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Verfahren und Vorrichtung zum Aufstoßen und Übertragen von Ränderware
auf die Nadelreihen einer flachen Ränderwirkmaschine zur Herstellung von Ware anderer
Rippart Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufstoßen und Übertragen von Ränderware
auf die Nadelreihen einer flachen Ränderwirkmaschine zur Herstellung von Ware anderer
Rippart und eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens.
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Durch das Verfahren gemäß der Erfindung kann Ränder- bzw. Rippware
i : i auf Cottonränderwirkmaschinen beliebiger Nadelgruppierung, z. B. 3 : 6 o.
dgl., aufgestoßen werden.
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Es ist bekannt, zwecks solcher Warenübertragung glatte Ware auf einen
aus Hakennadeln und Aufstoßnadeln oder nur aus Aufstoßnadeln bestehenden Kamm aufzustoßen.
Weiter wurde üblicherweise die ganze Vordermaschine herausgenommen, dann wurden
von diesem Aufstoßkamm die- für die Maschinennadeln (die waagerechten Nadeln in
Cottonränderwirkmaschinen) bestimmten Maschen von Hand übertragen und hierauf bei
wiederhereingelegter Vordermaschine von diesem Aufstoßkamm die für die Stuhlnadeln
(senkrechten Nadeln in Cottonränderwirkmaschinen)- bestimmten Maschen ebenfalls
noch von Hand übertragen. Dieses Verfahren ist sehr schwierig und zeitraubend. Nach
dem Verfahren gemäß der Erfindung und mit der zu dessen Ausführung erforderlichen
Vorrichtung wird diese Warenübertragung schnell und einfach ausgeführt.
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Das Wesentliche der Warenübertragung nach vorliegender Erfindung besteht
darin, daß die Ränderware auf einen der Zahl der arbeitenden Stuhl- und Maschinennadeln
entsprechend mit Aufstoßnadeln besetzten Aufstoßkamm aufgestoßen wird, von welchem
sie bei ausgeschwenkter Vordermaschine auf diese und einen mit einer der Zahl der
arbeitenden Stuhlnadeln entsprechenden Zahl von Hilfsaufstoßnadeln besetzten Hilfsaufstoßkamm
übertragen wird, dessen Nadeln dabei in der Ebene der Maschinennadeln liegen. Durch
Schwenken des Hilfsaufstoßkammes um ungefähr 9o° und darauf folgendes senkrechtes
Hochgehen werden hierauf die für die Stuhlnadeln bestimmten Maschen auf diese übertragen.
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In der Zeichnung ist die zur Ausführung des Verfahrens dienende Vorrichtung
in einer Ausführungsform als Beispiel dargestellt. Abb. i bis 3 zeigen die Vorrichtung
in verschiedenen Arbeitsstellungen. In Abb. 4 bis ii sind die einzelnen Teile der
Vorrichtung besonders dargestellt.
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Abb. i ist ein Schnitt durch die in Betracht kommenden Teile einer
Cottonränderwirkmaschine in der Stellung, in welcher bei zurückgeschwenkter Vordermaschine
der Hilfskamm bereits eingelegt ist und die Maschen von dem besonderen Kamm gerade
übertragen werden. Abb. z zeigt die Stellung dieser Teile, nachdem der besondere
Kamm, der die Maschen abgegeben hat, entfernt ist und -die Vordermaschine wieder
vorgeschwenkt ist. Abb. 3 zeigt die Stellung, in welcher der Hilfskamm
um
go' geschwenkt ist und bereits durch die hochgehende Nadelbarre etwas angehoben
wurde. Abb. q. zeigt einen Teil der Vordermaschine schaubildlich, Abb. 5 ist ein
Schnitt durch diese. Abb. 6 ist ein Schnitt durch die Stuhlnadelbarre. Abb. 7 zeigt
einen Teil des Aufstoßkammes mit der entsprechenden Art versetzt angeordneten Aufstoßnadeln
schaubildlich, Abb.8 ist ein Schnitt durch diesen und Abb. 9 eine Teilvorderansicht
zu Abb. B. Abb. io ist ein. teilweises Schaubild des Hilfskammes und Abb. ii ein
Schnitt durch diesen.
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Die Nadelbarre i, in welcher die Stuhlnadeln 2 sitzen, ist seitlich
mit Stützen 3 versehen, welche am oberen Ende ein gabelförmiges Lager q. tragen.
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In der Vordermaschine 5 sitzen Hakennadeln 6 (nach dem Beispiel in
Gruppen zu je drei Nadeln) und zwischen diesen hakenlose Nadeln 7 (in Gruppen zu
je fünf Nadeln). Die Gruppen der hakenlosen Nadeln sitzen mit ihren Füßen in einer
hin und her beweglichen Schiene 8, so daß sie zurückgezogen und wieder vorgebracht
werden können.
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An den Enden der Vordermaschine sind Halter io angeordnet, welche
in gabelförmige Lager ii enden. Außerdem sitzen an den Seitenwänden der Vordermaschine
nach innen gerichtete Zapfen 12. An der Vordermaschine ist außerdem ein verstellbarer
Halter 9 angeordnet.
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Der Aufstoßkamm 13 besitzt zwei Ansätze 1q. mit Drehzapfen
15- In dem Aufstoßkamm sind zweierlei Aufstoßnadeln 16, 17 in den auf beiden Längsseiten
des Kammes eingefrästen Nadelschlitzen eingesetzt. Die Zaschen beider Sorten Aufstoßnadeln
liegen auf derselben Seite. Die Aufstoßnadeln 16 sind auf der einen Längsseite des
Aufstoßkammes in Gruppen eingesetzt (nach dem Beispiel je sechs Nadeln), die Aufstoßnadeln
17 auf der anderen Längsseite (nach dem Beispiel je drei Nadeln). Die Aufstoßnadelgruppen
17 sind von den Aufstoßnadelgruppen 16 um nur eine halbe Stuhl- bzw. Maschinennadelteilung
entfernt und stehen deshalb nicht genau in der gleichen Ebene mit den Aufstoßnadeln
16, sondern etwas vor diesen, wodurch dieser Aufstoßkamm im genauen Verhältnis zu
den arbeitenden Stuhl- bzw. Maschinennadeln steht.
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Der Hilfsaufstoßkamm 18 besitzt besonders geformte Aufstoßnadeln ig,
die nach dem Beispiel in Gruppen zu je sechs Nadeln eingesetzt sind, die an die
Stelle der zurückgezogenen hakenlosen Nadeln 7 gebracht werden können. Zwischen
den einzelnen Nadelgruppen befindet sich j e ein leerer Zwischenraum von der Breite
einer Nadelgruppe. Die Aufstoßnadeln ig sind im mittleren Teil winkelförmig abgebogen
und bis zur Abbiegung mit einer Zasche versehen. Der Hilfsaufstoßkamm 18 ist mit
Haltern 2o versehen, die gabelförmig ausgebildet sind.
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Die aufzustoßende Ware, im vorliegenden Falle Sockenränder in i :
i-Ware, werden in bekannter Weise auf den Aufstoßkamm 13 aufgestoßen.
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In der Vordermaschine 5 werden die hakenlosen Nadeln 7 zurückgezogen,
und es wird in dieselbe der Hilfsaufstoßkamm 18 eingesetzt, indem dessen Halter
2o in die Zapfen 12 der Vordermaschine eingelegt werden. Die Gruppen der Aufstoßnadeln
ig liegen nun an Stelle der zurückgezogenen hakenlosen Nadeln 7 zwischen den Nadelgruppen
6, so daß bei eingelegtem Hilfsaufstoßkamm 18 die Nadeln 6 der Vordermaschine und
die eingelegten Aufstoßnadeln ig nun zusammen eine volle Nadelreihe bilden. Durch
den Halter 9 wird der Hilfsaufstoßkamm gehalten.
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Wird der Aufstoßkamm 13 mit seinem Drehzapfen 15 in die Lager ii der
Halter io der Vordermaschine 5 eingelegt, so legen sich die Nadeln 6 und i9 in die
Zaschen der Nadeln des Aufstoßkammes, so daß die auf den Aufstoßnadeln 16, 17 des
Aufstoßkammes 13 sitzenden Maschen des i : i-Randes durch Abziehen von Hand auf
die Nadeln 6 und ig übertragen werden können (Abb. i). Der Rand ist so auf die aus
Vordermaschinennadeln 6 und Aufstoßnadeln ig des Hilfsaufstoßkammes 18 zusammengesetzte
Nadelreihe übertragen, wonach der Aufstoßkamm 13 entfernt werden kann.
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Die Vordermaschine wird nun durch Umlegen in ihre Arbeitsstellung
gebracht (Abb.2), und es werden die aufgestoßenen Ränder an die unter Gewichtsbelastung
befindliche Warenrolle angehängt. Nun wird der Hilfsaufstoßkamm um 9o ° gedreht,
wobei sich die winkelförmigen Abbiegungen der Aufstoßnadeln ig auf die Maschen aufsetzen
und diese so als ungefährer Drehpunkt dienen. In der senkrechten Stellung wird der
Hilfsaufstoßkamm von der Vordermaschine nach Verstellen des Halters 9 abgenommen
und dann in das Lager ¢ der Stützen 3 eingelegt. Die Zaschen der Aufstoßnadeln ig
liegen nun auf den Haken der in Abschlagstellung befindlichen Stuhlnadeln 2.
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Durch dieses Drehen bzw. Senkrechtstellen des Hilfsaufstoßkammes 18
sind die auf den Nadeln ig sitzenden Maschenhenkel waagerecht umgelegt worden, so
daß die aufsteigenden Stuhlnadeln 2 diese Maschen von dem Hilfsaufstoßkamm 18 aufnehmen.
Beim Hochgehen der Stuhlnadelbarre i heben deren Lager q. den Hilfsaufstoßkamm 18
mit hoch (Abb. 3), so daß die Aufstoßnadeln ig aus den nunmehr auf den Stuhlnadeln
2 sitzenden Maschen austreten.
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Die Maschen des i : i-Randes sind nun in
Gruppen von
je drei Maschen auf die Nadelreihen der Vordermaschine 5 und in Gruppen zu je sechs
Maschen auf die Nadeln 2 der Stuhlnadelreihe übertragen, so daß die 6: 3-Ränderwirkmaschine
ihre Arbeit beginnen und z. B. Sockenlänge mit Fersenteilen und Fußblatt ausarbeiten
kann.
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Die als Beispiel angeführte Übertragung von i : i-gerippter Ränderware
auf eine Maschine zur Erzeugung von 6 : 3-gerippter Ränderware kann natürlich für
Waren jeder Rippart Anwendung finden. Auch kann die Ränderwirkmaschine selbst durch
Umgruppieren der Nadeln für jede andere beliebige Rippart nutzbar gemacht werden.