-
Vorrichtung zum ununterbrochenen Extrahieren von Flüssigkeiten aus
testen Stoffen, insbesondere von Ölen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur
kontinuierlichen Extraktion von Flüssigkeiten, insbesondere von Ölen, nach dem Gegenstromprinzip,
bestehend ,aus .einem endlosen Siebtransportband für das Extraktionsgut, Berieselungsanlagen
für das Lösungsmittel, unterhalb des oberen Transportbandes befindlichen Auffangkästen.
für die Miszella und Umpumpvorrichtungen für die Miszella.
-
Erfindungsgemäß sind die Berieselungsanlagen nur unter dem ersten
Teil der Auffangsgefäße in Richtung der Bewegung des Siebtransportbandes angeordnet.
Darüber hinaus befindet sich über dem anderen Teil ein Rechen zum Auflockern, der
Oberfläche des Extraktionsgutes. Diese Rechen können auch federnd aufgehängt werden.
Einzelheiten und Besonderheiteneiner erfindungsgemä,ßen Vorrichtung zum kontinuierlichen
Extrahieren von Öl aus Ölfrüchten sind aus den Zeichnungen zu entnehmen.
-
In den Zeichnungen ist Abb. i, die in drei Teile zerlegt ist, eine
Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei einzelne Teile weggelassen
sind; Abb. z ist ein Querschnitt nach der Linie II-II von Abb. i ; Abb.3 betrifft
seine Konstruktionseinzelheit der in der Vorrichtung nach Abb. i und z verwendeten
Zerstäuber für die Berieselungsflüssigkeit.
-
Gleiche Bezugnummern in den verschiedenen Abbildungen bezeichnen gleiche
Bauteile.
Die zuvor zerkleinerten Ölsaaten werden in einen Trichter
2 eingeschüttet. In diesem Trichter laufen sie unmittelbar auf ein Transportband
in Gestalt einer endlosen Kette 5. Ein Schieber 3 gestattet ein Regeln der Schichthöhe
des Behandlungsgutes 4, beispielsweisse zwischen 6o und 120 cm. Dmese Möglichkeit
einer Reglung der Schichthöhe bedeutet einen großen Vorteil, da man die Höhe nach
den Eigenschaften des Behandlungsgutes wählen kann.
-
Die endlose Kette 5 besteht aus einer Anzahl gelenkig miteinander
verbundener Elemente 38. Diese bestehen .aus starrem, mit Metallgewebe bespanntem
Rahmen und werden durch Rollen 39 auf einer Bahn 40 geführt. Die Verbindungen zwischen
den Rahmen werden durch Kniegelenke gebildet. Die Kette 5 wird durch Mine Antriebstrommel
6 langsam weiterbewegt.. Die Antriebstrommel 6 wird beispielsweise von :einem Elektromotor
aus über zwei Zahnräder 41 und 42 angetrieben. Sie besitzt Vertiefungen 43,
in denen .die Rollen 39 Aufnahme finden. Die Antriebstrommel 6 befindet :sich beispielsweise
am Austrittsende des Transportbandes 5. Zur Führung am Aufgabeende des Transportbandes
dient eine mitlaufende FührungstroMMel 45 auf einer Welle 44. Auch diese besitzt
Vertiefungen 43: Außerdem. ist noch eine Vorrichtung 46 zum Spannen des Transportbandes
vorgesehen, die an sich -bekannt und darum nicht im einzelnen be;-schrieben ist.
-
Frei schwingend angeordnete Rechen 5 z sind über der Schicht des Behandlungsgutes
über ihre ganze Breite angeordnet. Diese Rechen sind beispielsweise aus Rundstab
hergestellt .und spielen eine doppelte Rolle. Sie sichern die Durchlässigkeit der
obersten Schicht, indem sie diese ,auflockern. Darüber hinaus bewirken :sie auf
der Oberfläche :der Schicht :eine Art Böschungsbildung, durch die sein Vermischen
von Auszügen verschiedener Konzentration, die aus den verschiedenen Zerstäubern
kommen, vermieden wird.
-
Die Körnerschicht wird ,auf der ganzen Länge ihres Weges :durch die
Vorrichtung hindurch mit Lösungsmittelauszügen verschiedener Konzentration überspült,
die durch Pumpen 8 bis 13 regelmäßig verteilten Zerstäubern 17 bis 22 zugeführt
werden. jede dieser Pumpen kann natürlich durch -eine Anzahl parallel geschalteter
Pumpen :ersetzt werden.
-
Die Lösungsmittelauszüge werden unterhalb des oberen Trumis :des Transportbandes
5 in ;einer Reihe trichterförmiger Sammelbehälter 23 bis 29 gesammelt, die durch
überlaufe 30 in Verbindung stehen. -Die Zerstäuber sind von seiner besonderen
Bauart. Jeder Zerstäuber besteht aus :einer Einrichtung zur Speisung und aus Mitteln
zur Verteilung. Die Speisungseinrichtung wird von einem senkrechten Zuleitungsrohr
gebildet, das an ;seinem unterem. Ende- durch eine Platte mit regelbarer Stellung
geschlossen ist. Der Austritt :der Flüssigkeit verfolgt zwischen dem unteren Rande
.des Zuführrohres und der Platte. Die Speisungseinrichtung isst in die Mitte der
Verteileinrichtungen ,gesetzt, die vom Kränzen senkrechter Stäbe 69 gebildet werden
(Abb.3); diese :sind in dem Raum längs konzaz1-trischer Zylinderflächen verteilt.
Die im wesentlichen waagerechten Flüssigkeitsstrahlen treffen auf die Stäbe 69.
Diese Stäbe sind so zueinander angeordnet, daß. :ein Teil der Flüssigkeitsstrahlen
auf einen ersten Kranz von Stäben trifft, so :daß sie im Winkel ,abgelenkt werden
und längs dieser Stäbe abfließen. Zwischen den Stäben dieses ersten Kranzes befinden
sich freie Zwischenräume, zwischen denen sich andere Flüssigkeitsstrahlen ausbreiten;
einige von diesen treffen saufeinen zweiten Kranz von Stäben und so weiter. Auf
diese Weise gelangt man zu einer gleichmäßigen Flüssigkeitsverteilung über die ganze
Breite der Schicht. Überdies hängt die verteilte Flüssigkeitsmenge von dem Speisungsdruck
ab. Tatsächlich wird -die Stellung der Platte, die die Ausflußöffnung am unteren
Ende des Zuleitungsrohres begrenzt, mit Hilfe Eimer Feder 52 geregelt (Abb. 2).
-
Die Anlage weist mehrere Reihen von je vier Zerstäubern oberhalb
der Sammelbehälter auf. Diese vier Zerstäuber liegen in einer und dersielben Zone
und sind regelmäßig über die ganze Breite der Schicht verteilt. Eine einzige Feder
52 (Abb. 2) reguliert die Austrittsmenge der vier Zerstäuber -einer Reihe, damit
die aus jedem dieser vier Zerstäuber austretende Flüssigkeitsmenge genau die gleiche
isst.
-
Die Zone, in der die Zemstäuber einer und derselben Reihe angeordnet
sind, verläuft rechtwinklig zur Fortbewegungsrichtung des Behandlungsgutes, d. h.
also - auch zu der des oberen Trums des Transportbandes, Die Schicht des Behandlungsmaterials
wird dünner in- denn Maße, wie die Behandlung fortschreitet. Um die -daraus resultierende
Neigung der Oberfläche ,auszugleichen, wird das Transportband mit -einer kleinen
Neigung in einer Größenordnung von z % versehen, indem die- Stelle, wo sich die
bereits extrahierten festen Stoffe befinden, den höchsten Punkt bildet.
-
Es sei darauf hingewiesen, daß die Anordnung der Zerstäuber ebenso:
wie die der Rechen 5 r nach bestimmten Gesichtspunkten :erfolgt. Jede Zerstä_ub:erreihe
befindet sich oberhalb des Teiles des darunter befindlichen Sammelgefäßes, der der
Eintrittsseite des Förderbandes zugewandt ist. Infolgedessen wird das Behandlungsmaterial
berieselt, während :es sich über diesen ersten Teil dies: betreffenden Sammelbehälters
hinwegbewegt. Wenn sich das Gut über den restlichen Bereich dieses Sammelbehälters
bewegt, erfährt es keine Berieselung mehr, sondern es wird erst dann wieder berieselt,
wenn sich das Gut über dem vorderen Teil des nächsten Sammelbehälters in Richtung
zum Ablaufende des Bandes befindet. Während seines Laufes über den hinteren Teil
jedes Sammelbehälters tropft das Gut ab.
-
Diese Anordnung der Zerstäuber hat den Zweck, jede Vermischung von
Auszügen verschiedener Konzentration zu verhindern. Aus dem gleichen Grund sind
auch die Rechen 51 so angeordnet, daß sie mit der 'Schicht an einer Stelle in Berührung
kommen,
die sich oberhalb des zweiten rückwärtigen Teiles jedes Sammelbehälters befindet.
Dabei erzeugt jeder Rechen eine Art Böschung auf der Schichtoberfläche an der Stelle,
wo er mit ihr in Berührung kommt. Auf diese Weise ist die Schicht in Zonen, wo eine
Berieselung stattfindet, und in Zonen, wo sie abtropfen kann, unterteilt. Hinter
jeder Zone, die berieselt wird, bildet sich eine solche Böschung.
-
Durch eine Leitung 56 und über die Zerstäuber 16 wird reines Lösungsmittel
auf das Korn gebracht, das schon durch Lösungsmittelauszüge berieselt und fast vollständig
entölt ist. Das Lösungsmittel reichert sich beim Durchdringen der Schicht q. noch
etwas mit Öl an und sammelt sich im Trichter 55. Der so erhaltene Auszug fließt
durch einen Überlauf in den Trichter 23 und wird aus diesem durch die Pumpe 8 angesaugt,
um das Gut oberhalb dieses Trichters 23 zu berieseln. Auch Trichter 55 steht mit
der Einlaßseite der Pumpe 8 in Verbindung. Trichter 23 besitzt einen Überlauf
30 zum dritten Trichter 2q.; dessen Boden steht mit der Eintrittseite einer
Pumpe 9 in Verbindung, deren Austrittseite mit den Zerstäubern 18 über dem Trichter
2q. verbunden ist. Der sich in 23 sammelnde Auszug tritt also nach 24 über und wird
durch die Pumpe 9 für die Berieselung des Gutes weitergeleitet.
-
In gleicher Weise entleert sich der Trichter 24 nach dem Trichter
25 und so fort bis zum Trichter 29, während jede der Pumpen 8 bis 13 den Lösungsmittelauszug
zu einer Zerstäuberanordnung oberhalb des Trichters pumpt, aus dem sie ansaugt.
Jeder Trichter fließt von 23 bis 29 zu seinem Nachbartrichter über, und die übertretende
Flüssigkeitsmenge entspricht der Menge des durch die Leitung 56 zufließenden reinen
Lösungsmittels, die um den Betrag des gelösten Öles vermehrt ist.
-
Zuletzt fließt die Flüssigkeit aus dem Trichter 29; der die am meisten
angereicherten Auszüge enthält, in einen Trichter 31 über. Aus den letzten Trichtern
29 und 31 werden die Lösungsmittelauszüge durch die Pumpe r q. der Destillation
zugeführt.
-
Die Leistung der Pumpen 8 bis 13 wird bei 57, 58, 59 usw. einzeln
geregelt, weil die Durchlässigkeit der Schicht vom Eintrittende bis zum Austrittende
zunimmt. Dieser Unterschied in der Durchlässigkeit ermöglicht eine Vergrößerung
der Durchsatzmenge nach dem Austrittende hin. Die Fördermenge jeder der Pumpen 8
bis 13 wird im übrigen so eingeregelt, daß sie stets den höchsten Wert hat, der
sich mit der Durchlässigkeit der Schicht oberhalb des betreffenden Sammelbehälters
verträgt, wobei die Durchlässigkeit von der Eintrittseite nach der Austrittseite
zu ständig zunimmt. Die Pumpen sind in Gruppen angeordnet, und mehrere Pumpen können
durch einen Motor angetrieben werden, wie z. B. bei 6o gezeigt ist.
-
Bei 35 bewirken Spülvorrichtungen ein Auswaschen des Transportbandes
mit filtrierten angereicherten Auszügen, nachdem das extrahierte Gut vom Transportband
abgefallen ist. Die hierbei anfallende Spüllösung sammelt sich in einem Trichter
36 und wird von hier bei 37 auf das frische Gut geleitet.
-
In der Nähe jeder Zerstäuberreihe sind Schauöffnungen 6r vorgesehen.
Jedes dieser Fenster ist mit einem Scheibenwischer 78 versehen, der durch einen
Griff 79 betätigt werden kann. Die Trichter zur Aufnahme der Auszüge haben eine
genügende Höhe, um die ganze Flüssigkeitsmenge aufzunehmen, die sich in dem über
dem betreffenden Trichter liegenden Teil der Schicht befindet. Infolgedessen finden
die Lösungsmittelauszüge auch dann noch Aufnahme in den Trichtern, wenn infolge
einer ungewollten Stromunterbrechung die Pumpen zum Stillstand kommen. Die Überläufe
von einem Trichter zum nächsten befinden sich etwas unterhalb des höchsten Niveaus
der Trichter. Außerdem ist ein automatisches Ventil 62 in der Entleerungsleitung
8o der letzten beiden Trichter vorgesehen, um eine vollständige Entleerung bei Stromausfall
und eine daraus resultierende Vermischung von Auszügen verschiedener Konzentration
zu vermeiden. Das Venti162 wird beispielsweise durch ein Relais 8q. geschlossen,
sobald die Spannung der elektrischen Energiequelle für die Anlage einen bestimmten
Wert unterschreitet. -Das Teil 32 zwischen dem Trichter 55 und dem Austrittende
des Transportbandes. dient dazu, das aus dem extrahierten Gut abtropfende Lösungsmittel
aufzufangen. Das extrahierte und abgetropfte Gut gelangt über eine Rinne 63 in einen
Trichter 33, aus dem es einer Wiedergewinnungsanlage für das Lösungsmittel zugeleitet
wird. Ein großer Deckel 64 mit hydraulischem Verschluß 81 gestattet den Zugang zu
jeder Stelle der Anlage. Außerdem sind Mannlöcher 72, ebenfalls mit hydraulischem
Verschluß, vorgesehen, die einen leichten Zugang zu allen Stellen und vollständige
Abdichtung gewährleisten.
-
Der Deckel trägt Lampenfassungen 82. Eine elektrische Lampe ist bei
83 gezeigt.
-
Das obere Trum des endlosen Tranportbandes bewegt sich zwischen zwei
feststehenden Wänden 65 (Abb.2) zur Abstützung der Schicht des Behandlungsgutes.
Zwischen diesem Trum des Transportbandes und jeder Wand ist eine Abdichtung vorgesehen,
die aus einer elastischen Lamelle 66 an jeder Wand 65 besteht. Eine Leiste 87 an
dieser Lamelle legt sich gegen eine Kante 73 des Transportbandes, so daß das Gewicht
des Behandlungsgutes völlige Dichtheit gewährleiset. Eine Dichtplatte an der Aufgabeseite
des Transportbandes soll hier Undichtigkeiten vermeiden. Diese Dichtplatte 68 (Abb.
r) legt sich als nachgiebiges Blech auf die Kniegelenke, die je zwei Rahmen des
Transportbandes miteinander verbinden. Auf diese Weise ist ein Scheuern dieser Dichtplatte
auf dem Metallgewebe der Rahmen vermieden.
-
Aus der französischen Patentschrift 628 710 ist zwar eine Vorrichtung
zum Extrahieren von insbesondere Zucker bekanntgeworden, bei der die Berieselungsanlagen
in gleicher Weise angeordnet sind, indessen sind dort keine Rechen zum Auflockern,
sondern
im Gegenteil Quetschwalzen angeordnet. Die Anordnung der Berieselungsanlagen wird
daher hier nur in Kombination mit- einem Rechen beansprucht.