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Verfahren und Vorrichtung zum Abteilen und Formen von pulverförmigen Arzneimitteln.
Im Apothekenbetriebe müssen hergestellte Pulver in eine Anzahl von gleichen Dosen abgeteilt werden. Diese Arbeit wird in der Regel nach Augenmass vorgenommen ; bisher gebräuchliche t) osier- vorrichtungen sind umständlich zu bedienen, können daher nur ausnahmsweise und nicht für alle vor- kommenden Fälle in Anwendung kommen.
Diesem Mangel hilft die Erfindung dadurch ab, dass die gesamte Menge des Pulvers in eine Anzahl von nebeneinanderliegenden, gleich grossen länglichen Vertiefungen einer Platte verteilt wird, wobei eine Begrenzungsquerwand dieser Vertiefungen verschiebbar ist und während der Verteilung des Pulvers in die Vertiefungen nach und nach verschoben wird, wodurch sich der Fassungsraum der Vertiefungen gleichmässig vergrössert, bis alle Vertiefungen mit dem einzuteilenden Pulver gleichmässig angefüllt werden. Auf diese Weise ist mit Hilfe einer einfachen Einrichtung eine genaue Abteilung von pulverförmigen Arzneimitteln möglich.
Die Erfindung besteht in weiterer Verfolgung des Erfindungsgedankens in einer zur Ausführung dieses Verfahrens geeigneten Vorrichtung und ferner in einer Vorrichtung, mittels welcher die auf diese Weise abgeteilten Pulverdosen zu Pastillen gepresst werden können.
Auf der Zeichnung ist die zur Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung dienende Vorrichtung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Die Fig. 1-3 zeigen die Vorrichtung in lotrechtem Längsschnitt, in der Draufsicht und lotrechtem
Querschnitt die Fig. 4-6 zeigen einen Dosierungsschieber für die Vorrichtung im Aufriss, Grundriss und Querschnitt ; die Fig. 7-8 stellen einen bodenlosen Pulverbehälter in Draufsicht und Seitenansicht dar. Die Fig. 9-10 zeigen eine Behälterklemme in Seitenansicht und Draufsicht. Die Fig. 11-15 zeigen eine einfache Pastillenpresse für die Vorrichtung.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung zum Abteilen von pulverförmigen Arzneimitteln besitzt (Fig. 1-3) eine ebene Arbeitsplatte 1, zweckmässig aus glattem, nicht oxydierendem Metall. Diese Platte ist etwa von ihrer Mitte aus beginnend mit parallel verlaufenden, eingepressten untereinander gleichen
Rillen 2 versehen. Am Rande der Platte 1 setzen sich diese Rillen in freistehende vorspringende Rillen 3 fort : Die Platte 1 ist in einem Unterlagsrahmen 4 um eine waagrechte Achse 5 schwenkbar gelagert und an einem oder beiden mit den Rillen 2 parallelen Rändern mit je einer Einteilungsskala 6 versehen (Fig. 2). Im Rahmen 4 ist unterhalb der Rinnen 3 ein Schwenkrahmen 7 um einen Zapfen 8 drehbar gelagert, dessen vordere Seite einen Gummibelag 9 aufweist, auf welchen sich die Platte 1 mit ihren Rinnen'3 frei aufstützt.
Eine den Schwenkrahmen 7 belastende Zugfeder 10 erhält die Platte 1 in ihrer waagrechten Ruhelage, in welcher sie sieh mit ihrem hinterem Rande auf die Hinterwand des Rahmens 4 aufstützt. Vor dem Gummibelag 9 trägt der Schwenkrahmen 7 eine breite Randleiste 11. Die Zapfen 5 der Platte 1 ruhen in offenen Lagern auf und sind in ihrer Lage durch je einen Gabelsehieber 12 gesichert, nach dessen Zurückschieben die Zapfen 5 freigegeben werden und die Platte 1 vom Rahmen 4 weggenommen werden kann. Vor der Platte 1 befindet sich in den Seitenwänden des Rahmens 4 eine Anzahl von schrägen ¯Nuten M' zur Aufnahme einer herausziehbaren Querwand 14.
'Zu der'beschriebenen Einrichtung gehört ein bodenloser Pulverbehälter 15 (Fig. 7,8), welcher auf der Platte j ! dichtend anliegt und mindestens eine gerade Wand 16 besitzt. Die übrige Form des
Behälters 15 kann eine beliebige sein. Für die Platte 1 ist ferner eine Klemme 17 vorgesehen (Fig. 9,10), in welcher der Behälter 15 eingesteckt und in derselben festgehalten werden kann, wobei die waagrechte
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Wand 18 der Klemme 17 den Boden des Behälters 15 bildet.
In der Platte 1 ist für die Klemme 17 eine Rinne 19 (Fig. 2,3) vorgesehen, so tief, dass die obere Seite der Klemmenwand 18 in einer Ebene mit der
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(und eventuell sodann samt der Klemme weggetragen) werden kann, zweckmässig reisssehienenartig mittels eines, an einer Ansehlagleiste 20 am Seitenrand 21 der Platte 1 geführten Abteilsehiebers 22 (Fig. 4-6), welcher auf der Platte 1 dicht aufliegt. Der Schieber 22 trägt eine der Anzahl der Rillen entsprechende Zahl von unteren Zacken 23, von einer dem Querschnitt der Rillen entsprechenden Form.
Zweckmässig sind sämtliche Zacken 23 zu einer im Schieber 22 um eine Achse 24 schwenkbar gelagerten, von oben durch eine Feder 25 belasteten Klappe 26 verbunden, derart, dass beim Auflegen des Schiebers 22 auf die Platte 1 die Zacken 23 in die Rillen 2 dichtend eingreifen und dieselben abschliessen.
Soll eine gegebene Menge eines pulverförmigen Arzneimittels z. B. in zehn Dosen eingeteilt werden, so wird die ganze Menge in den Behälter 15 eingeschüttet und der Schieber 22 auf der Platte 1 so gestellt, dass er mit seinen Zacken 23 einen nach Augenmass angeschätzten Teil der Rillen 2 abschliesst. Sodann wird der Behälter 15 samt dem Pulver längs der lotrechten Wand 27 des Schiebers 22 geführt, so dass dass Pulver aus dem Behälter 15 in die Rillen verteilt wird. Verbleibt nach dem Anfüllen von sämtlichen Rillen 2 im Behälter 15 noch weiteres Pulver, so wird der Schieber 22 auf der Platte 1 etwas verschoben und die Rillen 2 dadurch vergrössert, wonach eine weitere Verschiebung des Behälters 15 längs der Rillen 2 erfolgt.
Dieser Vorgang wird wiederholt, bis die gesamte Menge des Pulvers aus dem Behälter an die Rillen 2 verteilt ist.
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Schiebers 22 auf der Platte 1 an der Skala 6 bestimmt werden. Zur genauen Einstellung besitzt der Schieber 22 einen zeigerartigen, seitlichen Ansatz 28. Beim Bemessen von grösseren Pulvermengen kann
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Der Behälter 15 mit dem entsprechenden Pulver wird dann längs der freien Rinnen 2 verschoben und sodann weggestellt. Dazu dienen Klemmen 17, 18.
Die abgeteilten Pulvermengen können in Papierkapseln eingefüllt werden, die auf die freien Rillen-
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einen Druck auf die Platte 1 in der Nähe der Enden 3 wird die Platte 1 entgegen der Kraft der Feder 10 schräggestellt, wobei der Gummibelag 9 die Kapseln an den Enden 3 festklemmt.
Um die, auf diese Weise abgeteilten Pulverdosen in Pastillenform zu bringen, kann eine, in der Zeichnung (Fig. 11-15) dargestellte Pressvorrichtung angewandt werden. Ähnliche Vorrichtungen sind bereits bekannt'; die im Ganzen oder in einzelnen Gruppen vereinigten Pressröhrchen 30 müssen im vorliegenden Falle jedoch in gleicher Entfernung wie die Rillen in einer Reihe gehalten sein und wird ihre Gesamtzahl auch der Anzahl der Rillen entsprechen. Die unteren Enden der Röhrehen 30 ruhen auf einer Reihe von Pastillenformen 31, z. B. von konischer Form, welche auf einer gemeinsamen Unterlage 32 angebracht werden können. Mit den Röhrchen arbeitet eine Reihe von Pressstempeln 33 zusammen.
Nach erfolgtem Abteilen der Pulver auf der Platte 1 werden die Röhrchen 30 unter die Enden 3 der Rillen 2 gestellt und die einzelnen Dosen in je ein Röhrchen 30 eingesehüttet. Die Pressvorrichtung wird je nach dem Anfüllen zweckmässig in eine Presse zwischen zwei Pressplatten gebracht.
Soll eine geringere Anzahl von Dosen abgeteilt werden als Rillen 2 vorhanden sind, so werden die nicht benötigten Rillen einfach zugedeckt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Abteilen von pulverförmigen Arzneimitteln in eine bestimmte Anzahl von Dosen, dadurch gekennzeichnet, dass die gesamte Menge des Pulvers in eine Anzahl von nebeneinanderliegenden, gleich grossen, länglichen Vertiefungen (2) einer Platte (1) verteilt wird, deren eine Begrenzungswand verschiebbar ist und während der Verteilung des Pulvers nach und nach zur Vergrösserung oder zur Verkleinerung der Vertiefungen (2) verschoben wird, bis alle Vertiefungen mit dem Pulver gleichmässig aufgefüllt sind.