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Vorrichtung zum Abheben oder Verschieben einzelner Bogen von einem
Bogenstapel. Bei den gebräuchlichen Bogenanlegern wird der auf dem Fördertisch liegende
ausgestrichene Bogenstapel automatisch - gewöhnlich durch Bänder - bis unter die
Streichräder gebracht. Die Streichräder rotieren dauernd und sind heb- und senkbar
angeordnet; setzen sich die Streichräder beim Senken auf den unter ihnen liegenden
ausgestrichenen Bogenstapel auf, so trennen sie die Bogen infolge ihrer schnellen
Rotation zum zweiten Male, indem sie auf die Bogen eine falzbeinartige Wirkung ausüben.
Die Streichräder wirken so lange auf den Bogenstapel und bringen einige Bogen gut
ausgestrichen nach vorn, bis der erste Bogen mit seiner Vorderkante an die Taster
anstößt und sie bewegt, wodurch durch einen Auslösemechanismus die Streichräder
voll dem Bogenstapel abgehoben werden. Dieser ganze Mechanismus ist bei den gebräuchlichen
Bogenanlegern oberhalb des Stapeltisches angeordnet.
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Die den Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung zum Verschieben
einzelner Bogen von einem Bogenstapel unterscheidet sich von den gebräuchlichen
darin, daß- die Streichräder ortsfest sind und der auf dem feststehenden Tisch ruhende
Bogenstapel durch Stoßwirkung von unten nach oben durchgedrückt, dabei in sich aufgelockert
und mit den rotierenden Streichrädern in Berührung gebracht wird. Dieses Verfahren
an sich ist, wenn auch nicht bei Streichrädern, bekannt; das Neue besteht darin,
daß das die Stoßwirkung ausübende Glied sowie die zur Steuerung des fest gelagerten,
sich ununterbrochen drehenden Streichrades dienenden Teile in bzw. unter der Stapeltischoberfläche
angeordnet sind. Diese Anordnung hat wesentlicheVorteile. Der eine besteht darin,
daß an Stelle der verhältnismäßig großen Massen der Streichräder nur das geringe
Gewicht des Bogenstapels und des ihn hebenden Lineals bewegt bzw. beschleunigt und
abgebremst wird. Dadurch kann. die Leistung des Bogenanlegers auf das Doppelte und
mehr gesteigert werden. Das Heben und Senken der Streichräder bei den bisher gebräuchlichen
Bogenanlegern macht einen komplizierten Mechanismus erforderlich, der eine große
Anzahl von Kurven, Gestängen und Vorgelegen umfaßt, welche Teile über dem Stapeltisch
liegen und sich 2-o bis 30 mm auf und ab bewegen. Die Anordnung der Mechanisinen
oberhalb des Fördertisches bringt mancherlei Nachteile mit sich, wie: Unübersichtlichkeit
des
Tisches, Beschmutzen der Bogen durch Herabtropfen des Öles, was in um so höherem
Maße auftritt, je schneller der Bogenanleger arbeitet usw. Daß durch die neue Anordnung
der von den Tastern beeinflußten Steuerorgane für das Bewegungsglied (Streichräder)
in bezw. unter der Stapeltischoberfläche die genannten 'Nachteile vermieden werden,
ist ein weiterer Vorteil der Erfindung.
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In der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform des Gegenstandes
der Erfindung dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i und 2 die unterschiedlichen Stellungen
der Arbeitsteile in Seitenansicht.
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Der Stapeltisch i ist in seinem vorderen Teile mit einer Durchbrechung
versehen, in der ein Einsatzstück 2 untergebracht ist, das von doppelarmigen Hebeln
3 getragen wird, die auf einer Achse 4. drehbar gelagert sind. An dein freien Ende
des Hebels 3 greift eine unter dem Einfluß einer Zugfeder a3 stehende Zugstange
5 an, die an einen auf einer mit der Achsel. parallellaufenden Achse drehbar gelagerten
zweiarmigen Hebe16 angelenkt ist. Der Hebel 6 trägt an dem Ende seines nach einwärts
gerichteten Armes eine Rolle 15
und in seinem mittleren Teile eine Rolle 21.
Die Rolle 15 steht mit dein kurvenartig ausgebildeten Fuß 1l. eines auf einer wagerechten
Achse pendelnd aufgehängten zweiarmigen Hebels io in Verbindung, der an seinem oberen
Ende einen leicht beweglichen Fühlhebel 9 trägt, welcher in seinem Fortsatz nach
unten als Sperrklinke i i ausgebildet ist, die mit einem auf der Hauptwelle i8 befestigten
Sperrale 12 in Verbindung steht und an einem im Hebel io sitzenden Stift
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Anschlag findet. Auf der Innenseite des mittleren Teiles des unteren Armes
des Hebels io ist eine vorspringende Rolle 2o angebracht, die in die Bewegungsbahn
eines auf der Welle i8 befestigten Nockens i9 hineinragt und zu gegebener Zeit von
diesem beeinflußt wird. Auf der Welle 18 befindet sich noch eine Kurvenscheibe 22,
welche mit der vom Hebel 6 getragenen Rolle 21 zusammenarbeitet.
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Über dem Stapeltisch i sind nur die auf einer Ouerwelle 8 sitzenden
Streichräder 7 angeordnet, die durch in geeignetem Übersetzungsverhältnis zueinander
stehende Zahnräder von der Hauptwelle i 8 aus angetrieben werden.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Bei übergang der Rolle 21 in den abfallenden
Teil der Kurvenscheibe 22 wird durch die Spannkraft der Feder 23 unter Vermittelung
der Zugstange 5 der Hebel 3 um seine Achse 1. gedreht und das Einsatzstück 2 nach
auf--,värts bewegt, wodurch der Bogenstapel nach oben bauchig durchgedrückt, dabei
in sich aufgelockert und in diesem Zustande mit dem Streichrade 7 in Berührung gebracht
wird (Abb. i). Der vom Streichrade 7 erfaßte Bogen wird nun nach vorn verschoben
und kommt dabei mit seiner vorderen Kante mit (lern Fühlhebel 9 in Berührung, welchen
der Bogen auf seinem weiteren Wege mitnimmt. Dadurch wird die Sperrklinke i i bis
an den Anschlag 13 zum Ausschlag veranlaßt und schließlich mit dem Sperrale 12 in
Eingriff gebracht, welches dann durch Vermittelung der Klinke i i den Hebel io nach
auswärts schwenkt. Bei dieser Bewegung des Hebels io wirkt der kurvenartige Fußteil
1l. desselben gegen die Rolle 15 des Hebels 6 und drängt diesen nach unten beiseite.
Die dem Hebel 6 erteilte Bewegung wird durch die "Zugstange 5 auf den Hebel 3 übertragen,
dadurch das Einsatzstück 2 nebst den von ihm vorher durchgedrückten Bogenstapelteil
zum Senken veranlaßt und infolgedessen der Bogenstapel finit dem Streichrade 7 außer
Berührung gebracht (Abb.2). Der auf dem Wege befindliche Bogen wird dann mittels
der Taktrollen 16 und Bandrollen 17 der Arbeitsmaschine zugeführt. Das beschriebene
Spiel wiederholt sich entsprechend dein Bogenvorschub so lange, als die Maschine
in Betrieb erhalten bleibt.