DE641864C - Verfahren zur Herstellung von reinem absolutem Alkohol - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von reinem absolutem Alkohol

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DE641864C
DE641864C DEG89696D DEG0089696D DE641864C DE 641864 C DE641864 C DE 641864C DE G89696 D DEG89696 D DE G89696D DE G0089696 D DEG0089696 D DE G0089696D DE 641864 C DE641864 C DE 641864C
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alcohol
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water
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D3/00Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping
    • B01D3/001Processes specially adapted for distillation or rectification of fermented solutions

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von reinem absolutem Alkohol Von den zur Zeit bekannten Verfahren zur völligen oder teilweisen Entwässerung von Alkohol haben bisher nur diejenigen Eingang in die Technik gefunden, welche entweder die Entfernung des Wassers durch azeotrop,e Destillation mittels einer geeigneten Hilfsflüssigkeit bewirken oder aber ausschließlich auf der Anwendung hygroskopischer Substanzen beruhen.
  • Außer den oben angedeuteten Methoden ist eine weitere Möglichkeit zur Herstellung wasserfreien Alkohols grundsätzlich durch den zuerst von Wade Bund M e r r i m a n festgestellten Umstand gegeben, daß der VV'asserg@ehalt des binären @azeotropen Alkohol-Wasser-Gemisches bei 'Verminderung des Destillationsdruckes mehr und mehr zurückgeht, so daß schließlich bei einem Druck von 70 mm Hg überhaupt kein. binäres azeotropes Gemisch mehr besteht.
  • Es hat nicht an Versuchen gefehlt, auf Grund' dieser physikalischen Erscheinung ein für die Technik brauchbares Verfahren. zur Herstellung von absolutem Alkohol auszubilden. Dieses Ziel wurde jedoch nicht erreicht, wofür hauptsächlich zwei nachteilige Umstände maßgebend- waren. Erstens kann man in der Technik aus Gründen einer wirtschaftlichen Kühlung nicht bei. einem Druck von 70 mm Hg arbeiten, sondern muß höhere Drucke wählen. Dies bedeutet aber, daß man nicht unmittelbar absoluten Alkohol erhalten kann und sich mit Gehalten von 98 bis 99 Gewichtsprozenten begnügen muß. Zum anderen aber erfordert auch die Erzielung dieser Qualitäten ein derartig hohes Maß von Rektifizierarbeit, daß ein solches Verfahren als unwirtschaftlich abzulehnen ist.
  • Es wurde nun gefunden, daß die zuletzt erwähnten. Übelstände vollständig vermieden werden, wein man die entwässernde Wirkung der Vakuumdestillation durch die Gegenwart einer geeigneten hygroskopischen Hilfsflüssigkeit unterstützt. Eine solche Flüssigkeit darf chemisch auf Alkohol und dessen Begleitstoffe nicht*einwirken, muß bei den in Frage kommenden Temperaturen praktisch unverdampfbar und unzersetzlich sein und ferner die Fähigkeit besitzen, auch bei Destillationsdrucken unter aoo mm Hg die Dampfspannung des Wasserdampfes im binären Alkohol-Wasser-Gemisch noch erheblich und praktisch unbegrenzt zu vermindern.
  • Als brauchbare Flüssigkeiten im Sinne dieser Bedingungen kommen nur stark hydrophile Stoffe, namentlich mehrwertige Alkohole, wie Äthylenglykol und Glycerin, in Betracht, von denen letzteres aus wirtschaftlichen Gründen besonders geeignet ist.
  • Es ist nun zwar bekannt, daß dieser Stoff als Entwässerungsmittel für wasserhaltigen Alkohol Verwendung finden kann, sofern unter Atmosphärendruck gearbeitet wird. Sämtliche bisher ausgeführten Verfahren. stehen auf dieser Grundlage. Dagegen war es bisher nicht bekannt und erst recht nicht zu .erwarten., daß das Glycerin seine entwässernden Eigenschaften auch bei Drucken von #weniger als Zoo mm Hg nicht nur beibehalten, sondern darüber hinaus in Verbindung mit dem Vakuum sogar eine erheblich gesteigerte Wirkung zeigen würde. Während es nach den. bisher bekannten, bei gewöhn-. lichem Druck mit Glycexin allein arbeitendez@@, Verfahren, abgesehen von sonstigen Nach= teilen des Betriebes, nicht möglich ist, zu Alkoholgehalten von mehr als 99 Gewichtsprozent zu gelangen, und auch die Ausbeute, d. h. der mengenmäßige Wirkungsgrad der Entwässerung, hierbei zu wünschen übrig läßt, gelingt @es durch Anwendung des der. Gegenstand der Erfindung. bildenden Verfahrens mit Leichtigkeit, Alkohol von beispielsweise 8o bis 85 Gewichtsprozent auf 99,8 bis 99,9 Gewichtsprozent zu konzentrieren und diese Konzentration in einem einzigen Arbeitsgang in einer Ausbeute von 98 % des gesamten zur Entwässerung gebrachten Alkohols zu erhalten, während der Rest von 20/0 wieder finit dem Gehalt des Ausgangsalkohols (8o bis 85 Gewichtsprozent) anfällt. Es muß ausdrücklich nochmals betont werden, daß diese Zahlen auf keinen Fall durch die Wirkurig des entwässerten Glycerins allein zu erhalten sind, sondern daß die gleichzeitige Anwendung der Vakuumdestillation hierzu eine unerläßliche Voraussetzung ist.
  • Das neue Verfahren ist auf alle wasserhaltigen Alkohole der verschiedensten Herkunft, z. B. auf Feinsprit, Maische, Rohsprit oder Sulfitsprit, ohne Schwierigkeiten anwendbar und gewährleistet einen sauberen, wirtschaftlichen und völlig störungsfreien Betrieb. Eine der möglichen Ausführungsformen des Verfahrens ist z. B. die folgende: Der zu entwässernde Alkohol, beispielsweise ein etwa o,4% Fuselöl enthaltender Rohsprit von 85 Gewichtsprozent, gelangt aus einem Vorratsgefäß a (vgl. beiliegende Zeichnung), durch Schwimmer und Meßglocke reguliert, nach Durchla,uferleines automatischen Zulaufneglers und eines mit warmem Glycerin gespeisten Vorwärmers a1 auf den Einlaufboden einer unter i 3o bis i So mm Hg Druck arbeitenden Entwässerungskolonne b, welche entweder Kappen- oder Siebböden enthält oder als Füllkörpersäule ausgebildet ist. Die aufsteigenden Dämpfe werden hinter dem Dephlegmator und Kühler barometrisch abgezogen und verlassen die Vorlage c in Form fuselölfreien Alkohols von 99,8 Gewichtsprozent. Gleichzeitig mit der Entwässerung tritt nämlich zwangsläufig auch eine Entfuselung des Alkohols ein. Das als Hilfsflüssigkeit benutzte Glycerin läuft am Kopf der Kolonne b durch ein Verteilungsrohr o ein, belädt sich beim Absinken mit Wasser, Fuselöl und geringen Mengen Alkohol und sammelt sich in der Blase d an. Aus dieser wird das neben Glycerin noch etwa ioo,/oigen Alkohol enthaltende Gemisch durch einen Ausflußregler gesteuert, von der unter 5o mm Hg arbeitenden -Glycerinentwässerungsanlage `'angesaugt und gelangt über einen Wärme-`tauscher e in einen mit Kammern versehenen # Verdampfer f, in welchem es bei einer Temperatur von etwa i 5o° C von Wasser, Alkohol und Fuselöl vollständig befreit wird. Das entwässerte Glycerin sammelt sich nach Durchgang durch den bereits erwähnten Wärmetauscher in einem ebenfalls unter 50 mm Hg stehenden Vorratsbehälterg an. Von hier aus wird es durch eine mit Regulierventil versehene Zahnradpumpe lt herausbefördert, in einer Druckschauglocke gemessen, läuft sodann zwecks Ausnutzung seiner überschüssigen Wärme durch den Alkoholvorwärmerai und tritt schließlich mit noch etwa 4o° C am Kopf der Kolonne ein, -um seinen Kreislauf von neuem zu beginnen. Das wässerige, fuselölhaltige Destillat gelangt aus der barometrischen Vorlage i in einen Sammelbehälter k, aus dem es durch Speisepumpe, Meßglocke und Vorwärmer einer besonderen kleinen Kolonne 1, die unter gewöhnlichem Druck arbeitet, zur Entgeistung und Verstärkung auf 85 Gewichtsprozent zurückgeführt wird. Gleichzeitig wird in dieser Kolonne der Fuselölabzug durchgeführt. Das aus einem Scheidegefäß auslaufende Fuselbl wird für sich aufgefangen, während das alkoholhaltige Abscheiderwasser in den Sammelbehälter k für wässerigen Alkohol zurückläuft. Das auf 85 Gewichtsprozent oder höher verstärkte Destillat der Entgeistungskolonne wird in den Rohspriteinlaufbehältera zurückgeführt. Für die Aufrechterhaltung des erforderlichen Destillationsdruckes in der Alkohol- bzw. Glycerinentwässerungsapparatur sorgen zwei geeignete Regler in und iz, die beide an eine einzige Vakuumpumpe angeschlossen sind. Für letztere ist eine Pumpe vom Typ der Wasserringluftpumpen zu wählen, welche während des Betriebes ständig eine gewisse kleine Menge Betriebswasser mitfördert. Es tritt hierdurch bereits eine intensive Vorwaschung der Abluft ein, welche durch einen angeschlossenen, mit Frischwasser gespeisten Rieselwäscher (Raschig- oder Berlturm) vervollständigt wird. Sämtliche Waschwässer gelangen, wie aus der Zeichnung ersichtlich, ebenfalls in das Sammelgefäß k für wässerigen Alkohol. Ausführungsbeispiel 5000 g Alkohol von 85 Gewichtsprozent, etwa o,4% Fuse1öl enthaltend, wurden in einer Apparatur, welche der auf der beiliegenden Zeichnung dargestellten Anlage genau nachgebildet war, entwässert. Es wurden erhalten 4130 g fuselölfreier Alkohol von 99,8 bis 99,9 Gewichtsprozent und 8¢8 g wässeriges Destillat, aus dem etwa. go g Alkohol von etwa 8 5 Gewichtsprozent und etwa 18 g Fuselöl gewonnen wurden. Sieht man von den geringfügigen Destillationsverlusten ah, so beträgt der Anteil des in hochprozentiger, fuselfreier Form erhaltenen. ,Alkohols etwa 9 8 % des gesamten Alkohols; die Menge dies in Umlauf gehaltenen Glycerins betnüg etwa 3ooo g.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCI3 Verfahren zur Herstellung von reinem absolutem Alkohol aus beliebig verdünntem Alkohol, Maische, Rohsprit oder Sulfitsprit unter Anwendung bekannter Verfahren für die VorversCärkung und Abtrennung von Vor- und Nachla:ufbestandteilen und unter Benutzung einer ientwässernd wirkenden, an sich bekannten Hilfsflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß die völlige Enhvässerung des Alkohols durch Rektifikation unter einem Druck von weniger als zoo mm Hg in Gegenwart einer geeigneten hygroskopischen Flüssigkeit von genügend hohem Siedepunkt, beispielsweise Glycerin oder Glykol, vorgenommen wird.
DEG89696D 1935-02-03 1935-02-03 Verfahren zur Herstellung von reinem absolutem Alkohol Expired DE641864C (de)

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