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Steuervorrichtung für die Sohlendichtung eines unter die Staulage
ab.senkbaren Wehrkörpers Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuervorrichtung für
die Sohlendichtung eines unter die Staulage absenkbaren Wehrkörpers gemäß Patent
6i9 685. Bei der Sohlendichtung nach diesem Patent ist an der Sohlenstufe ein Dichtungskörper
,angeordnet, auf dem der Wehrkörper in der Staulage ruht und der zwecks Elbsenkens
des Wehrkörpers nach dem Oberwasser hin bewegbar ist. Der Dichtungskörper besteht
aus einer sich über die ganze Wehrbreite erstreckenden Stützplatte, die stehend
und zweckmäßig etwas nach dem Oberwasser zugeneigt -am unteren Teil der Stufe schwenkbar
gelagert ist und .eine Wand einer zwischen dem oberen und dem unteren Teil der Stufe
liegenden Kammer bildet, die durch absperrbare Leitungen mit dem Ober- und dem Unterwasser
verbunden ist. Die Kammer ist mit in den Wehrpfeilern vorgesehenen senkrechten Schächten
verbunden, in die die Leitungen einmünden, die in den Seitenwänden der Wehrkammer
sowohl dicht unterhalb des Stauspiegels des Oberwassers :als auch dicht unterhalb
des Untere wasserspiegels liegen und die je für sich durch Schieber oder, andere
Absperrmittel absperrbar sind. Das Umlegender Stützplatte nach dem Oberwasser zu
erfolgt - hierbei entweder selbsttätig infolge des Eigengewichts, d. h. des Kippmomentes
der geneigt gelagerten Stützplatte, oder auch von Hand durch ein im Windwerkshaus
angeordnetes und durch ein Gestänge mit der Stützplatte verbundenes Hebelwerk. Das
Umlegen der Stützplatte von Hand wird dann erforderlich, wenn die Stützplatte auf
irgendeine Weise, z. B. infolge.Versandung oder zu großer Reibung, am selbsttätigen
Kippen behindert ist. In vielen Fällen ist damit zu rechnen, daß diese Behinderung
des Kippens der Stützplatte, zum mindesten nach einer gewissen Betriebszeit, stets
eintritt, so daß dann die Stützplatte jedesmal zwangsläufig umgelegt werden_muß,
wenn der Wehrkörper .abgesenkt werden soll. Da nun ferner unmittelbar nach. Beginn
des Abs.enkens des Wehrkörpers die Stützplatte wieder aufgerichtet und dadurch gegen
den schnabelförmigen Fortsatz der Stauwand des Wehrkörpers gedrückt werden soll,
um einem Durchfließen des Oberwassers zwischen diesen beiden Teilen hindurch vorzubeugen,
muß zu diesem Zweck die Oberwasserleitung für die Kammer geöffnet und die Unterwasserleitung
geschlossen werden. Es ist also bei jedem Absenken des Wehrkörpers eine erhebliche
Anzahl von Handgriffen erforderlich.
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Die Erfindung bezweckt 'eine wesentliche Vereinfachung in der Bedienung
des Wehres
und zugleich die für ein ordnungsmäßiges Arbeiten des
Wehres erforderliche zeitlich richtige Aufeinanderfolge der Maßnahmen.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen d ä, in, daß das an der Stützplatte
angreifen..el:.y Gestänge an seinem oberen Ende mit einem' Hebelwerk verbunden ist,
welches das öffnen und Schließen der in den Leitungen für das Ober- und Untenvasser
angeordneten Absperrmittel wechselweise regelt und zugleich gegen Ende der das Absenken
des Wehrkörpers vorbereitenden Hebelumstellung das Umlegen der Stützplatte zwangsläufig
bewirkt.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer Ausführungsform
beispielsweise in Verbindung mit einem Walzenwehr veranschaulicht, und zwar zeigt
Abb. i die Vorrichtung bei aufgerichteter Stützplatte, also in der Staustellung
des Wehres, und Abb. ä die Vorrichtung bei ganz umgelegter Stützplatte, also in
derjenigen Stellung, welche die Stützplatte unmittelbar nach Beginn der Absenkbewegung
des Wehrkörpers einnimmt.
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Die Walze i ruht in der Staulage mit einem Dichtungsbalken 3, der
an ;einem schnabelförmigen Fortsatz 4 angeordnet ist, auf einer stehend gelagerten
Stützplatte 5, die sich quer über die ganze Wehrbreite erstreckt, nach dem Oberwasser
zu etwas geneigt liegt und auf dem -unteren Teil einer Stufe der Wehrsohle mittels
Gelenke 6 schwenkbar befestigt ist. Die obere Dichtungsfläche 7 der Stützplatte
ist um die Schwenkachse als Mittelachse gekrümmt und an der nach dem Oberwasser
zu liegenden Kante mit einem dichtenden Gummistreifen 8 versehen, der sich in der
Staulage gegen eine am oberen Teil der Stufe ,der Wehrsohle fest angeordnete Lasche
9 legt. Die Gelenke 6 sind ebenfalls mit einer Dichtung versehen, so daß die Kammer
i i in der Staulage gegen das Unterwasser praktisch dicht abgeschlossen ist.
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Die Kammer i i erstreckt sich an der Stützplatte entlang und steht
durch senkrechte, in den Wehrpfeilern vorgesehene Schächte 12 mit den Windwerkshäusern
in Verbindung. In der Kammer i i ist eine Welle 13 gelagert, auf der mehrere in
gleichen Abständen voneinander undrehbar gelagerte Hebelarme 1q. vorgesehen sind,
die durch Lenker 15 mit der Stützplatte 5 in Verbindung stehen. Auf den Enden der
Welle 13 sind Hebelarme 16 befestigt, die durch Gestänge 17 mit in den Windwerkshäusern
befindlichen Hebelwerken für die Stützplatte verbunden sind. Zur Ausführung des
Erfindungsgedankens kann die Antriebsvorrichtung wie folgt ausgebildet @yerden:
Jedes Gestänge 17 ist an dem einen Arm 27 eines Winkelhebels aasgelenkt, dessen
anderer Arm 28 mit seinem Ende in .ein Langloch 29 einer Stange 3o eingreift, die
mit einem 'k#.'p,chwenkbar gelagerten Handhebel 3 z gelenkig rbunden ist. Mit -dem
Handhebel 31 sind äer durch .ein Gestänge 32 zwei Drosselihlappen 33 und 34 verbunden,
von denen die Klappe 33 in einer die Kammer i i mit dem Oberwasser.verbindenden
Leitung 35 und die Klappe 34 in einer die Kammer i i mit dem Unterwasser verbindenden
Leitung 36 angeordnet ist. In der Stellung des Handhebels 31 nach Abb. i, in der
sich die Stützplatte 5 in aufgerichteter Stellung und der Wehrkörper in der Staulage
befindet, ist die Drosselklappe 33 geöffnet und die Drosselklappe 36 geschlossen,
so daQ, nur Oberwasser in die Kammer i i fließen kann. Ein am Handhebel 31 angreifendes
Gewicht 37, an dessen Stelle auch eine andere kraftschlüssige Rückhaltevorrichtung,
z. B. eine Feder, treten kann, sucht den Handhebel 31 in dieser Stellung zu halten.
Am Handhebel ist eine Rast 38 vorgesehen, die' mit einer Klinke 39 zusammenzuwirken
vermag. Die Klinke 39 ist mit einem Auslösehebel4o verbunden, der im Bereiche eines
an einer umlaufenden, vom Antrieb des Wehrkörpers betriebenen Scheibe 41 angeordneten
Anschlagstiftes 42 liegt. Beim Absenken des Wehrkörpers läuft die Scheibe 41 im
Sinne des Pfeiles x um.
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Soll der Wehrkörper abgesenkt werden, so wird er zunächst um ein geringes
Maß von der Stützplatte 5 abgehoben, um dieser ein Kippen nach dem Oberwasser hin
zu ermöglichen. Dann wird der Handhebe131 aus der in Abb. i veranschaulichten Stellung
in die Stellung nach Abb. 2 umgelegt. Dadurch wird die Oberwasserleitung 35 geschlossen
und die Unterwasserleitung 36 geöffnet, so daß nunmehr beiderseits der Stützplatte
5 der gleiche Wasserdruck herrscht. Die Stützplatte legt sich dann infolge ihrer
nach dem Oberwasser zugeneigten Stellung nach dieser Seite hin um und gibt den Absenkweg
für den Wehrkörper frei. Falls das Umlegen nicht von selbst eintritt, stößt das
Ende des Langloches 29 gegen das Ende des Hebelarmes 28 und legt die Stützplatte
5 zwangsläufig um (Abb.2). Wird darauf der Wehrkörper abgesenkt, so dreht sich auch
die Scheibe 41, wobei nach einer gewissen Absenkbewegung der an der Scheibe angeordnete
Anschlagstift 42 sich gegen den Auslösehebel4o legt und die Klinke 39 aus der Rast
38 heraushebt. Der Handhebel 31 wird dann unter der Wirkung des Gewichtes
37 in seine der Staulage der Sohlendichtung entsprechende Ausgangsstellung gedrängt
(Abb. i). Die Drosselklappe 33 wird dadurch wieder geöffnet und die Drosselklappe
34 wieder geschlossen. Das
in die Kammer r r eintretende Oberwasser
sucht die Stützplatte wieder aufzurichten und drückt ,sie infolgedessen gegen den
Fortsatz der Stauwand des sich weiter absenkende Wehrkörpers. Falls es erforderlicli
ist, kann vor dem Umlegen des Handhebels 31 in die Stellung nach Abb. r das in das
Langloch 29 @ein;greifende Ende des Armes 28 mit der Stange 30 in einer solchen
Stellung gegenüber dem Langloch 29, etwa wie in Abb. r, verriegelt werden, daß ein
zwangsläufiges Aufrichten der Stützplatte 5 und Andrücken dieser Platte gegen- den
Fortsatz der Stauwand erreicht wird.