DE634688C - Herstellung von Hydrazinazid

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Herstellung von Hydrazinazid Es wurde gefunden, daß man das Monoazid des Hydrazins (N2H5 - N3) in sehr vorteilhafter Weise und ausgezeichneter Ausbeute erhält, wenn man auf Ammoniumazid etwa die berechnete Menge wasserfreies oder möglichst wenig Wasser enthaltendes Hydrazin einwirken läßt.
Die Umsetzung verläuft im allgemeinen ohne äußere Erwärmung. Je weiter das angewandte Hydrazin entwässert wurde, desto lebhafter und vollständiger geht die Einwirkung vor sich. Bei Anwendung von völlig wasserfreiem Hydrazin kühlt sich das Umsetzungsgemisch beträchtlich ab. Dadurch sowohl als auch durch den Ausschluß von Wasser kommen Verluste an flüchtigem Ammoniumazid so gut wie nicht vor. Um die Bildung leicht zerfallender Verbindungen zu vermeiden, benutzt man für die Umsetzung zweckmäßig Gefäße aus Glas oder Porzellan. Das Hydrazinazid ist wegen seines außerordentlich hohen Energieinhaltes insbesondere zur Herstellung von Schieß- und Sprengstoffen geeignet.
Beispiel Auf 6o Teile festes gepulvertes Ammoniumazid läßt man langsam 3.2 Teile wasserfreies Hydrazin tropfen. Dabei kühlt sich die Masse stark ab, und es entweichen Ströme von gasförmigem Ammoniak. Man führt die Umsetzung durch Erwärmen auf etwa 6o° zu Ende. Beim Abkühlen erstarrt die Masse zu festem Hydrazinazid. Die Ausbeute entspricht etwa der berechneten.

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Hydrazinmonoazid, dadurch gekennzeichnet, daß man auf Ammoniumazid möglichst wasserfreies Hydrazin einwirken läßt.