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Verfahren zur Herstellung von trübungsfreiem Celluloseacetat Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von trübungsfreiem Celluloseacetat
und besteht darin, daß dem teilweise hydrolysierten Celluloseacetat in dem Hydrolysierungsbad
etwa eine halbe Stunde vor dem Ausfällen bis zu i % Salzsäure zugesetzt und bis
nach Beendigung des Ausfällens dauernd umgerührt wird. Es empfiehlt sich, dem Celluloseacetat
die geringen Mengen Salzsäure in Form einer essigsauren Lösung zuzusetzen, die zweckmäßig
r o %ig in bezug auf Salzsäure ist.
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Durch die Zusetzung einer bestimmten Menge Salzsäure im Hydrolysierungsbad
nach teilweiser Durchführung der Hydrolyse des Celluloseacetats, und zwar zu einem
bestimmten Zeitpunkt vor dem Ausfällen des Acetats, und durch das dauernde Umrühren
bis nach Beendigung des Ausfällens wird erreicht, daß von vornherein die in der
Lösung enthaltenen verunreinigenden Salze in eine lösliche Form überführt werden,
so daß sie beim Ausfällen des Celluloseaeetats iri der Lösung verbleiben. Darin
unterscheidet sich das vorliegende Verfahren von dem bekannten Verfahren, bei dem
das Acetat ausgefällt, zerkleinert, in wäßriger Lösung ausgekocht und bei dem nachträglichen
Filtrieren einige Waschwassermengen leicht mit Salzsäure angesäuert werden, um die
letzten Spuren von Magnesiumsalzen zu entfernen. Hierbei läßt sich nicht vermeiden,
daß unter Umständen noch Reste der Salze von dem ausgefällten Acetat mitgerissen
und bei der nachträglichen Behandlung nicht mit der Salzsäure umgesetzt werden.
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Gerade die vorgeschriebene Behandlung des Celluloseacetats mit dem
hydrolytisch wirkenden Mittel im Hydrolysierungsbad selbst ermöglicht eine vollkommenere
Reinigung, bei der @es nicht darauf ankommt, die letzten Reste der Kondensationsmittel
möglichst weitgehend zu entfernen, sondern nur Verunreinigungen im Hydrolysierungsbad,
insbesondere solchemineralischerNatur, zu beseitigen. Selbst sehr geringe Mengen
dieserVerunreinigungen im Celluloseaoetat können Trübungen zur Folge haben, durch
welche der Stoff, z. B. für die Anfertigung photographischer Filme und anderer durchsichtiger.
Gegenstände, wenig brauchbar oder überhaupt unbrauchbar wird.
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Es kann eine kleinere Menge Salzsäure, als oben angegeben, benutzt
werden, jedoch. muß eine angemessene -Konzentration aufrechterhalten werden, um
die metallischen Salze genügend löslich zu machen. Wird mehr als i % Salzsäure zugesetzt,
so hat die Säure scheinbar eine zerstörende Wirkung auf den
Celluloseester
und greift auch in anderer,-. Weise das; sich ergebende- Produkt an. 'Es-ist daher
nicht ratsam, die Konzentration we-:, sentliclh oberhalb dieses Prozentsatzes zu
ef=, höhen, es sei denn, daß die Temperatur=, nügend verringert wird, so daß die
hydroT-@; tische Wirkung auf das Celluloseacetat wer= nachlässigt werden kann.
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Selbst bei den günstigsten Mengen der zugesetzten Säure ist es erwünscht,
die Temperatur des Hy drolysierurigsbades vor dem Zusatz der Salzsäure zu verringern.
Durch diese Temperaturverringerung wird selbstverständlich die Fähigkeit der Salzsäure,
Celluloseaeetat zu hy drolysieren, verringert, während scheinbar die Einwirkung
auf die in der Lösung vorhandenen Metallsa4ze nicht- nennenswert verringert wird,
wodurch deren Löslichkeit ' in Wasser erhöht -wird. Es ist daher wünschenswert,
die Temperatur während dieser Zeit auf etwa 2o° zu halten. Eine höhere Temperatur
kann insbesondere bei kleineren Ansätzen angewandt werden, bei welchen eine gründliche
Vermischung der Salzsäure mit der ganzen Masse leichter erzielt werden kann. Hierdurch
wird jede lokale Überhitzung der Masse verhindert.
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Das Zusetzen von Salzsäure bei Beginn der Hydrolyse ist nicht zweckmäßig,
weil; obgleich die Trübung in der Lösung zuerst weniger merklich ist, bei der weiteren
Einwirkung bis zum Ende der Hydrolyse eine Verstärkung der Trübung sieh ergibt,
so daß das fertige Celluloseäcetat eine stärkere Trübung hat, als wenn keine Salzsäunebehandlung
angewendet worden wäre.
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Es soll nun ein Beispiel zur Durchführung des Verfahrens -nach der
Erfindung gegeben r,erden, doch soll selbstverständlich die Er-°dung hierdurch nicht
beschränkt werden. `@'."ioo Teilen eines fertigen Celluloseacetat-;1aeies, der durch
irgendein bekanntes Ace-@I,Ylierungsverfahlen hergestellt worden ist, »irden 2 Teile
einer 35%igen Salzsäure zugesetzt, die mit 5 Teilen Essigsäure verdünnt worden ist.
Die. Temperatur des Reaktionsgemisches wird zweckmäßig vor dem Zusetzen der Salzsäure
auf etwa io° verringert. Nach einer gründlichen Mischung für etwa eine halbe Stunde
wird das Acetylierungsgemisch in' 35 bis q.oo/oiger wäßriger Essigsäure niedergeschlagen
und alsdann gewaschen und getrocknet. Das ' so gebildete Celluloseacetat ergibt,
wenn es in geeignete Verdickungsmittel .enthaltendem Aceton. gelöst und durch Verdampfung
oder anderweitige Entfernung des Acetons aus dem Lack auf einer einen Film. bildenden
Fläche koaguliert wird, einen hellen, durchsichtigen, vollständig trübungsfreien
Film.