DE672213C - Tankstabilisierungsanlage fuer Schiffe - Google Patents
Tankstabilisierungsanlage fuer SchiffeInfo
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- B63B39/00—Equipment to decrease pitch, roll, or like unwanted vessel movements; Apparatus for indicating vessel attitude
- B63B39/02—Equipment to decrease pitch, roll, or like unwanted vessel movements; Apparatus for indicating vessel attitude to decrease vessel movements by displacement of masses
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Description
DEUTSCHES REICH
Bur. LJ. üi^ei
AUSGEGEBEN AM
24. FEBRUAR 1939
24. FEBRUAR 1939
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 65 a2 GRUPPE
S 125591 XI]65ar
Dr. phil. Hermann Hort in Berlin-Charlottenburg
ist als Erfinder benannt worden.
Siemens Apparate und Maschinen G. m. b. H. in Berlin Tankstabilisierungsanlage für Schiffe
Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Januar 1937 ab Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: 9. Februar 1939
Die Erfindung bezieht sich auf Tankstabilisierungsanlagen für Schiffe mit einem Verstellpropeller
als Fördervorrichtung der Tankflüssigkeit.
Erfindungsgemäß wird eine symmetrische Flüssigkeitsförderung in beiden Strömungsrichtungen dadurch erreicht, daß der Anstellwinkel
des Propellers entsprechend einem aus dem Schräglagenwinkel und der Flüssigkeitsstanddifferenz
der beiden Tankseiten gebildeten Summenwert als Sollwert verstellt wird.
Es ist bereits eine Tankstabilisierungsanlage mit einem Verstellpropeller als Fördervorrichtung
vorgeschlagen worden, bei der ebenfalls eine Regelung des Anstellwinkels in Abhängigkeit vom Schräglagenwinkel unter
Berücksichtigung der Flüssigkeitsstanddifferenz stattfindet. Hierbei wird aus der Schräglagenwinkelgeschwindigkeit
ein ihr verhältnisgleicher Steuerwert abgeleitet, der den Sollwert der Flüssigkeitsstanddifferenz darstellt.
Die tatsächlich vorhandene Flüssigkeitsdifferenz wird laufend durch einen Schwimmer
ermittelt und mit der Schräglagenwinkelgeschwindigkeit verglichen. Bei einem Abweichen
dieses Istwertes der Tankwasserstanddifferenz von dem Sollwerte tritt ein Nachlaufmotor in Tätigkeit, der den Anstellwinkel
des Propellers so lange und in solchem Sinne verstellt, bis die der Schräglagen- 3a.
geschwindigkeit entsprechende Tankwasserstanddift'erenz vorhanden ist. Daß bei diesem
bekannten Stabilisierungsverfahren die Flüssigkeitsstanddifferenz berücksichtigt wird, ist
in der Anwendung des Soll-Ist-Prinzips begründet. Die Tankflüssigkeitsstandmessung
dient dabei aber nicht zur Ermittlung der Steuergröße, sondern zu deren Kontrollierung.
Bei einer andern bekannten Tankstabilisierungsanlage mit Verstellpropeller soll der Autrieb
für die Tankflüssigkeitsbewegung in der Weise erfolgen, daß die Verschiebung der
Tankflüssigkeit der augenblicklichen Winkelgeschwindigkeit der Schwingungsbewegung
entspricht. Ein dieser Größe entsprechender Steuerwert wird dabei mittels eines Steuerhebels
in das Steuergerät der Antriebsmaschine für den Verstellpropeller eingeführt. Gleichzeitig
ist dieser Hebel mit einer Schwimmereinrichtung zur Ermittlung der Flüssigkeits-
«72 21B
Standdifferenz gekuppelt, der jedoch lediglich die Rückführung des Steuerhebels in die Mittellage
bewirkt. Es ist also auch in diesem Falle nur ein .einziger aus den Schiffsschwingungen
abgeleiteter Steuerwert vorhanden.
Das Wesen der Erfindung besteht hingegen darin, daß aus dem Schräglagenwinkel des
Schiffes und aus der Flüssigkeitsstanddifferenz
der beiden Tankseiten ein resultierender
ίο Wert gebildet wird, der den Regel wert für
den Anstellwinkel des Propellers ergibt. Die Bekämpfung der Schlingerbewegungen oder
Schräglagen kann dabei nach irgendeinem geeigneten Prinzip durchgeführt werden, d. hi
man ist nicht daran gebunden, auf welche Weise der Steuerwert aus den Schlingerbewegungen
oder Schräglagen des Schiffes abgeleitet wird. Das Kennzeichen der Erfindung
besteht nur darin, daß diesem in irgendeiner an sich bekannten Weise ermittelten Steuerwert auch noch die jeweilige Tankwasserstanddifferenz
als weiterer Steuerwert überlagert wird. Bisher ist die Wasserstanddifferenz bei Tankstabilisierungsanlagen immer
nur zu Kontrollzwecken, zur Rückführung des Steuerorgans, zur Prüfung oder zum Schutz
der Anlage ausgeführt worden.
Der durch die Erfindung gebrachte Vorteil liegt darin, daß eine schnellere Durchführung
der Tankwasserverschiebungen bei möglichst wirtschaftlicher Ausnutzung der Antriebsmaschine
erzielt wird. Je nach der vorhandenen Tankwasserstanddifferenz wird der geeignetste
Propelleranstellwinkel eingestellt.
Es ergibt sich eine gleichmäßigere Belastung, so daß kleinere Antriebsmotore genügen; die
Gefahr der Überlastung wird verringert. Erst bei Anwendung der Erfindung ist es möglich,
Stabilisierungsanlagen mit Verstellpropellern in richtiger Weise und wirtschaftlich zu betreiben,
denn nur wenn die von der Tankwasserstanddifferenz herrührende Rückwirkung
auf die Propellernügel durch eine entsprechende zusätzliche Verstellung derselben
vermieden wird, kann der aus der Schiffsbewegung abgeleitete Steuerwert unverfälscht
und in richtiger Weise zur Auswirkung kommen.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung, und zwar zeigt Fig. ι die Gesamtanlage in einem Schiff,
Fig. 2 die Steuereinrichtung allein, Fig. 3 das Schaltbild der Anlage und Fig. 4 eine
Einzelheit.
In Fig. ι stellt 1 ein Schiff dar mit zwei
Tanks 2 und 3, die durch den Luftverbindungskanal 4 und den Flüssigkeitsverbindungskanal
5 miteinander verbunden sind. Im Luftverbindungskanal 4 befindet sich ein von Hand einstellbarer Absperrschieber 61 und
eine Absperrvorrichtung 6 z. B. in Form einer Abschließklappe. Mit der Drehachse dieser
Klappe 6" ist ein Hebel 9 verbunden, an dem eine Zugfeder 10 und die Kolbenstange eines
Kolbentriebes 7, 8 angreifen. Durch Zuführung eines Druckmittels in den unter dem
Kolben 8 befindlichen Raum des Zylinders 7 kann entgegen der Wirkung der Zugfeder 10
die Klappe 6 geöffnet werden.
Als Fördervorrichtung zum Verschieben der Tankflüssigkeit dient ein im Flüssigkeitsverbindungskanal
5 angeordneter Verstellpropeller 11 mit senkrechter Achse, der über das
Vorgelege 12 von einem Elektromotor 13 angetrieben werden kann. Zur Regelung des
Anstellwinkels der Propellerschaufeln 14 dient ein Steuergerät 15.
Das vorerwähnte Steuergerät 15, das in
Fig. 2 näher veranschaulicht ist, regelt den Anstellwinkel des Verstellpropellers in Abhängigkeit
von dem Schräglagenwinkel desSchiffes und von der Flüssigkeitsstanddifferenz der beiden Tankseiten. Das Gerät zur
Ermittlung der statischen Schräglage des Schiffes ist bei 18 angedeutet. Es kann aus
einem durch ein Pendel, z. B. Kreiselpendel, gebildeten Schlingerwinkelmesser und einem
mit diesem in Reihe geschalteten Integrator bestehen. i8a ist das Ausgangsglied des Gerätes
18. Die Auslenkung dieses Ausgangsgliedes
18« aus der Nullage bezüglich des Gerätes 18 gibt nach Richtung und Größe ein.
Maß für den Sinn und die Größe der statischen Schräglage des Schiffes. Eine weitergehende
Beschreibung des Gerätes iS ist hier nicht erforderlich, es sei verwiesen auf das
Patent 585 643.
Zur Ermittlung der Flüssigkeitsstanddifferenz der beiden Tankseiten dient ein Gerät
nach Art eines Differentialmanometers. Es umfaßt im Ausführungsbeispiel einen Zylinder
27 und einen darin verschiebbaren Kolben 39, dessen Kolbenstange 26 zu beiden Seiten aus
dem Zylinder 27 herausgeführt ist. Zu beiden Seiten des Kolbens 39 angeordnete Federn 37
suchen ihn in der dargestellten Mittelstellung zu halten. Die beiden Zylinderräume des
Zylinders 27 sind durch die Leitung 28 bzw. 29 an den Flüssigkeitsverl>indungskanal S angeschlossen, und zwar an solchen Stellen des
Kanals, daß von dem einen Anschluß der von der Flüssigkeitssäule der einen Tankseite herrührende
statische Druck und von dem anderen Anschluß der von der Flüssigkeitssäule
der anderen Tankseite herrührende statische Druck erfaßt wird; infolgedessen ergibt die
Differenz der beiden Drücke ein Maß für die Flüssigkeitsstanddifferenz zwischen den beiden
Tankseiten. Die Leitungen 28 und 29 enthalten Absperrorgane 31 und 32. Da der
Kolben 39 sich verhältnisgleich der Differenz der vorerwähnten Druckunterschiede einstellt,
072213
so gibt entsprechend die Einstellung der Kolbenstange 26 ein Maß für die Differenz der
auf das Schiff bezogenen Flüssigkeitsstände der beiden Tankseiten.
Die Regelwerte für den Anstellwinkel des Verstellpropellers liefert ein auf der Welle 23
befestigter Raumflächenkörper 16, der nach zwei Koordinaten verstellbar, insbesondere
wie dargestellt, drehbar und längs verschiebbar ist. Über das Ritzel 25, das mit Keil und
, Nut mit der Welle 23 verbunden ist und in-
. -^ folgedessen seine Drehbewegung auf die Welle
23 überträgt, an einer Längsverschiebung der Welle 23 aber nicht teilnimmt, und die auf
der Kolbenstange 26 sitzende Zahnstange 24 wird der Raumflächenkörper 16 gemäß der
Tankflüssigkeitsstanddifferenz gedreht. Hinsichtlich
seiner Längseinstellung steht der Raumflächenkörper 16 in Einstellverbindung
mit dem Ausgangsglied i8u des zur Ermittlung
des statischen Schräglagenwinkels dienenden Geräts 18. Die Einstellverbindung
kann, sofern die Einstellkräfte des Teiles i8a
ausreichen, unmittelbar durchgeführt sein, anderenfalls kann, wie dargestellt, ein Kraftverstärker,
insbesondere ein hydraulischer Kraftverstärker, zwischengeschaltet werden. Der Kraftverstärker 20 besteht aus einem
Zylinder 65, in dem ein Kolben 66 geführt ist.
Dieser Kolben 66 besitzt in der Mitte eine Bohrung, in die eine in den Zylinder 65 mit
möglichst freiem Spiel eintretende, mit dem Teil i8a gelenkig verbundene Vorsteuernadel
19 hineinragt. Der Kolben 66 steht unter der Wirkung einer Druckfeder 67. Der Zylinderraum,
in den die Vorsteuernadel 19 hineintritt, ist über die Leitung 5S0 an den Druckstutzen
einer ölpumpe angeschlossen, während der andere Raum über die Leitung 59a mit
dem Sammelbehälter 59 verbunden ist.
Die Wirkungsweise dieses hydraulischen Kraftverstärkers 20 beruht bekanntlich auf
folgendem: Wird der Kanal im Kolben 66 durch die Vorsteuernadel abgeschlossen, so
hat das zur Folge, daß der Druck in dem über die Leitung 58,, an die ölpumpe angeschlossenen
Zylinderraum steigt und dadurch der Kolben 66 entgegen der Wirkung der Feder 67 so weit verschoben wird, daß durch
die Vorsteuernadel 19 der öldurchfluß durch den Kanal des Kolbens 66 um einen bestimmten
Betrag gedrosselt wird, so daß also die Spitze der Vorsteuernadel 19 der Öffnung in
dem Kolben 66 gerade gegenübersteht oder
ein wenig in diese hineinragt. Wird die Vorsteuernadel mit Bezug auf die Fig. 2 nach
rechts verschoben, so daß also der Kanal in dem Kolben 66 mehr oder weniger völlig freigegeben
wird, so fällt der Druck in dem rechten Zylinderraum des Zylinders 65 so weit, daß unter Überwindung dieses Druckes die
Feder 67 den Kolben 66 der Bewegung der Vorsteuernadel 19 so weit nachführt, bis sich
wieder die dargestellte Relativstellung zwischen den Teilen 19 und 66 ergibt. Kurzum,
der Kolben 66 folgt selbsttätig der jeweiligen Einstellung der Vorsteuernadel 19 und vermag
dabei eine seinem Durchmesser und dem Öldruck entsprechende Leistung nach außen
hin abzugeben. Hierzu dient die mit dem Kolben 66 verbundene Kolbenstange 21. Am
Ende dieser Kolbenstange ist ein Teller 22 befestigt, gegen den durch die Druckfeder 30
der Raumflächenkörper 16 bzw. dessen Achse 23 in Anlage gehalten wird. Es wird also der
Raumflächenkörper 16 vermittels des hydraulischen \rerstärkers 20 gemäß den Ausschlägen
des Meßgerätes 18 in der Längsrichtung eingestellt. Die Radialeinstellung des Raumflächenkörpers
16 erfolgt, wie schon gesagt, gemäß den Angaben des die Wasserstandsdifferenz
der beiden Tankseiten ermittelnden Gerätes. Natürlich könnte auch der Schräglagenwinkel
zum Verdrehen und die Druckdifferenz zum Verschieben des entsprechend ausgebildeten Raumflächenkörpers verwendet
werden.
Zur Abnahme des Steuerwertes vom Raumfiächenkörper 16 wird dieser durch eine Fühlstange
17 abgetastet, die mit Hilfe einer Druckfeder 40, die sich einerseits an einem
gerätefesten Teil und andererseits an einem Bund der Fühlstange 17 abstützt, ständig in
Anlage gegen den Raumflächenkörper 16 gehalten wird. Dieser Fühlstift 17 ist über einen
Hebel 41 mit einem Servomotor 42a und
dessen Steuerschieber 42^ verbunden. Der
Servomotor 42,, besteht aus dem Zylinder 47, dem darin verschiebbaren Kolben 48 und der
Kolbenstange 49. Damit im Ruhezustand der Kolben 48 in der Mitte steht, sind zu beiden
Seiten von ihm Federn 71 eingebaut. Der Steuerschieber 42,, setzt sich zusammen aui
dem Zylinder 43 und dem auf der Achse 46 sitzenden Doppelkolben 44, 45. Steuerschieber
und Servomotor stehen untereinander durch zwei Druckölrohre in Verbindung. Die beiden Kolbenstangen 46 und 49 sind mit dem
Hebel 41 gelenkig verbunden, so daß der Hebel 41 als Rückführungshebel wirkt. Der
Servomotor erhält das Drucköl über den Steuerschieber von der Zahnradpumpe 58. Die
beiden Zuführungsleitungen sind am Steuerschieber durch eine Querleitung 72 mit Absperrorgan
73 verbunden, damit zum Zwecke einer Prüfung des Steuerschiebers durch öffnen des Absperrorgans 73 die ölzufuhr
kurzgeschlossen werden kann, so daß dann der Steuerschieber leer läuft. Um in kritischen
Momenten die Anlage abschalten zu können, sind die Druckölleitungen zwischen Steuerschieber
und Servomotor durch eine Ouer-
leitung 74 mit Absperrorgan 75 kurzgeschlossen. Durch Öffnen des Absperrorgans 75
kann der Servomotor außer Betrieb· gesetzt werden. Mit ihrem anderen Ende ist die KoI-benstange
49 am Verstellgestänge der Propellerschaufeln 14 befestigt, so daß durch verschiedene
Kolbenstellungen des Servomotors 42a entsprechend verschiedene Anstellwinkel
des Propellers bedingt sind. ■10 Zur Steuerung der Absperrorgane 31, 32 ist
ein Elektromagnet 50 vorgesehen, der von dem Schräglagenwinkelzeiger 18 bzw. seinem
Ausgangsglied i8a eingeschaltet wird, sobald
dieser die Nullage. verläßt. An die Ankerachse 51 des Elektromagneten 50 ist ein
Winkelhebel 52 angelenkt, der durch das Gestänge 53 und 55 mit den Hebeln 54 und 56
der Absperrorgane 31 und 32 gelenkig ver-. bunden ist. Der Steuerschieber 57 steuert
den Druckölzufluß zum Zylinder 7. Der Doppelkolben 68, 69 des Steuerschiebers 57 sitzt
auf der Stange 51; durch zwei Leitungen 58s
und S9b ist der Steuerschieber an die Zahnradpumpe
bzw. Ölbehälter angeschlossen und durch eine Leitung Ja mit dem Druckraum
des Zylinders 7 verbunden. Der Kolben 68, 69 und der Magnetanker mit Achse 51 werden
bei' Stromlosigkeit des Magneten 50 in der dargestellten Ruhestellung durch ihr
Eigengewicht bzw. durch die Zugfeder 60 gehalten bzw. in diese geführt. Durch die
Längenbemessung des Steuerschiebers 57 ist sichergestellt, daß beim Anheben der Stange
51 zuerst das Gestänge 52/53 betätigt wird und dann erst der Kolben 8 des Zylinders 7
gehoben wird, so .daß die Propellerflügel erst auf die erforderliche Flüssigkeitsdruckdifferenz
eingestellt werden, ehe die Klappe 6 sich öffnet. Beim Abschalten unterbricht der
Steuerschieber 57 dagegen denölzufluß plötzlich, also ohne irgendwelche Verzögerung.
Die Klappe 6 öffnet sich später, damit der Propeller erst auf die gemäß der Flüssig-■-.·
keitsstanddifferenz erforderliche Fördermenge gebracht werden kann, da sonst beim vorzeitigen
öffnen der Klappe 6 ein Ausgleich der Flüssigkeitsstände stattfinden würde.
In der in Fig. 3 dargestellten Schaltung der
Anlage sind zu dem Schräglagenzeiger 18 und dem Elektromagneten 50 noch verschiedene
Sicherheitsvorrichtungen in Reihe geschaltet. Am freien Ende der Kolbenstange
26 des Manometergerätes 27 befindet sich ein Schleifkontakt 62, der bei einem Kolbenweg
entsprechend einem größten Druckunterschied, z. B. von 6 m, von der Kontaktbahn
abgleitet und den Stromkreis für den Elektromagneten unterbricht. In die Druckölleitung
ist ferner ein hydraulischer Kontakt 63 eingebaut, der bei Ausbleiben . des Öldruckes
gleichfalls den Stromkreis unterbricht. In Fig. 4 ist der Kontakt bildlich dargestellt.
; Ein im Stromkreis des Antriebsmotors 13 eingebauter Magnet 64 unterbricht bei Ausbleiben
des Motorstromes auch den Stromkreis für den Elektromagneten 50. Dadurch,
daß der Elektromagnet'50 abfällt, wird die Klappe 6 geschlossen.
Die Wirkungsweise der Anlage ist folgende: Steht der Schräglagenzeiger 18 auf
Null,. so ■ ist der Elektromagnet 50 stromlos,
der Druckzylinder 7 ohne Drucköl und -damit die Absperrvorrichtung 6 geschlossen. Sobald
eine Schräglage eintritt, betätigt der Schäglagenzeiger 18 bzw. sein Ausgangsglied
i8a "den Verstärker 20 und verschiebt dadurch den Raumflächenkörper 16 nach
einer Seite. Am Raumflächenkörper 16 wird der Fühlstift 17 aus seiner Lage bewegt und
verstellt den Kolben 44, 45 des Steuerschiebers 42ft. Der Kolben 48 des Servomotors
42S wird durch das einströmende Drucköl
verschoben und stellt am Propeller ii einen
entsprechenden Anstellwinkel ein. Und zwar wird der Kolben 48 so weit verstellt, bis
durch den Rückführungshebel 41 die Kolben 44, 45 des Steuerschiebers 42j wieder so weit
gegen die Ausgangsstellung zurückgedrängt sind, daß das System Servomotor und Steuerschieber
im Gleichgewicht ist. Der Propeller erzeugt nun zwischen den Leitungen 28 und 29 ein Druckgefälle. Etwa gleichzeitig zu
diesem Vorgang erhält auch der Magnet 50 Strom, zieht seinen Anker an und betätigt
das hydraulische Steuerorgan 57, was zur Folge hatj daß die Absperrvorrichtung 6 über
den Druckzylinder 7 geöffnet wird. Durch den an der Achse 51 angebrachten Winkelhebel
52 werden zugleich mit der Betätigung des Steuerorgans 57 über das Gestänge 53, «<>°
54> 55. 56 die Absperrorgane 31, 32 geöffnet.
Das Differentialmanometer 27 stellt sich der Tankflüssigkeitsstanddifferenz gemäß ein
und verdreht den Raumflächenkörper 16. Der Anstellwinkel des Propellers wird korrigiert.
Die Absperr organe 31, 32 öffnen sich also, wie schon ausgeführt, eher als die Klappe 6
im Luftverbindungskanal. Die Propellerpumpe ii kann jetzt Flüssigkeit des tiefer
liegenden Tanks nach dem höher gelegenen 1»°
fördern.
Wird ein Tank ganz ausgesteuert, d. h. hat sein Flüssigkeitsstand die Höchstgrenze, z.B.
m, erreicht, so unterbricht Kontakt 62 den Stromkreis des Elektromagneten 50; die Ab- M5
sperrorgane 6, 31 und 32 schließen, und der Kolben 39 geht nahezu in Mittelstellung. Um
es dem Kolben 39 bei. abgefallenem Magneten zu ermöglichen, sich unter Einwirkung
der Federn 37 auf die Mitte einzustellen, sind die Zylinderräume zu beiden Seiten des Kolbens
39 durch eine Ausgleichsleitung 38 mit
eingebautem, von Hand einstellbarem Drosselventil verbunden. Je nach Einstellung des
Ventils in der Ausgleichsleitung 38 kann der Kolben 39 langsam oder schnell in seine Ausgangsstellung
zurückkehren. Um im erforderlichen Steuersinn eine gewisse Vorsteuerung zu haben, soll der Kolben 39 nicht ganz in
die Mittelstellung zurückkehren, deshalb sind an den Absperrorganen 31 und 32 Umlaufkanäle
33 und 34 mit von Hand einstellbaren Drosselventilen 35 und 36 angeordnet. Der Kolben 39 steht je nach der Drossel wirkung
von 35 und 36 stets unter dem Einfluß eines entsprechenden Druckunterschiedes. Dadurch,
daß der Kolben 39 nahezu in Mittelstellung geht, wird der Raumflächenkörper 16 so weit
verschoben, wie es dem augenblicklichen Dauerzustande entspricht.
Für den Antriebsmotor 13 wird ein solcher mit konstanter Drehzahl verwendet. Es sind
Fälle möglich, in denen mit Rücksicht auf besondere Betriebsverhältnisse o. dgl. zwei
\rerschiedene Drehzahlen für den Motor 13 in
Betracht kommen, d. h. daß er während der einen Betriebsweise mit der einen Drehzahl
und während der anderen Betriebsweise mit der anderen Drehzahl läuft. Um derartigen
Verhältnissen Rechnung zu tragen, können mehrere je für eine bestimmte Drehzahl bemessene
bzw. gestaltete Raumflächenkörper 16 vorgesehen werden, die dann beim Übergang
von der einen Drehzahl des Motors 13 zu einer anderen Drehzahl gegeneinander ausgewechselt
werden. Eine hinsichtlich der Bauart und Bedienung einfache Ausführung ergibt sich durch eine solche Bemessung der
Steuervorrichtung, daß der einzelne Raumflächenkörper nur einen Bruchteil des,Winkelbereiches
von 3600 in Anspruch nimmt. Beträgt der genannte Bruchteil im Höchstfalle
i8o°, so können zwei Raumflächenkörper auf der Achse 23 miteinander vereinigt werden,
so daß durch eine Drehung der Achse 23 um i8o° von einem Raumflächenkörper auf den
anderen umgeschaltet werden kann. Zu diesem Zwecke wird zweckmäßig zwischen der
Zahnstange 24 und der Kolbenstange 26 ein Differentialgetriebe eingeschaltet, über das
gemäß einer dem Differentialgetriebe zugeordneten Skala die vorerwähnte Umschaltbewegung
dem über die Kolbenstange 26 zugeleiteten Einstellwert überlagert werden kann. Kommen drei verschiedene Drehzahlen
des Antriebsmotors 13 in Betracht, so kann von der vorerwähnten Anordnung ebenfalls
Gebrauch gemacht werden, sofern die für die einzelnen Drehzahlen in Betracht kommenden
Raumflächenkörper je einen Winkelbereich von nicht mehr als 1200 in Anspruch nehmen.
Es empfiehlt sich, das Meßgerät 18 so auszubilden, daß, ohne die Anzeige des Gerätes
zu beeinträchtigen, die Vorsteuernadel 19 von der Meßachse des Gerätes 18 abgekuppelt
werden kann. Dies läßt sich in einfacher Weise dadurch erzielen, daß der Hebel i8(I
über eine lösbare Kupplung mit der noch einen zweiten festen Zeiger tragenden Mcfiachse
des Gerätes 18 verbunden wird. Die Kupplung kann in einfachster Weise dadurch
gebildet werden, daß ein gabelförmiger Teil i8'6 vorgesehen wird, der in Richtung der
Achse des Meßgerätes 18 längs verschiebbar ist und in der einen Stellung lediglich den auf
der Meßachse festen Zeiger des Gerätes 18 umgreift, in der anderen Stellung aber sowohl
den festen Zeiger als auch den Hebel i8fl umgreift
uncL dadurch diesen mit dem festen Zeiger und somit auch mit der Meßachse des
Gerätes 18 kuppelt.
Es empfiehlt sich, durch eine geeignete Formgebung des Raumflächenkörpers 16 sicherzustellen,
daß eine Überlastung der Propellerpumpe nicht eintreten kann. Hierdurch sowie durch entsprechende reichliche Wahl des
Anstellwinkels kann in gewissem Grade einem etwaigen kleineren Drehzahlabfall des Motors
Rechnung getragen werden.
Die in dem Ausführungsbeispiel gewählten Organe können durch andere gleichwertige
ersetzt werden, ohne daß der Erfindungsgegenstand dadurch berührt wird. So kann
z. B. die Flüssigkeitsdifferenz durch Schwimmer auf jeder Tankseite ermittelt werden, indem
die sich hierbei einstellenden Flüssigkeitsstände auf ein Differentialgetriebe geleitet
werden. Das Ausgangsglied dieses Differentialgetriebes tritt dann an die Stelle der
Kolbenstange 26 der Ausführung nach Fig. 2.
Die Erfindung kann sinngemäß auch für Anlagen zur Bekämpfung von Schräglagen um
die Querachse sowie für Anlagen zum Dämpfen von Schlinger- oder Stampfbewegungen
und endlich auch bei Anlagen zur künstlichen Erzeugung von Schräglagen oder Schlingeroder
Stampfbewegungen angewandt werden.
Claims (5)
1. Tankstabilisierungsanlage für Schiffe mit einem Verstellpropeller als Fördervorrichtung
der Tankflüssigkeit, dessen An-Stellwinkel in Abhängigkeit vom Schlingerwinkel unter Berücksichtigung der
Flüssigkeitsstanddifferenz in den Tanks verstellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Anstellwinkel des Propellers entsprechend
dem aus dem Schräglagenwinkel und der Flüssigkeitsstanddifferenz der beiden Tankseiten gebildeten Summenwert
als Sollwert regelbar ist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Lieferung des Regelwertes
für den Anstellwinkel des Ver-
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Stellpropellers ein an sich zur Resultatwertbildung bekannter, nach zwei Koordinaten
verstellbarer, insbesondere drehbeweglicher undlängsverschiebbarerRaumflächenkörper
dient, der einmal in Abhängigkeit vom Schräglagenwinkel und zum anderen in Abhängigkeit von der Tankflüssigkeitsstanddifferenz
verstellbar ist.
3. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstellvorrichtung für die im Luft- oder Flüssigkeitsverbindungskanal
angeordnete Absperrvorrichtung in Abhängigkeit von einer den Betriebszustand
der Einstellvorrichtung für den Anstellwinkel und den Betriebszustand des Antriebes für den Verstellpropeller
überwachenden Schaltvorrichtung gebracht ist im Sinne des Schließens der im Luft-
oder FKissigkeitsverbindungskanal .vorgesehenen
Absperrvorrichtung beim Ausfall der vorerwähnten Antriebe.
4. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Raumflächenkörper
so geformt ist, daß eine Überlastung des Propellers bzw. des Antriebes desselben
' verhindert wird.
5. Anlage nach Anspruch 1, dadurch ge- · kennzeichnet, daß die Schaltvorrichtung
(57) für die im Luft- oder Flüssigkeitsverbindungskanal angeordnete Absperr-
\'orrichtung (6) derart ausgebildet ist, daß erst die Propellerschaufeln eingestellt
werden, ehe die Absperrvorrichtung (6) geöffnet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES125591D DE672213C (de) | 1937-01-06 | 1937-01-06 | Tankstabilisierungsanlage fuer Schiffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES125591D DE672213C (de) | 1937-01-06 | 1937-01-06 | Tankstabilisierungsanlage fuer Schiffe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE672213C true DE672213C (de) | 1939-02-24 |
Family
ID=7536934
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES125591D Expired DE672213C (de) | 1937-01-06 | 1937-01-06 | Tankstabilisierungsanlage fuer Schiffe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE672213C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1213283B (de) * | 1963-05-17 | 1966-03-24 | Muirhead & Co Ltd | Schiffsstabilisierungsanlage |
DE1282506B (de) * | 1966-09-14 | 1968-11-07 | Licentia Gmbh | Regeleinrichtung fuer eine Tankstabilisierungsanlage mit veraenderlicher Eigenfrequenz |
-
1937
- 1937-01-06 DE DES125591D patent/DE672213C/de not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1213283B (de) * | 1963-05-17 | 1966-03-24 | Muirhead & Co Ltd | Schiffsstabilisierungsanlage |
DE1282506B (de) * | 1966-09-14 | 1968-11-07 | Licentia Gmbh | Regeleinrichtung fuer eine Tankstabilisierungsanlage mit veraenderlicher Eigenfrequenz |
DE1282506C2 (de) * | 1966-09-14 | 1969-07-03 | Licentia Gmbh | Regeleinrichtung fuer eine Tankstabilisierungsanlage mit veraenderlicher Eigenfrequenz |
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