DE639734C - Verfahren zur Verbesserung der Stellung chromgarer Haeute - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung der Stellung chromgarer Haeute

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DE639734C
DE639734C DEG90348D DEG0090348D DE639734C DE 639734 C DE639734 C DE 639734C DE G90348 D DEG90348 D DE G90348D DE G0090348 D DEG0090348 D DE G0090348D DE 639734 C DE639734 C DE 639734C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C9/00Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes

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  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Verbesserung der Stellung chromgarer Häute Die Beschaffenheit einer gegerbten Haut ist keine gleichmäßige und ändert sich von Stelle zu Stelle. Das beste Leder liefert der Kern, sog. gut- oder vollgestelltes Leder; der Abfall ist von schlechter, abfälliger Stellung. Der Fachmann prüft den Grad der Stellung durch den Griff und das Aussehen im gesamten.
  • Es wurde nun gefunden, daß es gelingt, Häute, die an den äußeren Teilen Leder von abfälliger Stellung liefern würden, weitgehend zu verbessern und ein durchwegs viel gleichmäßigeres Chromleder zu erzielen, wenn man chromgare Häute einer Behandlung mit Leimlösung, die Kaolin suspendiert enthält, unterwirft. Diese Behandlungsart eignet sich für gefärbtes und ungefärbtes Leder, und zwar in allen Fällen, wenn durch die Gerbung allein nicht die nötige Fülle im fertigen Leder erzielbar ist.
  • Die derart behandelten Chromleder erhalten eine bessere Stellung, vollere Seiten und gewinnen ganz wesentlich ,an Körper. Bei allen ganz oder teilweise mageren oder leeren Häuten wird dadurch der Wert des fertigen Leders stark erhöht.
  • Es ist zwar bekannt, daß man im Äscher die Blößen ziemlich weitgehend schonen kann, doch sind damit Häute besonderer Herkunft, die schon im Rohzustand leere Stellen aufweisen, nicht zu verbessern. Die abfälligen Stellen werden durch besonders loses Hautgewebe gekennzeichnet; im Gegensatz zu den vollen Stellen, wo das Eindringen der Leim-Kaolin-Mischung durch das,dichte Gefüge des Hautgewebes erschwert wird, finde: darum leichte und vollständige Durchdringung statt, so daß die ganze Haut ein gleichmäßiges Aussehen erhält.
  • Bisher benützte man ferner zur künstlichen Erhöhung des Gewichtes der Häute als Füll-und Beschwerungsmittel zuckerartige Stoffe oder Salze, wie Magnesiumsulfat, Bariumchlorid, Bariumsulfat, Kochsalz, Bleisalze oder Wasser, Fett und Gerbstoffe; eine Verbesserung der Eigenschaften der Haut findet dabei aber gar nicht statt.
  • Leim und Gelatine wurden bisher hauptsächlich als Stoffe zur Beeinflussung der Oberfläche des Leders verwendet, so z. B. zur Erzielung eines besonders hohen Glanzes (Borgmann, Feinlederfäbrikation igoi, S.475) oder zum Wasserdichtmachen und Appretieren von Leder (Gansser, Taschenbuch des Gerbers, 1917, S.114, 141/14a). Daß Leim zur Hauptsache nur oberflächlich wirkt, geht deutlich aus der deutschen Patentschrift 486 977 hervor, in der Eiweißabbauprodukte zum Füllen von Leder geschützt werden, wobei der Fortschritt damit begründet wird, daß diese Stoffe im Gegensatz zum hochmolekularen Leim vollständig durch das ganze Leder hindurchdringen.
  • Durch die österreichische Patentschrift 133 500 ist ferner bekannt geworden, Leder mit mehr oder weniger abgebauten Leimlösungen zu behandeln. Dadurch sollen die Nachteile vermieden werden, die sich bei der Behandlung mit nicht abgebautem Leim einstellen. Infolge der Molekülgröße des nicht hydrolysierten Leimes und- der oberflächlichen Ausfällung durch überschüssigen Gerbstoff, tritt nämlich, wie schon erwähnt, ke@ Tiefenwirkung ein, wodurch die so behandeF@; ten Leder' eine so starke Brüchigkeit aufweisen, daß praktisch die Anwendung dieses Verfahrens kaum erfolgt (österreichisches Patent 133 500, S. i, Z.:24 bis z5).
  • Ferner ist bekannt, Kaolin auch als Zusatz zum Fettlicker beim Fetten von Häuten zu verwenden; dabei wirkt es als Emulgier-und Füllmittel, hat aber nicht die geringste Wirkung auf die Stellung der Haut. Aus den Erfahrungen, die beim Fetten oder Füllen der Haut gemacht werden, ist jedoch kein Rückschluß auf die Wirkung einer Kombination von Leimlösung mit Kaolin möglich. Im ersten Fall handelt es sich darum, zu fetten und zu füllen, ohne daß die Stellung beeinflußt würde. Fett- und Leimlösungen haben keine übereinstimmenden Eigenschaften, sie gehören zwei ganz verschiedenen Stoffklassen an. Fettlösungen sind mit der Haut verträglich, Leimlösungen nicht, weil eine Ausfällung des hautähnlichen Leimes durch den überschüssigen Gerbstoff .erfolgt.
  • Aus keiner dieser Angaben geht hervor, daß mitKaolin versetzteLeimlösung imstande ist, die Stellung eines Chromleders weitgehend zu verbessern. Die Summenwirkung der beiden Stoffe Leim und Kaolin nach dem vorliegenden Verfahren ist überraschend und neuartig. Auf Grund der bisherigen Erfahrungen hätte man erwarten sollen, daß der Leim sofort unter Unterbindung jeder Tiefenwirkung die Poren der Haut verstopfen würde. Im Gegensatz dazu erwies es sich überraschenderweise möglich; beide Stoffe zur Behandlung der Haut in einem Bade gleichzeitig anzuwenden, wodurch auf einfache Weise neuartige Wirkungen erzielt werden können. Die damit behandelten, ursprünglich mageren und leeren Häute sind von besserer Stellung, besitzen vollere Seiten und gewinnen wesentlich an Körper, was sich schon beim Anblick und auch deutlich im Griff kenntlich macht. Die abfälligen Stellen (die Flamen) werden bedeutend verbessert. Die spezifische Wirkung liegt in der Kombiätion der zwei Stoffe Leim und Kaolin, die x den bisher unbekannten Grad der Ver-@esserung der Stellung des Leders zu erceichen gestatten. Dazu besitzt diese Kombination noch die wertvolle Eigenschaft, besonders die schwachen Stellen der Häute zu füllen; dank dieser ausgleichenden Wirkung wird Leder von fast durchwegs gleichmäßiger Stellung erhalten, was in diesem Grad mit den bisher bekannten Mitteln nicht zu erzielen war.
  • Unter Leim werden die handelsüblichen Stoffe tierischer Herkunft, hergestellt durch Einwirkung von Hitze und Wasser auf stickstoffhaltige, tierische Gewebe, und unter Kaolin die handelsüblichen Qualitäten verstanden. Die Zusammensetzung der Leimlösung und ihr Kaalingehalt kann in weiten Grenzen schwanken und richtet sich im allgemeinen nach dem Grade der gewünschten Wirkung. Ausführungsbeispiel: Nach der Chromgerbung behandelt man die-Haut mit beispielsweise 3 bis 5 % ,ihres Gewichtes einer-Mischung aus io Gewichtsteilen gepulvertem Leim und 9o Gewichtsteilen Kaolin, die man vorher in der dreifachen Menge Wasser von 95 ° C angerührt und einige Minuten aufgekocht hat. Wird im Färbebad behandelt, so läßt - man erst die Leder 5 Minuten mit der Farbstofflösung laufen und gibt dann die leimhaltige Kaolin-Aufschlämmung zu. Nach Beendigung der Behandlung wird gespült und wie üblich durch Fetten fertiggestellt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verbesserung der Stellung chromgarer Häute, dadurch gekennzeichnet, daß man die gegerbten Blößen vor dem Zurichten mit einer Aufschlämmung von Kaolin in einer Leimlösung behandelt.
DEG90348D 1933-10-19 1933-10-19 Verfahren zur Verbesserung der Stellung chromgarer Haeute Expired DE639734C (de)

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