DE145235C - - Google Patents
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- H01H73/00—Protective overload circuit-breaking switches in which excess current opens the contacts by automatic release of mechanical energy stored by previous operation of a hand reset mechanism
- H01H73/36—Protective overload circuit-breaking switches in which excess current opens the contacts by automatic release of mechanical energy stored by previous operation of a hand reset mechanism having electromagnetic release and no other automatic release
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Zur Unterbrechung eines Stromkreises bei gefahrdrohendem Ansteigen der Stromstärke
hat man bereits selbsttätige Ausschalter angewendet, die durch Streckung eines Kniehebelpaares
von Hand in die Stromschlußstellung gebracht werden und in dieser so
lange verbleiben, bis durch eine in den Stromkreis gelegte elektromagnetische Vorrichtung
eine das Kniehebelpaar verriegelnde Sperrung ausgelöst, dieses eingeknickt und dadurch die Ausschaltung bewirkt wird.
Eine Schaltvorrichtung dieser Art bildet den Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Sie unterscheidet sich von den erwähnten bekannten Vorrichtungen dadurch, daß das
Kniehebelpaar in der Stromschlußstellung des Schalters nicht erst durch eine besondere
Vorrichtung verriegelt zu werden braucht. Es wird nämlich beim Einschalten bis über
seine Totpunktlage hinaus gestreckt und allein dadurch festgestellt, so daß jene besondere
Vorrichtung entbehrlich wird.
Ferner ist durch eine besondere Anordnung bewirkt, daß beim Einschalten, sobald
der Schalter in die Stromschlußstellung gelangt ist, die Kupplung zwischen dem Handhebel
und der Stromschlußvorrichtung unter allen Umständen mechanisch gelöst wird, so daß, falls die Störung im Stromkreise noch
nicht beseitigt sein und die Verriegelung durch das Kniehebelpaar nicht eintreten sollte, sofort
wieder die Ausschaltung erfolgt, ohne daß, wie bei anderen bekannten Vorrichtungen,
erst wieder eine elektromagnetische Entriegelung stattfinden müßte.
Endlich besitzt der Schalter eine Vorrichtung, durch welche ein Zusammenwirken
mehrerer Schalter für mehrere Stromkreise in solcher Weise erzielt wird, daß jeder
Schalter zwar für sich allein in Stromschlußstellung gebracht werden kann, beim Lösen
eines Schalters aber auch die Kniehebelpaare der sämtlichen anderen über die Totpunktlage
zurückgeführt werden, so daß auch diese in die Unterbrechungsstellung zurückkehren.
Der Erfindungsgegenstand ist in einer Ausführungsform
auf beiliegenden Zeichnungen dargestellt. Dabei ist Fig. 1 eine perspektivische
Vorderansicht von zwei doppelten, an einem Schaltbrette angebrachten und untereinander
verbundenen Stromunterbrechern.
Fig. 2 ist eine Seitenansicht eines zum Strecken des nicht dargestellten Kniehebelpaares
dienenden, zweiteiligen Handhebels. Fig. 3 ist die Vorderansicht eines doppelten
Stromunterbrechers, wobei das Schaltbrett abgebrochen gezeichnet ist, um einen Teil
von der hinter demselben befindlichen Einrichtung zu zeigen. Fig. 4 ist eine perspektivische
Vorderansicht dieses doppelten Stromunterbrechers in vergrößertem Maßstabe.
Derselbe Stromunterbrecher ist durch Fig. 5 in der Seitenansicht mit teilweisem Längsschnitt und durch Fig. 6 im Grundrisse
wiedergegeben.
In den Zeichnungen ist als Beispiel ange-
nommen, daß die Stromunterbrecher an einem Schaltbrette A angeordnet seien. Auf der
\forderseite desselben sind die Kniehebelpaare
nebst anstoßenden Verbindungsteilen und die Spulen mit Ankern, dagegen an der Hinterseite
die übrigen Verbindungsteile nebst den von Gefäßen umgebenen Einrichtungen zum
Schließen und Öffnen der Stromkreise angebracht. Der die Spulen der Stromunterbrecher
untereinander verbindende Ortsstromkreis ist auf der Vorderseite des Schaltbrettes
angeordnet, wie Fig'. I zeigt.
Jedes an der Hinterseite des Schaltbrettes aufgehängte Gefäß α (Fig. 5 und 6) kann
aus beliebigen Stoffen bestehen, beispielsweise der Mantel a1 aus Metall und das Futter or
aus Holz oder anderem Nichtleiter. Zweckmäßig hängt das Gefäß auf einer Seite mittels ösen a5 an Bolzen α4 und auf der
anderen Seite mittels eines Ringes a6 an einem Haken a'', der an dem hinteren Ende
eines Bockes as angebracht ist. Der letztere
ist mittels einer Platte a9 am Schaltbrette A
befestigt. Der Bock as trägt die Einrichtung zum Schließen und Öffnen der Stromkreise.
Diese besteht aus den senkrechten, isolierenden Säulen a10, der daran befestigten Grundplatte
rt12 aus Holz, Ebonit oder anderem nicht leitendem Stoffe, den auf derselben
befestigten federnden, in drei Paaren angeordneten Kontakten a13 (Fig. 3) und den
daran mittels Schrauben α11' oder dergl. befestigten
schrägen Pfosten au, in deren oberen Hülsen a17 die Drähte der Stromkreise
(zweckmäßig oberhalb des isolierenden Gefäßes) mittels Schrauben ais befestigt \verden.
Der Sicherheit weg'en sind zwischen den Kontaktpaaren a13 a13 auf der Grundplatte
α12 isolierende Schutzwände e e angeordnet. Die drei Kontaktpaare können beispielsweise
den von einem Dreiphasenstromerzeuger kommenden Drähten oder den Drähten eines Dreileitcrs oder denjenigen von irgend
drei Stromkreisen angehören, die gleichzeitig geschlossen und geöffnet werden sollen.
In die Kontakte a13 (Fig. 3) sollen zum
Schließen der Stromkreise drei bügeiförmige Kontakte aw eingreifen, die an einem isolierenden
Balken α20 befestigt sind. Der letztere gleitet an den Säulen a10 a10 auf und
nieder und ist auf der oberen Seite mit einer Platte α22 (Fig. 5) fest verbunden. Mittels
dieser Platte ist der Balken a20 durch die Stangen a21 ar1 bei λ23 mit einem Winkelhebel
a2i gelenkig verbunden, der bei α25 in
Vorsprüngen a2<i des Bockes aa gelagert ist.
Der andere Arm des Winkelhebels ist gabelförmig und greift mittels einer auf seinem
Zapfen sitzenden Rolle ar"1 in den Schlitz a2s
des Kreuzkopfes a30 einer wagerechten Stange a31 ein. Die letztere ist in dem am
Bocke a8 befindlichen Lager a3'2 und in dem
am Schaltbrette A befestigten Lager an, sowie
in der Grundplatte λ33 eines Gehäuses ai0
(Fig. 4) längs verschiebbar. Sie wird im freien Zustande von der sie umgebenden und
sich gegen das Querhaupt α30 und die Lager a°
stemmenden kräftigen Schraubenfeder aSi nach
rückwärts gepreßt gehalten, so daß ihr Querhaupt die Stellung einnimmt, welche in
Fig. 5 durch die punktierten Linien angedeutet ist.
Die Stange asl ist durch den Bolzen ail
(Fig. 1,2,4 und 5) mit den Teilen aM α30
(Fig. 4) eines Kniehebelpaares gelenkig verbunden, dessen andere Teile α35 einerseits
durch ihre Zapfen Λ3η mit dem am Schaltbrette
A sitzenden Gehäuse a10 und andererseits
durch den Kreuzkopf α52 λ38 ar2 bei ar1
mit den Teilen aaa gelenkig verbunden sind.
Für gewöhnlich werden die Teile a35 von
einer Feder α29 niedergepreßt und dadurch das Kniegelenk gestreckt gehalten, nachdem
das Querhaupt etwas über die Mittellinie hinausgegangen ist.
Das vordere Ende der Stange a31 ist mit
einem Schlitze or2 (Fig. 2 und 4) versehen, in welchem eine Rolle ain auf einem Bolzen
sitzt. Im Gehäuse ai0 ist der aus zwei Teilen a4S und ai0 bestehende Handhebel um
den Zapfen α45 drehbar gelagert. Die beiden Teile ai3 und aM (Fig. 2) lassen sich durch
die von einer Feder angepreßte Sperrklinke ai7 und die Schraubenfeder α50 kuppeln, indem
die in der gabelförmigen Nabe des Teiles α4" drehbar gelagerte Sperrklinke ai7 in einen
Einschnitt ais des Teiles a43 eingreift. Das
freie Ende des Teiles a'is greift in den
Schlitz a42 der Stange αΆ1 hinter der Rolle α10
ein, so daß beim Erfassen und Niederziehen des Teiles a4n der Teil <j43 die Stange α31
herauszieht, um das Kniehebelpaar zu strecken. Nehmen dabei die beiden Teile des Handhebels
die Stellung ein, welche in Fig. 2 punktiert angedeutet ist, so stößt bei weiterem
Niederziehen des Handhebels die Sperrklinke α47 gegen den Bolzen ar1 an, wodurch
sie verdreht wird, so daß sie den anderen Handhebelteil ai3 freigibt. Daher hat das
Tieferdrücken des Handhebels keinen Einfluß mehr auf das Kniehebelpaar, welches fortan
ausschließlich unter die Herrschaft der Spulen der Stromkreise gestellt ist, wie weiter unten
angegeben werden soll.
Ist das Kniehebelpaar, gestreckt, so ruhen
die Teile <r'2 aS2 des Querhauptes auf den
exzentrisch gekrümmten Armen α53 α53 (Fig. 1
und 3) von Hebeln λ54 α54, die um die
Bolzen α5δ Λ5δ am Gehäuse ai0 drehbar sind
und sich mit ihren unteren Armen gegen die
Wände des Gehäuses anlehnen. Zur gehörigen Einstellung dieser Hebel sind zweckmäßig
Stellschrauben a5ü α50 an den unteren
Armen angebracht. Die Hebel aM aM haben
umgebogene Enden λ57 λ57, durch welche sie bewegt werden, um das Kniehebelpaar einzuknicken.
Zu dieser Bewegung der Hebel dienen Vorsprünge b3 bs (Fig. 4) an Ankern
b'2 W1, die unter der Herrschaft von in die
ίο Stromkreise eingeschalteten Solenoiden oder
Spulen b bs' bn b13 stehen. Diese Spulen befinden
sich an Böcken b1 b1, die am Schaltbrett
A befestigt sind, und die Anker b2 b3
werden durch an denselben befestigte Stangen &4 £>4 geführt. Bei Eintritt von Störungen,
z. B. Kurzschlüssen oder dergl., die ein plötz-.liches
Anwachsen des Stromes und damit Gefahren durch Feuer und dergl. hervorrufen, veranlaßt die plötzliche Stromzunahme
augenblicklich die betreffende Spule b oder b5
usw., ihren Anker b2 anzuziehen, so daß dessen Vorsprung b3 gegen das Ende a57
des zugehörigen Hebels a:>i anstößt und denselben
aufwärts verdreht. Dadurch wird das Querhaupt des Kniehebelpaares über die
Mittellinie hinaus gehoben, worauf das letztere sofort von der Schraubenfeder a3i durch die
Stange α31 eingeknickt wird. Zugleich wird die letztere zurückgeschnellt und durch ihren
Kreuzkopf λ30, den Winkelhebel a2i und die
Stangen a21 an, sowie die Platte a2'2 der
Balken a'20 in die Höhe gerissen, so daß die Kontaktbügel α19 aus den Kontakten α13 α13
herausgezogen und die drei Stromkreise gleichzeitig unterbrochen werden. In Fig. 5 nehmen
dann die Teile die punktierten Stellungen ein. Das Kniehebelpaar bietet den Vorteil, daß
eine geringe Kraft zum Einknicken desselben genügt, daher schon eine geringe Zunahme
des Stromes über die festgesetzte Grenze hinaus den Stromunterbrecher zu betätigen
vermag.
Die Art, wie die drei Stromkreise mit dem Stromunterbrecher zu verbinden sind, ist in
Fig. I, 5 und 6 beispielsweise veranschaulicht. Der Draht 1 des ersten Stromkreises \vird
mit der Klemme c verbunden, so daß der Strom seinen Weg durch dieselbe, die Windungen
der Spule b, die Klemme c1, den Draht 2 (Fig. 6), den vorderen linken
Pfosten λ14, den vorderen linken Kontakt a13, den vorderen Kontaktbügel ali>, den
vorderen rechten Kontakt a13, den vorderen
rechten Pfosten ali und weiter durch den
Draht 3 nimmt. Im zweiten Stromkreise nimmt der Strom seinen Weg durch den Draht 4, die Klemme c2, die Spule b'a, die
Klemme ba, den Draht 5, den hinteren linken Pfosten au, die hinteren Kontakte α13 α13 und
den hinteren Kontaktbügel aw, den hinteren
rechten Pfosten au und den Draht 6. Der
dritte Stromkreis, dem die mittleren Drähte 7 und 8 angehören, hat hier keine eigenen
Spulen am Schaltbrette, weil im vorliegenden Falle ein Stromunterbrecher für einen Dreiphasenstromerzeuger
angenommen wurde. In diesem Falle kann nämlich dem mittleren Leiter nichts zustoßen, ohne gleichzeitig die
beiden äußeren Leiter in Mitleidenschaft zu ziehen, da ja der mittlere Leiter abwechselnd
als Rückleitung und Zuleitung für die beiden anderen Leiter dient.
Natürlich kann der selbsttätige Stromunterbrecher statt doppelt, wie dargestellt, auch
einfach ausgeführt sein. Die Anzahl der von ihm zu beherrschenden Stromkreise kann beliebig
gewählt werden. In jedem Falle hat sich die Einrichtung des Stromunterbrechers nach den
Umständen zu richten.
Der einfache Ausschalter findet dann Anwendung,
wenn nur ein Stromkreis zu unterbrechen ist. Der veranschaulichte doppelte Stromunterbrecher ist besonders für eine Anzahl
von Stromkreisen zweckmäßig, die bei unzulässig hoher Stromstärke in einem der Stromkreise gleichzeitig zu unterbrechen sind.
Dies ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil, wenn die Stromspannung zu hoch ist,
daß es schwer hält, eine gute Isolierung zu erlangen. Dadurch, daß im Stromunterbrecher
eine Anzahl von Kontaktreihen angeordnet sein können, besonders in einer Ölisolierung, werden die Isolierungsschwierigkeiten
beseitigt.
Die einfache Einrichtung des Strömunterbrechers erleichtert es wesentlich, die Anzahl
der Kontaktreihen beliebig zu vermehren, da es nur erforderlich ist, die Länge des
Balkens a20, des Gefäßes α und anderer Teile
zu vergrößern, um die gewünschte Anzahl der Kontaktreihen auf der Grundplatte ß12
unterzubringen.
Fig. ι läßt erkennen, wie die besondere Einrichtung des Stromunterbrechers es sehr
erleichtert, eine beliebige Anzahl solcher Stromunterbrecher zu vereinigen und gleichzeitig
in Tätigkeit zu setzen. Beispielsweise sind in Fig. 1 zwei doppelte Stromunterbrecher
am Schaltbrette A so untereinander angeordnet, daß sie nach Belieben gleichzeitig
oder einzeln in Wirkung treten können. Beide Stromunterbrecher sind einander gleich. Die
Anker b'2 beider Spulen des unteren Stromunterbrechers sind oben mit Anschlägen b10 b10
versehen, die zweckmäßig abnehmbar sind. Diese Anschläge befinden sich unterhalb der
Anker des oberen Stromunterbrechers, so daß, wenn eine untere Spule b[- oder bu plötzlich
erregt wird und ihren Anker b2 anzieht, dessen Anschlag b10 auf den Anker der
oberen Spule anstößt und so den oberen Stromunterbrecher mechanisch ausschaltet.
Zur größeren Sicherheit kann noch, wie bereits erwähnt, zweckmäßig ein Ortsstromkreis
in Anwendung kommen, um die verschiedenen Stromunterbrecher elektrisch zu
verbinden. Für gewöhnlich genügt allerdings entweder die eben beschriebene mechanische
oder die elektrische Verbindung allein.
ίο Zur elektrischen Verbindung der Stromunterbrecher
wird eine Batterie d oder eine andere unabhängige Stromquelle benutzt, während am Schaltbrette A Kontaktfedern dl d2
(vergl. Fig. ι oben links und Fig. 4 unten rechts, ferner die schematische Darstellung
in Fig. ι in der Nähe der drei übrigen Spulen) angeordnet und mit der Batterie sowie
untereinander durch Drähte in Parallelschaltung (oder gewünschtenfalls in Reihenschaltung)
verbunden sind. Von jedem Paar Kontaktfedern d' d'1 geht eine Nebenschlußleitung
von feinem Draht zu den Spulen und ist innerhalb derselben gewickelt wie in Fig. 1
bei d3 angedeutet ist. Diese Nebenwickelungen sind untereinander durch Drähte d* parallel
geschaltet. Jeder Anker b2 erhält ferner einen Vorsprung mit dem prismatischen Kontakte
d"°, welcher in die darüber am Schaltbrette sitzenden Kontaktfedern d1 d'2 eingreifen
kann. Nebenbei bemerkt können die beiden oder mehr Stromunterbrecher statt am Schaltbrette
auch an verschiedenen Stellen und selbst weit voneineinder entfernt angeordnet sein, ohne daß diese elektrische Verbindung
zwischen ihnen aufhört.
Wenn also in irgend einem Stromkreise durch Störungen der Strom plötzlich anwächst,
so erregt er sofort die betreffende Spule, deren Anker dann angezogen wird und durch das Kniehebelpaar den Stromunterbrecher
ausschaltet. Dabei greift sein Kontakt d'a in die entsprechenden Kontaktfedern
dx d2 ein, wodurch der Ortsstromkreis
geschlossen wird und die übrigen Spulen augenblicklich erregt werden, so daß auch
sie die Anker anziehen und dadurch die übrigen Stromunterbrecher ausschalten.
Oben wurde bereits angegeben, daß die Anzahl der \ron einem Stromunterbrecher zu
beherrschenden Stromkreise durch einfache Verlängerung des Balkens a20 und anderer
Teile beliebig erhöht werden kann. Auch wurde gesagt, daß es häufig unnötig ist, so
viele Spulen am Schaltbrette anzubringen, als Stromkreise da sind, wenn die letzteren
von Mehrphasenstromerzeugern kommen. Dagegen ist dies nötig, wenn diese Stromkreise
von unabhängigen Stromquellen her führen. In diesem Falle ist es erforderlich, eine Spule für jeden Stromkreis am Schaltbrette
anzuordnen. Dabei ist es zweckmäßig, diese Spulen, wie in Fig. I gezeigt, paarweise
und untereinander anzubringen. Die oberen Spulen b b6 würden ihren Stromunterbrecher
unmittelbar ausschalten können und ihrerseits von einer der unteren Spulen erregt werden, im Falle Störungen in den
Stromkreisen derselben auftreten.
Im vorstehenden ist eine solche Einrichtung der Stromunterbrecher beschrieben, die
für gewisse Fälle äußerst wünschenswert ist. Wie wohl es unter bestimmten Umständen,
namentlich für Mehrphasenstromerzeuger, von Wichtigkeit ist, in jeden Stromkreis eine
Spule einzuschalten, so ist dies doch unter anderen Umständen unnötig'.
Die Höheneinstellung der exzentrisch gekrümmten Arme α53 durch Stellschrauben a5(i
(an deren Stelle natürlich auch andere Mittel treten können) ist wesentlich, um dem Strom-Unterbrecher
einen beliebigen Empfindlichkeitsgrad erteilen zu können. Beispielsweise ist es bei für einen Augenblick eintretenden
Störungen (etwa wenn zwei benachbarte Drahtleitungen aneinander schwingen und gleich
darauf sich wieder entfernen) wünschenswert, daß der Stromunterbrecher nicht in Tätigkeit
trete. In diesem Falle können die exzentrisch gekrümmten Arme α53 so viel niedriger
eingestellt werden, daß der Strom-Unterbrecher nicht gleich in Tätigkeit treten kann. Es würde dann der anwachsende
Strom die eine Spule b oder die andere &5
so weit erregen, daß sie ihren Anker b2 bis zur Berührung mit dem Hebel α54 anzieht
und ihn gleich wieder fallen läßt, ohne Zeit zu finden, den Hebel 54 zum Einknicken des
Kniehebelpaares zu heben.
Der Stromunterbrecher kann für eine bestimmte Zunahme des Stromes eingestellt
werden, die erforderlich ist, um ihn in Wirkung treten zu lassen. Zu diesem Zwecke
erhalten die unteren Enden der Führungsstangen bl (Fig. 3) geränderte Schraubenmuttern
b'20, mit deren Hülfe der Anker b'2
nach Maßgabe einer in Fig. 4 sichtbaren Skala eingestellt werden kann.
Wenn eine Anzahl Stromunterbrecher gemeinschaftlich ausgeschaltet werden soll, oder
wenn eine Anzahl Stromkreise zusammen durch einen gemeinschaftlichen Stromunterbrecher
oder durch einzelne Stromunterbrecher beherrscht werden, ist es oft wünschens\vert, einen Teil derselben nach
Belieben außer Verbindung mit den übrigen zu setzen. Für diesen Fall werden im Nebenschlußstromkreise
d* Ausschalter da (Fig. 1)
angeordnet, mit deren Hülfe die Nebenschlußwickelungen d3 der Spulen ausgeschaltet werden
können.
Wenn im Betriebe in irgend einem Stromkreise der Strom anwächst, so erregt er
augenblicklich dessen Spule, beispielsweise die . Spule Z»12, welche dann ihren Anker anzieht
und durch denselben den Hebel α54 hebt. Ist der letztere genügend gehoben, um das
Querhaupt des Kniehebelpaares über die Mittellinie hinauszubringen, so wird augenblicklich
die Stange a31 von der Schraubenfeder
α34 zurückgeschnellt, um den Strom zu öffnen.
Beherrscht ein Stromunterbrecher eine Anzahl Stromkreise, so werden diese gleichzeitig
unterbrochen, wenn jener in Tätigkeit tritt. Sind mehrere Stromunterbrecher nach
Art der Fig. 1 vereinigt und wird im Betriebe z. B. durch Erregung der Spule b1'2
ihr Anker b2 gehoben, so wirkt derselbe
gleichzeitig durch seinen Aufsatz bi0 mechanisch
auf den darüber befindlichen Anker.
ein, während er zur weiteren Unterstützung sofort den Ortsstromkreis heranzieht, indem
er denselben durch Berührung seines Kon-
. taktes ds mit den Kontaktfedern d1 d2 schließt,
so daß die Nebenschlußwickelung der oberen Spule b erregt wird, um die augenblickliche
Ausschaltung des oberen Stromunterbrechers zu veranlassen.
- Wenn die einzelnen untereinander verbundenen Stromunterbrecher in beträchtlichen
Abständen voneinander angeordnet sind, ist es natürlich nicht möglich, die mechanische
Verbindung anzuwenden. Man muß vielmehr die elektrische Verbindung allein benutzen.
Wenn es irgend angeht, empfiehlt es sich, die mechanische und die elektrische Verbindung der Stromunterbrecher zugleich
anzuwenden, um größere Sicherheit im Betriebe zu erlangen.
Die exzentrisch gekrümmten Arme <z53 und
die einstellbaren Hebel ahi zum Einknicken
des Kniehebelpaares behufs öffnens der Stromkreise können beliebig gestaltet sein oder
durch andere gleichwertige Teile ersetzt werden. Das Knieheipaar kann verschieden ausgeführt
sein, ohne von dem Wesen der Er-. findung abzuweichen.
Um die durch irgend einen Stromunterbrecher beherrschten Stromkreise zu schließen,
braucht nur der Handhebel an seinem vorderen Teile a40 niederwärts gezogen zu werden.
Dabei wird der vordere Teil α49 von dem hinteren α43 getrennt und der Stromunterbrecher
dadurch ausschließlich unter die Herrschaft der Spulen gestellt. Beim Freigeben des vorderen Hebelteiles λ49 wird er
von der Schraubenfeder α50 wieder mit dem
hinteren Teile gekuppelt, wobei er die in Fig. 5 veranschaulichte Lage einnimmt.
Hat der Stromunterbrecher unter dem Einflüsse von Störungen seine Stromkreise unterbrochen
und sind die Störungen noch nicht behoben, so bietet die Einrichtung des Handhebels
einen wichtigen Vorteil dar. Er kann zwar mit der Hand niedergezogen werden, doch kann der dadurch bewirkte Schluß der
Stromkreise nur einen Augenblick währen, weil durch die sofort erfolgende Erregung der
betreffenden Spule das Kniehebelpaar augenblicklich wieder eingeknickt wird, also die
Stromkreise wieder unterbrochen werden.
Claims (4)
1. Selbsttätiger Ausschalter, dessen Schaltstange durch eine Kniehebelanordnung
verriegelt wird, welche in gestreckter Lage den Schalter in Stromschlußstellung sichert, beim Einknicken jedoch auslöst,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelung des Schalters in der Stromschlußstellung
durch Hinausschwingen des Kniehebelpaares ('α85 a3a) über die Totpunktlage
erfolgt.
2. Ausführungsform des Ausschalters nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein durch den Anker (b2) des Elektromagneten
bewegter Anschlagarm (a5i) das
Hinausschwingen des Kniehebelpaares (α35 asaj über die Totpunktlage und damit
die Verriegelung des Schalters in der Stromschlußstellung so lange verhindert, als der Elektromagnet erregt ist, d. h. als
eine Störung in dem Stromkreise fortdauert.
3. Ausführungsform des Ausschalters nach Anspruch 1 bezw. 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hebel (ain), durch
welchen der Schalter in die Schlußstellung geführt wird, mit dem Stromschließer selbst durch eine Sperrvorrichtung
(a47 ai%) gekuppelt ist, welche durch
irgend ein mechanisches Entkupplungsglied (Bolzen λ51) unabhängig von den
Verhältnissen im Stromkreise ausgelöst wird, sobald der Stromschließer die Schluß- ■
stellung erreicht, so daß in diesem Augenblick die Kupplung zwischen Handhebel und Stromschließer unter allen Umständen
aufgehoben ist und ein Festhalten des Schalters in der Schlußstellung mittels des Handhebels bei andauernder Störung
im Stromkreis nicht möglich ist.
4. Ausführungsform der selbsttätigen Ausschalter nach Anspruch 1 zur gleichzeitigen
Unterbrechung mehrerer Stromkreise beim Auftreten einer Störung in einem derselben, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anker (b'2) der Auslösungsmagnete mit \rorrichtungen (Anschlag b10 bezw.
Kontaktstück d5) versehen sind, welche,
sobald einer der Anker (b-J angezogen wird, auch sämtlichen übrigen Ankern
dieselbe Bewegung erteilen, als wenn sie durch die betreffenden Elektromagnete
angezogen würden, so daß alle diese Anker die zugehörigen Kniehebelpaare
über die Totpunktlage zurückführen und dadurch die Auslösung aller Schalter bewirken,
während jeder Schalter für sich allein in die Stromschlußstellung gebracht werden kann.
Hierzu r Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE145235C true DE145235C (de) |
Family
ID=412596
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT145235D Active DE145235C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE145235C (de) |
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- DE DENDAT145235D patent/DE145235C/de active Active
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