DE636063C

DE636063C - Mess- und Abfuellvorrichtung fuer pulverfoermiges oder koerniges Gut

Info

Publication number: DE636063C
Application number: DEP66280D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1932-10-25
Filing date: 1932-10-25
Publication date: 1936-09-30

Description

Meß- und Abfüllvorrichtung für pulverförmiges oder körniges Gut Die Erfindung betrifft eine Meß- und Füllvorrichtung für körniges pulverförmiges Material, insbesondere für medizinische Zwecke, derjenigen bekannten Gattung, bei welcher teleskopartig verstellbare Meßgefäße verwendet werden und das Meßorgan zwischen zwei Einstellungen zum Einfüllen bzw. Entleeren unter einem Vorratsbehälter und zwischen diesem und einer Tragplatte mit Austrittsöffnungen sich hin und her bewegt.
Der Erfindungszweck wird dadurch erreicht, daß das. Meßorgan, welches zweckmäßig durch ein Kurbelgetriebe mit Handgriff zwischen seinen Endstellungen hin und her bewegt wird, an seiner unteren Platte eine in senkrechter Richtung schwenkbare hakenförmige Klinke trägt, die bei der Hinundherbewegung des Meßorgans nacheinander in entsprechende Aussparungen einer auf Säulen ruhenden Dosierungs- und Kapselhalterplatte eingreift und diese schrittweise vorzieht.
In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Meß- und Füllvorrichtung zur Dosierung von Pulvern dargestellt, und zwar zeigen Fig. i einen senkrechten Schnitt nach der Linie I- I der Fig. 3 mit dem Meßorgan in der Entleerungsstellung, Fig. 2 den gleichen Schnitt mit dem Meßorgan in der Füllstellung, Fi,g.3 einen Grundriß unter Fortlassung des Troges und Rührers, Fig.4 eine Seitenansicht der Dosierungsplatte mit Blechboden, der teilweise herausgezogen ist, um die verschiedenen Lagen der Kapsel zu zeigen.
In Fig. i und 2 bezeichnet i eine an den Seitenwänden 2 des Gestelles befestigte Tragplatte, die mit einer Reihe von Kreisöffnungen 3 versehen ist. Das Meßorgan besteht aus einer unteren Platte 4. mit einer entsprechenden Anzahl Öffnungen 5 und einer oberen Platte 6 mit nach unten gerichteten Rohrstutzen 7, die in die unteren Öffnungen 5 münden. Eine Blattfeder 8 (Fig. 3) ist durch Schraube 9 in einer Aussparung io der unteren Platte derart angebracht, daß die beiden Enden der Feder gegen die obere Platte 6 drücken. An der einen Längsseite der unteren Platte 4 sind zwei Augen i i angebracht, in welche Haken 12 an den Enden von Kurbelarmen 13 der Kurbelwelle 14 eingreifen, deren Achse 15 in den Seitenwänden 2 des Gestells drehbar gelagert ist und eine Kurbel 16 mit Griff 17 trägt. Die Seitenwände 2 werden außer von der Tragplatte von Stangen 18, i9, 2o, 21 zusammengehalten.
Ein Trog 22 ist mittels Zapfen 23, 24 in senkrechten Schlitzen 25r der Seitenwände :2 verschiebbar. Der obere Zapfen 24 auf jeder Seite des. Troges hat Gewinde nebst Flügelmutter 26.
In dem Trog arbeitet ein Rührer, desseiz Stange 27 auf dem Trog in den Schlitzen 25 gelagert ist und dessen nach unten gerichtete Arme 28 mit Querstangen 29 verbunden sind. Rechtwinklig zur Stange 27 verläuft ein nach unten gebogener Arm 30 mit Anschlägen 31 an seinem freien Ende, die von der Kurbelwelle i.4 bewegt werden. Zugfedern 32 greifen mit einem Ende an der Stange 2o und mit dem anderen, Ende an einem Paar Zapfen 33 auf dem Arm 30 an und drücken den Arm 30 gegen die obere Kante des Troges 22, wodurch ein kräftiges Umrühren und ein Schütteln des Troges erfolgt, wenn die Kurbelwelle an den Anschlägen 31 vorbeiläuft.
An der anderen Längsseite der unteren Platte 4 sind in senkrechter Richtung schwehl;bare Haken 34 angebracht, die in Aussparüij's; gen 35 eines auf Säulen 36 ruhenden Kapset; halters oder einer Dosierungsplatte 37 eingreifen. Dieser hat mehrere Reihen, z. B. zwei, von Öffnungen 38, die zu nach unten gerichteten! Rohrstutzen 39 für Papierkapseln 4o führen.
Die Säulen 36 des Kapselhalters ruhen auf den gekröpften Kanten 41 eines Blechbodens 42; zwischen zwei S äulen 36 liegt eine Leiste 43.
Ein an der Stange 2 1 schwenkbarer Haken 44 greift an der vorderen Kante des Kapselhalters 37 derart an, daß, wenn die letzte Reihe von Kapseln gefüllt worden ist, der weitere Vorschub der Platte 37 angehalten wird.
Hebel 45 sind an den äußeren Seiten der Seitenwände a schwenkbar und haben eine Aussparung 46, in welche die unteren Zapfen 23 des Troges eingreifen. Die Enden, 47 der Hebel -dienen als Zeiger und können an Skalen 48 der Seitenwände eingestellt werden.

Die Arbeitsweise ist folgende: Die Vorrichtung wird auf der ebenen Platte z. B. eines Tisches angebracht, und der Trog 22 wird mit .dem Pulver gefüllt. Um festzustellen, ob der Volumeninhalt der Meßgefäße dem jeweiligen Gewicht entspricht, wird eine .lose Blechscheibe 49 mit umgebogener Kante mit der breiteren Seite unter der Tragplatte r angebracht, so daß die Blechscheibe die acht mittleren Öffnungen der Tragplatte z deckt (Fig.3). Unter jeder der beiden äußersten Öffnungen 3 der Tragplatte wird ein kleiner Behälter (beide von gleichem Gewicht) angbracht, worauf man mit dem Griff 17 eine ganze Umdrehung im Sinne eines an der Seitenwand befindlichen Pfeiles (nicht dargestellt) ausführt. Man kann nun .durch Abwiegen der beiden dosierten Pulver feststellen, ob der Volumeninhalt der Meßgefäße dem jeweiligen Gewicht entspricht. Sollte dies nicht der Fall sein, werden die Flügelmuttern 2 6 gelöst, und die als Zeiger dienenden Hebel werden in eine andere Lage eingestellt, um den Volumeninhalt:der Meßgefäße zu vermehren oder zu vermindern, worauf die Flügelmuttern angezogen werden: Nachdem man festgestellt hat, daß die. Meßgefäße das erwünschte Gewicht enthalten, wird die Blechscheibe 49 entfernt, worauf zwecks weiterer Kontrolle zwei Papiere von gleichem Gewicht und von solcher Größe genommen- werden, daß man auf ihnen 1o bis 5o Pulver dosieren kann. Das eine Papier wird als Tara beim

Wiegen verwendet.

`,;;'Nachdem die Vorrichtung eingestellt wor-

,c@ezx ist, legt man den Kapselbehälter 37 mit

.:i Rohrstutzen 39 und den Säulen 36 nach

eben gerichtet auf die Seite der Vorrichtung,

wo die Haken 34 angebracht sind. Die Kapseln von derselben Form wie bei gewöhnlicher Dosierung werden an die Rohrstutzen gesteckt, dann der Blechboden 42 aufgelegt und das Ganze umgestülpt. Dann wird der Kapselhalter 37 zwischen die Seitenwände .des Gestells so weit eingeschoben, daß die Haken 34 in die ersten Aussparungen 35 hineinfallen. Mittels des Griffes r7 wird die Kurbelwelle 14 gedreht, und die Haken 34 ziehen dabei den Kapselhalter 37 hervor, bis die Bewegung durch den Haken 44 gehemmt wird. Alle Kapseln sind jetzt gefüllt, der Haken 44 -wird gehoben, der Kapselhalter hervorgezogen, der Blechboden weggezogen und der Kapselhalter gehoben, so daß die gefüllten Kapseln auf dem Tisch verbleiben. Der Vorgang kann jetzt wiederholt werden.

Für einen Versuch mit der Vorrichtung wurde von einer Menge für Pulver zum Stillen von Kopfschmerzen :ausgegangen, .deren Gesamtgewicht 310o Pulvern von je 0,7o g entsprach. Diese Menge wurde durch die Vorrichtung nach Einstellung der Meßgefäße dosiert, und es wurde die berechnete Anzahl von 3100 Pulvern erhalten, ein Beweis für die zuverlässige Arbeitsweise der Vorrichtung.

Claims

PATENTANSPRUCH: Meß- und Füllvorrichtung für körniges oder pulverförmiges Material, .insbesondere für medizinische Zwecke, mit teleskopartig verstellbaren Meßgefäßen, bei der sich das Meßorgan zwischen zwei Einstellungen zum Einfüllen bzw. Entleeren unter einem Vorratsbehälter und zwischen diesem und einer Tragplatte mit Austrittsöffnungen hin und her bewegt, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßorgan (4 bis 1o), welches zweckmäßig durch ein Kurbelgetriebe (r3 bis z6) mit Handgriff zwischen seinen Endstellungen hin und her bewegt wird, an seiner unteren Platte (4) eine in senkrechter Richtung schwenkbare hakenförmige Klinke (34) trägt, die bei der Hinundherbewegung des Meßorgans nacheinander in, entsprechende Aussparungen. (35) einer auf Säulen. (36) ruhenden Dosierungs- und Kapselhalterplatte (37) eingreift und diese schrittweise vorzieht.