DE630637C - Tankstabilisierungsanlage fuer Schiffe - Google Patents
Tankstabilisierungsanlage fuer SchiffeInfo
- Publication number
- DE630637C DE630637C DES112439D DES0112439D DE630637C DE 630637 C DE630637 C DE 630637C DE S112439 D DES112439 D DE S112439D DE S0112439 D DES0112439 D DE S0112439D DE 630637 C DE630637 C DE 630637C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- ship
- tank
- tanks
- water
- fluctuations
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
- B63B—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; EQUIPMENT FOR SHIPPING
- B63B39/00—Equipment to decrease pitch, roll, or like unwanted vessel movements; Apparatus for indicating vessel attitude
- B63B39/02—Equipment to decrease pitch, roll, or like unwanted vessel movements; Apparatus for indicating vessel attitude to decrease vessel movements by displacement of masses
- B63B39/03—Equipment to decrease pitch, roll, or like unwanted vessel movements; Apparatus for indicating vessel attitude to decrease vessel movements by displacement of masses by transferring liquids
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Combustion & Propulsion (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Ocean & Marine Engineering (AREA)
- Vibration Prevention Devices (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
3. JUNI 1936
3. JUNI 1936
Ind
15 JUL 1936
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 65 a2 GRUPPE
Siemens Apparate und Maschinen G. m. b. H. in Berlin*)
Tankstabilisierungsanlage für Schiffe
Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. Januar 1934 ab
Die Erfindung bezieht sich auf Tankstabilisierungsanlagen
für Schiffe, bei welchen die die Schiffsschwankungen dämpfende schwingende Bewegung der Tankflüssigkeitsmassen
relativ zum Schirr lediglich durch die Schiffsschwankungen hervorgerufen und gegenüber
diesen durch Reibung und Drosselung der Flüssigkeitsmassen in den entsprechend bemessenen
Ausströmöffnungen oder W'asser-Verbindungsleitungen einander gegenüberliegender Tanks in der Phase um mehr oder
minder angenähert 900 verschoben wird.
Bekanntlich dämpfen im allgemeinen derartige Anlagen die Schiffsschwankungen am
besten, wenn zwischen diesen und der Schwingung der Tankflüssigkeit eine Phasenverschiebung
von 90° besteht. Bei den bisher bekannten Anlagen dieser Art bleibt indes die Phasenverschiebung
wesentlich hinter 900 zurück. Die Anlagen weisen weiterhin folgenden Übelstand auf: Tritt zwischen der Schwingungsperiode
des Schiffes und der Eigenschwingungsperiode der Tankfüllung ein Unterschied ein, dann kann dieser bei den
bisherigen Ausführungen nach Verlauf von mehreren Perioden durch die Addition der
einzelnen Beträge sich so vergrößert haben, daß schließlich die Schlingerbewegung des
Schiffes und die Bewegung der Tankfüllung vollständig außer Tritt gekommen sind.
Die genannten Nachteile werden bei der eingangs genannten Tankstabilisierungsanlage
erfindungsgemäß beseitigt durch die Anwendung einer während einer Periode im Takt
der zu dämpfenden Schiffsschwankungen steuerbaren, nach Erreichen der größten Wasserstandsdifferenz
abschließbaren Abschließvorrichtung für die Tanks, die im Augenblick' des Durchganges des Schiffes durch seine
Mittellage oder etwas später geöffnet wird.
Es sei hier erwähnt, daß in Verbindung mit Tankstabilisierungsanlagen anderer Art,
nämlich solchen mit periodisch sich wiederholender momentaner Füllung der Tanks nach
dem Stechheberprinzip, die Verwendung von Abschließorganen bekannt ist, die innerhalb
einer Periode im Takte der Schiffsschwingungen geöffnet und geschlossen werden, wobei
das Schließen nach Erreichen der größten Wasserstandsdifferenz in den Tanks bewirkt
wird. Indes handelt es sich hier, wie schon gesagt, um Anlagen, die sich ihrer Gattung
nach grundsätzlich von den Anlagen, auf die sich die vorliegende Erfindung bezieht, unterscheiden.
Während jene Anlagen große Über-Strömquerschnitte verlangen, setzen die Anlagen,
auf die sich die Erfindung bezieht, wesentlich kleinere Überströmquerschnitte voraus. Und während bei den bekannten Anlagen
die betreffenden Abschließorgane inte-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-I ng. Dr. Hermann Hort in Berlin-Charloftenburg.
grierende Bestandteile dieser Anlagen sind, bilden beim Gegenstand der vorliegenden Erfindung
die genannten Abschließorgane Zusatzeinrichtungen, durch die u. a. folgende Verbesserungen der Tankstabilisierungsanlagen
der eingangs genannten Art erzielt werden. Durch die Abschließorgane wferden die
kleinen Periodenunterschiede zwischen der Schiffsbewegung und der Tankflüssigkeitsbewegung
während jeder einzelnen Schwingungsperiode des Schiffes vollständig auskorrigiert,
so daß die bisherigen Erscheinungen der Schwebungen und Interferenzen zwischen der zu dämpfenden Schiffsbewegung
und der Tankflüssigkeitsbewegung vermieden werden. Ein Außertrittfallen kann also nicht
auftreten. Darüber hinaus hat die neue Ausführung den Vorteil, daß sich mit ihr eine
Phasenverschiebung von genau oder nahezu 900 zwischen der zu dämpfenden Schiffsbewegung
und der Bewegung der Tankflüssigkeit erzielen läßt, Wollte man eine Phasenverschiebung
von dieser Größe mit den bisherigen Anlagen der hier in Betracht kommenden Art erreichen, so müßte eine solch starke
Drosselung der Flüssigkeitsbewegung vorgenommen werden, daß die Bewegungsamplitude
der Tankflüssigkeit unzulässig herabgemindert würde.
Die weiteren Einzelheiten ergeben sich aus der folgenden Beschreibung der in Fig. 1 dargestellten
Diagramme und der beiden in Fig. 2 und 3 gezeigten Ausführungsbeispiele.
Die beste Dämpfung einer etwa sinusförmig verlaufenden Schiffsschwankung, beispielsweise
Schlingerbcwegung, wie sie in Fig. 1 durch die Kurve α in Abhängigkeit von der
Zeit dargestellt ist, läßt sich erzielen, wenn die Dämpfungsmassen gemäß der darunter
angegebenen Kurve b verschoben werden. Die Kurve b entsteht dadurch, daß ein bestimmtes
Dämpfungsgewicht G jeweils in dem Augenblick tier Umkehr der Schlingerbewegung
plötzlich von der hochliegendeii Bordseiie zur tiefer gelegenen Bordseite verschoben wird.
Sie entspräche etwa der bei nach unten hin mit sehr großen Außenhautöffnungen unmittelbar
in die See mündenden Schlingertanks mehr oder weniger zu erzielenden Wasserbewegung,
wenn die Abschließorgane für diese Tanks im Augenblick der Umkehr der Schlingerbewegung
kurzzeitig geöffnet werden, so daß der Tank der hochgelegenen Bordseite plötzlich entleert und der Tank der tiefgele-.
genen Bordseite plötzlich gefüllt wird. Praktisch läßt sich diese Kurve für die Wasserverschiebung
selbst für Außenhautöffnungen jedoch nicht erzielen, da derartig große Außenhautöffnungeri wegen Fahrtwiderstands-Vermehrung
und aus Festigkeitsgründen praktisch nicht zu verwirklichen sind und die Reibung
in den Wasserein- und-ausströmöffnungen wie auch iiii den Lufteinlaßöffnungen eine
mehr oder minder große Verzögerung der Wasserbewegung notwendig bewirkt. Bei nicht künstlich gesteuerten Schlingertanks
wird bekanntlich durch die Drosselung der Wasser- und Luftströmung in den Ein- und
Austrittsöffnungen bzw. in den Verbindungsleitungen zu den Schlingertanks angestrebt,
daß eine dauernde Verschiebung der Wassermassen gemäß der im dritten Schaubild angegebenen
Kurve c stattfindet. Diese Kurve c ist gegenüber der die Schlingerbewegung angebenden
Kurve α ebenfalls um 900 phasenverschoben. (Theoretisch wären hier 6o°
Phasenverschiebung der günstigste Drosselwert.) Kurve c zeigt jedoch, daß die während
jeder Schwingungsdauer des Schiffes verschobene Wassermenge im Vergleich zu der durch die Kurve b angegebenen Wassermenge
erheblich geringer ist, was durch die Drosselung der Wasser- und Luftströmung bedingt
ist. Wenn man nun diese natürliche Wasserströmung gemäß der Kurve c in der in dem
Patent 573266 angegebenen Weise, etwa durch
eine phasengleich mit den Ausschlägen des Schlingerwinkelzeigers umsteuerbare Förderpumpe
(natürlich unter entsprechender Aufhebung der Drosselung) künstlich aktiviert, go
so findet eine Wasserverschiebung gemäß der gestrichelten Kurve c statt. In den Punkten 1
bis 4, das ist beim Durchgang des Schiffes durch seine Mittellage, wird jedesmal die
Fördereinrichtung umgeschaltet, so daß sie zwischen den Punkten 1 und 2 bzw. 3 und 4
eine Wasserströmung in dem einen Sinne und zwischen den Punkten 2 und 3 eine Wasserströmung
im anderen Sinne bewirkt. Das Förderdiagramm der Einrichtung gemäß der
Erfindung ist im unteren Teil der Fig. 1 durch die Kurve d veranschaulicht. Sie gilt für den
Fall, daß bei einer Schlingertankanlage mit den praktisch unvermeidlichen Strömungswiderständen in den Ein- und Ausström-
öffnungen bzw. Verbindungsleitungen der Luft- und Flüssigkeitsräume der Tanks die
Luftleitungen jeweils im Augenblick des Durchganges des Schiffes durch seine Nullstellung,
also in den Punkten 1, 2, 3 und 4 vollständig geöffnet werden, so daß das Wasser
aus dem aufwärts schwingenden Tank praktisch ungedrosselt, aber mit praktisch möglicher Geschwindigkeit ausströmt und in
den abwärts schwingenden Tank einströmt und gemäß den schräg ansteigenden bzw. abiallenden
Teilen der Kurve d. Sobald jedoch in beiden Tanks der Strömvorgang in der
einen Richtung beendet ist, werden die Luftleitungen
wieder geschlossen, so daß von den Zeitpunkten 1', 2' und 3' ab die Tanks ihre
Füllung behalten bis zum nächsten Durchgang
des Schiffes durch seine Mittellage. Gegenüber der Kurver unterscheidet sichdieKurvetf
dadurch, daß infolge der vollständigen Öffnung der Verbindungsleitung bzw. Ein- und Austrittsöffnung
der Tanks eine schnelle und energische Wasserströmung nach öffnen der
' Abschlieüorgane stattfinden kann, so daß insgesamt
auch eine größere Wassermenge zwischen den einander gegenüberliegenden Tanks
to verschoben wird, und ferner dadurch, daß diese Wassermenge für eine bestimmte Zeit,
nämlich zwischen den Zeitpunkten i' bis 2 bzw. 2! bis 3 und 3' bis 4, in den Tanks festgehalten
wird. Auf diese Weise wird die
ig während jeder Halbperiode der Schlingerbewegung geleistete Dämpfungsarbeit, welche
den durch die Kurve d umrahmten schraffierten Flächen entspricht, wenigstens angenähert
so groß wie diejenige Dämpfungsarbeit, welche bei der idealen Steuerung gemäß
der Kurve b erzielt wird. Es ist ersichtlich, daß die von der Kurve d eingeschlossenen
Arbeitsflächen u. U. noch günstiger werden, wenn die Auslösung der Abschließorgane
etwa ,nicht genau im Zeitpunkt des Durchganges des Schiffes durch seine Mittellage erfolgt,
sondern mehr oder weniger später, so daß eine Verschiebung der Kurve d nach
rechts um beispielsweise etwa 200 eintritt.
Es sei nun das zur Erzeugung des Förderdiagrammes d (Fig. 1) dienende Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 2 beschrieben. Hierin stehen die Flüssigkeitsräume der an den Bordseiten
des Schiffes angeordneten Schlingertanks ι und 2 durch die Leitung 3 in Verbindung.
Die Lufträume der Tanks können vermittels der in den Stutzen 4 und 5 angeordneten
Abschließklappen 6 und 7 unmittelbar mit der Atmosphäre in Verbindung gebracht
werden. Auf der Drehachse der Klappen 6 und 7 sind außen die eine selbsttätige Schließung
dieser Klappen herbeiführenden Pendelgewichte 8 und 9 angeordnet. Die Steuerung der Klappen erfolgt jeweils durch zwei hydraulische
Zylinder Iq0 und ioft bzAV. na und
iift, die vermittels Leitungen 12 und 13 an
den hydraulischen Steuerschieber 14 so angeschlossen sind, daß der Kolben des einen
Zylinders χo„ bzw. iia zurückgeschoben ist,
wenn der Kolben des anderen Zylinders ioö
bzw. iiö vorgeschoben ist, und umgekehrt. Die Kolbenstangen der Zylinder stoßen gegen den
Pendelarm 8 an und halten die Klappen 6 und 7 einseitig in Schlußstellung bzw. schließen
diese auch zwangsläufig einseitig nach Bedarf ab.
Der Steuerschieber 14, welcher den Strömungsverlauf des von der Zahnradpumpe 15
erzeugten Drucköls regelt, wird über zwei Winkelhebel 16 und 17 von den beiden Elektromagneten
ι S und 19 gesteuert. Diese Elektromagnete
sind an den Schalter 20, 21 angeschlossen, dessen Kontaktsegmente 20 feststehen
und dessen Kontaktarm 21 durch eine Welle 22 mit dem Federgehäuse 23 einer
Dämpfungsvorrichtung verbunden ist. In diesem Federgehäuse liegt eine Spiralfeder 24,
deren äußeres Ende am Gehäuse 23 und deren inneres Ende an der Welle 27 des Elektromotors
28 angreift. An dem Federgehäuse greifen zwei hydraulische Dämpfer 25a und
2% an, deren Dämpfungszylinder durch eine
Leitung 26 mit Drosseln 2Öa verbunden sind.
Der Motor 28 stellt einen Nachlaufmotor für den Schlingerwinkelzeiger 29 dar. Dieser
kann jede beliebige Ausbildung haben und besteht in der angedeuteten Weise etwa aus
einem kardanisch aufgehängten Kreiselpendel, dessen äußere Kardanachse in Richtung der
Schiffsquerachse angeordnet ist und einen Kontaktarm 30 trägt, der zwischen zwei auf
der Welle des Motors 28 angeordneten Gegenkontakten 3oa und 3oft spielt. .Der Motor 28
bildet also die den Schlingerwinkeln des Schiffes entsprechenden Ausschläge des Kontaktarmes
30 nach und überträgt diese Ausschläge auf das innere Ende der Spiralfeder 24.
Solange das Drosselventil 2Öa ganz geöffnet
ist, ist die hydraulische Dämpfung 2$a, 2$b go
vollständig unwirksam, so daß die Feder 24 nicht gespannt wird. Die Wellen 22 und 27
werden also um gleiche Beträge gedreht, so daß der Kontaktarm 21 synchron mit dem
Kontaktarm 30 ausschlägt. Jedesmal wenn der Kontaktzeiger 21 durch die gezeichnete
Mittelstellung von dem einen Segment auf das untere Segment 20 hinüberwandert, wird
der Steuerschieber 14 durch die Elektromagnete 18 und 19 umgeschaltet, wodurch die
Klappen 6 und 7 ausgelöst werden, so daß der Wasserspiegel im aufwärts schwingenden
Tank sinkt und im abwärts schwingenden Tank steigt. Sobald dann die Drücke sieh ausgeglichen haben, wird in der Folgezeit infolge
der Schiffsschwingung der Luftdruck in dem einen Tank sinken und in dem anderen
Tank ansteigen und durch die Klappen 6 und 7 in ihrer Schließstellung behalten werden.
Dadurch ergibt sich dann eine Wasserverschiebung in den Tanks, die der Kurve d
(Fig. 1) entspricht.
Wenn man nun eine gegenüber dem Zeitpunkt des Durchganges des Schiffes durch
seine Mittellage etwas verzögerte Auslösung der Abschließklappe erhalten will, ist lediglich
eine Vers-tellung der Drosselklappe 2<5e
des Phasenreglers erforderlich. Sobald nämlich diese Drosselklappe etwas geschlossen
wird, wird die Bewegung des Federgehäuses 23 hydraulisch gedämpft, so daß die periodische
Drehbewegung der Welle 27 zeitlich
6SO
etwas \rerzögert auf den Kontaktarm 21 übertragen
wird. Praktisch lassen sich mit dem Phasenregler Phasenverschiebungen bis 900
und mehr einstellen. Es ist darum auch nicht unbedingt erforderlich, für die Steuerung der
Magnete 18 und ig von einer Meßeinrichtung für den Schlingerwinkel auszugehen, vielmehr
kann auch beispielsweise ein die Winkelgeschwindigkeit der Schlingerbewegung messender Wendezeiger verwendet werden.
Da die Ausschläge dieses Wendezeigers gegenübeu denjenigen des Schlingerwinkelzeigers
um 900 in der Phase vorauseilen, ist hier eine derart starke Drosselung der hydraulischen
Dämpfungsvorrichtung erforderlich, daß die Ausschläge des Kontaktarmes 21 den
Ausschlägen des Wendezeigers um 90 ° in der Phase nacheilen, d. h. phasengleich· mit den
Ausschlägen des Schiffes sind/ Selbstverständlich können hierbei auch andere an sich
bekannte Dämpfungsvorrichtungen und Meßinstrumente zur Ermittlung einer annähernd
phasengleich mit den Ausschlägen des Schiffes erfolgenden Steuerbewegung (des Kontaktarmes 21) VerWendung finden.
Die Phasenverschiebung zwischen der elektrischen Kontaktgebung des Zentral Steuergerätes
und der Bewegung des Hauptsteuerorgans für die Luftverteilung kann z. B.
auch außerhalb des Zentral Steuergerätes erfolgen, z. B. vermittels elektrischer Verzögerungsrelais
bei den Magneten 18, 19 oder vermittels hydraulischer Drosselungen in den
Zuleitungen für die Flüssigkeit, welche die Kolben 10, π verschiebt, oder auf irgendeine
andere Weise. Wesentlich ist nur das Endergebnis, daß die Hauptsteuer organe 6, 7
phasengleich mit dem Sch linger winkel des Schiffes ihre Bewegungen ausführen.
^o Natürlich können hier auch Steuerungen gemäß dem Patent 573 266 oder gemäß Patent
530 451 oder solche mit zwei Integratoren
usw. verwendet werden. Bei Steuerungen dieser Arten wirken sich die Schräglagenkorrektüren
auch ohne die in dem Patent 573 266 angegebene künstliche Förderkraft insofern günstig aus, als bei gleichzeitigen Schräglagen
und Schlingerbewegungen die Wasserbewegung in Richtung des im Mittel tiefer liegenden Tanks eine kürzere Zeit andauert
ais die Wasserbewegung in Richtung des im Mittel höher liegenden Tanks. Dies wird dadurch
gewährleistet, daß die Kolben10, ir die Klappen 6, 7 in der einen Richtung entsprechend
früher zuschieben, unter Umständen unter Überwindung des herrschenden Luftüberdrucks. Es wird in diesem Falle gewissermaßen
die Schlingerenergie des Schiffes zu einem gewissen Betrage dazu benutzt, die Schräglagenwirkung mehr oder weniger auszugleichen.
Statt der gezeichneten Rückschlagklappen 6, 7 mit Steuerkolben 10, 11 können natürlich
auch andere Hauptsteuerorgane, wie Drosselklappen, Durchlaßhähne usw., venvendet
werden, welche dann durch hydraulische Kolben oder auch Elektromagnete und Gegenfedern
geöffnet und geschlossen werden, wobei das Kommando für diese Bewegungen durch die vorerwähnten Steuergeräte gegeben wird.
Bei einer derartigen Steuerung der natürlichen Förderkraft einer Tankstabilisierung
wird die vorerwähnte Berücksichtigung der Schräglagenwirkung natürlich nur in beschränktem
Umfange sich auswirken können. Sie fällt beispielsweise vollständig weg, wenn nur Schräglagen, aber keine Schlingerbewegungen
vorliegen. Will man in diesem Falle die Schräglagenbekämpfung durchführen, ohne jedoch den beschriebenen gesteuerten, natürliehen
Schlingerdämpfungsvorgang durch eine künstliche Förderung zu beeinflussen, wozu
bekanntlich immer Gebläse beträchtlicher Abmessungen erforderlich sind, dann kann man
zwischen den Schlingertanks oder auch zwisehen anderen benachbarten Schräglagentanks
ein verhältnismäßig kleines Hilfsgebläse anordnen, welches geringe Luftmengen fördert,
aber einen hohen Gebläsedruck erzeugt. Dieses Gebläse wäre dann durch einen Zweiwegehahn.
beispielsweise wie er in dem Patent 573 266 gezeigt ist, in der Weise gesteuert,
daß es ständig Luft aus dem im Mittel höher liegenden Tank absaugt und in den im Mittel tiefer liegenden Tank hinüberdrückt,
dergestalt, daß der im Mittel höher liegende Tank mehr oder weniger mit Flüssigkeit
gefüllt und der tiefer liegende Tank entsprechend entleert ist. Diese Gebläsesteuerung
erfolgt dann also unabhängig von der Schiin- too gerbewegung des Schiffes allein in Abhängigkeit
von den herrschenden absoluten oder mittleren Schräglagen des Schiffes. Die Steuerung dieses Zweiwegehahnes erfolgt
dann zweckmäßig durch ein Steuergerät gemaß Fig. 2, wobei jedoch der Drosselhahn 20a
fest geschlossen ist, so daß der Zeiger 21 keine Schlingerbewegungen anzeigt, sondern nur
die absoluten oder mittleren Schräglagen des Schiffes und damit auch mir die diesen
Schräglagen entsprechenden Kommandos gibt. Es wäre natürlich auch möglich, eine Tankanlage,
beispielsweise eine Schlingertankanlage., in der Weise zu verwenden, daß sie bei stärkerem Seegang lediglich zur Dämpfung
der Schlingerbewegung dient, während sie sonst zum Ausgleich von konstanten Schräglagen
des Schiffes herangezogen wird. In der Luftverbindungsleitung der Tanks wäre dann
ein Abschließorgan gemäß Fig. 2 vorgesehen, welches in Abhängigkeit von den Schlingerbewegungen
steuerbar ist und eine periodische
Verschiebung der Dämpfungsmassen unter dem Einfluß der Erdschwere bewirkt. Außerdem
könnte dann an die Luftverbindungsleitung, etwa über einen Zweiwegehahn, noch eine Fördereinrichtung angeschlossen sein,
wobei der Zweiwegehahn in der Zeit, wo die Schlingersteuerung nicht in Betrieb ist, entsprechend
dem mittleren Schräglagenwinkel des Schiffes gesteuert wird, was wiederum
ίο durch eine stark gedrosselte, entsprechend
dem Schräglagenwinkel des Schiffes verstellbare Dämpfungsvorrichtung erzielt werden
kann. Das Gebläse würde demnach lediglich dazu dienen, eine einseitige Wasserverschiebung
zwecks Ausgleichs der Schräglage zu bewirken.
Die erwähnte Trennung der Schräglagenbekämpfung und der Dämpfung der Schlingerbewegungen
kann auch für vollaktivierte Anlagen zweckmäßig sein, wobei dann die Tanks beispielsweise zwei Luftverbindungsleitungen
haben, an deren eine eine entsprechend den Schlingerbewegungen umsteuerbare Fördereinrichtung
und an deren andere ebenfalls eine Fördereinrichtung angeschlossen ist, die in Abhängigkeit von der Richtung der mittleren
Schräglage des Schiffes so eingeschaltet wird, daß sie fortwährend Wasser in den
Tank der höher gelegenen Bordseite fördert.
In diesem Falle könnte auch eine einzige Fördereinrichtung zur Erzielung beider Zwecke
dienen, indem diese (z. B. bei starkem Seegang) in Abhängigkeit nur von den Schlingerwinkeln
und in der übrigen Zeit nur in Abhängigkeit von der Schräglage des Schiffes
gesteuert wird, so daß sie im letzteren Falle lediglich eine konstante Wasserverschiebung
zur höher gelegenen Bordseite des Schiffes bewirkt.
Werden Steuergeräte mit einem oder zwei Phasenreglern, beispielsweise gemäß dem Patent
530 451, verwendet, dann kann im letzteren Falle die Anordnung der Kontakte 20,
21 (Fig. 2) am Gehäuse des Phasenreglers so getroffen sein, daß zur Steuerung des Zweiwegehahns
kein besonderes Steuergerät notwendig ist, sondern das gleiche Steuergerät an zwei Stellen seines Getriebes die Kommandos
für die Steuerung der Druckluftleitungen für die Schlingerstabilisierung als auch der Druckluftleitung für die künstliche
Schräglagenbekämpfung hergibt.
Ein Steuergerät mit zwei Phasenreglern könnte einmal den Steuerwert φ -\- C'/'φ -dt
und ferner den Steuerwert [φ · dt allein
liefern, wobei φ den Schlingerwinkel bedeutet.
Ersterer Wert gibt dann die Kommandos für die Schlingerbekämpfung mit natürlicher
Wasserbewegung, letzterer Wert hingegen die Kommandos für das Hilfsgebläse zur künstliehen
Bekämpfung der Schräglage. .
Die vorbeschriebene Steuerung einer natürlichen Flüssigkeitsbewegung in Stabilisierungstanks
ist nun auch in besonderem Maße für Stampfstabilisierungsanlagen geeignet. Wenn auch die Stampftanks in den wenigsten
Fällen durch eine Flüssigkeitsleitung miteinander verbunden sind, sondern in der aus
Fig. 3 ersichtlichen Weise oder auch durch einfache Außenhautöffnungen gewöhnlich unmittelbar
in die See münden, so sind doch die Außenhautöffnungen zur Vermeidung zu großer Wasserwiderstände und Schwächungen
des Schiffsverbandes so klein wie möglich zu halten, wie natürlich auch die Mündungsleitungen
33, 34 der Stampf tanks 31 und 32 bzw. deren Ein- und Auslaßöffnungen entsprechend
eng gehalten werden müssen. Infolgedessen treten auch hier erhebliche Zeit- und Reibungsverluste beim Ein- und Ausströmen
des Wassers auf, d. h. die sekundliche Einströmmenge durch diese öffnungen
ist verhältnismäßig niedrig, die Einströmzeit muß somit entsprechend groß sein. Die vorbeschriebene
Steuerung der Steuerorgane phasengleich mit der Schlingerbewegung des Schiffes kann also auch hier mit Vorteil angewendet
werden. Die eigentliche Steuereinrichtung für die Stampftanks gemäß Fig. 3 ist dieselbe wie bei der Einrichtung nach Fig. 2,
weshalb für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen verwendet sind.
Claims (1)
- Patentanspruch:Tankstabilisierungsanlage für Schiffe, in welcher die die Schiffsschwankungen dämpfende schwingende Bewegung der Tankfiüssigkeitsmassen lediglich durch die Schiffsschwankungen hervorgerufen und durch Reibung und Drosselung der Flüssigkeitsmassen in den entsprechend eng bemessenen Ausströmöffnungen oder Wasserverbindungsleitungen einander gegenüberliegender Tanks gegenüber den zu dämpfenden Schiffsschwankungen in der Phase um mehr oder minder angenähert 90 ° verschoben wird, gekennzeichnet durch die Anwendung einer während einer Periode im Takt der zu dämpfenden n0 Schiffsschwankungen steuerbaren, nach Erreichen der größten Wasserstandsdifferenz abschließbaren Abschließvorrichtung für die Tanks, die im Augenblick des Durchgangs des Schiffes durch seine Mittellage oder etwas später geöffnet wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES112439D DE630637C (de) | 1934-01-10 | 1934-01-10 | Tankstabilisierungsanlage fuer Schiffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES112439D DE630637C (de) | 1934-01-10 | 1934-01-10 | Tankstabilisierungsanlage fuer Schiffe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE630637C true DE630637C (de) | 1936-06-03 |
Family
ID=7531786
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES112439D Expired DE630637C (de) | 1934-01-10 | 1934-01-10 | Tankstabilisierungsanlage fuer Schiffe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE630637C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE965899C (de) * | 1953-03-14 | 1957-06-27 | J G Hitzler Schiffswerft U Mas | Verfahren zum Eisbrechen mittels eines Wasserfahrzeuges und Vorrichtungen zur Durchfuehrung des Verfahrens |
DE1264987B (de) * | 1964-11-09 | 1968-03-28 | Esso Res | Tankstampfstabilisierungsanlage fuer Schiffe mit fluessiger Ladung in Tanks |
DE1274009B (de) * | 1967-01-05 | 1968-07-25 | Licentia Gmbh | Steuereinrichtung fuer eine Tankstabilisierungsanlage fuer Schiffe |
-
1934
- 1934-01-10 DE DES112439D patent/DE630637C/de not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE965899C (de) * | 1953-03-14 | 1957-06-27 | J G Hitzler Schiffswerft U Mas | Verfahren zum Eisbrechen mittels eines Wasserfahrzeuges und Vorrichtungen zur Durchfuehrung des Verfahrens |
DE1264987B (de) * | 1964-11-09 | 1968-03-28 | Esso Res | Tankstampfstabilisierungsanlage fuer Schiffe mit fluessiger Ladung in Tanks |
DE1274009B (de) * | 1967-01-05 | 1968-07-25 | Licentia Gmbh | Steuereinrichtung fuer eine Tankstabilisierungsanlage fuer Schiffe |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE974232C (de) | Hydraulische Verdraengereinrichtung, Pumpe oder Motor, insbesondere fuer Getriebe | |
DE102013103685B4 (de) | Umschaltventil und Verbrennungsmotor mit einem solchen Umschaltventil | |
DE630637C (de) | Tankstabilisierungsanlage fuer Schiffe | |
DE553442C (de) | Rueckschlagklappe fuer grosse Rohrleitungen, die mit einem in einem Zylinder gleitenden Kolben verbunden ist | |
DE652792C (de) | Schiffsstabilisierungsanlage | |
DE517868C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Foerdermengenregelung von Brennstoffpumpen | |
DE526666C (de) | Brennkraftmaschine mit veraenderlicher Drehzahl und Einspritzzeitpunktverstellung | |
DE1425842A1 (de) | Abgeschlossene elektro-hydraulische Verstelleinrichtung | |
DE643383C (de) | Schiffsstabilisierungsanlage | |
DE618839C (de) | Steuereinrichtung fuer Stabilisierungsanlagen, insbesondere fuer Schlingertankanlagen auf Schiffen | |
DE602876C (de) | Verbesserung an Schlingertanks | |
AT149891B (de) | Ventil- oder Hahnsteuerung. | |
DE722926C (de) | Steuereinrichtung fuer Schiffsstabilisierungsanlagen | |
DE1019178B (de) | Hydraulischer Regler | |
DE573266C (de) | Einrichtung zum Verschieben der Fluessigkeitsmassen von Schlingertanks | |
DE672213C (de) | Tankstabilisierungsanlage fuer Schiffe | |
DE666374C (de) | Einrichtung zum Daempfen von Schiffsschwingungen | |
DE759412C (de) | Einrichtung zur Bekaempfung der Schlingerbewegungen von Schiffen mittels aktivierterLabilitaetstanks | |
DE384922C (de) | Fluessigkeitswechselgetriebe | |
DE638684C (de) | Tankstabilisierungsanlage fuer Schiffe | |
DE1949432A1 (de) | Pumpgruppe | |
DE750538C (de) | Aktivierte Tankstabilisierungsanlage zur Schlingerdaempfung und Schraeglagenbekaempfung | |
DE617861C (de) | Tankstabilisierungsanlage fuer Schiffe mit steuerbarem Antrieb der Fluessigkeitsmassen | |
DE645658C (de) | Verfahren und Einrichtung zur Steuerung von Tankstabilisierungsanlagen fuer Schiffe | |
DE684210C (de) | Einrichtung zur Steuerung der Fluessigkeitsbewegung von Tankstabilisierungsanlagen |