DE637578C - Verfahren zum Verfestigen von Wasser enthaltenden, insbesondere fluessigen Stoffen oder Zubereitungen, wie z. B. Kaffee- oder Tee-Extrakten oder Fruchtsaeften - Google Patents

Verfahren zum Verfestigen von Wasser enthaltenden, insbesondere fluessigen Stoffen oder Zubereitungen, wie z. B. Kaffee- oder Tee-Extrakten oder Fruchtsaeften

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DE637578C
DE637578C DEK134143D DEK0134143D DE637578C DE 637578 C DE637578 C DE 637578C DE K134143 D DEK134143 D DE K134143D DE K0134143 D DEK0134143 D DE K0134143D DE 637578 C DE637578 C DE 637578C
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    • A23F5/40Further treatment of dried coffee extract; Preparations produced thereby, e.g. instant coffee using organic additives, e.g. milk, sugar
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Description

  • Verfahren zum Verfestigen von Wasser enthaltenden, insbesondere flüssigen Stoffen oder Zubereitungen, wie z. B. Kaffee- oder Tee-Extrakten oder Fruchtsäften Es ist bekannt, - daß manche Extrakte, ebenso pflanzliche und tierische Säfte und andere wasserhaltige Erzeugnisse sich nur schwer entwässern lassen.
  • Früher verwendete man hierzu physikalische Hilfsmittel, wie z. B. einen Vakuumtrockenschrank. Wenn es sich aber darum handelt, flüchtige Stoffe in dem zu entwässernden Stoff zu erhalten oder nichthygroskopische trockene Erzeugnisse zu erzielen, muß man andere Wege wählen. Es ist schon vorgeschlagen worden, für die Entwässerung von Säften, Extrakten u. dgl. verschiedene Zuckerarten zu verwenden, und zwar sowohl Monosaccharide (z. B. Traubenzucker) als auch Disaccharide (z. B. Milchzucker). Es hat sich aber gezeigt, daß diese Zuckerarten im normalen Zustande' durch. Vermischen mit den Extrakten, Säften u. dgl. nicht imstande sind, das Wasser der Extrakte, Säfte u. dgl. voll zu binden und dadurch diese Stoffe in feste Form überzuführen, sondern daß trotzdem eine nachherige Trocknung der Mischung dieser wasserhaltigen Stoffe mit diesen Zuckerarten mittels der bisherigen physikalischen Hilfsmittel, z. B. mittels eines Zerstäubungstrockners, erforderlich ist.
  • Wohl hat man gefunden, daß der Milchzucker an und für sich imstande ist, die Hygroskopizität der durch künstliche Trocknung hergestellten trockenen Erzeugnisse zu unterbinden. Ebenso hat man gefunden, daß das durch Entfernung des Kristallwassers hergestellte Anhydrid mancher Monosaccharide, wie z. B. des Traubenzuckers, die Fähigkeit hat, das Wasser der verschiedenen Säfte, Extrakte u. dgl. zu binden, ohne aber diese wasserhaltigen Stoffe durch bloßes Vermischen bei Zimmertemperatur vollkommen zu verfestigen.
  • Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß eine vollkommene Verfestigung solcher wasserhaltiger Stoffe, ob sich dieselben nun iri dünn- oder dickflüssiger oder in breiiger Form befinden, lediglich durch bei Zimmertemperatur vorgenommenes Vermischen mit den Anhydriden des Milchzuckers erzielen läßt.
  • Bei den bisher bekannten Verfestigungsverfahren von wasserhaltigen Erzeugnissen, wie Säften, Extrakten u. dgl., mittels des Anhydrides der Monosaccharide, z. B. des Traubenzuckers, handelte es sich um Anhydride, die durch Entfernung des Kristallzuckers dieser Zuckerarten entstanden sind.
  • Bei dem Verfahren nach der Erfindung handelt es sich dagegen um die Verwendung der Anhydride des Milchzuckers, also eines Disaccharides, welches aber in Gegensatz zu den bisher bekannten Verfahren nicht nur des Kristallwassers durch besondere Maßnahmen verlustig wurde, sondern durch eine entsprechende Behandlung bei höheren Temperaturen noch einen -Teil des Konstitution Wassers verloren hat. r
    Die Anhydride -des -Milchzuckers, dies
    der Erfindung zur Verwendung gelangen; werden durch Erhitzen des Milchzuckers beä: Temperaturen um i5o° und höher gewonnen": Der Traubenzucker, aber auch der Rohrzucker (Saccharose, also auch ein Disaccharid) zerfließen bei diesen Temperaturen bereits und karamelisieren; der Milchzucker dagegen bleibt streubar und färbt sich nur gelb bis braun. Der Milchzucker verträgt sogar eine Erhitzung bis auf i8o°, wobei er sich allerdings stark braun färbt, ohne dabei jedoch in größerem Maße sich zusammenzubacken und sich zu zersetzen.
  • Es ist bemerkenswert, daß durch eine solche Trocknung oder Erhitzung des Milchzuckers dessen Süßkraft und teilweise auch Löslichkeit offenbar steigen.- Ob das ausschließlich mit dem Verlust des Kristallwassers zusammenhängt oder mit dem Verlust schon eines Teiles des Molekülwassers, kann hier abseits gelassen werden. Praktisch sind jedenfalls solche Änderungen bedeutungsvoll vor allem dadurch, daß der gebrannte Milchzucker, welcher eine trockene, pulverförmige, mehr oder weniger gelbliche bis bräunliche und nichthygroskopische Masse darstellt, hervorragend geeignet ist, das Wasser wasserhaltiger Stoffe zu binden und sie in eine dauernd trockene, Wasser nicht anziehende, leicht schneid- und preßbare Masse- überzuführen.
  • Da ferner Milchzucker für den menschlichen Organismus nicht nur unschädlich, sondern sogar vorteilhaft ist, besitzt man in gebranntem Milchzucker tatsächlich einen ausgezeichneten Austrocknungs-, Erhärtungs-oder Aufsaugestoff in solchen Fällen, bei welchen es sich um ein für den menschlichen Verbrauch bestimmtes Genuß- und Nährmittel handelt. Der angenehme Geruch und Geschmack des getrockneten oder gebrannten Milchzuckers unterstützt diesen Umstand besonders.
  • Es ist ferner beobachtet worden, daß übermäßig hoch gebrannter Milchzucker= die erwähnte Erhärtungsfähigkeit in etwas geringerem Maße als ein bei niedrigen Temperaturen gebrannter. Milchzucker aufweist. Die mit gebranntem Milchzucker hergestellten Massen lassen sich leicht in Würfel, Linsen und andere Formlinge bringen und nach Bedarf mit einem Schutzüberzug von Zucker in Form eines Übergusses, Dragee u. dgl., versehen, um beispielsweise das Entweichen des Aromas zu verhindern oder eine größere Süßkraft und gegebenenfalls eine größere, für die Löslichkeit vorteilhaftere Oberfläche zu erzielen.
  • Dieses. Verfahren hat sich vorzüglich beymhrt zum Verfestigen von Kaffee- und Zi-`@ che.jienextrakten, Suppenwürze, Fleisch-.;eetakt; Karamel, Malzextrakt, Hefeextrakt, kondensierte Milch, Joghurt und ähnlichen Milcherzeugnissen, Obstmark, Obstsäften, aber auch von Milchsäure, Phosphorsäure, Speiseessig, zerriebener Leber oder Nieren und ähnlichen tierischen Stoffen, ferner von Pektinpräparaten u. dgl.
  • Ausführungsbeispiel i Zu 2o ccm Extrakt von Kaffee, Zichorie oder Mischungen mit Karamel werden allmählich und unter ständigem Rühren 2o g oder mehr gebrannter Milchzucker zugegeben. Die Mischung wird dicker, bis sie erstarrt. Sie läßt sich schneiden und pressen; an der Luft gelassen erhärtet sie, so daß.man sie pulverisieren kann.
  • Ausführungsbeispiel 2 Zu 2o g Suppenwürze oder Hefeextrakt werden unter ständigem Rühren 2o g oder mehr (wie es die Beschaffenheit der Suppenwürze oder des Hefeextraktes verlangt, ob dünn- oder dickflüssig) gebrannter Milchzucker zugesetzt. Die frische Mischung kann nach dem Vermischen z. B. in Stangenform. gegossen; werden, in der sie dann erstarrt.
  • Ausführungsbeispiel 3 2o g fein zerriebene Apfelsinen- oder Zitronenschalen (oder zerriebene Leber oder Nieren) werden mit 2o g oder mehr gebranntem Milchzucker unter Rühren innig vermischt und dann der Verfestigung überlassen.
  • Ausführungsbeispiel .4 20 g einer 5o- bis 7o°/oigen Milchsäure oder Phosphorsäure werden mit 20 g oder mehr gebranntem Milchzucker unter ständigem Rühren gemischt und dann der Verfestigung überlassen.
  • Ebenso kann z. B. 5 °/oiger Speiseessig verfestigt werden.

Claims (1)

  1. PATRNTANSPRUCH: Verfahren zum Verfestigen von Wasser enthaltenden, insbesondere flüssigen Stoffen oder Zubereitungen, wie z. B. Kaffee-oder Tee-Extrakten oder Fruchtsäften, dadurch gekennzeichnet, daß man die Stoffe oder Zubereitungen mit Anhydriden des Milchzuckers vermischt.
DEK134143D 1934-05-09 1934-05-16 Verfahren zum Verfestigen von Wasser enthaltenden, insbesondere fluessigen Stoffen oder Zubereitungen, wie z. B. Kaffee- oder Tee-Extrakten oder Fruchtsaeften Expired DE637578C (de)

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DEK134143D Expired DE637578C (de) 1934-05-09 1934-05-16 Verfahren zum Verfestigen von Wasser enthaltenden, insbesondere fluessigen Stoffen oder Zubereitungen, wie z. B. Kaffee- oder Tee-Extrakten oder Fruchtsaeften

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