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Vorrichtung zum Entstielen von Früchten Es sind Vorrichtungen zum
Entstielen von Früchten, insbesondere Kirschen, Zwetschen" Pflaumen, Mirabellen
o. dgl., bekannt, bei denen die Früchte durch an einer endlosen Kette sitzende Bürsten
in Rinnen vorwärts geschoben werden, wobei hinter einem Längsschlitz jeder Rinne
zwei in entgegengesetzter Richtung umlaufende Rupfwalzen zum Abreißen der Stiele
von den Früchten angeordnet sind. Während der Bewegung der Früchte gelangen bei
dieser Vorrichtung ,die Stiele der Früchte in den Längsschlitz und zwischen die
beiden Walzen, so daß diese die Stiele erfassen, zwischen sich hindurchziehen und,
sobald sich die Früchte gegen die Rinne in der Nähe des Längsschlitzes anlegen,
abreißen.
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Diese bekannte Vorrichtung weist den Nachteil auf, daß sie nicht zuverlässig
arbeitet; denn es. werden die Früchte zum großen Teil in der gleichen Lage, in der
sie in die Rinne gelangen, auch durch diese hindurchgeführt, ja die Stiele verfangen
sich in den Bürsten und werden von diesen festgehalten, wodurch die Leistung der
Entstielvorrichtung wesentlich herabgesetzt wird.
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Dieser Nachteil wird gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß in
jeder Rinne ein in der Förderrichtung der Früchte bewegtes Seil, Band o. dgl. derart
angeordnet ist, daß sich jede in der Rinne befindliche Frucht einseitig gegen dieses
Seil, Band o. dgl. anlegt und von ihm in Drehung versetzt wird. Infolgedessen vollführen
die Stiele Kreisbewegungen, bis sie in den Spalt zwischen den Rupfwalzen eingeschwenkt
und von diesen erfaßt werden. Dabei ist es zweckmäßig, das endlose Seil, Band o.
dgl. am Grund der Rinne anzuordnen und deren Boden gegen dieses Seil hin flach abfallen
zu lassen, so daß jede in die Rinne fallende Frucht mit Sicherheit teils auf den
Boden und teils auf das vorwärts wandernde Seil o. dgl. zu liegen kommt, während
das Rupfwalzenpaar hinter einem Längsschlitz der dem Seil gegenüberliegenden Längswand
der Rinne- angeordnet wird.
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Die Seitenwandungen der Rinne kann man derart ausbilden, daß sie die
auf sie auftreffenden Stiele gegen den Spalt der Rupfwalzen hinlenken. Beispielsweise
kann man die über dem Spalt der Walzen liegende Längswand der Rinne dachartig vorragen
lassen, so daß die Rinne im Querschnitt eine zu dem Spalt der Walzen hinführende,
trichterartige Einführöffnung für die Stiele bildet.
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Auf der Zeichnung ist eine als Beispiel dienende Ausführungsform der
Erfindung dargestellt.
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Ein Schüttelkasten a (Fig: r) ist über einem von zwei Walzen b3, b4
getragenen, als endloses Band ausgebildeten und weitmaschigen Drahtgeflecht b angeordnet,
unter dessen beiden Trümern b1, b2 je eine angetriebene Abstreichwalze cl, c2 angeordnet
ist. Die Drehrichtung dieser Walzen cl, c2 ist der Umlaufrichtung des Bandes b entgegengesetzt.
Zwischen den beiden Trümern b1, b2 befindet sich außerdem eine Rutsche d, die etwa
unter dem Ausfall des Schüttelkastens a beginnt und vor der zweiten Abstreichwalze
c2 endet. Unter dem endlosen Band b befinden sich mehrere nebeneinander angeordnete,
nach einer Richtung
hin abfallende Rinnen e, deren Boden f (Fig.2)
außer in ihrer Längsrichtung auch nach einer Seite hin geneigt ist. An der tiefsten
Stelle dieser Rinne e bewegt sich ein Seil g nach dem tieferliegenden Ende der Rinne
e zu. Diejenige Längsseite h jeder Rinne, die dem Seil g_ benachbart ist,
fällt flach zu dieser hin ab und bildet auf diese Weise eine Rutsche für die auffallenden
Früchte. Der Boden f der Rinne e ist nach dem Spalt eines Rupfwalzenpaares
il, i2 hin geneigt, dessen obere Walzei, mit einem Gummimantel i" versehen
ist. Diese obere Walze i2 ist gegen die Rinne e durch eine Längswand k abgedeckt,
die dachartig schräg über die Rinne e ragt.
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Werden in den Schüttelkasten a Früchte m,
beispielsweise
Kirschen, eingeworfen, so werden diese infolge der rüttelnden Bewegung verteilt
und fallen auf das. weitmaschige Band b. Die einzelnen Früchte fallen ohne weiteres
durch die weiten Maschen hindurch auf die Rutsche d, um dann durch das untere Trum
b2 hindurch auf die flach abfallenden Seitenwandungen 7a der Rinne e zu gelangen
und von hier aus in diese hineinzurollen. Sind jedoch, wie dies bei Kirschen häufig
der Fall ist, mehrere Früchte mit den Stielen zusammengewachsen, so bleiben diese
in den Maschen des endlosen Siebbandes b hängen und werden zunächst gegen die in
entgegengesetzter Richtung umlaufende Bürstwalze c1 gefördert und bei ihrem weiteren
Vorwärtswundern infolge der Abstreichwirkung der Walze voneinander getrennt. Sie
fallen dann ebenfalls auf die Rutsche d, um in der bereits beschriebenen Weise in
die Rinne e zu gelangen. Sollten durch Zufall zwei mit ihren Stielen verwachsene
Früchte durch das obere Trum b1 ungetrennt hindurchgefallen sein, so werden sie
in den Maschen des unteren Trums b2 gefangen, so daß sie- gegen die zweite Bürstwalze
c2 bewegt und von dieser getrennt werden.
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Die in die Rinne e gelangten Früchte m liegen, wie dies Fig. 2 deutlich
zeigt, zum Teil auf dem schräg nach dem Seil g hin abfallenden Boden f, zum Teil
aber auch an dem Seil g an. Da das Seil g in der Richtung der abfallenden Rinne
e sich vorwärts bewegt, so erhält jede einzelne Frucht m während ihrer Vorwärtsförderung
in der Rinne auch eine Drehung um ihren Auflagepunkt auf dem schrägen Boden f. Infolgedessen
wird ihr Stiel n so lange mit der Kirsche gedreht, bis er gegen die dachförmig über
die Rinne e ragende Seitenwand k stößt und von dieser bei seiner Weiterdrehung zwangsweise
in den Spalt der beiden Rupfwalzen il, i2 abgelenkt wird. Diese Walzen erfassen
den Stiel, ziehen ihn zwischen sich hindurch und reißen ihn ab, .ihn die Frucht
gegen den Boden f sowie '"hegen die Wand k anliegt. Die entstielten °E@üchte verlassen
die Rinne e, um beispielsweise zu einer Sammelstelle zu gelangen.
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Die Vorrichtung kann gemäß Fig.4 auch so ausgebildet sein, daß beiderseits
des Seils g Rupfwalzenpaare angeordnet sind, so daß die Stiele der Früchte schon
nach einer halben Umdrehung der Frucht auf der einen oder anderen Seite der Rinne
erfaßt und abgerissen werden können. Durch eine solche Anordnung kann die Leistungsfähigkeit
der Maschine außerordentlich gesteigert werden.