unter ständiger Anreicherung mit Extrakt im Gegenstrom gegenüber dem Extraktionsgut durchläuft, so wird es in Wirklichkeit einige Becher mehr durchströmen, da während des Durchlaufes durch die genannten Becher weitere Körbe, I2, II usw., in den aufsteigenden Strang eintreten. Sinngemäß ist dies auch für die übrigen beschriebenen Vorgänge zu beachten.
  • Bei dieser Gegenstrombewegung begegnet die sich stetig mit Extrakt anreichernde Miscella stets einem noch extraktreicheren Extraktionsgut, so daß ständig ein entsprechendes Konzentrationsgefälle zwischen Extraktionsgut und Miscella für die Erzielung einer guten Extraktionswirkung vorhanden ist. In der am Boden des Extrakteurgehäuses 29 vorgesehenen Sammelkammer 32 wird die nach dem Durchlaufen der Becher des aufsteigenden Kettenstranges entstandene Halbmiscella gesammelt und zwecks Anreicherung zur Vollmiscella im stufenweisen Gegenstrom durch die Körbe des absteigenden Stranges geführt. Mittels der Pumpe 33 wird sie, durch das Absperrorgan 34 regelbar, über die Aufgabestelle 35 dem obersten Becher g der untersten Gegenstromstufe zugeführt und durchströmt die zu dieser Stufe gehörigen Becher 9, 10 und ii mit Selbstfiltrationswirkung im Gleichstrom. Um das Leerlaufen der Becher 1 1 und 12 in der tiefsten Stellung am unteren Kettensternpaar 27 zu venneiden, kann über die Aufgabestellen 38 und 39, durch die Absperrorgane 36 und 37 regelbar, Halbmiscella auf die Körbe und I2 aufgegeben werden.
  • Die aus den Körben der untersten Gegenstromstufe austretende Miscella sammelt sich in der Bodenkammer 40 und wird mittels der Pumpe 41, durch das Absperrorgan 42 regelbar, über die Aufgabestelle 43 auf den obersten Becher der aus den Körben 7 und 8 bestehenden zweiten Gegenstromstufe aufgegeben, durchfließt diese beiden Körbe im selbstfiltrierenden Gleichstrom, wird nach Passieren des Korbes 8 seitlich abgeleitet und mittels der Pumpe I4, durch das Absperrorgan 45 regelbar, über die Aufgabestelle 46 auf den Becher 5 der aus den Körben 5 und 6 bestehenden nächsthöheren Gegenstromstufe aufgegeben und gelangt, nachdem sie die Becher dieser Stufe im selbstfiltrierenden Gleichstrom durchlaufen hat und wiederum seitlich abgeleitet wurde, zu der Pumpe 47, welche diese nun schon sehr mit Extrakt angereicherte Miscella zum obersten Teil des absteigenden Kettenstranges fördert. Durch das Absperrorgan 48 regelbar, wird die Miscella über die Aufgabestelle 49 auf den obersten Becher 1 der obersten Gegenstromstufe aufgegeben, welcher soeben mit frischem Extraktionsgut gefüllt wurde, wobei über die Aufgabestelle 50, durch das Absperrorgan 51 regelbar, in üblicher Weise bereits vor und während der Extraktionsguteinfüllung Miscella in den Becher 1 geleitet werden kann.
  • Beim Durchlaufen im selbstfiltrierenden Gleichstrom durch die mit frischem, also extraktreichstem Extraktionsgut gefüllten Körbe I, 2, 3 und 4 reichert sich die Miscella schließlich zur Vollmiscella mit höchstem Extraktgehalt an, wobei durch die bei dieser Stufe größere Anzahl hintereinandergeschalteter Körbe eine besonders gute Filtrationswirkung eintritt. Aus dem Becher 4 wird die entstandene trubarme Vollmiscella seitlich abgeleitet und mittels der Pumpe 52 durch die Abführungsleitung 53 zu der in der Zeichnung nicht dargestellten Extrakt-Lösungsmittel-Trennungsanlage geführt, während ein Teil der Vollmiscella über die Aufgabestelle 49, durch das Absperrorgan 54 regelbar, in den Becher I zusätzlich aufgegeben werden kann.
  • Durch eine besondere Einrichtung kann der aus einem Becherboden austretende Miscellastrom an den erforderlichen Stellen - z. B. am unteren Ende einer Gegenstromstufe - seitlich abgeleitet und auf einen anderen Becher - z. B. auf den obersten Becher der nächsthöheren Stufe - aufgegeben werden. Da dieses Umschalten sowohl für absteigende wie auch für aufwärts bewegte Becher durchführbar ist, so kann es auch zur Verhinderung des Leerlaufes der untersten Becher und zur Beschleunigung des Abtropfvorganges der Becher oberhalb der Frischlösemittelaufgabestelle gleichermaßen wie für die Schaltung der Gegenstromstufen verwendet werden. Die Abb. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Drehschiebers, die Abb. 4 ein Ausführungsbeispiel einer Schwenkrinne. In der »Durchlaufstellung« ist der direkte Durchlauf der Miscella in den darunterliegenden Korb freigegeben. Bei Verwendung eines Drehschiebers ist in dieser Stellung das Auslaufrohr 67 durch die Feder 70 entsprechend der strichpunktiert gezeichneten Stellung an den Anschlag 85 angelegt, die Eintrittsöffnung 59 der rechten Kammer 58 des Drehschiebers 56 ist von der korrespondierenden Austrittsöffnung 6I weggedreht und damit der Miscellaeintritt in die Kammer 58 verschlossen. Die Eintrittsöffnung 60 der Kammer 57 des Drehschiebers 56 steht jedoch direkt unter der Austrittsöffnung 6I, so daß die Miscella über die Kammer 57 und die Düsen 66 in den nächsten Becher austreten kann.
  • Bei Anwendung einer Schwenkrinne wird in »Durchlaufstellung« die Schwenkrinne 63 mit der Auslaufrinne 64 durch die Feder 86 in der strichpunktiert gezeichneten Weise nach rechts gezogen, so daß der Austritt der Miscella durch die Düsen 66 direkt in den darunterliegenden Korb erfolgen kann.
  • An den Stellen jedoch, wo der Miscellastrom bei Drehschieberverwendung in die Auffangrinne 80, 81 oder 82 bzw. bei Schwenkrinnenanwendung in SX geleitet werden soll, ist eine am Extrakteurgehäuse befestigte Anlaufschiene 77 bzw. 78, 79 angebracht, an deren Schrägfläche die Rolle 69 des absteigenden Korbes anläuft und gegen die Bechermitte zu gedrückt wird, so daß das Auslaufrohr 67 des Drehschiebers 56 unter Überwindung der Kraft der Feder 70 in die horizontale Lage gedreht wird und der Austritt der Miscella aus der Austrittsöffnung 6x durch die Eintrittsöffnung 59 der Kammer 58 des Drehschiebers 56 über das Auslaufrohr 67 in dieAuffangrinneSo, bzw. 8I, 82 erfolgt, von wo sie in die zugehörige Sammelkammer geleitet wird.
  • Bei Anwendung der Schwenkrinne wird auf die gleiche Weise durch das Wegdrücken der Rolle 69 die Schwenkrinne 63 unter Überwindung der Kraft der Feder 86 unter die Düsen 66 geschwenkt, so daß sie die aus den Düsen 66 austretende Miscella über die Auslaufrinne 64 in die Auffangrinne 84 leitet.
  • Der gleiche Umschaltvorgang wird bei dem aufsteigenden Korb durchgeführt, in dem eine Rolle 75, welche an dem Auslaufrohr 67 bzw. an dem Schwenkarm 62 sinngemäß angebracht ist, durch Anlaufen einer Anlaufschiene 76 das Auslaufrohr 67 in die »Al>leitstellung« bringt. Die für die Schwenkrinne sinngemäß erforderliche Anlaufschiene ist in der Zeichnung nicht dargestellt.
  • Sobald die Rolle 69 bzw. 75 am anderen Ende der Anlaufschiene abläuft, wird durch die Feder 70 bzw. 86 wieder die »Durchlaufstellung« herbeigeführt.
  • Die Aufgabe der Feder 70 bzw. 86 kann auch durch Blattfedern od. ä. übernommen werden. Die geschilderte Umschaltbewegung kann sowohl beim absteigenden wie auch beim aufsteigenden Becher in solcher Weise erfolgen, daß durchAnlaufen eines Anschlages nur die Umschaltbewegung eingeleitet und bis zur Überwindung eines Federwiderstandes fortgeführt wird. während nach Überwindung dieses Federtotpunktes der Umschaltvorgang rasch beendet und die dadurch entstandene »Ahleitstellung« so lange beibehalten wird. bis ein weiterer Anschlag die rückläufige Bewegung des beweglichen Teiles des Schaltorgans in gleicher Weise bewirkt. Dadurch können sich während der »Ableitstellung« möglicherweise auftretende seitliche Becherschwankungen nicht als Pendelbewegung der Schwenkrinne bzw. des Drehschieberauslaufrohres auswirken.
  • In der geschilderten Weise werden die Aufgaben, welche der Erfindung zugrunde lagen, erfüllt. Man erreicht dadurch eine Verringerung der erforderlichen Becherzahl infolge Aktivierung von bisher unproduktiven Bechern am unteren Kettensternpaar und vor der Entleerungsstelle und eine wesentliche Steigerung der Extraktionswirkung der absteigenden Körbe infolge des stufenweisen Gegenstromes, welcher die extrahierende Aktivität der unteren Hälfte des absteigenden Stranges bedeutend verbessert. Hierdurch wird eine Verringerung der Extrakteurbauböhe um ein Fünftel bis ein Viertel und infolgedessen eine fühlbare Herab setzung der Kosten des Extrakteurs sowie des zugehörigen Gebäudes möglich.
  • PATENTANSPRÜCI{E: I. Verfahren zur kontinuierlichen Extraktion fester Stoffe in stehenden Extrakteuren mit umlaufendem Becherwerk durch Aufgabe frischen Lösungsmittels im Gegenstrom auf der aufsteigenden Seite des Systems und Zuführen des angereicherten Lösungsmittels aus der aufsteigenden Seite auf die Becher der absteigenden Seite, dadurch gekennzeichnet, daß die absteigende Becherreihe in mehrere Abschnitte aufgeteilt wird und daß das aus der aufsteigenden Reihe anfallende angereicherte Lösungsmittel auf den obersten Becher des untersten Abschnittes aufgegeben, aus dem untersten Becher wieder entnommen und in einem darüberliegenden Abschnitt dem obersten Becher zugeführt und dem untersten entnommen und gegebenenfalls in gleicher Weise durch weitere darüberliegende Abschnitte geleitet wird.

Claims (1)

  1. 2. Vorrichtung zur Durchführung.des Verfahrens nach Anspruch I, gekennzeichnet durch die Anordnung eines steuerbaren Drehschiebers (56) und einer Schwenkrinne (63) mit Auslaufrinne (64) an jedem Becher, einer oder mehrerer Steuersdienen (77, 78, 79) und einer oder mehrerer daran anlaufenden Steuerrollen (69). einer Feder (70) und von mit Leithlechen versehenen Auffangrinnen (80 bzw. 8r, 82, 84).
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 589 233, 646 I89; : französische Patentschrift Nr. 968 83I.
DEM9807A 1951-06-08 1951-06-08 Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Extraktion fester Stoffe durch Loesungsmittel Expired DE966219C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEM9807A DE966219C (de) 1951-06-08 1951-06-08 Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Extraktion fester Stoffe durch Loesungsmittel

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEM9807A DE966219C (de) 1951-06-08 1951-06-08 Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Extraktion fester Stoffe durch Loesungsmittel

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE966219C true DE966219C (de) 1957-07-18

Family

ID=7294857

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEM9807A Expired DE966219C (de) 1951-06-08 1951-06-08 Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Extraktion fester Stoffe durch Loesungsmittel

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE966219C (de)

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE589233C (de) * 1933-01-20 1933-12-04 Hanseatische Muehlenwerke A G Vorrichtung zum Auslaugen von Stoffen
DE646189C (de) * 1934-06-15 1937-06-09 Hansa Muehle Akt Ges Verfahren und Vorrichtung zum Auslaugen von Stoffen
FR968831A (fr) * 1946-01-26 1950-12-06 Extraction Continue De Smet Procédé et installation pour l'extraction continue de liquides de matières solides à l'aide d'un solvant

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE589233C (de) * 1933-01-20 1933-12-04 Hanseatische Muehlenwerke A G Vorrichtung zum Auslaugen von Stoffen
DE646189C (de) * 1934-06-15 1937-06-09 Hansa Muehle Akt Ges Verfahren und Vorrichtung zum Auslaugen von Stoffen
FR968831A (fr) * 1946-01-26 1950-12-06 Extraction Continue De Smet Procédé et installation pour l'extraction continue de liquides de matières solides à l'aide d'un solvant

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1611109B2 (de) Filter mit selbsttaetiger entfernung des filterkuchens
DE966219C (de) Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Extraktion fester Stoffe durch Loesungsmittel
DE851176C (de) Einrichtung zur Gewinnung des Zuckersaftes aus Ruebenschnitzeln durch stetige Auslaugung
DE1710477A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Breitveredeln von bahnfoermigen Materialien,insbesondere Textilbahnen,auf nassem Wege
DE3326248A1 (de) Vorrichtung zum aufbereiten von verbrauchten emulsionen, loesungen und industrieabwaessern oder dergleichen
DE2512291C2 (de) Vorrichtung zum Abscheiden von Öl aus einem Öl-Wasser-Gemisch
DE311986C (de)
DE2555851A1 (de) Filter fuer eine feststoffteilchen enthaltende fluessige suspension
DE679708C (de) Paternosterartige Vorrichtung zum kontinuierlichen Extrahieren
DE877939C (de) Verfahren und Vorrichtung zur fortlaufenden Extraktion von OEl aus oelhaltigen Stoffen
DE890940C (de) Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Extraktion von festen Stoffen mit Loesungsmitteln in Becherwerks-Extrakteuren
DE728155C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Trennen von Schaum und Klarwasser in einem Absetzbehaelter
DE9300674U1 (de) Vorrichtung zum Erzeugen von Drehmomenten
DE410048C (de) Schlackenscheider
DE2021258A1 (de) Vorrichtung zum Trocknen von Kleidern
DE179286C (de)
DE2460521A1 (de) Abscheidereinrichtung
DE570771C (de) Vorrichtung zum kontinuierlichen Ausscheiden von OElen aus oelhaltigen Stoffen, insbesondere Fruchtfleisch, durch Auskochen
DE318798C (de) Siebsetzmaschine mit selbsttaetigem, rohrfoermigem Austrag der abzuscheidenden Berge
DE270007C (de)
DE947548C (de) Vorrichtung zur kontinuierlichen Gegenstromextraktion von Fluessigkeiten mit Fluessigkeiten
DE883123C (de) Speisevorrichtung fuer stehende oder liegende Becherwerke
DE506499C (de) Entpuderungsmaschine fuer Zuckerkoerper
DE940183C (de) Vorrichtung zum ununterbrochenen Extrahieren von Fluessigkeiten aus festen Stoffen, insbesondere von OElen
DE119134C (de)