DE634030C

DE634030C - Zum Lenken von Gleiskettenfahrzeugen dienendes Planetenraedergetriebe

Info

Publication number: DE634030C
Application number: DER91745D
Authority: DE
Inventors: Arthur Gaunits
Original assignee: Rheinmetall Borsig AG
Current assignee: Rheinmetall AG
Priority date: 1934-10-27
Filing date: 1934-10-27
Publication date: 1936-08-14

Description

Das Planetenrädergetriebe nach der Erfindung dient zum Lenken von Gleiskettenfahrzeugen und ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei Sonnenrädern, von denen eines den Antrieb, das andere den bremsbaren Abtrieb bildet, eine Getriebeverbindung durch eine oder mehrere in einem bremsbaren Planetenradträger gelagerte Planetenradvorgelegewellen hergestellt wird, in deren beide Zahnräder die beiden Sonnenräder von der gleichen Seite her und unter derart gewählten Übersetzungsverhältnissen eingreifen, daß das Gesamtübersetzungsverhältnis des Getriebes von 1:1 abweicht.

Die Vorteile des neuen Getriebes sind nachstehend an Hand des gezeichneten Ausführungsbeispiels beschrieben.

Von den in bekannter Weise symmetrisch beiderseits der Fahrzeugmitte angeordneten

ao Lenkgetrieben ist nur das Getriebe einer Fahrzeugseite gezeichnet.

Die quer im Fahrzeug liegende, den Antrieb bildende Welle α des Sonnenrades a_L wird vom nicht gezeichneten Fahrzeugmotor angetrieben. Gleichachsig mit der Welle« und ihre Verlängerung bildend ist die Welle c des Sonnenrades C₂ angeordnet, die mittels des Ritzels C₁ und des innen verzahnten Zahnrades d das nicht gezeichnete Antriebsrad der Gleiskette antreibt. Die Welle c ist durch die Sonnenradbremse C₀'. bremsbar.

Im Planetenradträger O₀, der durch die Bremse b₀' bremsbar ist, sind auf den Achsen e die hohlen Planetenradvorgelegewellen b mit den Planetenrädern b_v b₂ gelagert. Bei festgebremstem Planetenradträger und laufendem und belastetem Getriebe wird die vom Motor an die Welle« abgegebene Leistung durch die Vorgelegewellen b vom Somienrad a_x zum Sonnenrad C₂ übertragen.

Die Sonnenräder A₁ und C₂ greifen von der gleichen Seite her und unter derart gewählten Übersetzungsverhältnissen in die Zahnräder O₁, ö₂ der Planetenradvorgelegewellen b ein, daß das Gesamtübersetzungsverhältnis des Getriebes von 1:1 abweicht.

Beim Fahren in der Geraden ist in den Getrieben beider Fahrzeugseiten die Sonnenfadbremse C₀' gelöst und die Bremse b₀' des Planetenradträgers fest angezogen. Zum Lenken wird in dem. Getriebe einer Fahrzeugseite die Bremse des Planetenradträgers allmählich gelöst und die Sonnenradbremse allmählich angezogen. Dadurch wird die Drehzahl der Welle c und des Antriebsrades der Gleiskette der entsprechenden Fahrzeugseite allmählich herabgesetzt, gegebenenfalls bis auf Null. Das Fahrzeug macht dann eine

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Arthur Gaunits in Düsseldorf.

Claims

Wendung mit „ stetig, abnehmendem Kurvenradius nach der-Seite dieser mit verminderter Geschwindigkeit laufenden Gleiskette.

Das Getriebe nach der Erfindung ist auchals Kegelradgetriebe ausführbar. ^->>

Das Getriebe nach der Erfindung hat de&; Vorteil, daß an den Vorgelegewellen, die ate den Zahnrädern O₁, O₂ angreifenden Zahndrücke,, entgegengesetzt gerichtet sind und, to bezogen auf die Drehachse des Planetenradträgers, an gleichgerichteten Hebelarmen angreifen, so daß die auf den Planetenradträger ausgeübten Drehmomente einander entgegenwirken. Man kommt daher am Planetenradträger mit einer bedeutend kleineren Bremse aus als bei den normalen Planetenräderlenkgetrieben, bei denen die Sonnenräder an entgegensetzten Seiten in die Planetenräder eingreifen und bei denen die auf die Planetenräder wirkenden Zahndrücke gleichgerichtet sind, so daß auf die Planetenradwellen die • Summe der beiden Zahndrücke wirkt. Bezogen auf die Drehachse des Planetenradträgers greifen auch hier die Zahndrücke an gleichgerichteten Hebelarmen an, so daß auf den Planetenradträger die Summe der beiden Drehmomente der Zahndrücke wirkt.

Werden in dem Getriebe nach der Erfindung die Planetenräder O₁, b₂ der Planetenradvorgelegewelle b und ebenso die Sonnenräder A₁, c₂ gleich groß ausgeführt (das Gesamtübersetzungsverhältnis des Getriebes ist dann ι: ι), so werden an der Planetenradvorgelegewelle b die Zahndrücke und am Planetenradträger die Drehmomente entgegengesetzt gleich -groß und heben sich gegenseitig auf.

Der Planetenradträger eines solchen Getriebes wird daher, auch wenn die Bremse O₀' des Planetenradträgers vollständig gelöst und .■■die Antriebswelle c der Gleiskette durch die .•'Bremse C₀' gebremst wird, in Ruhe bleiben. * ../Selbst wenn man in einem solchen Ge-'; triebe mit gleich großen Sonnenrädern den Planetenradträger von außen her antreiben 4-5 würde, so würden dabei nur die Vorgelege b auf den beiden Sonnenrädern a_1; C₂ abrollen, ohne daß dadurch die Drehzahl des Sonnenrades C₂ und der Gleiskette geändert würde. Damit würde aber das Getriebe als Lenkgetriebe.unbrauchbar sein. Es ist also wesentlich, dafif die Räder O₁, &₂ der Planetenradvorgelegewelle b mit derart gewählten Übersetzungsverhältnissen in die Sonnenräder a_u C₂ eingreifen, daß das Gesamtübersetzungsverhältnis des Getriebes von 1:1 abweicht.

Ρλ τ ε ν τ λ ν s ρ ru c ii :

Zum Lenken von Gleiskettenfahrzeugen dienendes Planetenrädergetriebe, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Sonnenrädern (/Z₁, C₂), von denen das eine mit der treibenden, das andere mit der bremsbaren, getriebenen Welle verbunden ist, eine Getriebeverbindung durch eine oder mehrere in einem bremsbaren Planetenradträger (O₀) gelagerte Planetenradvorgelegewellen (b) hergestellt wird, in deren beide Zahnräder (O₁, O₂) die beiden Sonnenräder (^₁, c₂) von der gleichen Seite her und unter derart gewählten . ' Übersetzungsverhältnissen eingreifen, daß das Gesamtübersetzungsverhältnis des Getriebes von "ι: ι abweicht.

Hierzu I Blatt Zeichnungen