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Vorrichtung zum kontinuierlichen Ausscheiden von Ölen aus ölhaltigen
Stoffen, insbesondere Fruchtfleisch, durch Auskochen Es sind Verfahren zur Gewinnung
von Öl aus ölhaltigen Stoffen, z. B. Früchten, bekannt, bei denen in einem heißen
Wasserbade das Öl ausgeschieden wird, nachdem die Stoffe im allgemeinen zunächst
in einem mit Rührwerk versehenen Behälter gekocht sind. Bei ölhaltigen Früchten
wird dann noch das Fruchtfleisch. bevor es in das heiße Wasserbad gelangt, von den
Nüssen mechanisch gelöst. In dein Wasserbade steigt das Öl zur Oberfläche empor,
wo es abgeleitet wird. Das Fruchtfleisch dagegen wird mittels einer Fördervorrichtung
aus dein Wasserbehälter ausgetragen und gegebenenfalls noch einer Preßvorrichtung
zugeführt, die das restliche Öl
ausscheidet.
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Die Erfindung betrifft nun eine Vorrichtung, um in kontinuierlicher
Arbeitsweise das 01 aus den gekochten ölhaltigen Stoffen, insbesondere Fruchtfleisch,
auszuscheiden.
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Im ölscheider ist ein Siebkasten angeordnet, unter dem sich eine Siebfläche
befindet, die ortsfest oder beweglich sein kann. Im ersteren halle bewegt sich über
die Siebfläche eine Fördervorrichtung beliebiger Art (Förderschnecke, Förderkette
o. dgl.), die die in den Ülscheider aufgegebenen ölhaltigen Stoffe durch das heiße
Wasserbad fördert. Die Siebfläche kann aber auch als den Siebkasten umgebende Trommel
ausgebildet werden, die im Innern mit Mittel versehen ist, um das Gut durch den
Olscheider hindurch und aus diesem lierauszufördern. Das im Ölscheider verdrängte
(-il steigt durch die Öffnungen des oberen Siebes zur Oberfläche des Wasserbades
empor, wo es abgezogen wird. Feste Bestandteile hält der über der Fördervorrichtung
angeordnete Siebkasten zurück. Die ganz oder zum Teil entölten Stoffe werden aus
dem Behälter ausgetragen und gegebenenfalls zu einer Presse gefördert. Auf dem Wege
dorthin haben die Stoffe genügend Zeit, sich zu entwässern, wobei, das ausgeschiedene
Wasser in die Scheidevorrichtung zurückfließt.
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Auf der Zeichnung sind beispielsweise mehrere Ausführungsformen des
Erfindungsgegenstandes dargestellt und zur Verwendung für die Ölgewinnung aus ölhaltigen
Früchten erläutert.
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Bei dem in Abb. i im Schnitt dargestellten Ausführungsbeispiel befindet
sich in dem ()1-scheider i ein Siebkasten, dessen Boden a, Seitenwände 3, q. und
Zwischenwände 5, 6 als Siebe ausgebildet sind. Unter diesem Siebkasten, dessen Boden
:2 sich etwa in halber Höhe des Behälters i befindet, ist noch ein Siebboden 7 angeordnet.
In dem Behälter i bewegt sich eine Fördervorrichtung. Diese besteht beim Ausführungsbeispiel
(Abb. i ) aus zwei seitlichen Kettensträngen 8, 9, die durch Verbindungsstege io,
die siebartig ausgebildet sein können, miteinander verbunden werden. Diese Stege
io sind einstellbar, d. 1i. sie können mehr oder weniger zur Waagerechten geneigt
sein; sie dienen zum Fördern des ölhaltigen Fruchtfleisches. Letzteres wird bei
i i in den Behälter i aufgegeben, sinkt in
ihm nieder und wird mittels
der Fördervorrichtung durch den Behälter hindurchgeführt, der mit heißem Wasser
1-efüllt ist. Die Kettenstränge laufen über die Scheiben 12, 13, 14. Die den Behälter
verlassenden Ketten werden schräg aufwärts geführt und wandern über einen Siebboden
15, der sich über einer Flüssigkeitsauffangrinne 16 befindet, die durch die Ouerritirie
17, ein oder mehrere Schwenkrohre 17' mit dem Behälter i verbunden ist. Die zum
Behälter zurückwandernden Ketten «-erden durch eine waagerechte Führung 18 und dann
um das Leitrad 12 steil nach unten in den Behälter zum Leitrad 13 geführt. In dem
Sieblasten sind zum Ablassen des Üls L`berlaufrohre i9 angeordnet, die oben trichterförmig
gestaltet sind und an die sich Abflußrohre 2o anschließen. Die Höhenlage der Überlauftrichter
i9 ist regelbar. In dem zwischen dem Siebboden 7 und dem Boden i' des Behälters
verbleibenden Raum sind Dampfzuführungsrohre 2i angeordnet. 22, 23 sind Schwenkrohre
zur Regelung der Höhe des Flüssigkeitsstandes im Behälter i. 24 bezeichnet einen
überlauftrichter für die Flüssigkeit. Eine Brauseeinrichtung a5 ist zum Abbrausen
des aus dem Behälter i kommenden Fruchtfleisches vorgesehen.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist folgende: Vor der Inbetriebnahme
wird der "Trog i finit heißem Wasser gefüllt. Das Wasser muß dauernd genügend heiß
erhalten bleiben, da nur dann ein genügendes Auslaufen des Fruchtfleisches zu erwarten
ist. Das z. B. durch einen Fruchtfleischabscheider unter Zufluß von heißem Wasser
von den Nüssen abgeschiedene und in den Behälter i aufgegebene Fruchtfleisch wird
durch die Mitnehmen i o der Fetten 8, 9 untergetaucht und dann langsam über den
Siebzwischenboden 7 des Troges i gezogen. Durch die schräg gestellten, gelochten
Mitnehmerbleche io wird das Fruchtfleisch wie in Taschen aufgefangen, während das
Wasser durch die Löcher der Mitnehmerbleche io durchströmt. Aufsteigende Faserteilchen
sammeln sich unter dem Siebboden :2 des Siebeinsatzes. Während des Durchganges des
Fruchtfleisches durch den Trog i wird das Ül durch das heiße Wasser ausgetrieben
und steigt an die Oberfläche. Durch die, der Dicke der Ölschicht entsprechend einstellbaren,
Ablauftrichter i9 wird (las 01 dann abgezogen, während das ständig zusammen mit
dem Fruchtfleisch in den Behälter i einlaufende heiße Wasser mit den feinen entölten
Sinkstoffen durch eines der einstellbaren beiden Schwenkrohre 22, 23 abgelassen
wird. Beim Dauerbetrieb wird ein Beharrungszustand erreicht werden, so daß meist
nach einmaliger Einstellung der Ablaufrohre 22,23 deren Lage unverändert
bleiben kann. Sollte durch Aufgabe einer größeren Fruchtfleisch- und Wassermenge
ein zu schnelles Steigen des Flüssigkeitsspiegels erfolgen, so kann das Wasser durch
das höher eingestellte Schwenkrohr 23 abfließen. Das aus dem Behälter i durch die
Fördervorrichtung aus getragene Fruchtfleisch wandert über den schräg ansteigenden
Siebboden 15. durch den das noch im Fruchtfleisch enthaltene Wasser durch die Rinne
16, die Querrinne 17 und die Rohre 17' in den Behälter zurückfließt. Das entwässerte
Fruchtfleisch wandert dann zur weiteren Bearbeitungsstelle.
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Bei dem in Abb. 2 im Schnitt dargestellten Ausführungsbeispiel dient
als Fördervorrichtung für das Gut durch den Behälter i eine über dem Siebboden 7
angeordnete Schnecke 26, die das Gut knetet und nach der --Nustragöffnung 27 des
Behälters i fördert. An die Öffnung 27 schließt sich eine Preßschnecke 28 an, die
von dem im unteren Teil gelochten =Mantel 29 umgeben ist. Die Schnecke 28 preit
das ausgetragene Gut zusammen, das dann durch den zwischen dein Konus
30 und dem Mantel 29 gebildeten, regelbaren Ringspalt 31 ausgetragen wird.
Die abgepreßte Flüssigkeit tritt durch die Öffnungen 32 im Mantel 29 aus und wird
zweckmäßig in den Behälter i zurückgeleitet.
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Das in Abb. 3 im Schnitt dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich im wesentlichen dadurch von den beiden in Abb. i und 2 dargestellten, daß der
im Behälter i angeordnete Siebkasten 33 von einer Siebtrommel 34 umgeben ist, die
zum Fördern des Gutes durch den Behälter i dient. Die Siebtrommel 34 ist auf den
Rollen 35 gelagert und im Innern mit Mitnehmen 36 versehen, die bei 36' an demTragring37
angelenkt sind. Das Gut wird der Vorrichtung mittels der Förderschnecke 38 zugeführt;
es fällt dann in den Behälter i und gelangt zwischen die von den Mitnehmern 36 gebildeten
Taschen. Die in beliebiger Weise, z. B. mittels Zahnkranz und Ritzel, angetriebene
Siebtrommel 34 führt dann das in den Taschen liegende Gut durch die Waschflüssigkeit
hindurch und hebt es aus diesen heraus, wobei sich während des Durchganges des Gutes
durch den Waschbehälter das Öl in der bei Abb. i beschriebenen Weise abscheidet
und abgeleitet wird. Die Mitnehmen 36, deren Arbeitsweise nachstehend noch näher
erläutert wird, schwenken dann in Pfeilrichtung x nach innen und lassen dabei das
zwischen ihnen befindliche Gut in die Austragschnecke 39 fallen. Der Schnekkentrog
40 ist mit Öffnungen 41 versehen zuni Durchläß der dem Gut anhaftenden Flüssigkeit,
die in den Behälter i abtropft.
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Wie aus der Abb. 4 ersichtlich, liegen die
uni die.
Achse 36' schwenkbaren '_Vlitnehnier 36, solange sich kein Gut in den zwischen den
Uitnehmern gebildeten Taschen befindet, mit ihren freien Enden an der Innenwandung
der Siebtrommel 34. an (Stellung I, Abb. 4.). Sobald sich die Trommel in aufsteigender
Bahn bewegt, schwenken diese etwas in Pfeilrichtungx, bis ihr in der Nähe derSchwenkachse
36" gelegenes Ende 36" an der Führungsschiene ,.2 anliegt (StellungII, Abb..I ).
Durch das Schwenken der il-Iitnehrner wird das zwischen den Mitnehmern 36 befindliche
Gut zusamniengedrückt und seine Entölung begünstigt. Haben die Mitilehmer die Stellung
III (Abb. 5) erreicht, so haben sie das Gut aus dein Wasserbad ausgehoben, und diese
Mitnehrner können nun, da die Führungsschiene .I2 dort endet, weiter in Pfeilrichtung
x bis in die senkrechte Lage ausschwingen (Stellung IV, Abb. 5). Dabei fällt dann
das vom Mitnehmen geförderte Gut in die Austragschnecke 39 (s. Abb. 3). Nach Durchwandern
des Scheitels der Siebtrommel 34. werden die Mitnehnier 36 durch die Leitschiene
.I3 entgegengesetzt der Pfeilrichtung _i- geschwenkt wild gleiten nun, mit ihrem
freien Ende auf der Leitschiene ,I3 liegend, an dieser entlang (Stellung \', Abb.
6). Am Ende der Leitschiene 43 befindet sich eine Feder 44, die in den Weg der Mitnehmen
hineinragt und beim \'orbeigang eines Mitnehrners zunächst zurückgedrückt wird.
Sobald aber der Schwenkpunkt 36' des Mitnehmers 36 sich unterhalb des Endes der
Feder 44 befindet, schwenkt diese den 1VIitnehmer36 in Pfeilrichtung y, so claß
er nun mit seinem freien Ende gegen die Innenwandung der Siebtrommel 34 anliegt,
er befindet sich dann wieder in der Stellung I. In dieser Lage wandern dann die
--XIitnehmer zum unteren Scheitel der Siebtrommel, wo sie dann wieder in die Stellung
1I übergehen. l'ber dem Siebkasten 33 ist ein dachförmiges Leitblech .I5 angeordnet,
das zum Auffangen etwa an dein Mitnehmen haften gebliebener Gutteile dient, die
dann an dem Leitblech hinabgleiten und in die Austragschnecke 39 oder die Förderschnecke
3$ gelangen.
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Bei \-erwendung einer Förderschnecke ist es zweckmäßig, dein Behälter
eine trichterförmige Gestalt zu geben, wobei dann die Schnecke an einer entsprechend
geneigten Trichterwandung emporsteigt. Im übrigen ist dann die Ausbildung des Behälters
die gleiche wie beim Ausführungsbeispiel nach Abb. i bzw. a. Der Siebkasten und
bei Ver-«-endung eines Siebbodens auch dieser bestchen zweckmäßig aus einzelnen,
leicht herausnehtnbaren Teilen, uni die Siebe leicht reinigen zu können. Die Ausbildung
der Fördervorrichtung ist beliebig. So kann sie anstatt, wie in Abb. i dargestellt,
aus Gelenkketten auch aus einem Strang bestehen, an dem Scheiben befestigt sind.
Die Siebfläche 7 kann auch in Halbkreisform den Siebkasten umgeben.
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Die Scheidevorrichtung ist in erster Linie zur Entölung des Fruchtfleisches
ölhaltiger Früchte bestimmt, sie könnte aber auch zur Ülgewinnung aus andern Stoffen
verwendet werden. Auch könnte inan bei ölhaltigen Früchten die Nüsse, die in besonderem
Arbeitsgang von noch anhaftendem Öl befreit werden, einer Waschung in einer solchen
Vorrichtung unterwerfen.