DE641229C - Wickelrollgetriebe fuer Zigarrenmaschinen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
25. JANUAR 1937

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 79 b GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. August 1935 ab

ist in Anspruch genommen.

Die Erfindung richtet sich auf ein Wickelrollgetriebe für Zigarrenmaschinen solcher Art, bei welcher ein Wickelrollbolzen, der mit dem Wickeltuch zusammenwirkt, über den Rolltisch nach vorn bewegt wird, um eine Wickelladung in ein Umblatt einzurollen, das von einer durch Öffnungen des Tisches und durch Löcher in; dem Tuch ausgeübten Saugwirkung auf dem Tuch festgehalten wird.

to Bei diesem Getriebe hat sich eine Schwierig: keit herausgestellt infolge des Umstandes, daß der Rollbolzen bei seinem Rückgang das Wickeltuch von dem Tisch abzulösen hatte,; wobei der Bolzen manchmal über das von ihm gequetschte Tuch rollte. Dieser Umstand machte, sich besonders bei solchen Rolltischen geltend, welche seitlich für das Hervorbringen kegelförmiger Zigarrenwickel umgebogen sind, wobei der Rollbolzen zusätzlieh zu seinem Hinundhergange der Krümmung des Tisches zu folgen hatte, um eine konische Schlinge in dem Tuch zu bilden, während der Bolzen sich während seines Rückhubes über die entsprechend dem wei-

25. teren Ende der kegelförmigen Schlinge etwas verlagerte Tuchmasse zwängen mußte. ^Hierbei wurde das Tuch häufig beschädigt und. manchmal ein Klemmen der Maschine verschuldet. Der Rollbolzen neigt auch dazu, das Wickeltuch nach einer Seite hin zu verlagern, so daß das Tuch nach dem Rollen eines Wickels oder mehrerer Wickel nicht in seine richtige Lage zurückkehrte, vielmehr vermöge der Saugwirkung eine Lage einnahm, bei welcher die Löcher des Tuches oder einige dieser Löcher nicht'auf die Öffnungen in dem Tisch einspielten, so daß die richtige Saugwirkung beeinträchtigt wurde.

Demgegenüber kennzeichnet sich die Erfindung wesentlich dadurch, daß gesteuerte Mittel die Saugwirkung während des Rückganges des Wickelbolzens abstellen. Auf diese Wieise vermag der Rollbolzen während seines Rückganges unter dem Wickeltuch durchzutreten, ohne das Tuch zu klemmen oder zu beschädigen. Das Tuch vermag vermöge seiner eigenen Schwere in die richtige Lage zurückzufallen, in welcher die Löcher richtig auf die Öffnungen des Tisches passen.

Die Mittel zur Steuerung weisen zweckmäßig in der Saugleitung, die zum Wickeltuch führt, eine Absperrvorrichtung auf, die beim Vorwärtshub des Wickelbolzens offen steht und beim Rückhub des Bolzens geschlossen ist. Das An- und Abstellen der Saugwirkung kann durch dasjenige Getriebe gesteuert werden, welches die Vorwärts- und Rückwärtshübe des Rollbolzens hervorbringt.

Claims (5)

1. Auf der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht; es sind:

   Fig. ι Seitenansicht eines Wickelrollgetriebes, das gemäß der Erfindung mit einer Saugüberwachung versehen ist,

   Fig. 2 Endansicht der Saugsteuerung in Richtung 2-2 von Fig. 1,

   Fig. 3 Aufsicht auf den Rolltisch in Richtung 3-3 von Fig. i.

   Das in den Zeichnungen dargestellte Wickelrollgetriebe besitzt einen Hauptrahmen 5 mit einem Bett 6 für einen Rolltisch 7, dessen Innenende vertieft ist. An dem Ende des Tisches 7 sind die Enden eines durchlochten Rollbandes oder Rolltuches 8 befestigt. Eine Wickelladung wird in eine Schlinge des Tuches 8 über dem vertieften Ende des Tisches eingebracht und durch einen Bolzen 9 in ein Umblatt eingerollt, das auf dem Tuch vor der Schlinge ausgebreitet ist. Das Tuch wird durch eine Rolle 10 gespannt gehalten, wobei sich die Rolle 10 an einem Arm 11 befindet, der von dem Hauptantrieb der Maschine hin und her bevregt wird. Der Rollbolzen 9 ist in einem Paar von Tragaugen 12 an einem Joch 13 gelagert, das den Tisch 7 überquert. Das Joch schwingt um einen senkrechten Bolzen 14 an einem drehbaren Halter 15, dessen Drehzapfen 16 von einem Kopf 17 an einem Hebel 18 geführt wird; der Hebel 18 ist um die Achse 19 der an dem Rahmen 5 befestigten Stütze 20 drehbar. Den Hebel 18 verbindet eine Stange 21 mit einem Winkelhebel 22 auf einer Welle 23, deren Lagerbock 24 an dem Tisch befestigt ist. Ein Arm 25 des Hebels 22 'trägt eine Scheibe 26 zum Eingriff in die Nut 27 einer Kurvenscheibe 28 auf einer von dem Hauptantrieb der Maschine abhängigen Welle 29. Damit der Rollbolzen 9 beim Wickeln eine radiale Stellung gegen die seitliche Krümmung des Rolltisches für das Hervorbringen kegelförmiger Wickel gemäß Fig. 3 bewahrt, ist das Joch 13 mit einem Paar von Füh-♦5 rungsrollen 30 versehen, die in eine Kurvenbahn am Boden des Rolltisches 7 fassen; dadurch wird das Joch um den Bolzen 14 geschwenkt.

   Der Rolltisch mag hohl sein, um eine Saugkammer 32 zu bilden, die mit einem Kanal 33 in dem Haupttisch 6 in Verbindung steht. Die Saugwirkung wird der Kammer 32 von einer Saugquelle übermittelt durch eine Leitung 34 mit einem an dem Tisch 6 befestigten Knie35, das an den Kanal33,angeschlossen ist. In dem Knie 35 ist ein hin und her gehender Absperrschieber 36 untergebracht, den ein Hebels/ auf einem Bolzen 38 in der Stütze 24 steuert. In ein Gabelende 39, am freien Ende des Hebels 37, faßt eine Kugel 40 eines Auges 41 an der Nabe des Hebels 22, so daß die Bewegung des Hebels 22 abwechselnd den Schieber 36 hebt und senkt, um die Saugwirkung in der Kammer 32 ab- und anzustellen. Die obere Wand der Kammer 32 ist mit Schlitzen und Öffnungen versehen.

   ■ Am Ende des Rückhubes von Bolzen 9 und Hebel 18 wird der Schieber 36 gesenkt, wobei sein Schlitz 36° mit dem Knie 3 5 und dem Kanal 33 übereinstimmt, so daß sich die Saugwirkung auf die Kammer 32, durch die Öffnungen in dem Tisch 7 und durch Löcher 42 in dem Tuch 8 geltend macht, um ein auf das Tuch gelegtes Umblatt zu halten. Während des Vorwärtshubes des Bolzens 9 wird die. Saugwirkung in der Kammer aufrechterhalten vermöge des Spiels zwischen der Kugel 40 und der Gabel 39. Die Einlage B wird in das Umblatt auf dem Tuch 8 eingerollt, um einen Wickel zu bilden, der in einen Greifer 43 am äußeren Ende des Rolltisches 7 abgelegt wird. Am Ende der Vorwärtsbewegung wird der Schieber 36 gehoben, so daß sein Schlitz 36« nicht mehr die Verbindung zwischen dem Kanal 33 und dem Knie 35 herstellt. Die Saugwirkung in der Kammer 32 hört auf, und so bleibt es bis zum Ende der Rückwärtsbewegung, wo der Schieber in der beschriebenen Art gesenkt wird. Auf dem Tisch 6 ist eine taschenförmige" Führung 44 angebracht, die den hin und her gehenden Absperrschieber 36 führt und schirmt.

   95 PaxentanSprüche:

   i. Wickelrollgetriebe für Zigarrenmaschinen, wobei ein Wickelrollbolzen, der mit dem Wickeltuch zusammenwirkt, über den Rolltisch nach vorn bewegt wird, um eine Wickelladung in ein Umblatt einzurollen, das von einer durch Öffnungen des Tisches und durch Löcher in dem Tuch ausgeübten Saugwirkung auf dem Tuch festgehalten wird, gekennzeichnet durch gesteuerte Mittel zur Abstellung der Saugwirkung während des Rückganges des Wickelbolzens (9).
2. 2. Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der zum Wickeltuch (7) führenden Saugleitung (33, 35) eine Absperrvorrichtung (36) angeordnet ist, die beim Vorwärtshub des Wickelbolzens (9) offen steht und beim Rückwärtshub des Bolzens geschlossen ist.
3. 3. Getriebe nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das An- und Abstellen der Saugwirkung durch dasjenige Getriebe (22, 25, 28) gesteuert wird, welches die Vorwärts- und Rück- iao wärtshübe des Rollbolzens (9) hervorbringt.

   &Ü229
4. 4· Getriebe nach den Ansprüchen 2 und 3, bei welchem der Rollbolzen durch einen Hebel ausgeschwungen wird, den ein zweiter, durch Kurvenschub bedienter Hebel hin und her bewegt, dadurch ..giv kennzeichnet, daß der zweite Hebel (22,,2I)₁ mit einem Ansatz (40) versehen ist,'der auf einen mit dem Absperrkörper (36) verbundenen Hebel (37) wirkt.
5. 5. Getriebe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ansatz (4) an dem Schubkurvenhebel (22) mit Spiel in das Gabelende (35) des an dem Absperrkörper (36) angreifenden Hebels (37) faßt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen