DE645076C - Wickeltrommel - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
21. MAI 1937

REICHS'PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47b GRUPPE

Demag Akt.-Ges. in Duisburg*)

Wickeltrommel

Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. August 1935 ab

Die Erfindung betrifft die Ausbildung einer Wickeltrommel für Kabel, Seile u. dgl. Das Neue besteht darin, daß der Trommelmantel aus gleichen, abwechselnd aus der einen und der anderen gleichen Scheibe ausgestanzten und nach dem Rande der Scheibe hin rechtwinklig abgebogenen Ansätzen gebildet wird. Die neue Trommel wird also im wesentlichen nur aus zwei Scheiben gebildet, welche die

ίο Seitenwände der Trommel darstellen und deren umgebogene Ausschnitte den Trommelmantel bilden. ■

Bekannt ist eine Filmspule, die aus zwei Scheiben besteht, deren Ausschnitte reclitwinklig umgebogen sind und den Wickelkern bilden. Die Umbiegungen haben verschiedene Breite und bilden zwei konzentrisch zueinanderliegende Mäntel mit verhältnismäßig breiten Aussparungen zwischen den einzelnen Mantelstücken.

Ferner ist eine Farbbandspule für Schreibmaschinen bekannt, bei der ausgestanzte Stücke der einen Scheibe rechtwinklig abgebogen sind und die Verbindung mit der anderen Scheibe herstellten, wobei sie ebenfalls den Wickelkern der Spule bilden.

Diesen bekannten Spulen gegenüber befaßt sich die Erfindung mit Seil- oder Kabeltrommeln, die bisher entweder gegossen oder aus einer Reihe von Blechen geschweißt wurden. Die neue Wickeltrommel hat den bekannten Seil- oder Kabeltrommeln gegenüber den Vorteil „der größeren Einfachheit, der Gewichtsersparnis, des geringen Schwungmomentes und der geringeren Herstellungskosten. Gegenüber den Film- und Farbbandspulen besteht außer der Verschiedenheit des Zweckes noch ein Unterschied insofern, als beide Scheiben genau gleich ausgeführt sind, so daß man sie mit einem Schnitt herstellen kann. Der durch Umbiegen entstehende Trommelmantel weist nur geringe Unterbrechungen auf, so daß das Seil oder Kabel weitgehend geschont wird.

Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die ausgestanzten Ansätze sich nach dem freien Ende verjüngen, insbesondere wenn sie dreieckig gestaltet sind, weil dann die Mantelfläche keinerlei nennenswerte Unterbrechungen mehr aufweist und die gesamte Trommel eine große Festigkeit erhält.

In der Zeichnung ist dies in den Abb. 1 und 2 perspektivisch dargestellt, währenddem die Abb. 3 einen Schnitt durch die Trommel wiedergibt.

Die Abb. 1 zeigt die beiden Seitenteile a und b. Aus beiden sind sektorförmige Teile c und d ausgeschnitten und danach rechtwinklig umgebogen. Außerdem sind die Scheiben noch mit schmalen Schlitzen e und / versehen. Die Scheiben werden, nachdem die sektorförmigen Stücke c und d umsrebogen sind, zusam-

"_) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben -worden:

Friedrich Funk in Wetter, Ruhr.

sammengefügt, und zwar derart, daß die Sektoren c in die Schlitze e und die Sektoren d in die Schlitze / hineinragen. Die ver&etzt zueinanderliegenden Sektorstücke c und d bilden dann zusammen den Trommelmantel, Wie aus Abb. 2 ersichtlich ist. Die durch 'Jdift. Schlitze e und / hindurchragenden Spitzen'-der Sektorstücke c und d werden in der aus Abb. 2 ersichtlichen Weise umgebogen, so

ίο daß dann die beiden Seitenteile α und b fest miteinander verbunden sind. Die Trommel wird also in der Tat in höchst einfacher Weise aus zwei Scheiben durch Ausstanzen und Umbiegen von Sektorstücken gebildet.

Die Erfindung ist zahlreicher Abwandlungen fähig, z. B. können auch die Naben noch durch Umbiegungeng· und h der Scheiben« und b gebildet werden, wie das die Abb. 3 zeigt. Die Enden der Sektorstücke c und d können jeweils mit der gegenüberliegenden Scheibe auch vernietet werden; ferner kann man sie verschweißen. Wählt man die Sektoren verhältnismäßig schmal, so können sie auch mit Rollen für das Seil oder das Kabel versehen werden.

Durch die Bildung des Trommelmantels mittels der Ausschnitte c und d wird zugleich auch ein geringes Gewicht der Trommel erzielt, weil die Seitenteile trotz Herstellung aus einem vollen Blech nach Art von Spei- jo chenrädern ausgebildet sind. Dabei entsteht jedoch kein Blechabfall; vielmehr werden die ^ausgeschnittenen Teile, und zwar ohne daß iihr Zusammenhang mit den Scheiben vollständig gelöst wird, zur Bildung der Trommel ^benutzt. Die neue Trommel vereinigt also den Vorteil des geringen Gewichtes und des geringen Baustoffaufwandes mit einer außer- ! ordentlich weitgehenden Einfachheit des Herstellungsverfahrens.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Wickeltrommel mit aus seitlich umgebogenen ausgestanzten Ansätzen der Scheiben gebildetem Wickelkern, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Ausbildung als Seil- oder Kabeltrommel der Trommelmantel aus gleichen, abwechselnd at^s der einen und der anderen gleichen Scheibe ausgestanzten und nach dem Rande der Scheibe hin rechtwinklig abgebogenen Ansätzen gebildet wird.

2. Wickeltrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ausgestanzten Ansätze sich nach dem · freien Ende verjüngen, insbesondere dreieckig gestaltet sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen