DE353886C - Verfahren und Hilfsgeraet zum Herstellen von Korbwandungen durch Blinde - Google Patents

Verfahren und Hilfsgeraet zum Herstellen von Korbwandungen durch Blinde

Info

Publication number
DE353886C
DE353886C DE1921353886D DE353886DD DE353886C DE 353886 C DE353886 C DE 353886C DE 1921353886 D DE1921353886 D DE 1921353886D DE 353886D D DE353886D D DE 353886DD DE 353886 C DE353886 C DE 353886C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
basket
struts
blind
auxiliary device
stand
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1921353886D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Application granted granted Critical
Publication of DE353886C publication Critical patent/DE353886C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B27WORKING OR PRESERVING WOOD OR SIMILAR MATERIAL; NAILING OR STAPLING MACHINES IN GENERAL
    • B27JMECHANICAL WORKING OF CANE, CORK, OR SIMILAR MATERIALS
    • B27J1/00Mechanical working of cane or the like
    • B27J1/02Braiding, e.g. basket-making

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Forests & Forestry (AREA)
  • Braiding, Manufacturing Of Bobbin-Net Or Lace, And Manufacturing Of Nets By Knotting (AREA)

Description

  • Verfahren und Hilfsgerät zum Herstellen von Korbwandungen durch Blinde. Während es für Blinde keine Schwierigkeiten macht, den Boden eines Korbes mitsamt dem untersten Teil der Wandung, dem sogenannten »Einsatz«, in guter Ausführung zu flechten, konnte die eigentliche Korbwandung durch den Blinden bisher nur in mangelhafter Weise gefertigt werden. Wegen der Unmöglichkeit der jederzeitigen Nachprüfung durch das Auge ergaben sich dabei unregelmäßige Rundungen und ungleichmäßige Korbweiten. Ovale Körbe oder solche, bei denen es auf genaue Weite ankommt, wie z. B. Verpackungskörbe für Flaschen u. dgl., konnten durch Blinde regelmäßig überhaupt nicht hergestellt werden. Man hat versucht, diesen Mangel durch Verwendung von Modellkörben abzuhelfen, deren Innenmaße dem Außenmaß des herzustellenden Korbes entsprechen und in den hinein der zu flechtende Korb im Laufe seiner Herstellung zwecks Nachprüfung der richtigen Weite und Rundung wiederholt hineingestellt wird. Die Flechtarbeit selbst kann dabei naturgemäß nur außerhalb des Modells vorgenommen werden. Durch die Notwendigkeit des oftmaligen Hineinstellens und Herausnehmens des Arbeitsstückes in den Modellkorb ergibt sich beträchtlicher Zeitverlust.
  • Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von Korbwandungen durch Blinde, das dadurch gekennzeichnet ist, daß Leitstangen in einer die Umfangsgestaltung der Korbwandung bestimmenden Lage von oben in den Rand des Bodens bzw. Korbwandungseinsatzes zwischen die von diesem aufsteigenden Weiden eingestoßen werden, worauf die Korbwandung um. die Leitstangen herum aufgeführt wird und die Stangen schließlich wieder aus dem Wandungseinsatz herausgezogen werden. Dabei bestimmt das Stangengerüst ohne weiteres die genaue Weite, Gestaltung und Höhe der Wandung. Es kann so vom Blinden mit Sicherheit gute Arbeit in den vorgestimmten Abmessungen, und zwar bei verschiedenster Korbform und Größe geleistet werden. Die Arbeit geht dabei dem Blinden schnell von der Hand, weil im Gegensatz zu den bekannten, mit Modellkörben arbeitenden Verfahren im Laufe der Flechtarbeit irgendwelche Nachprüfung entbehrlich wird. Die Arbeitsleistung des Blinden wird dadurch gleichzeitig gegenüber den bekannten Verfahren auf mehr als das Doppelte gesteigert.
  • In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Gerätes zur Ausführung dieses Verfahrens dargestellt. Abb. z zeigt einen senkrechten Schnitt durch die Vorrichtung, die dabei für das Flechten der Wandung eines unten und oben kreisrunden, nach oben aber erweiterten Korbes gedacht ist.
  • Abb.2 zeigt eine entsprechende Aufsicht. Auf dem. Arbeitsbrett a, dessen hinteres Ende in der gewöhnlichen Weise auf dem Boden aufliegt und dessen vorderes Ende der Korbmacher auf seine Knie auflegt, ist ein oben zugespitzter Dorn b befestigt, über den von oben her der samt dem Einsatz fertiggestellte Korbboden c mit seiner Mitte auf das Brett a aufgestoßen wird. Es wird dann ein Ständer d, der unten eine achsiale Öffnung e aufweist, auf den Dorn b so aufgesetzt, daß seine Füße f sich in das Geflecht des Korbbodens eindrücken. Der Ständer e weist in seinem oberen Teil in gleichmäßigen Abständen eine größere Anzahl von querdurchgehenden Löchern g auf, die zum Durchstecken eines Bolzens h dienen, der in einer auf dem Ständer verschiebbaren Lagerscheibe i tierausziehbar angeordnet ist. Auf dieser Lagerscheibe ruht ein Tragbrett k von ungefähr ovaler Gestalt, welches zur Aufnahme von Streben m dient, die mit Bezug auf die Achse des Ständers d radial auf dem Tragbrett k befestigt werden können. Zu ihrem Festhalten in solcher Lage dient einerseits ein Winkelrahmen n, der mittels Flügelschrauben o und unter Festklemmen der Streben in auf dem Tragbrett h befestigt werden kann. Zur Sicherung der Lagerung der Streben m dienen anderseits die nahe deren innerem Ende angebrachten Zäpfchen P, die in die entsprechenden Einbohrungen der Tragplatte h eingreifen. Letztere besitzt außerdem noch andere in radialer Richtung zur Achse des Ständers d, aber weiter auswärts liegende Löcher für die Zapfen p, die der Deutlichkeit der Zeichnung halber in dieser weggelassen sind und es ermöglichen, die Streben m auf der Tragplatte p weiter nach außen zu versetzen. Hiervon wird Gebrauch in der weiter unten näher zu erläuternden Weise besonders gemacht, wenn Körbe von ovalem Querschnitt hergestellt werden sollen, wobei die Streben entsprechend der Form des Ovales verschiedene Auslagen erhalten müssen. Die Streben m weisen von innen nach außen fortschreitend eine Reihe von Löchern q auf, die zum Durchstecken von oben mit Handgriffen y versehenen Stangen s dienen. Die Tragplatte k wird auf ihrer Lagerscheibe i eingestellt und befestigt durch einen Stift t, der durch eine senkrecht durchgehende Öffnung der Platte k hindurchragt und wahlweise in entsprechende kreisförmig um den Ständer d angeordnete Öffnungen der Lagerscheibe i hineingesteckt werden kann. Die Tragplatte k weist auch auf der unteren Seite Zapfeneinsatzöffnungen u für die Zapfen P der Tragstreben in auf, die entsprechend bei gleichzeitigem Umwechseln des Rahmens n auch auf der unteren Seite der Platte befestigt werden können. Beispielsweise werden die Streben m auf der oberen Seite der Platte p angeordnet, wenn es sich darum handelt, größere Körbe von rundem und solche von ovalem Querschnitt herzustellen. Auf der Unterseite der Tragplatte dagegen, wenn kleinere runde Körbe gefertigt werden° sollen, ergibt sich für den Blinden ein leichteres und sichereres Arbeiten, als wenn sämtliche Zapfenlöcher bzw. die Streben nur auf einer Seite der Platte k angeordnet werden.
  • Wie schon angedeutet, wird zunächst der Korbboden ohne Benutzung des Hilfsgerätes hergestellt, von der aufsteigenden Wandung v auch schon der untere Teil, der sogenannte Einsatz, aus dem nach oben die Weiden emporragen, die nun mit Hilfe des Gerätes miteinander verflochten werden sollen. Nachdem der Korbboden auf den Dorn b gezogen und auf letzteren der Ständer d in der ebenfalls schon beschriebenen Weise aufgesetzt ist, wird die Lagerscheibe i mittels des Dornes h entsprechend der gewünschten Korbhöhe eingestellt. Es wird dann die Platte k auf die Lagerscheibe i aufgesetzt, nachdem zuvor die Streben m auf der Tragplatte p in der geeigneten Weise eingestellt, worden sind. Wenn es sich, z. B. wie in der Zeichnung, um Herstellung eines runden Korbes handelt, werden die Streben sn auf gleichen Mittenabstand vom Ständer d eingestellt. Die Zahl der verwendeten Streben entspricht dem oberen Umfang des herzustellenden Korbes derart, daß eine um so größere Zahl S£reben notwendig wird, je größer der obere Korbumfang ist. Es wird nun in gleichmäßigem, der oberen Korbweite entsprechendem Abstand vom Ständer d durch das entsprechende Loch q jeder Strebe j e eine Leitstange s nach unten- hindurchgeführt, so etwa, daß jede Stange zwischen zwei aufsteigenden Weiden zu liegen kommt und zwischen je zwei Stangen noch eine aufsteigende Weide freibleibt. Mit den zugespitzten unteren Enden werden die Stangen in den Rand des Korbbodens an entsprechender Stelle eingestoßen. Nun kann die Flechtarbeit beginnen, nachdem noch die Tragplatte k mit der Lagerscheibe i durch den Stift t verbunden worden ist. Der Korbmacher dreht nun fortschreitend das ganze Gestell mit dem Korbboden iun den Dorn c herum und verflicht dabei die aufsteigenden Weiden miteinander, um das durch die Stangen s gebildete Gerüst herum, das dabei der Hand des Blinden sichere Führung gibt.
  • Soll bei gleicher Abmessung und Gestaltung des Bodens ein höherer Korb hergestellt werden, so braucht die Lagerscheibe i nur entsprechend höher eingestellt zu werden, wobei, wenn die Wandschrägung dieselbe bleiben soll, die Stangen s durch weiter außen liegende Löcher der Streben »t hindurchgeführt werden müssen. Soll bei gleichbleibender Abmessung und Gestaltung des Bodens sowie gleicher Korbhöhe der obere Korbdurchmesser größer werden, so bedarf es ebenfalls nur der Durchführung der Leitstangen durch weiter außen liegende Löcher der Streben m.. Soll der Korb senkrechte Wandungen erhalten, so brauchen die Stangen nur in den Streben in einem Abstand vom Ständer gelagert zu werden, der dem Durchmesser des Bodens entspricht. Soll ein ovaler Korb hergestellt werden, so müssen die Streben auf ihrer Tragplatte k in verschiedenem Grad so nach außen versetzt werden, daß ihre Außenenden ein Oval begrenzen. Dabei können nach Belieben wieder senkrechte oder schräge Korbwandungen hergestellt werden.
  • So hat es der Blinde in der Hand, nach Wunsch die verschiedenartigsten Korbgrößen und Formen, auch z. B. viereckige, zu fertigen. Ebensowenig wie die eigene Flechtarbeit macht ihm dabei die Einstellung des Gerätes Schwierigkeiten. Er kann z. B. leicht an der Oberflächenbeschaffenheit des Korbbodens die Korbmitte herausfinden und auf den Dorn b aufstecken. Das Aufsetzen des Schaftes d auf letzteren macht natürlich keine Schwierigkeiten, ebenso nicht das Einstellen der Lagerscheibe i in beliebiger Höhe des Schaftes d, weil der Blinde die Höhe leicht durch Abgreifen bzw. Abzählen der Schaftöffnungen g ermitteln kann. Das Einstellen der Streben min radialer Richtung und in der gewünschten Auslage wird durch die Führungszapfen P und die entsprechenden Öffnungen der Tragplatte k gewährleistet, entsprechend das Einstellen der Stangen s im gewünschten Mittenabstand durch Abgreifen der Strebenlöcher q; ähnlich geschieht das Einstecken der Stangen zwischen die aufsteigenden Weiden.
  • Um die ganze Vorrichtung möglichst leicht hantierbar zu machen, können die Einzelteile statt aus Holz und Eisen vorteilhaft aus Aluminium hergestellt werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Herstellen von Korbwandungen durch Blinde, dadurch gekennzeichnet, daß Leitstangen in einer die Umfangsgestaltung der Korbwandung bestimmenden Lage von oben in den Rand des Bodens bzw. Korbwandungseinsatzes zwischen die von diesem aufsteigenden Weiden eingestoßen werden, worauf die Korbwandung um die Leitstangen herum aufgeführt wird und die Stangen schließlich wieder aus dem Wandungseinsatz herausgezogen werden.
  2. 2. Hilfsgerät zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen zentral auf den mit seiner Mitte drehbar auf dem Arbeitsbrett gelagerten Korbboden aufzusetzenden Gerüstständer, der auf einem Tragbrett radiale Streben mit Löchern trägt, welche die nach unten in den Korbrand einzustoßenden Leitstangen aufnehmen. 3. Hilfsgerät- nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragbrett für die Streben in senkrechter Richtung auf dem Ständer verstellbar ist. q. Hilfsgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Streben radial zum Ständer auf dem Tragbrett verstellbar sind.
  3. 3. Hilfsgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Streben von innen nach außen fortschreitende Löcher zum wahlweisen Durchstecken der Leitstangen aufweisen.
DE1921353886D 1921-09-24 1921-09-24 Verfahren und Hilfsgeraet zum Herstellen von Korbwandungen durch Blinde Expired DE353886C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE353886T 1921-09-24

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE353886C true DE353886C (de) 1922-05-30

Family

ID=6284981

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1921353886D Expired DE353886C (de) 1921-09-24 1921-09-24 Verfahren und Hilfsgeraet zum Herstellen von Korbwandungen durch Blinde

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE353886C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN105666608A (zh) * 2016-01-28 2016-06-15 广西博白焕发工艺品有限公司 一种工艺品篮的编织方法

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN105666608A (zh) * 2016-01-28 2016-06-15 广西博白焕发工艺品有限公司 一种工艺品篮的编织方法
CN105666608B (zh) * 2016-01-28 2018-01-30 广西博白焕发工艺品有限公司 一种工艺品篮的编织方法

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2061648A1 (de) Vorrichtung an Schaugestellen
DE3226343A1 (de) Blumenkasten
DE353886C (de) Verfahren und Hilfsgeraet zum Herstellen von Korbwandungen durch Blinde
DE2165672C3 (de) Ständerkopf für Papageienständer
DE1070073B (de) Verfahren zum Hers'el'ien eines mit einem Stiel versehenen Gerätes, insbesondere Sportgerätes
DE587371C (de) Zerlegbare Kabeltrommel
DE631350C (de) Vorrichtung zum Biegen von Draehten fuer Eisenbetonbewehrungen
DE587160C (de) Vorrichtung zur Herstellung von Pflanzlochgruppen
AT217177B (de) Tragelement, vorzugsweise für ausladende Lasten
DE840525C (de) Form zur Herstellung von Betonbalken
DE439759C (de) Transportable Form zur Herstellung von Betonrohren
DE872411C (de) Verfahren zur Erziehung von Pflanzen, insbesondere Reben
DE355740C (de) Setzmaschine fuer mit Schlitzen versehene Typen
DE10097C (de)
DE435071C (de) Vorrichtung zur Herstellung von eisenbewehrten Betonplatten zu mehreren uebereinander
DE640606C (de) Fuetterungsvorrichtung
DE887819C (de) Adressendruckmaschine mit einer unterhalb der Durchfalloeffnung fuer die abgedruckten Druckplatten angeordneten Sammellade
DE150616C (de)
DE868989C (de) Geraet zum Herstellen von Erdloechern
DE2628684A1 (de) Geraet zum handhaben von blumentoepfen
DE542180C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Aufstossen und UEbertragen von Raenderware auf die Nadelreihen einer flachen Raenderwirkmaschine zur Herstellung von Ware anderer Rippart
DE819376C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Bauelementen
DE361979C (de) Kombinierte Abricht-Dicktenhobel- und Kehlmaschine
DE2112047C3 (de) Vorrichtung zum Halten von Bewehrungseinlagen beim Giessen von bewehrten Porenbetonkörpern in einer Form
DE3034771A1 (de) Vorrichtung zum aufhaengen von handwerkzeugen