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Verfahren zur Herstellung von Azoverbindungen Es wurde gefunden, daß
man gegen Protozoen und Bakterien wirksame Verbindungen gewinnen kann, wenn man
nach an sich üblichen Arbeitsweisen solche Azoverbindungen darstellt, in denen eine
durch einen aliphatischen Aminrest substituierte Aminogruppe an einen mit der Azogruppierung
verknüpften Benzolring gebunden ist.
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Zur Darstellung kann man in der Weise verfahren, daß man aromatische,
heterocyclische oder aromatisch-heterocyclische Diazoverbindungen mit solchen Aminen
der Benzolreihe kuppelt, die in einer Aminogruppe durch einen aliphatischen Aminrest
substituiert sind, oder daß man die Diazoverbindung eines in einer Aminogruppe durch
einen aliphatischen Aminrest substituierten Aminbenzols mit kupplungsfähigen aromatischen,
heterocyclisclien 'oder aromatisch-heterocyclischen Verbindungen umsetzt. Zu den
gleichen Verbindungen kann man auch dadurch gelangen, daß man aromatische, heterocyclisclie
oder aromatisch-heterocyclische Nitrosoverbindungen mit solchen Polyaminobenzolen
kondensiert, die eine primäre, reaktionsfähige Aminogruppe neben einer durch einen
aliphatischen Aminrest substituierten Aminogruppe besitzen. Das Verfahren kann man
auch umkehren, indem man aromatische, lieterocyclische oder aromatisch-heterocyclische
Amine mit C-Nitrosobenzoleri, die eine durch einen aliphatischen Aminrest substituierte
Aminogruppe enthalten, umsetzt. Die gleichen Verbindungen kann man ferner durch
Reduktion aus Azoxyverbindungen, die an einem Benzolkern eine durch einen aliphatischen
Aminrest substituierte Aminogruppe enthalten, oder durch Oxydation aus den entsprechend
substituierten Hydrazoverbindungen herstellen. Zu den gleichen Verbindungen gelangt
man auch dadurch, daß man Azov erbindungen, die in einem Benzolkern eine primäre
oder sekundäre Aminogruppe tragen, mit Estern von Aminoalkoholen, wie beispielsweise
den Halogeniden oder den Arylsulfosäureestern, umsetzt. Ferner kann man auch von;
solchen Azobenzolverbindungen ausgehen, in denen eine am Benzolkern haftende Aminogruppe
durch einen mit einer austauschfähigen Gruppe versehenen Rest substituiert ist und
den austauschfähigen Substituenten durch Ammoniak ein primäres oder sekundäres Amin
in an sich üblicher Weise .ersetzen. ' Bei allen diesen Darstellungsmethoden können
während der Umsetzung die Aininogruppen, sowohl die im Benzolkern bereits haftenden
wie auch- die im aliphatischen Aminrest enthaltenen Aminogruppen, durch einen leicht
abspaltbaren Rest verschlossen sein, der nach beendeter Umsetzung in an sich bekannter
Weise entfernt wird. So können beispielsweise bei der Diazokupplung, Nitrosokondensation,
Oxydation und Reduktion als Ausgangsprodukte N-Acylaminoalkylaminobenzolverbindungen
oder N-Aminoalkylacylaminobenzolverbindungen
angewandt werden,
worin Acyl den .,Rest. ener . ein- oder mehrbasischen organischen Säure, Sulfonsäure-oder
Arylsulfonsäuregruppe bedeutet; bei det. Einführung des aliphatischen Aminrestes
zkit; ein die Azogruppe schon enthaltendes @minöl benzol kann man von N-Acylabkömmlingei@
der Aminoazoverbindungen einerseits oder von N-Halogenalkylacylamiden andererseits
ausgehen. In allen Fällen wird der abspaltbare Substituent derAminogruppe am Schluß
in an sich üblicher Weise entfernt.
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In den neuen Azoaminobenzolverbindungen soll der aliphatische Aminrest
nur einmal, und zwar, wie oben gesagt, über eine Aminogruppe an einen Benzolkern
gebunden vorhanden sein. Der aliphatische Aminrest kann ein oder mehrere Stickstoffatome
enthalten und durch freie oder ätherartig verschlossene Hydroxylgruppen substituiert
sein. Er kann durch Stickstoff-, Sauerstoff- oder Schwefelatome unterbrochen sein
und isocyclische oder heterocyclische Reste in belilebiger Verknüpfungsart enthalten.
Das am Benzolkern haftende Stickstoffatom der Azoaminobenzolverbindung kann sekundär
oder tertiär sein, also außer dem aliphatischen Aminrest noch Wasserstoff oder Alkyl
tragen. Der Stickstoff des aliphatischen Aminrestes kann primär, sekundär odertertiär
sein. Die aromatischen bzw. aromatisch-heterocyclischen Reste können durch verschiedenartige
Substituenten, beispielsweise Halogen-, Alkyl- und Alkoxygruppen, substituiert sein.
Bei der therapeutischen Verwendung der Verbindungen dieser Gruppen haben sich als
besonders wertvoll solche Azoaminobenzole erwiesen, die in der sekundären oder tertiären
Aminogruppe des :einen Benzolkerns einen aliphatischen Rest mit primärer oder tertiärer
Aminogruppe tragen und im übrigen durch Halogen-, Alkoxy- oder Alkylgruppen ein-oder
mehrfach substituiert sind.
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Die hier beschriebenen Verbindungen übertreffen in ihrem therapeutischen
Wert die bisher bekannten Azoverbindungen, bei denen man einebeträchtliche Basizität
entweder durch einen über Kohlenstoff gebundenen Aminoalkylrest oder durch Anhäufung
von Aminogruppen im Kern- erzielte. Die neuen Verbindungen wirken z. B. bei Bacteriumcoli
und Staphylococcen bedeutend besser als die bekannten. Außerdem wirken sie im Gegensatz
zu den, bekannten bei der Trypanosomeninfektion der Maus, was bei den Azoverbindungen
aus N-basisch substituierten Aminonaphthalinen nicht der Fall ist.
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Beispiel i 12,75- 4-Chloranilin werden, 'in 3o ccm konzentrierter
Salzsäure und ioo ccm Was-;er, gelöst, mit 7 g Natriumnitrit diazotiert. u wird
eine Lösung von a3,4 g N-(a-Diäthylamino-b-pentyl)-anilin in 75 ccm Eis--_:essig
gegeben. Die Mischung färbt sich tief-@,braunrot. Nach mehrstündigem Rühren wird
'" e*is entstandene 4'-Chlor-4-(a-diätliylamino-"*-'t%pentylamino)-azobenzol mit
Natriumchlorid gefällt, abgesaugt und mehrmals mit angesäuerter Natriumchloridlösung-
gut nachgewaschen. Nach Lösen des Hydrochlorids in Wasser wird mit Natronlauge alkalisch
gemacht, wobei sich die freie Base abscheidet. Diese wird in Äther aufgenommen.
Aus der ätherischen Lösung wird das Hydrochlorid mit einer ätherischen Lösung von
Chlorwasserstoff gewonnen. Es wird in wenig absolutem Alkohol gelöst, mit Tierkohle
gereinigt und nach Zusatz von Äther zur Kristallisation gestellt. Das rotbraune
Hydrochlorid schmilzt bei ii2°, es zersetzt sich bei i6o° und ist in Wasser äußerst
leicht mit rotbrauner Farbe und kongoneutraler Reaktion löslich. Durch überschüssige
Mineralsäuren schlägt die Lösungsfarbe nach Rotviolett um, durch Alkalien wird die
Base gelb abgeschieden; sie ist leicht in Äther, Alkohol, Benzol und Methylenchlorid
löslich.
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1@T-(a-Das als Zwischenprodukt verwendete! Diäthylami'no-d-pentyl)-anilin
(Flüssigkeit vom Kp, i5o°) wird durch Verschmelzen von Anilin mit dem Hydrochlorid
des a-Diäthylamino-b-chlorpentans gewonnen.
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An Stelle des Chloratoms können z. B. auch andere Halogene, ferner
Alkyl- und Alkoxygruppen oder sonstige einwertige Reste treten. Zum Beispiel bildet,
die entsprechende 4'-Bromverbindung braunrote Kristalle vom F. iio° und Zersetzungspunkt
156', die sieh in Wasser mit orangeroter, durch überschüssigeSalzsäure in
kirschrot'übergehende Farbe lösen, die entsprechende 4'-Jodverbindung rotgrün schillernde
Kristalle vom F. io6°, die sich in Wasser gelbbraun, in überschüssiger Salzsäure
rotviolett lösen, die entsprechende 4'-Methoxyverbindung braune, sehr hygroskopische
Nadeln vom F. io9°,die sich mit gleicher Farbe wie. die zuvor genannte 4'-Jodverbindung
lösen, die entsprechende 4'-(5"-Methylbenzothiazolyl-2")-verbindung dunkelbraune
Kristalle vom F. igo°, die mit schön violetter Färbe in verdünnter Salzsäure in
Lösung gehen, das 4-(a-Diäthylamino-8-pentylamino)-benzolazo-4'-(i"-phenyl-2", 3"-dimethylpyrazolon),
ein olivgrünes Kristallpulver vom F. io8°, das sich mit stark violetter Farbe in
Wasser löst und mit Salzsäure in Gelb Übergeht.
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Beispiel e 12,759 2-Chloranilin werden init 3o ccm konzentrierter
Salzsäure und ioo ccm Wasser
gelöst und mit 7 g Natriumnitrit diazotiert.
Dazu wird eine Lösung von 23,4 g N-(a-Diäthylamino-8-pentyl)-anilin in Eisessig
zugegeben. Die Flüssigkeit wird tiefbraunrot gefärbt. Durch Zugabe von Natriumacetat
geht die Farbe in Gelb über, und das Hydrochlorid des entstandenen 2'-Chlor-4-(2-diä
thylamino-ö-pentylamino)-azobenzols fällt aus. Es wird mit angesäuerter Natriumchloridlösung
gut ausgewaschen. Nach Alkalischmachen wird in Methylenchlorid aufgenommen und mit
einer ätherischen Lösung von Chlorwasserstoff das Hydrochlorid gefällt. Dieses kristallisiert
aus Alkohol in fleischfarbigen Nadeln vom F.137°, die sich in Wasser sehr leicht
mit gelbroter Farbe lösen. Die Lösung färbt sich mit überschüssiger Mineralsäure
kirschrot.
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Bei Anwendung von 3-Chloranilin wird das Hydrochlorid der 3'-Chlorverbindung
in gelbroten Kristallen vom Zersetzungspunkt 157' erhalteh. Lösungsfarbe
in überschüssiger Mineralsäure rotviolett.
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Um zu Azoverbindungen zu gelangen, in denen der Substituent und die
N-basisch substituierte Aminogruppe im gleichen Kern stehen, wird beispielsweise
2- oder 3-Chloranilin mit dem Hydrochlorid des a-Diäthylamino-b-clilorpentans verschmolzen
und das so erhaltene 2- bzw. 3-Chlor-N-(a-diäthylamino-b-pentyl)-anilin (Flüssigkeiten
vom Kp, 1581 bzw. Kp7 172°) mit Diazobenzol umgesetzt. Das so erhaltene Hydrochlorid
der 3-Chlorverbindung zersetzt sich bei 1;o1, daß der 2-Chlorverbindung bei 152°.
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Beispiel 3 12,759 ,-Chloranilin werden, wie oben beschrieben,
diazotiert und dazu 279 3-Chlorin 75 ccni Eisessig gegeben. Es wird, wie
oben angegeben, aufgearbeitet und das Hydrochlorid des 2, 4-Dichlor-4-(a-diäthylamino-b-pentylamino)-azobenzols
gewonnen. Das rotgrün schillernde Hydrochlorid schmilzt bei 11o°, zersetzt sich
bei 1441 und löst sich in Wasser gelbrot, in überschüssiger Mineralsäure rotviolett.
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In entsprechender Weise erhält man die 2 - Metliyl-4'-chlorverbindung
(F. 131", rotgrün schillernde Kristalle, deren orange gefärbte wäßrige Lösung
durch Mineralsäuren kirschrot gefärbt wird), die 2-Chlor-4'-äthylverbindung (F.
1261, ziegelrotes Kristallpulver, Lösungsfarben wie vorgehend), die 2-Methoxy-4'-chlorverbindung
(F. 118°, ziegelrot gefärbtes Kristallpulver), die 2=Chlor-4'-methoxyverbindung
(F. 1391, rotviolett gefärbte Kristalle), die 2-Chlor -4'-niethylmercaptoverbindung
(F.981), die 2-Äthoxy-4'-chlorverbindung (F.98, hygroskopisches violettes Pulver,
äußerst löslich in Wasser), die 2-Chlor-4'-butyloxyverbindung (F. r48°, hygroskopische
dunkelbraune Plättchen), die 2-Hexyloxy-4'-jodverbindung (F. 138°, dunkelbraunes
Kristallpulver), die 2-Jod-4'-hexyloxyverbindung (F. 94°, braunrotes hygroskopisches
Kristallpulver), die 2-Chlor-4'-isooctylo.xyverbindung (F. 112°), die 2-Chlor-4'-dodecyloxyverbindung
(F. 126°), die 2-Oxy-4'-jodverbindung (F. 1181, braunes Kristallpulver, die wäßrige
Lösung schlägt mit Natronlauge nach Gelb um), die 2-Methylq:'-jodverbindung (F.
124°, braunes hygroskopisches,Pulver), die 2, 2'-Dichlor-4'-methylverbindung (F.
114°, ziegelfarbene Prismen, Lösungsfarbe wie vorgehend), die 2, 2'-Dimethyl-4'-chlorverbindung
(11g1, ocker gefärbtes Kristallpulver, Lösungsfarben wie vorhergehend), die 3',
5'-Dimethylverbindung (F. 12o°, -rotbraune Nadeln, Lösungsfarbe wie vorhergehend),
die 3', 5'-Di.chlorverbindung (F. 123°, ziegelfarbige Kristalle, Lösungsfarben wie
vorhergehend), die 3', 5'-Dijodverbindung (F. 122°, ziegelrote Kristalle, deren
orange gefärbte wäßrige Lösung durch Mineralsäuren rotviolett wird), die 2, q.'-Dijodverbindung
(F. 128°, tiefbraunes Kristallpulver, orange bzw. rotviolett löslich), die 2, 3',
5'-Trijodverbindung (F. über 300°, rotes Kristallpulver mit in Wasser orangeroter
Lösungsfarbe, die mit Salzsäure in Rotviolett umschlägt).
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Beispiel 4 12,75 g 4-Chloranilin werden, wie beschrieben, diazotiert
und mit 25 g N-Äthyl-iT-(y-diäthylamino-ß@oxy-a-propyl)-anilin (vgl. das Verfahren
der Patentschrift q.73 21 g, besonders Beispiel 4) in 75 ccm Eisessig zusammengegeben.
Das rotbraune Hydrochlorid des entstandenen 4'- Chlor-4- (y-diäthylamino-ß-oxy-
a -propyläthylamino) -azobenzols hat einen Schmelzpunkt von 1131, es löst sich in
Wässer mit gelbroter, in überschüssiger Mineralsäure mit violetter Farbe.
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Entsprechend erhält man durch Kuppeln von 4-Chlordiazobenzol mit 3-Chlor-i\T-(y-diäthylamino-ß-oxy-a-propyl)-anilin
das Hydrochlorid des 2, 4'-Dichlor-4-(y-diäthylaminoß-oxy-a-propylamino)-azobenzols.
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Das als Zwischenprodukt verwendete Anilinderivat wird durch mehrstündiges
Erhitzen von 3-Chloranilin mit Diäthylaminoepihydrin in Xylöl- als dickflüssiges
öl vom Kp2 1941 erhalten.
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Analog werden gewonnen das Hydrochlorid des 4'-Chlör-4-(a-diallylamino-y-butylamino)-azobenzols,
des 4'-Chlor-4-(a-dibutylaminoy-butylamino)-azobenzols.
Beispiel
5 12,75 g 4-Chloranilin werden, wie beschrieben, diazotiert und dazu 13,6
g N-(ß-Aminoäthyl) -anilin (Berichte 22 [r889], S..2224) in 50 ccm 30 °/oiger
Essigsäure gegeben. Nach längerem Stehen wird mit Wasser verdünnt, mit Natriumacetat
abgestumpft und ausgesalzen. Das Hydrochlorid des entstandenen 4'- Chlor - 4 - (ß
- aminoäthylamino) -azobenzols wird aus Alkohol in gelben Kristallen vom F.2io°
erhalten, die sich in Wasser etwas schwerer als die bisher beschriebenen Verbindungen
lösen. Die Lösung ist gelb und kongoneutral. Durch überschüssige Mineralsäure wird
sie rot gefärbt.
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Von den entsprechenden Ausgangsstoffen ausgehend, erhält man in gleicher
Weise das Hydrochlorid des 4'-Chlor-4- (y-methyl-aminoß-oxy-a-propyläthylamino)-azobenzols
(rotbraune Nadeln vom F. i26°, die sich gelbrot in Wasser und violett in überschüssiger
verdünnter Mineralsäure lösen), des 4'-Chlor-4- (y-piperidyl - ß- oxy - a -propyläthylamino)
-azobenzols (F. 1q.3°; gelbrote Prismen, gelbrot in Wasser, kirschrot in Mineralsäuren
löslich), des 4'-Chlor-4- (ß-guanidinoäthylmethylamino)-azobenzols (F. Z17°, ziegelrote
Prismen, in Wasser schwerer löslich als die vorhergehende Verbindung), des 3', 5'-Dichlor
- 4 - (y - amino-ß-oxy-a-propylamino )-azobenzols (braune Nadeln, die sich bei 13o°
rot färben und bei 19o° schmelzen; sie lösen sich in Wasser gelb und werden aus
der Lösung durch wenig Salzsäure wieder ausgefällt), des 3', 5'-Dichlor-4-(y-amino-ß-oxy-a-propylätliylamino)-azobenzols
(F. i34°, hellbraune, büschelförmig angeordnete Nadeln, die sich in Wasser gelb;
in verdünnten Mineralsäuren kirschrot lösen), des 4'-Chlor-4-(ß-[acetamid]-aminoäthylmethylamino)-azobenzols
(F. 1740, dunkelbraune Kristalle), des 3', 4!, 5'-Trichlor-4-(y-amino-ß-oxy-a-propyläthylamino)-azobenzols
(zinnober gefärbte Nadeln vom F. i79°, Lösungsfarben in Wasser orange, in verdünnten
Säurenkirschrot), des 4`-Metho-xy-4-(y-amino-ß-oxy-a-propyläthylamino)- azöbenzols.
(F. 12o°, dunkelrotbraun gefärbtes Kristallpulver, das mit rotbrauner Farbe in Wasser,
niit intensiv violetter in verdünnten Mineralsäuren in Lösung geht), des 2-Methyl-4'-jod-4-(y-amino-ß-oxy-a-propyläthylamino)-azobenzols
(F. 198°, kirschrot in Wässer, rotviolett in Mineralsäuren löslich), des 4'-Arsinöxyd
- 4 - (-y-amino - ß - oxy-a-propyhnethylamino)-azgbenzols (F. 17q.°, kirschrot in
Wasser, violett in Mineralsäuren, gelb in Alkalihydroxyden löslich), des 2-Methyl-4'-decploxy
- ¢ - (y-amino-ß-öxy- a -propyläthylamino)-azobenzo-ls (F.156°), des 2-Methyl-4'-sulfamid
- 4 - (y-amino - ß - oxy-a-propyläthylamino)-äzobenzols (F. 2I2°), des 3', 5'-Dijnd-4-
(y-amino - ß - oxy- a -propyläthylamino) -azobenzols (F. 19o°, löst sich etwas schwerer
in Wasser, durch Mineralsäuren schlägt die gelbrote Farbe nach Violett um, und das
Farbsalz wird ausgefällt).
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Beispiel 6 10,79 4-Toluidin werden zusammen mit 27,2g salzsaurem
4-Nitroso-z-(N-methyldiäthylaminoäthylamino)-beizol (vgl. Patentschrift 499 $26,
Beispiel 6) in ioo ccm Eisessig kurze Zeit gekocht. Man versetzt mit Eis, macht
alkalisch und gewinnt durch Ausäthern das entstandene 4'-Methyl-4-(diäthylaminoäthylmethylamino)-azobenzol
in oben beschriebener Weise.
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Zur gleichen Verbindung gelangt man, wenn man 12,1 g 4-Nitrosotoluol
(vgl. Berichte Z8 [r895], Seite 1220) mit 22,1 g 4 - Amino - i - (N - methyldiäthylaminoäthylamino)-benzol
in Zoo ccm Eisessig kocht und mit Alkali die Azoverbindung abscheidet.
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Die entsprechende m-Amingazoverbindung erhält man, wenn man 3-Amino-i-diäthylam-inoäthylaminobenzol
(vgl. Patentschrift q:99 826, Beispiel 5) mit 4-Chlor-i-nitrosobenzol kondensiert.
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Beispiel 7 Z9,9 g azobenzol-4-sulfaminsaures Natrium werden mit ioo
ccm n-Natronlauge gelöst und 14 g Diäthylaminoäthylchlorid zugegeben. Es wird einige
Zeit unter Rühren gekocht. Dann wird Salzsäure bis zur kongosauren Reaktion zugefügt
und noch 15 Minuten gekocht. Das so entstehende 4-Diäthylaminoäthylaminoazobenzol
bleibt mit roter Farbe in Lösung, während etwa nicht umgesetztes Aminoazobenzol
als schwer lösliches salzsaures Salz ausfällt und leicht abgetrennt werden kann.
Die filtrierte Lösung wird alkalisch gemacht, ausgeäthert, der Äther verdampft,
die Azoverbindung kurz mit Wasserdampf behandelt, erneut in Äther aufgenommen, getrocknet
und als rotviolettes, hygroskopisches Hydrochlorid durch Chlorwasserstoff gefällt.
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Das azobenzol-4-sulfaminsaure Natrium (aus Wasser ,große goldgelbe
Blättchen) gewinnt man durch Anlagern von Chlorsulfonsäure an Pyridin und nachträgliches
Erwärmen mit 4-Aminoazobenzol.
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Zum 4-Diäthylaminoäthylaminobenzol gelangt man auch, wenn man 19,7
g 4-Aminoazobenzol mit 14 g Diäthylaminoäthylchlorid oder 27,1 g 4=Toluolsulfonsäurediäti-,yiaminoäthylester
mehrere Stunden auf i I o° erhitzt. Die Schmelze wird mit verdünnter Salzsäure aufgenommen,
vom nicht umgesetzten Aminoazobenzol abfiltriert und im übrigen, wie oben beschrieben,
aufgearbeitet.
Beispiel 12,75 g 4-Chloranilin werden, wie üblich,
dianotiert und mit z9,2 g Acetylaminoäthylmethylaminobenzol (F.92°) in Eisessig
ge,-kuppelt. Bei Zugabe von Natriumacetat fällt das Hydrochlorid in Form gelber
Kristalle aus. Diese werden abgesaugt, aus Eisessig umkristallisiert, und das erhaltene
Produkt wird zur Verseifung 2 Stunden mit Zoo ccm io °/oiger Salzsäure gekocht.
Nach üblicher Aufarbeitung wird das Hydrochlorid des .1'-Chlor-d.- (ß-aminoäthylmethylamino)-azobenzols
als seidenglänzende graue Nadeln vom F. 2o$° erhalten, die sich gelbrot in Wasser
und violett in überschüssiger Salzsäure lösen.
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Beispiel 9 Zur Darstellung einer o-Aminoazoverbindung werden beispielsweise
r2"5 g 4-Chloranilin, wie üblich, dianotiert und mit 27,8 g 3, q. , Dimethoxy -
(y - @diäthylamino - (3 - oxy - ccpropylamino)-benzol (gewonnen aus q.-Aininoveratrol
und Diäthylaminoepihydrin, Flüssigkeit vom Kpl,, 2o9°) gelfiuppelt: Das entstandened.'-Chlor-3,
4-dimethoxy-2-(y-diäthylamino-#)-oxy-a-propylamino)-azobenzolkristallisiert in dunkelroten
Nadeln vom F. i33°, es löst sich in Wasser orange, in Mineralsäuren violett.
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Beispiel io 22,1 g q.-Amino- (ß-. diäthylaminoäthylmethylamino)-benzol
werden in 9o g go°/oiger Schwefelsäure gelöst und auf o° gekühlt. Dann wird die
6,9g Natriumnitrit entsprechende Menge Nitrosylschwefelsäure allmählich zugetropft
und nach kurzem Stehen auf Eis gegeben. ii g Resorcin werden in Wasser gelöst, mit
Eis und Natronlauge versetzt, und die Diazolösung wird zugegeben. Der Farbstoff
wird sofort gebildet. Die Lösung wird mit Salzsäure neutral gestellt, dabei fällt
der Farbstoff zuerst ölig aus, wird aber nach einigem Stehen fest. Er wird abgesaugt
und aus wenig Alkohol umkristallisiert. Er bildet dann ein braunes Kristallpulver,
das in Wasser gelbbraun, in Natronlauge rotbraun, in verdünnter Salzsäure mit violetter
Farbe leicht löslich ist.