DE63874C - Aus-oder Umschalter für elektrische Leitungen - Google Patents
Aus-oder Umschalter für elektrische LeitungenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung besteht in einer Vorrichtung, mittelst der die elektrische Ein-, Aus- oder
Umschaltung einer oder mehrerer Lampen oder Lampengruppen oder sonstiger Nutzwiderstä'nde
von beliebigen Orten aus vermittelst einer bestimmten Schaltung bewirkt werden kann. Die Fig. 1 und 2, sowie 3 und 4
und Fig. 5, 5 a und 6 zeigen drei verschiedene Beispiele von Lösungen dieser Aufgabe.
In Fig. ι und 2 ist »S ein Solenoid, k ein
Eisenkern, der in der Mitte einen Steg besitzt, auf welchem ein Bügel drehbar ruht, der mit
einem in einem Gelenk befindlichen, nach unten hängenden Stab s -versehen ist. Dieser
Stab 5 kann je nach der Lage der beiden muldenförmigen Einschnitte m und η des um
die Welle w drehbaren Stromschlufsbügels B in einen dieser Einschnitte eingreifen und sodann
dem Stromschlufsbügel B eine bestimmte Lage ertheilen. Angenommen, der Strom
würde im Solenoid S einen Moment geschlossen, während die in Fig. 2 gezeichnete
Stellung vorhanden ist, der Eisenkern k wird in das Solenoid nach oben gezogen, der Stift s,
welcher aus nichtmagnetischem Metall gearbeitet sein mufs, wird sich senkrecht stellen, sobald
nun der Strom wieder unterbrochen wird, fällt der Eisenkern k wieder nach unten, und der
Stift s wird in die Mulde m eingreifen, wodurch bewirkt wird, dafs der Bügel B sich
aus den Quecksilbernäpfen Q' Q2 heraushebt
und nach der entgegengesetzten Seite fällt; wird nun der Strom im Solenoid zum zweiten
Mal geschlossen, so gleitet der Stift s aus der Mulde m heraus, wird der Strom wieder
unterbrochen, so fällt der Eisenkern k wieder herab und der Stift s drückt durch Eingriff in
den Ausschnitt η den Bügel B wieder in die Quecksilbernäpfe Q' Q^, so dafs der Lampenstromkreis
wieder geschlossen wird. Durch Benutzung des freien Endes des Stromschlufsbügels
B kann die Vorrichtung auch als Umschalter benutzt werden.
In Fig. 3 und 4 ist 'S' ein Solenoid, in welches ein Eisenkern K eingezogen werden
kann. Dieser Eisenkern K trägt an seinem unteren Ende einen eisernen Querbalken E,
der mit zwei Stromschlufsbügeln b' und b'2 versehen ist, welche in Quecksilbernäpfe N'
und iV2 eintauchen können. Das Solenoid S' ist von einem Eisenmantel M umgeben, der
an seinem unteren Ende vier Ausschnitte a'a2a3 cfi
besitzt, so dafs vier gleichnamige Pole_p'jj2
und_p'j_p'2 entstehen. In den beiden Figuren,
ist das Solenoid vom Strom durchflossen gedacht, und zwar sind die Bügel &2 b' soeben
aus den Näpfen N' und ΛΓ2 herausgehoben
worden. Der Solenoidkern K besitzt nuns aber an seinem oberen Ende eine Schraube mit
entsprechender Mutter oder ein schraubenförmig gewundenes Stück Blech R, welches
durch eine lose, auf dem Manteldeckel aufliegende nichtmagnetische Platte P geschoben
ist. Das Stück R ist um J/4 Umgang gedreht,
während die Platte P mit einem Schlitz versehen ist, welcher gerade den Durchgang dieses
gewundenen Stückes erlaubt. Wird nun der Strom im Solenoid unterbrochen, so fällt der
Eisenkern K infolge seiner eigenen Schwere nach unten, indem er dabei Y4 Drehung um
seine Längsachse vollzieht, weil die Platte P durch den auf sie ausgeübten Druck auf dem
Manteldeckel ruhig liegen bleibt und für das gewundene Stück, welches sich am Kern befindet,
eine feststehende Mutter bildet. Der Querbalken E nimmt infolge dessen eine zu
seiner früheren Stellung rechtwinklige Lage ein, und der Bügel Z?2 liegt auf dem Isolationsstück J auf. Wird nun der Strom im Solenoid
von Neuem geschlossen, so wird der Kern K wieder in das Solenoid S' hineingezogen, und
zwar ohne sich zu drehen, wobei die Pole τρ\τρ\ hauptsächlich anziehend mitwirken, die
Platte P wird gelüftet und dreht sich dabei, ohne die Bewegung des Eisenkerns K zu beeinflussen.
Wird nun der Strom in S' wieder unterbrochen, so fällt der Kern K wieder
durch sein Eigengewicht nach unten, indem er wieder Y4 Drehung macht, und zwar diesmal
so, dafs b' und b2 in die beiden Quecksilbernäpfe
N' und N^ hineinfallen und den Lampenstromkreis
schliefsen. Beim nächsten Stromschlufs im Solenoid wird der Lampenstromkreis wieder ausgeschaltet, und der Bügel b'
fällt beim Oeffhen des Stromes im Solenoid auf das Isolationsstück /. Diese Vorrichtung
kann durch Anwendung mehrerer Stromschlufsstellen und eine denselben entsprechende Verdrehung
des am Kern befindlichen Stückes -R auch als elektrisch betriebener Umschalter verwendet
werden, oder auch dazu, ein allmäliges Einschalten von einzelnen Lampen einerLampengruppe
und Ausschalten der ganzen Gruppe oder ein Einschalten einer ganzen Gruppe und allmäliges Ausschalten der einzelnen Lampen
der Gruppe von beliebigen Stellen aus zu ermöglichen. Die vorspringenden Polschuhe
haben den Zweck, dem Querstück .an dem
Magneten eine gewisse Richtung zu geben oder eine Ausgleichung der durch etwaiges Gleiten
der Platte P entstandenen Fehler herbeizuführen. Werden nun diese Polstücke so weit verlängert,
dafs sie mit der tiefsten Lage des Ankers E abschliefsen und gewindeförmig ausgebildet, so
dafs ein Polstück auf dem Wege des Kerns Y4 oder eine der Anzahl Quecksilbernäpfe entsprechende
Umdrehung macht, so würde das Querstück E beim Einziehen der Windung der Polstücke folgen, während beim Herunterfallen
der Kern senkrecht fallen würde, wodurch eine Verdrehung des Kernes ohne Verwendung des
gewundenen Bleches hervorgerufen werden kann. Dieses wird besonders bei Umschaltern
mit mehreren Stromschlufsstellen von Werth sein.
Derselbe Zweck, wie bei den beiden soeben beschriebenen Anordnungen, kann auch erreicht
werden durch einen oder ' mehrere Elektromagnete, die dadurch, dafs sie vom
Strom durchflossen werden, Anker anziehen und bei stromlosem Zustand wieder loslassen,
eine oder mehrere Sperrklinken bewegen, die ein oder mehrere mit Stromschlufsstiften versehene
Zahnräder in Bewegung setzen. Eine derartige Anordnung zeigen Fig. 5, 5 a und 6.
E M ist ein Elektromagnet, a' ein Anker, der bei Stromschlufs eingezogen wird und mittelst
der Sperrklinke Sk das Zahnrad Z um je einen Zahn weiter schiebt; das Zahnrad hat
doppelt so viel Zähne als Stromschlufsstifte c' C" c3 c4 u.s.w. vorhanden sind, so dafs
jedesmal, so oft der Strom in EM geschlossen wird, entweder zwischen den Stromschlufsfedern
F' und .F2 Stromschlufs hergestellt oder
der daselbst stattfindende Stromschlufs unterbrochen wird.
Es ist klar, dafs die in Fig. 1 und 2, sowie 3 und 4 dargestellten Solenoide ebenfalls zur
Bewegung eines Stromschlufsrades etwa wie in Fig. 5 und 6 verwendet werden können, und
dafs die Quecksilberstromschlufsstellen durch metallische ersetzt werden können. Nur müfsten
die Solenoide entsprechend kräftig gemacht werden. Ebenfalls könnte das Solenoid bei
Fig. ι und 2 durch einen Elektromagnet ersetzt werden, wobei der bewegliche Stab s an
dem Anker befestigt werden müfste.
In Fig. 7 und 8 bedeuten A und A' je einen Ausschalter, d' bis ds Druckknöpfe oder
ähnliche Vorrichtungen, welche sich an beliebigen Stellen befinden können. Wie aus
der Schaltung ersichtlich, kann man mit jedem der Druckknöpfe durch einen Druck die
Lampen einschalten, durch einen zweiten Druck wieder ausschalten und mittelst eines
dritten Druckes auf einen der Knöpfe wieder einschalten u. s. w.
Fig. 7 und 8 zeigen zwei Schaltungen, welche ohne Zuhülfenahme einer zweiten Stromquelle
angewendet werden können. Die Klemmen 1 und 2 sowie 1' und 2' dienen zum Anschlufs
der Lampenleitung, an 1 und 2 sowie 1' und 2' sind die Qjaecksilbernäpfe angebracht.
In Fig. 7 sind drei Leiter in Verwendung, die Leitung V kann in der Vorrichtung A
bei ι und 2 unterbrochen werden und dient zum Lampenanschlufs, die Leitung Z2 dient
zum Anschlufs der Lampen, sowie zum einseitigen Anschlufs der Druckknöpfe d' bis 0?4,
während die Leitung Z3 nur zum Anschlufs der Druckknöpfe dient. Das Solenoid der
Vorrichtung A befindet sich in der Leitung 3.
Für manche Zwecke ist es jedoch gut, wenn für die Druckknöpfe eine besondere Doppelleitung
gelegt wird, z. B. wenn die Stellen, von welchen aus die Vorrichtung in Thätigkeit gesetzt
werden soll, weit von dem Aufstellungsort der Vorrichtung selbst, die sich stets in
der Lampenleitung befindet, entfernt sind.
Claims (1)
- Paτεnt-Anspruch:Ein Aus- oder Umschalter für elektrische Leitungen, bei welchem das Schliefsen, Unterbrechen oder Umschalten eines Stromkreises von einem oder mehreren von der Schaltvorrichtung entfernten Punkten aus dadurch ermöglicht wird, dafs die beweglichen, den Stromschlufs herstellenden Theile durch einen Elektromagneten oder ein Solenoid in der Weise bewegt werden, dafs bei jedesmaligem Schliefsen und darauf folgendem Unterbrechen des den Elektromagneten oder das Solenoid enthaltenden Stromkreises die Stromschliefser der Gebrauchsleitung ein-, aus- oder umgeschaltet werden.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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