-
Schaltungsanordnung für Fernschreibvermittlungsanlagert mit handbedienten-Vermittlungsstellen
und den Teilnehmerstellen zugeordneten Start-Stop-Impulssendern Die Erfindung bezieht
sich auf :eine Schaltungsanordnung für Fernschreibvermittlungsanlagen, bei denen
eine Fernschreibverbindung ganz oder teilweise über handbediente Vermittlungsstellen
hergestellt wird und den Teilnehmerstellen Start - Stop - Impulssender oder kombinierte
Sender und Empfängerapparate der Start=Stop-Type zugeordnet sind. Die Erfindung
geht von der bekannten Tatsache aus, daß @es im Telegraphenverkehr zeit :erheblichen
Schwierigkeiten verbunden ist, die in den handbedienten Vermittlungsstellen notwendigen
Überwachungszeichen auszulösen, die der Bedienungsperson z. B: Mitteilung über die
Trennung machen oder sie zum Eintreten in die Verbindung auffordern. Obgleich die
Tendenz besteht, nach Möglichkeit in allen Fällen, so auch im Fernverkehr; automatische
Vermittlunksämter für die Verbindungsherstellung einzusetzen; so tritt sehr häufig
das Bedürfnis auf,. in gewissen Fällen ,ein handbedientes Vermittlungsamt in die
Vermittlung einzulegen. Ein wesentlicher Gesichtspunkt dafür ist der, daß lange
und hochwertige Verbindungsleitungen nicht beliebig durch die automatische Wahl
belegt werden können, da sie z. B. ihrer Hochwertigkeit wegen in geringer Zahl vorhanden
sind, und daß solche Leitungen, wenn sie einmal für :einen gewissen Verbindungsweg
'bereitgestellt sind, zur Aufnahme mehrerer in dieser Richtung verlaufenden Gespräche
bereitgehalten werden. In diesem Falle ist es dann nicht erwünscht, daß; wie es
bei Selbstanschlußanlagen der Fall sein würde, die Auflösung der bestehenden Verbindung
lediglich von den angeschlossenen Teilnehmern abhängig ist, sondern daß bei Gesprächsschluß
an den -Anschlußpunkten der hochwertigen Leitnmg Überwachungszeichen erscheinen,
die der Bedienungsperson die Zuteilung dieser hochwertigen Verbindung zu einem anderen
Teilnehm,er möglich machen.
-
Weiterhin werden solche handbedienten Vermittlungsstellen dann ihre
. Anwendung finden, wenn der obergang von einem Vermittlungssystem mit :einer bestimmten
telegraphischen Betriebsart zu einem Vermittlungssystem oder deren Verbindung einer
anderen telegraphischen Betriebsaxt erfolgen soll. So kann @es z: B. vorkommen,
daß ein Teil des telegraphischen übertragun:gsweges
über Fernsprechleitungen
und deren Selbstanschlußvermittlungsämter geführt wird; wobei der angeschlossene
Teilnehmer mit einem mit Tonfrequenz betriebenen Telegraphen-. apparat versehen
ist, während der andere Teil der telegraphischen Verbindung über eine' normale Telegraphenvermittlungsanlab
, z.13: eine Selbstanschlußanlage, hergestellt wird. In einem solchen Falle wird
die Auslösung der Überwachungszeichen an diesem handbedienten Übergangspunkt wesentliche
Schwierigkeiten bereiten, da zunächst die Auslösungskerinzeichen für die Fernsprechverbindung
von denen einer Telegraphenverbindung verschieden sind, und da weiter der T@eilnehmertonfrequenzapparat
:eines besonderen Zusatzes von Schaltmitteln bedarf, um ein für die telegraphische
Auslösung erforderliches Kennzeichen zu erzeugen.
-
Aber auch im Teilnehmerverkehr über normale Telegraphenvermittlungssysteme
sind bereits dann wesentliche Schwierigkeiten aufgetreten, wenn ies sich darum handelt,
mehrere Arten von Überwachungszeichen in den Vermittlungsstellen zur Auslösung zu
bringen, z. B. das Schlußzeichen und das Flackerzeichen. Es wären hierfür besondere
Bedienungsvorschriften notwendig, oder es sind auch besondere Zeitschalt-,verke
vorgeschlagen worden, um eine unterschiedliche Betätigung der Überwachungszeichen
zu erwirken.
-
Der Grund dafür liegt Beben darin, daß besondere Kriterien für die
Auslösung solcher Zeichen, wie sie z. B. vielfach im Fernsprechverkehr möglich sind,
im Telegraphenverkehr, insbesondere bei Systemen doppelstrombetriebener Anlagen,
nicht ohne weiteres zu erzeugen sind.
-
Die Erfindung gibt eine Möglichkeit an, auf einfache und für den Telegraphieverkehr
besonders-geeignete Weise die Auslösung des Überwachungszeichens in. allen vorbezeichneten
Fällen ohne weiteres herbeizuführen. Sie geht dabei von den für Teilnehmerapparate
bekannten Zusatzschaltmitteln aus, die in Abhängigkeit von den Empfangswählorganen
beim Eintreffen bestimmter Impulskombinationen Klingel- oder Lampensignale einschalten
oder sonstige Schaltvorgänge steuern. In der bekannten Ausführung sind diese Anordnungen
allerdings zur Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe nicht geeignet,
denn in allen Fällen, auf die sich die Erfindung bezieht, handelt es sich im Gegensatz
zu .den bekannten, nur für die Teilnehmerstationen bestimmten Anordnungen um die
Steuerung von Überwachungszeichen in Vermittlungsstellen, d. h. also an Zwischenpunkten,
an denen die zur Auslösung der Zeichen verwendbaren Impulse aus zwei verschiedenen
Richtungen kommen können. Es wäre unwirtschaftlich und mit Rücksicht auf die meist
geforderte Mitschreibemöglichkeit auch technisch nachteilig, wenn man in diesem
Fall "unter sinngemäßer Anwendung der für Teil-Pelitnerapparate, also Endstellen
bekannten Atördnungen zur Auseinanderhaltung der aus :,der einen oder anderen Richtung
kommenden .Signale an die beiden entsprechenden übertragungswege je einen besonderen
Signalempfänger anschalten wollte. Diese Betriebsweise wäre an sich wohl technisch
denkbar, jedoch würde die Verwendung zweier getrennter Empfangsapparate für die
Aufnahme der zur Zeichensteuerung dienenden Impulskombination einen wie gesagt recht
unwirtschaftlichen Aufwand bedeuten, wobei noch hinzukommt, daß sich für das Mitschreiben
und Mitlesen Schwierigkeiten ergeben, weil der in beiden Richtungen übertragene
Text nicht gleichzeitig auf einer Maschine niedergeschrieben bzw. von einer Maschine
ausgesendet werden kann. Auf der anderen Seite muß aber an der Forderung nach getrennter
Steuerung der überwachungszeichen für die beiden Richtungen festgehalten werden.
-
Gemäß der Erfindung wird ein Ausweg aus diesen Schwierigkeiten dadurch
erreicht, daß in den Vermittlungsstellen übersetzereinrichtungen, die bei Empfang
vorbestimmter Impulskombinationen Schaltmittel zur Auslösung der in den Vermittlungsstellen
angeordneten Überwachungszeichen steuern, und in Verbindung damit den Verkehrsrichtungen
zugeordnete Schaltmittel vorgesehen sind, die je nach der Übertragungsrichtung der
empfangenen Impulskombinationen nur die dieser übertragungsrichtung entsprechenden
überwachungsz@eichen zur Wirkung bringen.
-
Hieraus ergibt sich u. a. der große Vorteil, daß an den Teilnehmerstellen
sämtliche Zusatzschaltmittel für die Auslösung der Verbindung in Fortfall kommen
und lediglich die normale, ohnehin vorhandene Apparatetastatur zur Benutzung herangezogen
wird, was z. B. für mit Tonfrequenz arbeitende Zusatzapparate von besonderer Wichtigkeii
ist. Es können für diesen Fall Impulskombinationen herangezogen werden, die in bekannter
Weise in bestinunter wechselnder Aufeinanderfolge zur Aussendung gelangen, z. B.
in einer Folge, wie sie bei dem normalen Telegrammtext nicht auftreten wird, um
damit eine ungewünschte Auslösung der Überwachungszeichen durch den normalen Telegrammtext
zu vermeiden; es kann aber auch mit nur einer Kombination gearbeitet werden, die
in bestimmter zeitlicher Aufeinanderfolge für eine gewisse Zeitdauer gegeben i wird.
-
Als übersetzereinrichtung in der Vermittlungsstellle
kann
z. B. die Empfangsapparatur des Mitleseapparates dienen, insbesondere dann, wenn
es 'sich um die Vermittlung hochwertiger Ferhleitungeri handelt, bei denen aus sonstigen
Kontrollgründen sein Mitgchreibeb.etrieb immer vorgesehen ist. Die Empfangsapparatur
des normalen Mitschreibjeapparätes erhält dann in bekannter Weise - zusätzliche
Kontaktanordnungen, die durch die Mechanik der Empfangseinrichtung, z. B. :durch
die Zugstangen oder durch den Druckmechanismus, bei Empfang der entsprechenden Impulskombinationen
betätigt werden.
-
Es kann aber .auch in. der Annahme, daß in solchen Vermittlungspunkten
bei hochwertigen Verbindungsleitungen entzerrende Übertrager zur Verbesserung der
Zeichen in die Verbindung gleichzeitig eingeschaltet werden, ein solcher entzerrender
Übertrager für die Auswertung einer üb@erwachurigsmeldung und der Übertragung auf
die Überwachungszeichen mit herangezogen werden. Da die entzerrenden 'Übertrager
wähnend der Verbindung ständig in Betrieb sind und ihre Antriebsorgane und Kupplungseinrichtungen
beim Start-Stop-Betrieb jeweils bei ankommenden Zeichen betätigt werden, können
diese Teile für die übersietzereinrichtung zur Auswertung der Überwachungsmeldung
mit heraügezogen werden. Ebenso ist @es möglich, daß gegebenenfalls Kontaktsteuerorgane
und Speicherrelais des entzerrenden übertragers mitbenutzt werden können.
-
In allen diesen Fällen wird es notwendig sein, eine Unterscheidung
in dem Vermittlungsamt dafür zu geben, von welchem der beiden verbundenen Teilnehmer
die überwachungsmeldung gegeben wurde. Es werden also getrennte Überwachungszeichen
für beide Übertragungsrichtungen notwendig. Da jedoch bei Benutzung des Mitleseapparabes
dieser durch die Hintereinanderschaltung der Mitleserelaiskontakte beiden Verkehrsrichtungen
gemeinsam ist, werden- gemäß weiterer Erfindung besondere Mittel angegeben, die
in überraschend leichter Weise `eine Unterscheidung der- Verkehrsrichtung möglich.
machen, und zwar wird die Zuordnung der jeweiligen Überwachungsmeldung zu dem seinen
oder anderen zu den beiden Übertragungswegen gehörigen Überwachungszeichen oder
deren Steuerschaltmittel durch die in den beiden Übertragungswegen gelegenen Mi:tleserelais
bewirkt.
-
Die Erfindung wird nun in den beiliegenden Ausführungsbeispielen näher
erläutert. :In Fig. i wird in schematischer und verkürzter Darstellung eine über
mehrere Ämter hergestellte Verbindung gezeigt, deren Aufbau für das Wesen der Erfindung
besonders anschaulich ist. In Fig. 2 wird dann eine Handvermittlungssteile irreinzelnen
gezeigt, wobei die Schaltmittel für die Überwachungszeichen besonders hervorgehoben
- sind, während in Fig. 3 eine mögliche Ausführung .für die henötigte übersetzereinrichtung
bzw. der Kontaktanordnung und, den Mitschreibleapparat dargestellt wird.
-
In- Fig. i stellt FSA ein Fernsprechamt dar, -das mit Wählern betrieben
wird. Dieses ist über eine Fernsprechleitung FSL mit einem handbedienten Amt
HA verbunden. Der Tleilnehmer auf der Seite des Fernsprechamtes FSA ist mit
einer Fernsprechstation FS und mit "einem über einen Umschalter UT anschaltbaren
Telegraphenapparat TS i- versehen und kann. bis zu diesem Handamt HA seine Verbindung
selbsttätig herstellten. Im Falle des Telegraphierbetriebes werden die telegraphischen
Impulskombinationen mit Tonfrequenz über die Fernsprechverbindung bis zu diesem
Punkt des Handvermittlungsamtes übertragen. Die Tonfrequenzimpulse werden hier in
lern Handamt in telegraphische Gleichstromimpulse umgesetzt und gelangen über die
Fernleitung FTL, die in diesem Falle als Telegraphierverbindungslei@ung ausgebildet
ist, und über das Vermittlungsamt TSA, das als Wähler betriebenes reines Telegraphenvermittlungsamt
beispielsweise eingeschaltet ist, zu dem Telegraphenteilnehmer TS a.
-
Der Aufbau einer solchen Verbindung würde kurz folgendermaßen vor
sich gehen: .Der Fernsprechteilnehmer FS wählt mittels Nummernscheibe über die aus
mehreren Verhindungsstufen bestehende Wähleinrichtung des Fernsprechamtes FSA die
Fernleitung FSL aus, -die auf der Seite dieses Amtes mit einem üblichen Fernsprechübertrager
abgeschlossen ist. Damit gelangt der Ruf zu der Klinke FI(L in dem fernen Handamt
HA, wodurch die Anruflampe ALF erleuchtet. Die Bedienungsperson bedient sich
des an den Abschlußübertrager FUe der Fernleitung FSL angeschlossenen Fernsprechabfrageapparates
FA, um den Wunsch des Fernsprechteilnehmers entgegenzunehmen.
-
Die Beamtin stellt mit der Schnur die Verbindung über die Telegraphenfernklinke
TI(L mit der auf beiden Seiten durch Übertrager abgeschlossene Telegraphenfernleitung
FTL her und wählt mittels der am Bedienungsplatz vorgesehenen Nummernscheibe NS
in dem fernen Telegraphenvermittlungsamt TSA dien gewünschten Teilnehmer TS a. Nachdem
der anrufende Fernsprechteilnehmer ein besonderes Zeichen von dem AmtHA erhalten
hat, legt dieser seinen Umschalter UT um, so daß damit die Telegraphlerverbindung
endgültig hergestellt wird. Ir dem Handamt sind andeutungsweise die Überwachungszeichen
SL
und FL für die beiden Verbindungsteile dargestellt, die
der Beamtin das Zeichen für die Trennung oder für das Eintreten in eine Verbindung
geben.
-
Nach dieser allgemeinen Übersicht über eine Verbindung in einer Anlage
nach Fig. i wird zur näheren Behandlung der erfindungsgemäßen Schaltfunktionen das
Handvermittlungsamt HA in Abb. 2 besonders unter Betonung der Schaltfunktionen für
die überwachungszeichengabe dargestellt. Der obere Teil in .dieser Figur läßt die
LTbereinsthnmung mit der Darstellung in Fig. i erkennen, insofern als die ankommende
Fernsprechleitung FSL auf dem Abschlußübertrager FUe endet, an dem weiterhin die
Klinke FIKL angeschlossen ist und auf der anderen Seite die Fernleitung FTL von
dem Telegraphenübertrager T Ue ausgeht, an dem die Klinke T KL angeschlossen
ist. Die zwischen den Verbindungsstöpseln VSi i und VSt 2 befindliche Schnur
enthält insbesondere die Tonfrequenzumsetzereinrichtung US, die dazu bestimmt ist,
die über die Fernleitung ankommenden Tonfrequenzimpulse in Gleichstromimpulse umzusetzen.
Dieses soll durch die in dem Kasten eingetragenen schematischen Zeichen angedeutet
werden. In der als vieradrige Verbindung von dem Umsetzer US ausgehenden Telegraphierleitung
liegen dann weiterhin innerhalb der Schnur die Mitleserelais C und D und
die Kontakterz und b der Afitleserelais. Es ist selbstverständlich, da.ß
diese Umsetzereinrichtung US ebenso auch mit derer Abschlußübertrager FUe der Fernsprechleitung
vereinigt sein kann. Da jedoch die Zahl der ankommenden Leitungen in allen Fällen
größer ist als die benötigten Verbindungsschnüre, empfiehlt es sich aus diesem Grunde,
derartige Umsetzereinrichtungen in die Schnur einzubauen. Es ist weiterhin klar,
daß außer den dargestellten vieradrigen Telegraphenverbindungsleitungen ebenfalls
andere bekannte telegraphische Leitungssysteme in Anwendung kommen können, ohne
daß dadurch der Bereich und die Anwendungsmöglichkeit der Erfindung verkleinert
wird.
-
In dem unteren Teil der Figur ist dann zunächst der Mitschreibe- bzw.
Mitleseapparat MA zu :erwähnen, dessen Sendekontakt sk mit den Relais ,4
und B für die beiden übertragungswege in Verbindung steht und dessen Empfangsmagnet
EM in einem Gleichstromkreis durch die hintereinandergeschalteten Kontakte c,''d
der in der Verbindung liegenden Mitleserelais C und I3 beeinflußt wird. Es sei an
dieser Stelle darauf hingewiesen, daß bei einem Korrespondenzverkehr in der Telegraphie
immer zwei übertragungsrichtungen bestehen müssen, die .im allgemeinen getrennt
und unabhängig voneinander betrieben werden. Aus diesem Grunde muß auch in der Verbindung
für jede Richtung je ein Mitleserelais und je ein. Mitschreibekontakt vorgesehen
sein, wobei die Anordnung dieser Schaltmittel derart getroffen ist, daß sie sich
in. Reihe mit den üblichen Sende-und Empfangsrelais befinden und das Mitlesendes
eigenen Textes zulassen.
-
Die Überwachungszeichen sind als Glühlampen LW und LO dargestellt,
wobei die Lampe LW dem Verbindungsteil (vom Handamt aus gesehen) zugeordnet
ist, der in der Figur durch den mit W bezeichneten Pfeil angedeutet wird und die
Lampe L0 dem anderen mit dem Pfeil O gekennzeichneten Verbindungsteil angehört.
Durch je eine Lampe können zwei flberwachungszeichen gegeben werden, indem nämlich
beim Dauerbrennen das Schlußzeichen angezeigt wird, während durch abwechselndes
Aufleuchten und Erlöschen das Flackerzeichen zu erkennen gegeben wird. Neben den
Steuerschaltmitteln für diese Überwachungszeichen sind in der Figur weiterhin Kontakte
K i, K 2 und K 3 gezeigt, die als sog. Zugstangenkontakte von den mechanisch betätigten
Teilen des Mitleseapparates beim jedesmaligen Empfang einer entsprechenden Kombination
geschlossen werden.
-
Die Auslösung der überwachungszeichen geht nun in folgender Weise
vor sich: Wünscht bei Bestehen der Verbindung einer der Teilnehmer, mit der Beendigung
seines Telegrammes das Schlußzeichen zu geben, so betätigt er auf seiner normalen
Fernsprechtastatur die Tasten in bestimmter Aufeinanderfolge, die für die Auslösung
dieses Zeichens vorgesehen sind. Kommt diese Schlußzeichenmeldung z. B. aus der
Richtung (W) des Tonfrequenzteilnehmers, so wird in der Vermittlungsschnur das Mitleserelais
C durch die Impulse gesteuert. Damit überträgt der Kontakt c dieses Relais die Impulskombination
auf den Empfangsmagneten EM, wodurch in bekannter Weise der Empfangsmechanismus
dieses Apparates in Gang gesetzt wird. Durch die zugehörigen Zugstangen, .die durch
die empfangenen Impulskombinationen in Funktion treten, werden die Kontakte ,K i
und K 3 zeichenmäßig geschlossen. Der Kontakt K i schließt den Stromkreis für ein
abfallverzögertes Relais Z, das durch seinen Kontaktz den Stromkreis für die Kontakte
K 2 und K 3 vorbereitet. Gleichzeitig wird über den Kontakt c des Mitleserelais
das Hilfsrelais W über seine Wicklung I zum Anziehen. gebracht, das ebenfalls durch
Kurzschließen einer zweiten Wicklung II mittels des eigenen Kontaktes w i mit Abfallverzögerung
versehen ist. Durch dieses Hilfsrelais wird die Richtung bestimmt, aus der
das
Schlußzeichen gegeben wird. Das Ansprechen dieses Relais .W hat zur Folge; daß über
die Kontakte W 2 und w 3 Ansprechstromkreise für die Steuerrelais SW und FLW vorbereitet
werden. Da bei der Schlußzeichengabe außer dem Zugstangenkontäkt I( i der
Kontakt I( 3 betätigt wird, erhält bei dieser Betrachtung :der über Kontakt
W 2 verlaufende Stromkreis des Relais SW Bedeutung. Das Schließen dieses Stromkreises
hängt von der gleichzeitigen Betätigung der Kontakte z, I( 3 und W
2 bei Empfang der entsprechenden Impulskombinationen ab, wobei die Abfallverzögerung
der Relais W, Z eine Rolle spielt. Um gegebenenfalls die Steuerrelais SW und FLW
nicht sogleich beim erstmaligen Empfang der betreffenden Zeichenkombinationen zum
Ansprechen zu bringen, können besondere Verzögerungsschalümittel zwischengeschaltet
sein, die ;einen mehrmaligen Empfang der Kombinationen für die Einschaltung der
Steuerrelais erforderlich machen. Das über die Wicklung SW I zum Ansprechen gebrachte
Steuerrelais verbleibt in diesem Schaltzustand über einen S@elbsthaltestromkreis,
der über die Löschtäste LTW, den eigenen Kontakt sw ä und der Wicklung SW II zustande
kommt. Damit wird über den Kontakt sw i sein Stromkreis für die Lampe LW geschlossen,
so daß die Lampe während der Haltung des Relais SW dauernd leuchtet. Damit ist für
diese Richtung der Beamtin das Schlußzeich@en angezeigt. Mit dem Drücken der vorgenannten
Löschtaste LTW -wird die Anzeige des Schlußzeichens wieder aufgehoben.
-
Bei Empfang der entsprechenden SchIußzeichenkombination aus der Richtung
O besteht lediglich der Unterschied, daß jetzt das Mitles,erelais D in der Verbindung
in Wirkung tritt und damit bei Betätigung des Empfangsmagneten EM und der Kontakte
K i und K 3 in der vorbeschriebenen Weise das Hilfsrelais O über seine Wicklung
I zum Ansprechen bringt, so daß nunmehr über den Kontakt .0 2 ein Stromkreis für
das Schlußzeichenrelais SO zustande kommt. Das Relais SO hält sich in ,gleicher
Weise über seinen Kontakt S0 2 und seine Wicklung SO II, bis die für diese Richtung
besonders vorgesehene Löschtaste LTO den Haltestromkreis öffnet. Der Kontakt
so i legt die Lampe ZO an Batterie, so daß durch Dauerleuchten der Lampe
das Schlußzeichen zur Anzeige kommt.
-
Die Auslösung des Flackerz.eichens erfolgt in ähnlicher Weise lediglich
mit dem Unterschied, daß statt des Zugstangienkontakües I( 3 nunmehr der Zugstangenkontakt
I(2 betätigt wird. Es ergibt sich also nach diesem Beispiel, daß für die Auslösung
von zwei verschiedenen überwachtmgszeichen nur drei Impulskombinationen benötigt
werden, von denen die seine, die den Kontakt I( i zur Wirkung bringt, für beide
Zeichen gemeinsam ist, während eine zweite mit der ersten zusammen das Schlußzeichen
und das Zusammenwirken der ersten mit seiner dritten Impulskombination das Flackerzeichen
zum Ausdruck bringt. Für beide Fälle bestimmen die Hilfsrelais W und O abhängig
von den Kontakten der Mitleserelais und ungeachtet der jeweils übermittelten Kombination
die Empfangsrichtung der Überwachungsmeldung.
-
Sobald also die Kontakte I(i und I(2 bei dem zeitlich vorgeschriebenen
Empfang der Kombinationen nacheinander betätigt werden, wird abhängig von der Empfangsrichtung
über den Kontakt W 3 oder .o 3 entweder das Steuerrelais FLO oder FLW über ihre
Wicklung I zum Anziehen gebracht, wonach sie sich über ihre eigenen Kontakte fl'w
2 bzw.
fZo 2 und ihre Wicklungen II bis zur Löschung halten.
-
Um das Flackerzeichen dem Schlußzeichen gegenüber bei Verwendung gleicher
Glühlampenerkenntlich zu machen, sind die Unterbrechungsrelais I und II zwischengeschaltet.
Beim Schließen eines der Kontakte f10 3 oder flw 3 wird über den Kontakt
2 das Relais I zum Ansprechen gebracht, das mit seinem Kontakt i ,das Relais II
einschaltet. Dadurch wird wiederum der Ansprechsiromkreis des Relais I, durch den
Kontakt 2 geöffnet, so daß nach Abfall von I II ;ebenfalls stromlos wird. Dieses
Wechselspiel des Ansprechens und Abfallens der Relais I und II wird auf die Lampenstromkreise
durch den Kontakt 2' übertragen. Abhängig davon, ob der Kontakt . flw ¢ @o der f10
q. gemäß der Steuerung geschlossen ist, wird somit die Lampe LW
oder L0 während
des Haltezustandes der Steuerrelais flackern. Selbstverständlich können für das
Schlußzeichen und das Flackerzeichen getrennte Lampen vorgesehen sein.
-
Es folgt noch eine kurze Darstellung, in welcher Weise die Kontakte
I( i bis K 3 durch den Mechanismus des Mitleseapparates betätigt werden können.
In Fig.3 wird eine solche Anordnun schematisch @dargestellt. Durch .die fünf Impulse
einer Impulskombination werden die Wählschienen i i in entsprechender Weise verstellt,
so daß bei Empfang der vorbestimmten Impulskombinationen die Zugstange 12 in die
durch die Wählschiene i i erzeugte Nutung einfallen kann und bei dem därauffolgenden
Druck des Zeichens .von der Druckerfalle r3 @erfaßt wird. Durch die damit erfolgende
Tieferstellung der Zugstange 12 (gestrichelt :dargestellt) wird der Kontakt 17,
der in Ruhestellung der Zugstange 12 durch den Pimpel 16 geöffnet gehalten
wird, geschlossen. Es erfolgt also jiedesmal gleichzeitig
mit dem
Durchziehen des Typenhebels 15 eine Betätigung des Kontaktes 17, der den Kontakten
I( i, I( 2 und I( 3 entspricht.