DE63435C - Sicherheitsapparat für Dampfkessel - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die bisher bekannt gewordenen Einrichtungen, um bei zu niedrig werdendem Wasserstande Wasser aus dem Kessel der Feuerung zuzuführen, haben den Uebelstand, dafs die wesentlichen Organe nicht zugänglich und nicht derart .aufserhalb des Kessels angeordnet sind, dafs man die Einrichtung jederzeit auf ihre Gangbarkeit prüfen kann; der Nachweis, ob die Vorrichtung noch gangbar sei, ergiebt sich erst nach Einstellung des Betriebes.

Diesem Uebelstande abzuhelfen, wird bei der den Gegenstand vorliegender Erfindung bildenden Einrichtung mittelst Schwimmers und Hebels bei zu niedrig werdendem Wasserstande das Ventil eines aufserhalb des Kessels liegenden Ventilgehäuses geöffnet, wobei Wasser aus dem Kessel sich in den Feuerraum ergiefst, ,und zwar sind in der Rohrleitung des Ventiles Hähne zu dem Zweck angeordnet, die Einrichtung jederzeit auf ihre Gangbarkeit prüfen zu können.

Das Ventilgehäuse A steht mit dem Dampfkessel durch ein Rohr α in Verbindung, in welches ein Hahn b eingeschaltet ist, um Reparaturen des Sicherheitsapparates ohne Störung des Betriebes vornehmen zu können, sobald der Hahn geschlossen ist. An den Raum oberhalb des Ventiles d im Ventilgehäuse A schliefst sich das nach dem Feuerraum führende Rohr f an. In dem Kessel befindet sich ein Schwimmer B, welcher mit einem um einen Bolzen g drehbaren Hebel m verbunden ist. Der untere Arm dieses Hebels liegt unter dem Gewicht x, welches das Ventil d des Ventilgehäuses A geschlossen hält. Senkt sich der Schwimmer B, so wird der um die Achse g drehbare Hebel m gehoben und das Ventil d von dem Gewicht χ entlastet, welches an einem um den Bolzen η drehbaren und an der Führung t geführten Arm sich befindet. Der in Richtung des Pfeiles kommende Wasserdruck öffnet nun das Ventil d vollständig, so dafs das Wasser aus demselben sich durch die Röhre f in den Feuerraum C ergiefsen kann, wo es durch Spritzrohre austritt und das Feuer auslöscht.

Der Schwimmer B ist mit einem Speiserufer s versehen, welcher, sobald beim Sinken des Wasserstandes bezw. des Schwimmers das Speiseruferventil anfängt, sich zu senken, Alarm macht. Das Ventil d verhindert aufserdem die durch zu hohen Dampfdruck bedingte Explosionsgefahr, indem es sich infolge des Ueberdruckes hebt und das Wasser durch die Röhre/ in den Feuerraum sich ergiefsen läfst. Sind mehrere Feuerroste vorhanden, so wird die Anzahl der Wasserröhren f entsprechend vermehrt.

Der Umstand, dafs das Ventilgehäuse A mit seinen Rohrverbindungen aufserhalb des Kessels angeordnet ist, gestattet es, den Apparat jederzeit auf seine Gangbarkeit zu prüfen. Zu diesem Zwecke sind an dem zum Feuerraum führenden Rohr f zwei Hähne / und w angebracht, von welchen zunächst der Hahn w geschlossen wird, wenn eine Prüfung stattfinden soll. Dann wird das Gewicht χ gehoben, worauf, falls der Apparat in Ordnung ist, das Wasser aus dem geöffneten Hahn / abtriefst. Diese Anordnung hat den grofsen Vortheil, dafs sie nicht die geringste Störung des Betriebes verursacht.

Claims (1)

1. Patenτ-Ansprüche:
   Ein Sicherheitsapparat für Dampfkessel, gekennzeichnet durch ein aufserhalb des Kessels angebrachtes Ventilgehäuse (A), dessen Ventil (d) durch ein jederzeit leicht zugängliches Gewicht (x) derart belastet ist, dafs das mit dem Kesselinnern in Verbindung stehende Ventil d sowohl durch den im Kessel auftretenden zu hohen Dampfdruck, als auch durch den Schwimmer (B) und Hebel (m) bei zu starkem Sinken des Wasserspiegels, ferner auch ohne Weiteres von Hand geöffnet werden kann, wobei das durch das Ventil tretende Wasser sich durch ein Rohr (f) in den Feuerraum (C) ergiefst.

   In Verbindung mit dem in Anspruch i. gekennzeichneten Sicherheitsapparat für Dampfkessel die Anordnung zweier Hähne / und w zum Zwecke, ohne Unterbrechung des Betriebes den Apparat jederzeit auf Gangbarkeit prüfen zu können.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.