DE630768C - Verfahren zur Abtrennung der Terpene aus dem durch Veresterung des Pinens bei der Campherfabrikation entstehenden Stoffgemisch - Google Patents

Verfahren zur Abtrennung der Terpene aus dem durch Veresterung des Pinens bei der Campherfabrikation entstehenden Stoffgemisch

Info

Publication number
DE630768C
DE630768C DES97788D DES0097788D DE630768C DE 630768 C DE630768 C DE 630768C DE S97788 D DES97788 D DE S97788D DE S0097788 D DES0097788 D DE S0097788D DE 630768 C DE630768 C DE 630768C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
esterification
terpenes
pinene
boric acid
mixture
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DES97788D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ALSACIENNE DE PROD CHIM SOC
Original Assignee
ALSACIENNE DE PROD CHIM SOC
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by ALSACIENNE DE PROD CHIM SOC filed Critical ALSACIENNE DE PROD CHIM SOC
Application granted granted Critical
Publication of DE630768C publication Critical patent/DE630768C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C35/00Compounds having at least one hydroxy or O-metal group bound to a carbon atom of a ring other than a six-membered aromatic ring
    • C07C35/22Compounds having at least one hydroxy or O-metal group bound to a carbon atom of a ring other than a six-membered aromatic ring polycyclic, at least one hydroxy group bound to a condensed ring system
    • C07C35/23Compounds having at least one hydroxy or O-metal group bound to a carbon atom of a ring other than a six-membered aromatic ring polycyclic, at least one hydroxy group bound to a condensed ring system with hydroxy on a condensed ring system having two rings
    • C07C35/28Compounds having at least one hydroxy or O-metal group bound to a carbon atom of a ring other than a six-membered aromatic ring polycyclic, at least one hydroxy group bound to a condensed ring system with hydroxy on a condensed ring system having two rings the condensed ring system containing seven carbon atoms
    • C07C35/29Compounds having at least one hydroxy or O-metal group bound to a carbon atom of a ring other than a six-membered aromatic ring polycyclic, at least one hydroxy group bound to a condensed ring system with hydroxy on a condensed ring system having two rings the condensed ring system containing seven carbon atoms being a (2.2.1) system
    • C07C35/30Borneol; Isoborneol

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur .Abtrennung der Terpene aus dem durch Veresterung des Pinens bei der Campherfabrikation entstehenden Stoffgemisch ` Bei der Herstellung von Campher aus Pinen als Ausgangsstoff wird das Pinen zunächst bekanntlich mittels einer Säure verestert. Es handelt sich, hierbei indes nicht um eine einfache Veresterung; die -Säure lagert sich vielmehr an die Doppelbindung des Pinenmoleküls an, und durch intramolekulare Umlagerung geht der gebildete Ester unter gewöhnlichen Umständen in den entsprechenden Bornylester über. Außerdem isomerisiert sich regelmäßig ein Teil des Pinens unter der Einwirkung der Säure, bevor die Veresterung eintritt, wobei in der Hauptsache Dipenten oder dessen Isomere entstehen. Diese Terpenkohlenwasserstoffe aus der Gruppe der Dipentene sind von geringem Wert. Man muß also bestrebt sein, ihre Menge möglichst gering zu halten, damit in dem Stoffgemisch, das bei der Behandlung des Pinens mit Säure entsteht, möglichst viel Bornylester oder Fenchylester enthalten sind.
  • Die Säure, die zur Veresterung des Pinens benutzt wird, soll nun aber nicht nur zu einer möglichst geringen Bildung von Nebenprodukten führen,. die Reaktionsfolge muß vielmehr auch so verlaufen, daß eine leichte Entfernung der Produkte ermöglicht wird, von denen der Campher frei sein soll. Der letztgenannten Bedingung- genügen alle solche organischen Säuren, die zu wenig oder gar nicht flüchtigen Bornylestern führen, wie z. B. die hierfür schon vorgeschlagene Oxalsäure. Bei deren Anwendung genügt es zur- Erhaltung technisch reiner Ester; nach Beendigung der Veresterung die entstandenen Nebenprodukte mix Wasserdampf abzutreiben. Die genannten Säuren genügen aber gerade nicht der ersterwähnten Bedingung. Daher ist die Ausbeute schlecht, und zwar so schlecht, daß praktisch bisher nur Salzsäure und Essigsäure verwendet wurden, die nun aber ihrerseits der anderen Bedingung nicht genügen.
  • Bei der Veresterung des Pinens mittels Essigsäure entstehen Flüssigkeiten, deren Siedepunkte so nahe aneinanderliegen, daß sie durch Destillation nur sehr schwer voneinander zu trennen sind. Man benötigte hierfür bisher Sondervorrichtungen, in denen die Zwischenerzeugnisse einer wiederholten Behandlung unterworfen werden müssen. Pfaktisch ist es unmöglich, das Bornylacetat vollkommen von den beigemengten Nebenprodukten zu trennen; seine Verseifung liefert ein unreines Borneol, das man nur unter erheblichen Verlusten und Schwierigkeiten reinigen kann. Die Erfindung betrifft nun eine Verbesserung der Herstellung -von. #:ampher, bei der man von der Veresterung _ von Pinen mit einer, Säure, vorzugsweise Essigsäure, ausgeht, die, zur Bildung von möglichst wenig Neben" produkten führt. Man gelangt erfindungs @@ gemäß zu einem reinen Produkt in guter` Ausbeute; während bisher entweder die Ausbeute schlecht oder die. Reinheit des Endproduktes gering war.
  • Bei Verwendung von Essigsäure- geht nur. ein verhältnismäßig -sehr geringer Teil des Pinens in unerwünschte Nebenprodukte-über. Bei dem vorliegenden Verfahren stört es nun auch nicht,- daß der erzeugte- Borneolester eirr flüchtiger Körper ist. Das Bornylacetat wird nämlich- jetzt- nicht etwa abgetrennt, um auf Bornebl verarbeitet zu werden, sondern es wird erfindungsgemäß ohne vorhergehende Reinigung z. B. mit einem Alkali verseift; das entstehende Alkaliacetat wird zweckmäßig durch Dekantieren entfernt. Daß ,ein unreines Gemisch von BorneolFenchylalkohol und Terpenen zurückbleibt,--stört ebenfalls nicht; denn erfindungsgemäß unterwirft man das Borneol nun einer zweiten Veresterung, und zwar dieses Mal. mit einer Säure, vorzugsweise Borsäure, die die zweite obenerwähnte Bedingung erfüllt, d. h. die einen nicht flüchtigen Ester liefert.
  • Diese zweite Veresterung ist eine gewöhnliche Veresterung eines Alkohols durch eine S'a'ure und führt, wie diese immer, zu einer annähernd theoretischen Ausbeute,- voraus=-gesetzt natürlich, däß- die- Säure- keine zerstörende Wirkung auf das Borneol ausübt.
  • Das bei- der zweiten Veresterung entstehende Gemisch wird destilliert,` bis die Terpene, die von- der Säure nicht verestert werden, vollständig übergegangen sind- unddie nicht flüchtigen Börnylborsäureester- und Fenehylborsäureester zurückbleiben. Diese-Ester werden verseift. Da- die *doppelte -Verseifung, die erfindungsgemäß vorgenommen wird, an sich auch die- doppelte Menge vonalkalischen Verseifungsmitteln- erfordern würde; ist es ein weiterer besonderer -. Vorteil; daß die vorliegenden. Borsäureester mit Wasser allein - einfach verseift- werden können. Es- entsteht bei der Verseifung- eine Lösung- von Borsäure selbst, - :die also leicht wiedergewonnen werden kann. Die außerdem bei der: Verseifung- entstehenden: Al=-tohole sind nun vollständig gereinigt undzönnen nach irgendeinem bekannten- Vers: =ahren in Campher und Fenchon übergeführt werden. Vorteilhaft ist es- auch; daß die Bornyl- und Fenchylborate- verhältnismäßigroch, nämlich bis- zu- etwa 22o° C, erhitztverden können; ahne sich zur- zersetzen; dies-;rmöglicht eine vollkommene Entfernung der Terpenkohlenwasserstoffe und - der Sesquiterpene--durch Destillation unter verminder-
    cm Druck.
    r ,durch die Verwendung von zwei .Säuren
    #(sh§sigsäüre und: Borsäure) wird also ein Ver-
    "#ZIiYen ermöglicht, das sowohl hinsichtlich
    '-"der Ausbeute als auch hinsichtlich er Reinheit der Erzeugnisse allen Forderungen genügt und trotzdem keinen größeren Verbrauch an Reaktionsmitteln verlangt als die nur mit einer Säure arbeitenden Verfahren. Beispiel 2ooo kg Pinen werden in Bornylessigsäureester übergeführt, z.: B: nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 4o6768. Bei der Veresterung ergeben sich ungefähr 2100 kg roher Bornylessigsäureester, d. h. solcher; der noch die bei der Veresterung gebildeten Fenchylessigsäureester und Terpene enthält.
  • Zu dieser Masse setzt man q.5ökg Ätznatron (NaOH) und '60o-1 Wasser zu und nimmt die Verseifung bei i35°' bis zur vollkommenen Überführung der Ester in ihre Alkohole vor. Man, erhält 165ö kg. Alkohol. Man gießt die Natriumacetatlösung ab, wobei- man darauf achtet, alles im Gemisch vorhandene Wasser zu entfernen. Zu den im Apparat verbliebenen 165okg Alkoholen setzt man 20o kg kristallisierte Borsäure zu und führt mit ,dieser eine zweite Veresterung bei der Temperatur von- 16o° durch: Durch diese Veresterung entstehen. Börriylborate und Fenchylborate. Bei 16ö° destillieren unter mittlerem Vakuum die Terpene vollständig ab. Nach 24. Stunden ist die Veresterung und- die Destillation beendet. Die nicht flüchtigen Borsäureester bleiben in der- Blase. Da diese Borsäureester durch Wasser verseifbar sind, setzt man 50o 1 Wasser zu und erhitzt während q. Stunden auf- 10o° bis zur vollständigen Verseifung.
  • Dann- trennt man durch Dekantieren die heiße Borsäurelösungg ab und schickt sie in Kristallisationsgefäße, während zum Schluß in der- Blase- 151o kg- Borneol und 130 kg Fenchylalkohol- zurückbleiben, die man nach irgendeinem bekannten Verfahren in Campher und Fenchon überführen kann.
  • Es ist bereits-bekannt; bei der Veresterung von Pinen- neben der Veresterungssäure Borsäure als, Katalysator zu verwenden.- Als Veresterungssäure selbst wird dabei aber üblicherweise- Essigsäure benutzt, so daß man naturgemäß nicht die Vorteile hat, die` man bei dem vorliegenden Verfahren dadurch erreicht, daß man das ungereinigte- Borneol in die- entstandenen Borate überführt: Man nuß bei" dem bekannten Verfahren vielmehr alle die Schwierigkeiten-in Kauf nehmen; die durch die Trennung von Flüssigkeiten -mit sehr benachbarten Siedepunkten gegeben sind. Wie Vergleichsversuche zeigten, führt das bekannte Verfahren, das die Borsäure nur in kleinen Mengen als Katalysator benutzt, auch zu geringeren Ausbeuten als das vorliegende Verfahren.
  • Bekannt ist es auch, Campheröle bei der Herstellung von Campher mit Borsäure zu verestern. Hierbei reagieren, aber nur kleine Teile der Campheröle, vornehmlich das ü ihnen enthaltene Borneol; mit der Borsäure. Pinen selbst wird nämlich, wie Versuche zeigten, durch Borsäure nicht verestert. Nach diesem bekannten Verfahren kann man mithin auch aus Terpentinöl, das im' Überfluß zu haben ist, nicht Campher herstellen; da es hauptsächlich Pinen enthält. Man muß vielmehr Campheröle oder andere -Produkte verwenden, die bereits Bomeol enthalten. Derartige Ausgangsstoffe sind aber selten und kommen in der Natur nur wenig konzentriert vor.
  • Für das vorliegende Verfahren ist es im Vergleich zu diesem älteren Verfahren kennzeichnend, daß man nacheinander mit zwei verschiedenen Säuren verestert, um die Vorteile zu gewinnen, die keine der Säuren für sich allein in ausreichendem 'Maße darbietet. Die Verwendung von Börsäure als zweiter Säure ermöglicht es, -diese Vorteile ;ohne zusätzliche Kosten zu gewinnen, dank _der Tatsache, daß das Bornylborat mit Wasser verseifbar ist. '

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCFI: Verfahren zur Abtrennung der Terpene aus dem durch Veresterung des Pinens mittels Essigsäure bei der Campherfabrikation entstehenden Stoffgemisch, dadurch gekennzeichnet; daß das terpenhaltige Gemisch aus Bornyl= und Fenchylacetat verseift und das hierbei entstehende Acetat dekantiert wird, worauf die Terpene von derri im Rückstande enthaltenen Borneol und Fenchylalkohol dadurch getrennt werden, daß dem Rückstand Borsäure zwecks Umwandlung des Borneols und des Fenchylalkohols in Borate zugesetzt wird, daß darauf bis zur vollständigen Austreibung der Terpene destilliert wird und die bei dieser Destillation zurückbleibenden nicht flüchtigen Borsäureester mit Wasser verseift werden und die Borsäure aus der entstehenden wäßrigen Lösung zwecks Wiederverwendung zurückgewonnen wird.
DES97788D 1931-03-11 1931-04-01 Verfahren zur Abtrennung der Terpene aus dem durch Veresterung des Pinens bei der Campherfabrikation entstehenden Stoffgemisch Expired DE630768C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
FR630768X 1931-03-11

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE630768C true DE630768C (de) 1936-06-05

Family

ID=8991307

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DES97788D Expired DE630768C (de) 1931-03-11 1931-04-01 Verfahren zur Abtrennung der Terpene aus dem durch Veresterung des Pinens bei der Campherfabrikation entstehenden Stoffgemisch

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE630768C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1203254B (de) Kreislaufverfahren zur Herstellung von trans-Dimethylolcyclohexan-(1, 4)
DE1493977C3 (de) Verfahreazur Herstellung von Hydrochinon durch Spaltung eines p-Dialkylbenzol-bis-hydroperoxydes
DE630768C (de) Verfahren zur Abtrennung der Terpene aus dem durch Veresterung des Pinens bei der Campherfabrikation entstehenden Stoffgemisch
DE907171C (de) Verfahren zur Abtrennung sauerstoffhaltiger Verbindungen aus Produkten der katalytrischen Kohlenoxydhydrierung
DE749974C (de) Verfahren zur Herstellung von Benzolpolycarbonsaeuren
DE529947C (de) Verfahren zur Darstellung von inaktivem Menthol
DE949564C (de) Verfahren zur Herstellung von Terephthalsaeuremonomethylester
DE1930011A1 (de) Verfahren zur Reinigung von durch Gasphasenoxidation von 1,2,4,5-tetraalkylierten Benzolen gewonnenem Pyromellitsaeuredianhydrid
DE1155121B (de) Verfahren zur Herstellung von Cyclohexanol und Cyclohexanon durch Oxydation von Cyclohexan
DE1197443B (de) Verfahren zur Herstellung von Mellithsaeure
DE1011411B (de) Verfahren zur Gewinnung reiner tert. Butylbenzoesaeuren
DE825686C (de) Verfahren zur UEberfuehrung von í¸-20-Cyanpregnenen mit einer oder mehreren kerngebundenen Hydroxylgruppen in 17 alpha-Oxy-20-ketopregnane
DE651612C (de) Verfahren zur Herstellung von Ketodicarbonsaeuren und ihren Lactonen
DE950367C (de) Verfahren zur Herstellung von Fettsaeuregemischen mit etwa 4 bis 12 Kohlenstoffatomenaus den Rohprodukten der Paraffinoxydation
DE878642C (de) Verfahren zur Cyclisierung von Geranylacetonen zu 2, 5, 5, 9-Tetramethyl-hexahydrochromonen bzw. 3-Oxytetrahydrojononen
DE416144C (de) Verfahren zur Veredelung des Bitumens der Braunkohle
AT244324B (de) Verfahren zur Herstellung von Cycloalkanonoximen
DE576254C (de) Verfahren zur technischen Gewinnung von hochwertigem Isoborneol
DE1015422B (de) Verfahren zum Reinigen von Terephthalsaeure
DE868896C (de) Verfahren zur Trennung von Mischungen aus hoehermolekularen Alkoholen und Kohlenwasserstoffen
DE1518251C (de) Verfahren zur Herstellung von Saccharo seestern von Fettsauren
DE625325C (de) Verfahren zur Herstellung von Estern des Methylalkohols, im besonderen von technischem Methylacetat
DE1953204A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Carbonsaeureanhydrids
DE870100C (de) Verfahren zur Aufarbeitung von Sulfatseifen unter Gewinnung von Sterinen
AT162590B (de) Verfahren zur Herstellung von Ortho-Tolyl-Äthern