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Nähmaschine mit unterem Stoffschieber- und oberem Nadelvorschub Die
in dem Patent 618 766 beschriebene Einrichtung zur wahlweisen Benutzung des kombinierten
Nadel- und Stoffschiebervorschubes oder des unteren Stoffschiebers allein läßt sich
unter grundsätzlicher Berücksichtigung des Anspruches i jenes Patentes auch noch
in anderer Weise ausführen.
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Während z. B. bei der Ausführung nach dein Hauptpatent das Vorschubdoppelexzenter
auf der oberen oder Armwelle angeordnet ist, sitzt es bei vorliegender Ausführungsform
auf der unteren oder Plattenwelle, und die Schwingwelle für die Vorschubschwingbewegung
der Nadelstange ist nicht zweiteilig, sondern besteht aus einem Stück.
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1n den Zeichnungen ist eine solche andere Ausführungsform dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i eine Vorderansicht der Maschine mit Längsschnitt durch die
Grundplatte in Richtung der Stoffschieberwelle, Abb.2 eine Unteransicht der Grundplatte,
Abb.3 einen Längsschnitt durch das Vorschubdoppelexzenter, Abb.4 eine linke und
Abb. 5 eine rechte Seitenansicht der Maschine. Abb. 6 ist ein senkrechter Schnitt
durch die Maschine in Richtung der Linien A-B und C-D der Abb. i und 2, während
Abb. 7 einen Schnitt nach Linie E-F (Abb. i) im Grundriß darstellt.
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Von der im Arm a der Nähmaschine gelagerten Hauptwelle b aus wird
unter Vermittlung zweier Räderpaare c, d und e, f sowie einer Zwischenwelle g die
Plattenwelle h in bekannter Weise angetrieben. Durch ein 2 : i -Räderpaar i, j erfolgt
von der Plattenwelle aus der Antrieb des auf der Welle k sitzenden, nicht dargestellten
Greifers.
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Die Hub- und Vorschubbewegungen des Stoffschiebers werden abgeleitet
von einem auf der Plattenwelle h sitzenden Doppelexzenter m, das mit zwei Exzentern
n und o versehen ist (Abb. 3), von denen das Exzenter ya zur Erzeugung der Hubbewegung,
das Exzenter o zur Erzeugung der Vorschubbewegung des Stoffschiebers dient.
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Das Hubexzenter yz wird von der Gabel p eines auf einer Welle
q fest sitzenden Hebels r
umfaßt (Abb.2 und 6). Auf dem anderen Ende
der Welle q sitzt ebenfalls fest ein Hebel s, der durch einen Lenker
t mit dem Stoffschieberbalken u verbunden ist (Abb. 4), der die Stoffschieberzähnchen
v trägt, denen somit durch das Hubexzenter n eine Auf- und Abwärtsbewegung erteilt
wird.
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Zur Erzeugung der Stoff schiebervorschubbewegung wird das Exzenter
o von einem kurzen Exzenterhebel w umfaßt (Abb. -2 und 5), der mit dem Vorschubhebel
x durch Zapfen y gelenkig verbunden ist. Der Hebel x ist einerseits mit einer auf
der Vorschubwelle
z fest sitzenden Kurbel l mittels
Zapfen 2 gelenkig verbunden. Die Vorschubwelle ist in der-Grundplatte 3 der Maschine
in Lagern 4 und 5 gelagert und.trägt an ihrem vo; deren zu'einem Kurbelärrii 6 geformten
Eüd (Abb. i) den Stoffschieberbalken u, der d@r@z mit Augen 7 und 8 gelenkig anfaßt.
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Das andere Ende des Vorschubhebels x ist durch einen Lenker io und
Bolzen 9, 1i mit einer Kurbel 12 gelenkig verbunden, die fest auf einer Welle
13 sitzt, die andererseits einen fest mit ihr verbundenen Hebel 14 trägt,
der durch einen Lenker 15 mit dem im Arm a drehbar gelagerten Stichstellhebel
16 gelenkig verbunden ist. Durch Heben oder Senken des Stichstellhebels wird also
der Drehpunkt i z des Lenkers io seine Lage verändern, wodurch der Vorschubhebel
x und damit die Vorschubwelle z und der Stoffschieberbalken u eine größere oder
kleinere Hinundherbewegung'erhalten.
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Der Antrieb für den oberen. Nadelvorschub erfolgt von der Vorschubwelle
z aus, auf deren rechtem Ende eine Kurbel 17 befestigt ist, an deren Zapfen
18 ein nach oben in den Gehäuseständer ragender Lenker i9 angelenkt ist. An seinem
oberen Ende ist Lenker i9 durch Zapfen 2o gelenkig mit einer Schwingkulisse 21 verbunden
(Abb. 6), die im Ständer der Maschine an einem Zapfen 22 drehbar gelagert ist (Abb.
i). In die Kulissenbahn faßt ein Gleitstein 23 eines Lenkers 24, der andererseits
,durch Zapfen 25 mit einem auf einer im Maschinenarm gelagerten Welle 26 befestigten
Kurbelarm 27 gelenkig verbunden ist (Abb. i, 6 und 7). Am linken Ende der Welle
26 ist ein Hebel 2.8 befestigt, der mit seinem Gleitstein 29 in eine Kulissenbahn
der Nadelstangenschwinge 30 einfaßt, in der die Nadelstange 31 gelagert
ist. Die Nadelstangenschwinge ist an ihrem oberen Ende an einem im Arm der Maschine
befestigten Zapfen 32 aufgehängt, so .daß-sie in .der Richtung des Stoffvorschubes
pendeln kann. Zum Ein-und Ausschalten des oberen Nadelvorschubes dient folgende
Einrichtung: Auf dem rechten Ende der Welle 26 sitzt frei drehbar ein Steuerhebel
33 mit Handgriff 34. Eine Kopfschraube 35 am Ende der Welle 26 (Abb. 7) verhindert
eine seitliche Verschiebung dieses Hebels. Ein Arm 36 des Steuerhebels 33 (Abb.
6) ist mit einer nach unten gerichteten Schlitzführung 37 versehen, -in die ein
am Lenker 24 fester Stift 38 einfaßt, so daß Lenker 24 Aufundabbewegungen ausführen
kann, aber doch etwaigen Bewegungen des Hebelarmes 36 folgen muß.
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In der in Abb. 6 gezeichneten Stellung der Teile wird -die Nadelstange
nur ihre gewöhnliche Aufundabbewegung machen. Der obere Nadelvorschub ist ausgeschaltet,
weil der Drehpunkt 22 der Schwingkulisse 21 mit dem Mittelpunkt des Kulissengleitsteines
23 zusammenfällt, so daß die Aufundabbewegung :YJes Hebels i9 nicht auf Lenker 24
und damit @ä@f Welle 26 und die Nadelstangenschwinge i ertragen wird. Bei dieser
Stellung der ::Teile wird gleichzeitig die Nadelstangenschwinge durch den Steuerhebel
33, 36 in ihrer Nullstellung fest verriegelt.
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Zum Einschalten des Nadelvorschubes wird der Steuerhebel 33 aus der
in Abb. 6 gezeichneten Stellung nach oben gestellt, so daß der Griff 34 von der
Rast 39 nach .der Rast 40 verschoben wind. Dadurch gelangt der Lenker 24 aus seiner
Nullstellung in die punktiert gezeichnete Stellung und nimmt infolgedessen an den
senkrechten Bewegungen des Lenkers i9 teil, wodurch die Nadel eine Schwingbewegung
in Richtung des Stoffvorschubes erhält.
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Da während .des gewöhnlichen unteren Stoffvorschubes sich die Nadel
außerhalb, dagegen beim oberen Nadelvorschub im Werkstück befindet, muß das Stoffschieberdoppelexzenter
na um etwa i8o° auf seiner Welle lt verstellbar sein. Zu diesem Zwecke fassen zwei
unter Federdruck stehende Schnappstifte 44 42 (Abb. 3), .die durch Schrauben 43,
44 am Herausfallen aus .dem Doppelexzenter in gehindert werden, mit ihren abgerundeten
Spitzen in Aussenkungen oder Rasten einer auf der Plattenwelle h befestigten Muffe
45. Sie könnten auch unmittelbar in entsprechende Aussenkungen der Welle h einfassen,
doch wäre dann eine Einstellung des Doppelexzenters beim Justieren der Maschine
nicht möglich. Am äußeren Umfange des Doppelexzenters m sind zwei Nuten 46, 47 angebracht
(Abb. 6), in die .die Schneide 48 (Abb. i) eines in der Grundplatte 3 der Maschine
angeordneten Bolzens 49 einfassen kann. Dieser Bolzen wird durch eine Feder 50 dauernd
nach oben gedrückt.
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Soll nun die Umschaltung vom gewöhnlichen unteren Stoffvorschub zum
Nadelvorschub, oder umgekehrt, vorgenommen werden, so wird mit der linken Hand der
Bolzen 49 abwärts gedrückt, während gleichzeitig mit der rechten Hand das Handrad
-der Maschine gedreht wird. Schnappt der Bolzen 49 in eine Nut des Doppelexzenters
ein und. hält dieses fest, so werden nunmehr bei Weiterdrehen des Handrades die
beiden Schnappstifte 41, 42 unter Zusammendrücken ihrer Federn aus ihren Rasten
austreten und schließlich je in die um i8o° gegenüberliegenden einschnappen, worauf
die linke Hand den Bolzen 49 freigibt und die Umschaltung beendet ist. 'Natürlich
muß dann der Steuerhebel 33 am Griff 34 ebenfalls gleichzeitig für die gewünschte
Vörschubart eingestellt werden.