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Vorrichtung zum Biegen von Drähten für Eisenbetonbewehrüngen Bei der
Herstellung von Bewehrungen für Balken und Pfeiler aus Eisenbeton werden die Hauptstäbe
durch Querdrähte miteinander verbunden. Das Zurechtschneiden dieser Ouerdrähte in
der gewünschten Länge und das Umbiegen um die Hauptstäbe erfordert viel Arbeitskräfte
und ist teuer.
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Es ,ist bereits vorgeschlagen worden, zur Herstellung dieser Querbindungen
zwischen den Hauptstäben ,fortlaufende Drahtschrauben zu verwenden, die derart geformt
sind, daß sie sowohl rechtwinklig zu den Hauptstäben verlaufende als auch zu diesen
schräg liegende Abschnitte aufweisen, die die ersteren miteinander verbinden: Wegen
der Schwierigkeit, eine solche Drahtschraube herzustellen, ist dieser Vorschlag
auf den Baustellen aber niemals praktisch zur Anwendung gelangt.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, die es gestattet, auf der
Baustelle solche fortlaufenden Drahtschrauben herzustellen. Die Vorrichtung erübrigt
das Zurechtschneiden der Ouerdrähte und gewährleistet ihre richtige Formgebung in
bezug auf die Hauptstäbe ohne jede Meßarbeit während der Herstellung. Die mit ihr
hergestellten Drahtschrauben sind so starr, daß es genügt, sie auf den Hauptstäben
nur an jeder dritten oder vierten Windung festzubinden.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung hat in bekannter Weise ein um
eine waagerechte Achse umlaufendes Biegewerkzeug, in welchem der zu biegende Draht
zwischen einem Biegezapfen und einer um den Biegezapfen drehbaren Biegenase gebogen
wird und ist gekennzeichnet durch eine Zuführungsschiene für den Draht, die aus
einer Grundstellung rechtwinklig zur Achse des Biegezapfens in eine Stellung windschief
zur Achse des Biegezapfens schwenkbar ist.
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Zweckmäßig benutzt man eine einstellbare Anschlagleiste, die den Weg
des in die Drahtzuführungsschiene eingeschobenen Drahtes begrenzt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigen:-Abb.
i und 2 die üblichen Anordnungen von einzelnen Querdrähten zur Verbindung der Hauptstäbe,
Abb.3 bis 5 die Anwendung von fortlaufenden Drahtschrauben gemäß der Erfindung,
Abb. 6 eine Flachschraube in Stirnansicht, Abb. 7 eine Drahtschraube in Körperform
in Stirnansicht,
Abb.8 bis 1a die einzelnen Arbeitsvorgänge bei
der Herstellung von fortlaufenden Drahtschrauben, .
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Abb. i3. eine Stirnabsicht der Vorrichtung, Abb. 14 eine Seitenansicht,
Abb. 15 eine Draufsicht, Abb.16 einen Schnitt entsprechend der Linie ZVI-YVI in
Abb. 13, Abb.17 im größeren Maßstäbe einen Schnitt entsprechend der Linie X@:"II-NVII
in der Abb. 16.
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Wie aus den Abb. i und 2 zu ersehen ist, sind die Querdrähte zwischen
den Hauptstäben im allgemeinen in bezug auf die Hauptstäbe entweder rechtwinklig
(Abb. i) oder geneigt (Abb. 2) angeordnet. Ihre Abstände ei, .e. usw. längs
der Hauptstäbe wählt man in Abhängigkeit von der zu erwartenden Scherbeanspruchung.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung erlaubt die rasche und einfache
Herstellung von Drahtschrauben sowohl in der Form eines V _(Abb. 3) als auch eines
N (Abb. 4.) oder eines geneigten N (Abb. 5), und zwar sowohl als Flachschrauben
(Abb. 6) als auch in Körperform (Abb. 7). Die einzelnen Windungen können eine veränderliche
Steigung erhalten, z. B. derart, daß die Abstände zwischen den Windungen gleich
e1, e._, e3 usw. werden.
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Bei der in der Zeichnung (Abb. 13 bis 15) dargestellten Vorrichtung
sitzt auf der im Gestell i gelagerten waagerechten Welle 2 das bajonettartige Biegewerkzeug
3. Der Biegezapfen q. des Biegewerkzeuges ist über die Biegenase 3 hinaus zu einer
Stange verlängert.
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-Am rückwärtigen Ende der Welle 2 ist eine Scheibe 5 befestigt, um
welche ein Riemen 21 gelegt ist: Dieser ist an einem in der Zeichnung nicht dargestellten
Fußtritt für den Antrieb der Vorrichtung befestigt. Es kann auch ein Handgriff 6
für Handbetrieb vorgesehen sein. In der Scheibe 5 sind Löcher 7 vorgesehen, in welche
man einen Anschlagsstift 8 einführen kann, der bei der Drehung der Scheibe 5 auf
einen am Gestell i angebrachten einstellbaren Anschlag 9 auftrifft. Dies gestattet,
die Drehung der Welle 2 auf einen gewünschten Winkel zu beschränken.
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Auf einem waagerechten Ausleger i i des Gestells i sitzt eine um einen
Drehzapfen 13 verschwenkbare Zuführungsschiene 12 für den zu biegenden Draht, die
sich durch eine Klemmvorrichtung 14 feststellen läßt.
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Die Zuführungsschiene 12 besteht aus einem Winkeleisen, dessen senkrechter
Schenkel gegenüber dem Biegewerkzeug 3, q. eine Auskehlung aufweist (Abb. 13). Zu
beiden Seiten des Biegewerkzeuges sind an dem senkrechten Schenkel des Winkeleisens
Flacheisen 12, in schräger Lage befestigt, auf welchew der zu biegende Draht ruht.
Durch die Führung in der Schiene 12, 12, gelangt dieser Draht zwischen die Biegenase
3 und den Biegezapfen .4. Die Biegenase 3 kann über dein waagerechten Schenkel des
Winkeleisens 12 frei vorbeischwingen (Abb. 13).
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An der Rückseite der Zuführungsschiene 12 können Merkzeichen mit Anschlägen
vorgesehen sein,- die bestimmen, um welches weitere Stück man den Draht nach jedem
Biegevorgang vorschieben müß, um die gewünschte Länge der Schenkel der Windungen
einzustellen.
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. Zweckmäßig weist die Maschine eine Anschlagleiste 15 auf, die an
einem waagerechten Ausleger 16 in einem bestimmten Abstazide von dem Biegezapfen4
mittels Klemmschrauben 17 o. dgl. festgestellt werden kann. Diese Anschlagleiste
15 ist [J-förmig gebogen. Der obere U-Schenkel geht über die Zuführungsschiene iz
derart hinweg, daß er dem auf dieser zugeführten Draht als Anschlag dient. Der untere
U-Schenkei dient zur Abstützung der Zuführungsschiene 12 (Abb. 16). In einem Schlitz
i9 des unteren Schenkels verstellbare Flügelschrauben 18 gestatten die Einstellung
der Winkellage der Zuführungsschiene 12 in bezug auf den Biegezapfen :I. Der Kopf
18" dieser Flügelschrauben 18 hat eine konische Form, so daß der an der Unterseite
der Zuführungsschiene 12 vorgesehene Schlitz 2o leicht auf diese Bolzen 18 aufgeschoben
werden kann. Dies wird dadurch erleichtert, daß der untere Schenkel der Anschlagleiste
15 einseitig frei schwebt, also etwas federt. ' Wie es noch näher beschrieben, wird,
führt das Biegewerkzeug 3, d. bei jeder Arbeitsbewegung außer einer Drehung auch
eine axiale Längsbewegung aus, und zwgLr (in Abb. 14 oder 15 gesehen) nach rechts
hin.
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Um das Biegewerkzeug-nach der Arbeitsbewegung wieder in seine Ausgangsstellung
zurückzuführen, kann eine Torsionsfeder derart angeordnet werden, daß sie das Werkzeug
nach der Arbeitsbewegung sowohl wieder zurückdreht als auch axial wieder zurückzieht.
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Zweckmäßig wird jedoch die Rückverschiebungsbewegung des Biegewerkzeuges
durch eine an der Scheibe 5 sitzende und gegen das Gestell i anlaufende Nockenscheibe
22 erzwungen, während die Rückdrefibewegung unabhängig hiervon durch ein Gewicht
oder eine Feder (nicht eingezeichnet) bewirkt wird, die auf das freie Truni des
um die Scheibe 5 gelegten Riemens 21 einwirken.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist folgende: Der abzubiegende Draht
A wird auf die
Zuführungsschiene 12 aufgelegt und in der Pfeilrichtung
F bis hegen die Anschlagleiste 15 geschoben, wobei er zwischen dem Biegezapfen 4
und der Biegenase 3 durchläuft.
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Erteilt man nun der Welle 2 eine Drehbewegung, so biegt sich der vorn
Biegewerkzeug 3, 4. erfaßte Dralit A uni den Biegezapfen 4 herum. Wegen der teilweisen
Rückfederung des Drahtes muß, was im folgenden nicht besonders erwähnt ist, der
Drehwinkel des Biegewerkzeuges etwas größer sein als der Winkel, welchen man erzielen
will.
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Bei der Herstellung einer Flachschraube gemäß Abb.6 muß sich das Biegewerkzeug
um i8o° drehen, so daß die beiden Drahtschenkel in zwei parallele Ebenen zu liegen
kommen. Wünscht man dagegen eine Körperform nach Abb. 7 zu erzielen, so muß man
das Biegewerkzeug mehrmals um je 9o° drehen.
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Bei der Herstellung von spitzen Winkeln zwischen den Drahtschenkeln
wird das Biegewerkzeug 3, q. von dem Teil des Drahtes, an dem es angreift (in Abb.
14 oder 15 gesehen), während des Abbiegens ein Stück weit nach - rechts hin mitgeschleppt.
Dadurch entsteht eine. axiale Längsbewegung der Welle 2. Sobald der Biegevorgang
beendet ist und man den Fußhebel freigibt,, kehrt das Biegewerkzeug 3, 4 unter der
gemeinsamen Wirkung des Gegengewichtes und des 'Nockens 22 in seine Ausgangsstellung
zurück. -Es sei zunächst angenommen, daß N-förinige Windungen der in Abb. 4. schematisch
dargestellten Art auszuführen sind.
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Die Anschlagleiste 15 (Abb. 15) wird in einem Abstand lt von der Welle
2 festgeschraubt, der der Höhe lx der gewünschten Windung (Abb. 6) entspricht. Der
Punkt o (Abb. 8 bis 12) ist der Schnittpunkt der Anschlagleiste 15 und der Zuführungsschiene
i2, wenn beide rechtwinklig zueinander stehen.
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Man stellt nun, die Flügelschrauben 18,; auf der -Anschlagleiste 15
in Rastenpunkten B, B=, B3 ein, welche von dem o-Punkt die Abstände el, e. e3 aufweisen
(Abb. 8). Diese entsprechen der veränderlichen Steigung der herzustellenden Windungen.
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Nach Festlegung der Zuführungsschiene 12 , bei o schiebt man den Draht
in diese ein, bis er auf die Anschlagleiste 15 trifft. Man erteilt dem Biegewerkzeug
3, 4 alsdann eine Drehung um i8o° und schwenkt dabei gleichzeitig die Zuführungsschiene
12 um einen solchen Winkel a hehrn, daß sie auf die Rast B1 zu liegen kommt (4bb.
9). Dadurch ergibt sich zwischen denn schon umgebogenen und dem noch verbliebenen
Drahtschenkel der Winkel a: Hierauf wird (las Biegewerkzeug in seine Ausgangsstellung
zurückgeführt, während die Zuführungsschiene 12 in der Rast Bi stehenbleibt. Nun
schiebt man den Draht wieder so weit vor, daß er mit dem Scheitelpunkt des Winkels
a an die Anschlagleiste 15 anstößt (Abb. io).
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\un erteilt man dem Biegewerkzeug wieder eine Drehung uni i8o° und
schwenkt dabei gleichzeitig die Zuführungsschiene 12 wieder auf den Punkt o zurück
(Abb. i i'). Dadurch entsteht der zweite Winkel a. Diesen Vorgang wiederholt man
beliebige Male , wobei man abwechselnd zur Wellenverlängerung 4. rechtwinklige und
geneigte Abbiegungen erzielt.
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Bei der Herstellung von V-förmigen Windungen (Abb. i2) verfährt man
in ähnlicher `Verse, unter Bestimmung; der Abstände zwischen den Rastenpunkten Bl,
B= usw., wie etwa o Bl - e'-, o B2 - e2- usw. . Hierbei wird die Winkellage der
Zuführungsschiene 12 nur geändert, wenn man die Steigung ändern will, d. h. um beispielg-,veise
vom Rastenpunkt B1 zum Rastenpunkt B2 überzugehen. Auch hier erfolgt die Winkellagenänderung
der Zuführungsschiene 12 während der Drehbewegung des Biegewerkzeuges. .
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Durch die Einstellung derAnschlagleiste 15 auf dem Ausleger 16 der
Zuführungsschiene 12 in den Rastenpunkten Bl, B2 usw. entsteht selbsttätig die der
Bewehrung zu gebende Höhe lx und der Abstand zwischen den Hauptstäben, wie er im
Bauplan eingezeichnet ist. Der bedienende Arbeiter hat also keine Berechnungen oder
Messungen zu machen.
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Man könnte den zu biegenden Draht auch unter selbsttätigem Vorschub
zuführen. Die Vorrichtung ermöglicht die Herstellung von Bewehrungen in verschiedenartigen
Schraubenwindungen, z. B. als Vielecke mit in bezug aufeinander verschieden geneigten
Schenkeln USW.