DE750538C - Aktivierte Tankstabilisierungsanlage zur Schlingerdaempfung und Schraeglagenbekaempfung - Google Patents

Aktivierte Tankstabilisierungsanlage zur Schlingerdaempfung und Schraeglagenbekaempfung

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DE750538C
DE750538C DE1941750538D DE750538DD DE750538C DE 750538 C DE750538 C DE 750538C DE 1941750538 D DE1941750538 D DE 1941750538D DE 750538D D DE750538D D DE 750538DD DE 750538 C DE750538 C DE 750538C
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DE1941750538D
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Heinrich Grosshans
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    • G05CONTROLLING; REGULATING
    • G05DSYSTEMS FOR CONTROLLING OR REGULATING NON-ELECTRIC VARIABLES
    • G05D1/00Control of position, course, altitude or attitude of land, water, air or space vehicles, e.g. using automatic pilots
    • G05D1/08Control of attitude, i.e. control of roll, pitch, or yaw
    • G05D1/0875Control of attitude, i.e. control of roll, pitch, or yaw specially adapted to water vehicles

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Description

  • Aktivierte Tankstabilisierungsanlage zur Schlingerdämpfung und Schräglagenbekämpfung Bei den sog. aktivierten 'Scrhitdngerdämpffungsanlagen wird bekanntlich die im Takte der Schiffsschwingungen erfolgende hin und hergehende Bewegung der Dämp@fungsmas,sen (Flüssigkeit, schwere Massen, Wagen o. dgl.) durch Maschinenkraft gesetzmäßig beeinflußt. In dem praktisch wichtigsten Teil der Benutzung von Flüssigkeit als Dämpfungsmasse (Tankstabilisierungsanlagen) dient z. B. als Aktivierungsmaschine ein Gebläse, das über einen Drehschieber an die beiden querschiffs angeordneten Flüssigkeitstanks angeschlossen ist; durch periodisches Umschalten des Drehschiebers wird .der Wechsel der Förderrichtung erreicht. Bei Aktivierung der Tankflüssigkeitsbewegung durch eine Pumpe wird vorzugsweise eine solche mit Verstellpropellern benutzt, da hier durch Änderung des Propelleranstellwinkels in einfacher Weise das Umschalten der Förderrichtung möglich ist. Zur Erreichung kleinster Förderleistung ist die Tankeigenschwingungsdauer auf die Schiffsschwingungsdauer weitgehend abzustimmen.
  • Sehr wesentlich ist bekanntlich für eine wirkungsvolle Schlingerdämpfung die richtige Phasenlage des Umschaltzeitpunktes des Drehschiebers, Verstellpropellers oder sonstigen Steuerorgans. Entsprechend den Erkenntnissen der Schwingungslehre wird im Resonanzfalle, d. h. wenn ,die Periodenlänge des erregenden Seeganges im Bereiche der Eigenschwingungsperiode des Schiffes liegt, eine Phasenverschiebung von etwa 90;° zwischen Tankflüssigkeitsbewegung und Schiffsschwingungen verlangt (Deckabförderung); mit zunehmender Periodenlänge, also bei den langen, erzwungenen Schwingungen, isst auch die Phasenverschiebung zu vergrößern im Sinne der Annäherung an den Grenzwert von rßo° (Deckaufförderung). Eine Phasenverschiebung von 9o° ist dann erreicht, wenn die Bewegungsrichtung der Tankflüssigkeit im Augenblicke des Durchganges des Schiffes durch seine Mittel- oder Nullage (beim sog. Nulldurchgang) umkehrt. Es ist bekannt, das Steuerorgan (Drehschieber, Verstellpropeller o. dgl.): phasengleich mit den Ausschlägen eines Schlingerwinkelzeigers zu verstellen, um diesen Bewegungsverlauf der Tankflüssigkeit und damit eine Phasenverschiebung von 9o° zu erzielen. Die Verstellung des Steuerorgans kann diskontinuierlich jeweils beim Nulldurchgang dos Schiffes (Schl.i,ngerwink e1 Null) erfolgen, wobei für die in der Regel wünschenswerte Leistungsreglung gesonderte Organe vorzusehen sind, oder aber das Steuerorgan wird kontinuierlich verstellt und erfüllt damit gleichzeitig die Aufgabe eines Leistungsreglers. Die bekanntlich regelmäßig vorliegende Überlagerung der Schlingerbewegung mit Schiffsschräglagen zwang dazu, die' sog. abgeleitete Schräglage einzuführen, die durch Mittelbildung aus den auftretenden Schlingerwinkeln erhalten und mit .diesen in Zusammenarbeit gebracht wird, indem die Ausschläge des Schlingerwinkelzeigers auf einen stark gedämpften und einen schwach gedämpften Phasenregler oder Integrator übertragen werden, deren Relativbewegungen gegeneinander die Umschaltkommandos liefern. Dieses Steuergerät ist gut brauchbar für Schräglagen und Resonanzschlingern, mit ausreichender Genauigkeit auch noch für ein beträchtliches Schlingergebiet unterhalb und oberhalb der Resonanz; es liefert aber ein falsches Steuergesetz für den Einschwingvorgang beim Schlingerbeginn sowie für die weit außerhalb der Resona.nz liegenden langen, erzwungenen Schwingungen. Es kann, wie ebenfalls bekannt ist, in Hinsicht auf den letztgenannten Punkt durch Hinzunahme eines sog. Phasenwählers vervollkommnet werden, dessen Aufgabe die Phasensteuerung ist, d. h. die Anpassung der Phasenverschiebung in Abhängigkeit von der Frequenz des erregenden Wellenganges an den jeweils günstigsten Wert. Doch ist der Phasenwähler in seinem Aufbau und in seiner Schaltung weniger übersichtlich; das Steuergerät wird dadurch kompliziert und störanfälliger. Die Berücksichtigung der Einsch:wins-vorgänge erfordert hierbei weitere bekannte Maßnahmen, die das Steuergerät noch umfangreicher machen und den Betrieb noch schwieriger gestalten.
  • Nimmt man entsprechend den praktisch vorliegenden Verhältnissen an, daß der Schlingerwi.nkel sinusförmig verläuft, dann ist die Kurve der Schlingerwinkelbeschleunigung in allen Fällen des Schlingerns genau um i8o° versetzt gegen die Schlingerwinkelkurve. Wegen dieser mathematischen Beziehung kann man die bekannte Steuerung nach dem SchlingerWinkel ersetzen durch die Steuerung nach der Schlingerwinkelbeschleunigung, indem das die Förderrichtung der Aktivierungsmaschine regelnde Steuerorgan (Drehschieber, Verstellpropeller o. dgl.) phasengleich mit den Ausschlägen eines Beschleunigungsmessers verstellt wird. Von dieser Kenntnis ausgehend, betrifft die vorliegende Erfindung eine aktivierte Tankstabilisierungsanlage zur Schlingerdämpfung und Schräglagenbekämpfung mit diskontinuierlicher Anpassung der Phasenlage der von dem Steuerorgan gegebenen Umschaltkommandos an die verschiedenen Periodenbereiche der Schitfsschwingungen unter Verwendung eines Schlinger@vinkelbeschleunigungsmessers zur Bildung des Steuerkommandos; das wesentliche Kennzeichen der Erfindung besteht darin, daß die Anzeigen des Schlingerwinkelheschleunigungsinessers mit dein Anzeigen eines Sahlinglerwinkelzeigers in einem derartigen Verhältnis überlagert sind, daß bei resonanznahem Schlingern der Winkelbeschleunigungswert und bei langsamen Schwingungen der Schlingerwinkelwert überwiegt, und daß das Steuerorgan phasengleich mit den resultierenden Ausschlägen verstellt wird.
  • Die Möglichkeit einer Ableitung der Umschaltkommandos aus der Schlingerwinkelbeli schleunigung an Stelle des Schlingerwinkels ist nach dem oben Gesagten einleuchtend. Die Steuerung kann hierbei, wie es auch bei der erwähnten Steuerung nach dem Schlingerwinkel bekannt ist, stetig oder unstetig erfolgen. Im ersteren Falle wird das Steuerorgan stetig nach der Beschleunigungskurve verstellt; es übernimmt damit gleichzeitig die Funktion der Leistungsregelung. Bei der unstetigen Steuerung erfolgt die Verstellung des Steuerorgans jeweils beim Vorzeichenwechsel der Beschleunigung, und zwar ruckweise bis in die jeweils mögliche Grenzlage des Anstellwinkels; die Leistungsregelung muß dann in an sich bekannter Weise durch gesonderte Organe geschehen, welche z. B. entweder die vorerwähnte Grenzlage verändern oder eine besondere Drosseleinrichtung in der Förderleitung regeln.
  • Da gemäß der Erfindung die Anzeigen des Schlingerwinkelbeschleunigungsmessers mit den Anzeigen eines Schlingerwinkelzeigers in einem bestimmten Maßstab und mit richtigen Vorzeichen überlagert werden und die Verstellung des Steuerorgans in Abhängigkeit von den resultierenden Ausschlägen erfolgt, werden gleichzeitig auch überlagerte Schräglagen bekämpft; würde man lediglich die angezeigten Beschleunigungswerte gegen die Mittellage (Symmetrielage) des Schiffes messen und in das Steuergerät geben, dann würde die Bekämpfung von sich den Schlingerbewegungen überlagerten statischen Schräglagen bekanntlich unterbleiben. An Stelle des der Beschleunigung zu überlagernden Schlingerwinkels kann auch die durch mechanische oder elektrische Integration des Schlingerwinkels gewonnene mittlere Schräglage eingeführt werden.
  • Der Vorteil der Einführung der Beschleunigung statt des Schlingerwinkels liegt einmal in der richtigen Berücksichtigung aller Einschwingvorgänge, so daß in Hinsicht auf die ersten Schwingungsimpulse keine zusätzlichen Mittel vorzusehen sind. Ferner ist -unabhängig von der Schiffsperiode - sowohl bei kontinuierlicher Steuerung der Umschaltzeitpunkt der Förderanlage immer genau zusammenfallend mit dem Nulldurchgang des Schiffes als auch .bei diskontinuierlicher Steuerung die zum Ausgleich. der mechanischen Verzögerung erforderliche Vorumschaltzeit praktisch auf dem gleichen absoluten Wert bleibend, während die entsprechenden Zeitpunkte bekanntlich bei der Steuerung nach dem Schlingerwinkel mittels Integratoren mit zunehmender Schwingungsdauer vorverlegt werden, so daß der Umschaltzeitpunkt dann zu früh liegt.
  • Der wichtigste Vorteil des erfindungsgemäßen Steuergerätes ist die sich mit ihm ergebende automatische Phasenwahl, d. h. die richtige. -Anpassung der Steuerung an den jeweils vorliegenden Schwingungszustand des Schiffes. Diese Wirkung beruht auf der Tatsache, daß die Winkelbeschleunigung mit zunehmender Schiffsperiodendauer in ihrem Absolutwert schnell zurückgeht, und zwar bekanntlich mit dem Quadrat der Periodendauer. Wählt man also den Maßstab bzw. die überlagerungsfaktoren von Schlingerwinkel und Schlingerwinkelbeschleunigung derart, daß bei resonanznahem der Winkelbeschleunigungswert und bei langsamen Schwingungen der Schlingerwinkelwert überlagert, so wird von einer bestimmten Periodendauer an die algebraische Summe aus Schlingerwinkel und Beschleunigung praktisch gleich Null sein und somit die Schlingeranlage gestoppt; bei noch größerer Periodendauer wird dagegen die Beschleunigung praktisch gleich Null; so daß der Schlingerwinkel, d. h. in diesem Falle der Schräglagenwinkel, allein das Kommando gibt, und zwar jetzt im Sinne der Deckaufförderung. Es ergibt sich hier also ganz von selbst eine selbsttätige, -allerdings diskontinuierliche Phasensteuerung, wie sie die Aufgabe des bei .dein bekannten .Steuergeräten benutzten Phasenwählers ist.
  • Die Steuerung der Dämpfungsmassen einer Schiffsstabilisierungsanlage nach der Schlingerwinkelbeschleunigung ist in anderer Form -bereits bekannt. Auf Grund einer momentenmäßigerl Betrachtung des Schlingervorganges ist eine Steuerung entwickelt worden, nach der die Tankflüssigkeitsgeschwindigkeit in jedem Augenblicke proportional der Schlingerwinkelbeschleunigung sein soll. Diese Steuerung erfordert a:1so außer dem Beschleunigwngsrnesser noch eine die Tiüssigkeitsgeschwindigkeit anzeigende Vorrich--. tung. Nach der Differenz der beiden Meßwerte wird ein Steuermotor geschaltet, der Fördersinn und Geschwindigkeit _ der Tankflüssigkeitsbewegung regelt. Von dieser bekannten Momentensteuerung ist der Erfindungsgegenstand grundsätzlich verschieden, da ja die an sich bekannte Steuerung nach dem Schlingerwinkel auf Grund mathematischer Überlegungen durch den Ersatz des Schlingerwinkels durch die Schlingerwinkelbeschleunigung abgewandelt und durch die Einführung des Schlingerwinkels eine Anpassung der Phasenlage der Umschaltkommandos an die verschiedenen Periodenbereiche der Schiffsschwingungen erzielt wird.
  • Es ist ferner eine Schlingerdämpfungsanlage mit einem sich auf einer Rollbahn bewegenden Dämpfungsgewicht bekannt, wobei zur Vergrößerung der Dämpfungswirkung die Rollbahn um einen dem Schlingerwinkel oder der Beschleunigung proportionalen Winkel relativ zum Schiffe periodisch geneigt wird. Dieses Verfahren beruht auf der nicht zutreffenden Voraussetzung, daß die Dämpfungskraft bzw. das Dämpfungsmoment mit dem Schlingerwinkel bzw. der Schlingerwinkelbeschleunigung phasengleich ist.
  • Auf Grund theoretischer Überlegungen ist ein elektromechanisches Steuerwerk für Tankstabilisierungsanlagen vorgeschlagen worden, bei dem ;die Tourenzahl der Förderpumpe nach einem Steuerwert geregelt wird, der neben dem Schlingerwinkel und der Beschleunigung noch weitere Größen enthält. Es liegt also ein grundsätzlicher Unterschied gegenüber der erfindungsgemäßen Einrichtung vor, bei der unter Beschränkung auf Schlingerwinkel und Beschleunigung als Steuergrößen ein ganz bestimmtes überlagerungsverhältnis dieser beiden Werte angegeben wird.
  • An Hand der in der Zeichnung dargestellten Diagramme und Ausführungsbeispiele sollen nun das Wesen der Erfindung, die Bauart und die Wirkungsweise des neuen Steuergerätes eingehend entwickelt und besdhriebe;n, werden. Es zeigen Fig. i bis 3 Diagramme zur Erläuterung des bisherigen und neuen Steuergerätes, Fig. q. bis 7 Ausführungsbeispiele des neuen Steuergerätes, Fig.8 und 9 Ausführungsbeispiele von Schlingertankanlagen, Fig. io Diagramme zur Erläuterung einer Weiterbildung des neuen Steuergerätes.
  • Aus Fig. ia und ib ist die Wirkungsweise der bekannten Steuerung nach dem Schlingerwinkel, bei .der das Steuerorgan (Drehschieber, Verstellpropeller o. dgl.) phasengleich mit den Ausschlägen eines Schlingerwinkelzeigers verstellt wird, erkennbar. Das Steuergerät enthält einen stark gedämpften und einen schwach gedämpften, vom Schlingerwinkelzeiger bewegten Phasenregler oder Integrator, durch deren Zusammenwirken die Kommandos für die Umschaltung der Förderrichtung gegeben werden. Ersterer verstellt z. B. einen Kontakthebel, der über eine von dem zweiten Integrator angetriebene, mit zwei Umschaltsegmenten versehene Scheibe hinwegstreicht. jedesmal beim Überwechseln des Kontakthebels von dem einen Segment auf das andere wird ein Umschaltkommando gegeben (diskontinuierliche Steuerung).
  • Das Diagramm Fig. ia enthält unter der Annahme resonanznahen Schlingerns die Schlingerwinkelkurve p und die Bewegungskurven des schwach und stark gedämpften Integrators cpi und cT2. Die Kurve T1 ist wegen der schwachen Dämpfung nur -wenig gegenüber (f phasenverschoben, -während (I-= einen erheblichen Phasenunterschied aufweist. Die Schnittpunkte S bestimmen die Kommandogaben für die Umschaltung der Flüssigkeitsförderung. Theoretisch sollten die Umschaltzeitpunkte mit dem Nulldurchgang des Schiffes zusammenfallen, also bei Z liegen. Wegen der unvermeidlichen mechanischen Verzögerung vom Steuergerät, Übertragungsmechanismus und Fördermaschine muß die 1sommandogabe jedoch schon etwas vor den Punkten Z erfolgen; daher werden die Kommandos aus den Schnittpunkten der beiden Kurven cpl und qa2 abgeleitet. Die Zeitspanne t, zwischen den Zeitpunkten S und Z ist die sog. Vorumschaltzeit.
  • Fig. i b zeigt die Verhältnisse bei langen, erzwungenen Schwingungen und läßt den grundsätzlichen Fehler des bekannten Steuergerätes erkennen, nämlich die Abhängigkeit der Vorumschaltzeit i,, von der Frequenz. Dieser Fehler ist bekanntlich in der Verwendung von Dämpfungsgliedern begründet, deren Einfluß bei sich ändernder Frequenz im falschen Sinne wirkt und somit den Umschaltzeitpunkt zu früh legt. Theoretisch sollte die Vorumschaltzeit 1y bei langsamen Schwingungen kleiner ausfallen, in Wirklichkeit wird sie aber vergrößert. Bei kontinuierlicher Steuerung ist wegen der stetigen Verstellung des Steuerorgans keine Vorumschaltzeit zu berücksichtigen. Gleichwohl treten auch hier die gleichen Fehler auf. Auf die weiteren Mängel dieser Steuerung ist bereits oben hingewiesen worden.
  • An Hand der Diagramme der Fig. 2a bis 2e soll die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Steuerung bei kontinuierlicher Verstellung des Steuerorgans (Drehschieber, Verstellpropeller o. dgl.) besprochen werden. Das Steuergerät ist so ausgebildet, daß auch überlagerte Schräglagen bekämpft werden, zu -welchem Zwecke also die Anzeigen des Schlingerwinkelbeschleunigungsmessers mit den Anzeigen eines Schlingerwinkelzeigers addiert werden müssen. Fig. 2 a gibt den Fall des resonanznahen Schlingerns -wieder. Die Schlingerbewegung ist mit 9p bezeichnet, dazu verläuft, genau um i8o° versetzt, die vom Beschleunigungsmesser ermittelte Schlingerwinkelbeschleunigung @. Das Steuergesetz lautet: c.-W. Die Konstanten cl und e2 bestimmen das gegenseitige Verhältnis der beiden Steuerkomponenten. il ist der Steuerwert, nach dem das Steuerorgan (Drehschieber, Verstellpropeller o. dgl.) zu verstellen ist; bei 7i=0 wird die Bewegungsrichtung der Tankflüssigkeitsförderung umgekehrt. Um 17 sofort graphisch ermitteln zu können, ist in Fig. 2 a die Steuerkurve c@ # yp j mit entgegengesetztem Vorzeichen aufgetragen. Aldann ergibt der jeweilige senkrechte Abstand zwischen den Kurven cl # g- und c2 # i,p den Steuerwert 7i nach Betrag und Vorzeichen. Die Umschaltung der Förderrichtung findet statt im Schnittpunkt S der beiden Kurven cl # ip und c2 # (,r, der im kontinuierlichen Schwingungszustand mit dem Nulldurchgang Z der Schlingerbewegung zusammenfällt. Diese Phasenlage des Umschaltzeitpunktes bleibt unabhängig von Frequenzänderungen bestehen, weil ja die Beschleunigungskurve gesetzmäßig stets um i 8o' gegenüber der Bewegungskurve des schlingernden Schiffes verschoben ist. Die Bewegung c2 # 99 wird möglichst ungedämpft in das Steuergerät eingeführt, damit sie in dem Punkt Z die Nullachse schneidet. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß die Umschaltkommandos stets genau im richtigen Zeitpunkt, und zwar beim Nulldurchgang des Schiffes gegeben werden. Auch M langen, erzwungenen Schwingungen bleibt die Phasenlage des Umschaltzeitpunktes unverändert (vgl. Fig. 2b). Die geforderte Frequenzunabhängigkeit der Steuerung ist also vorhanden. i Bei der Steuerung gemäß Fig. ia findet keine Berücksichtigung der Einschwingvorgänge statt, so daß beim Schlingerbeginn zunächst stets falsche Kommandos gegeben werden. Bei der erfindungsgemäßen Steuerung wird dagegen, wie Fig.2a zeigt, sofort bei einsetzender Schlingerbewegung ein Steuerkommando zi gebildet, das dem schwingungsanfachenden Moment entgegenwirkt. Die neue Steuerung zeichnet sich also durch die automatische Berücksichtigung der Einschwingvorgänge aus, ohne daß hinsichtlich Ausbildung oder Bedienung des Gerätes zusätzliche Maßnahmen zu treffen wären.
  • Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Steuergerätes ist in Fig. q. dargestellt. Der schematisch angedeutete Beschleunigungsmesser i kann beliebiger Bauart sein. Es kann sich beispielsweise um ein Kreiselpendelgerät handeln, um einen Kohdedruckbeschletuvigungsmes-ser, oder die Beschleunigung kann durch zweifache Ableitung aus dem Schlingerwinkel gewonnen werden. Vorzugsweise wird bei Benutzung eines Pendels mit Federfesselung ein Kurzschwinger verwendet, der z. B. in dem Verhältnis i :3 gegenüber der Schiffseigenschwingungsperiode verstimmt sein möge. Der Beschleunigungsmesser ist so dimensioniert und übersetzt, daß an der Ausgangswelle 2 der Wert c, - ip erscheint, der auf das eine Glied des Differentiadgetriebes 3 gegeben wird. Der Schlingerwinkel T wird mittels des Schlingerwinkelzeigers 4 ermittelt und an der Ausg angswelle 5 als Steuerwert c2 - 9p erhalten. Er kann unmittelbar auf das zweite Glied des Differentialgetriebes 3 gegeben werden oder unter Zwischenschaltung eines an sich bekannten Integrators oder Phasenrdglers, der beispielsweise aus der Federdose 6 und dem Wirbelstromdämpfer 7 besteht. Die Federdose enthält eine rechtsgängige und eine linksgängige Spirälfeder, die einerseits -auf der Welle 5, andererseits an der Federdose befestigt sind, die auf der mit dem Differentialgetriebe 3 verbundenen Welle 8 sitzt. Ebenfalls auf der Welle 8 sitzt die Wirbelstrombremse 7. Durch die Überlagerung der beiden Bewegungen cl - ip und c2 - cp wird die Resultatwelle des Differentialgetriebes nach dem Steuerwert qi bewegt. Der Steuerwert wird über die Getriebeteile 9, i o .und i i auf eine Welle i 2 gegeben, die bei kontinuierlicher Steuerung unmittelbar oder unter Zwischenschaltung von Servomotoren, Kraftverstärkern o. dgl. das Steuerorgan (Drehschieber, Verstellpropeller o. dgl.) periodisch verstellt.
  • Bei sehr langsamen Schwingungen weit außerhalb des Resonanzgebietes tritt bekanntlich die Erscheinung der aufgespaltenen Resonanzen auf.- Um dieser Gefahr auszuweichen, muß in diesem Schwingungsbereiche die Stabilisierungsanlage gestoppt werden. Diese Maßnahme wird bei richtiger Bemessung der Koeffizienten ei und e2 mit dem erfindungsgemäßen Steuergerät automatisch erreicht, wie Fig. 2 c, die sich auch auf kontinuierliche Steuerung bezieht, erkennen läßt. Bei den langsamen Schiffsschwingungen ist die Beschleunigung so weit zurückgegangen, daß der Steuerwert 17 praktisch gleich Null ist, d. h. die Schlingertankanlage ist gestoppt.
  • Bei noch längeren Schwingungsdauern, die als reine Schräglagen anzusprechen sind, ist die Beschleunigung i praktisch gleich Null, so daß praktisch der Schwingungswinkel 9z allein das Kommando übernimmt. Die Steuer- j kommandos sind jetzt jedoch gegenüber der Schlingerbekämpfung um i8o° versetzt, d. h. e§ findet Schräglagenbekämpfung mit i8o° Phasenverschiebung zwischen Schiffsschwingungen und Tankflüssigkeitsbewegungenstatt (Deckaufförderung). Dieser Vorgang ist durch Fig. 2 d erläutert.
  • Durch die Einführung des Schlingerwinkels cp in das Steuergerät wird gleichzeitig die Bekämpfung von statischen Schräglagen, die sich den Schlingerbewegungen überlagern, erreicht. Diese Eigenschaft ist .aus Fig. 2 e erkennbar. Das Schlingern des Schiffes um eine von der Horizontallage abweichende Symmetrielage bedeutet bei der graphischen Darstellung bekanntlich gegenüber dem Horizont H eine Verschiebung der Mittellinie M der Schlingerbewegung cp nach oben oder nach unten, je nachdem, auf welcher Seite die Schräglage ist. Die Umschaltzeitpunkte, die durch die Schnittpunkte S der beiden Kurven cl -qi und c2 - #p (:Letztere ist wiederum mit entgegengesetztem Vorzeichen aufgetragen) bestimmt sind, fallen jetzt nicht mehr mit den Durchgängen des Schiffes durch seine Horizontallage zusammen, sondern es findet eine derartige Verschiebung statt, daß die Förderhalbperioden abwechselnd verschieden Lang ausfallen und die Tankflüssigkentsförderung nach der tiefer liegenden Seite kürzere Zeit, nach der höher liegenden Seite dagegen längere Zeit stattfindet, was sich im Sinne einer Beseitigung der Schräglage auswirkt. In Fig.2e ist eine Schräglage nach Backbord dargestellt bei resonanznahem Schlingern. Die Tankflüssigkeitsförderung erfolgt ständig deckab, jedoch länger nach der Steuerbordseite als nach der Backbordseite.
  • Der Schlingerwinkel 99 kann auch über einen Integrator (z. B. Teile 6 und 7 :in Fig.4) zugeführt werden, der in an sich bekannter Weise aus den auf der Steuerbord- und Backbordseite ungleichen Schwingungsamplituden die mittlere Schräglage ermittelt. Bei der graphischen Darstellung geht dabei die Kurve c2 - 99 der Fig. 2 e praktisch in die durch die Punkte S gehende gerade Linie über. Dieses Steuerungsverfahren hat den Vorteil, .daß die UmschaltIcommandos sauberer gegeben werden. Der Integrator muß hierbei so ausgebildet werden, daß die Bewegupgskurve c2 - 9p keine Phasenverschiebung erleidet.
  • Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen diskontinuierlichen Steuerung zeigen die Fig. 3a und 3 b für resonanznahes Schlingern (Fig. 3 a) bzw. für .die langen, erzwungenen Schwingungen (Fig.3b). Damit hier die Schnittpunkte S der Steuerkurven cl - @ und c2 - (p vor den Nulldurchgängen Z liegen und sich somit eine Vorurnschaltzeit i" ergibt, teuf die Kurve c2 - 99, die wiederum mit umgekehrten Vorzeichen aufgetragen ist, eine Phasenverschiebung aufweisen. Fig.3b zeigt, daß sich mit langsamer werdenden Schwingungen zwar die Vorumschaltzeit ebenfalls im falschen Sinne ändert, jedoch ist diese Änderung wegen der konstant bleibenden Phasenlage von cl - @ so geringfügig. daß sie praktisch keine Rolle spielt und somit eine wesentliche Verbesserung gegenüber der bekannten Steuerung nach Fig. i a und i b vorliegt.
  • Das oben beschriebene Steuergerät nach Fig. q. ist auch für diskontinuierliche Steuerungen zu gebrauchen. Hierfür wird beispielsweise auf der Welle 12 ein Kontakthebel 15 angebracht, der über zwei feststehende Kontaktsegmente 13 und 1.4 hi@nwegstreicht. Jedesmal beim Hinfiberwechseln des Konta.ktliebel:s von dem einen Segment zum anderen werden die Umschaltkommandos für den Wechsel der Förderrichtung gegeben. Das Gerät ist so einzujustieren, daß sich bei der Nullage des Schiffes auch der Kontakthebel 15 in der Mittelstellung bezüglich der Segmente 15 und 1 4. befindet. Um die Vorumschaltzeit zu erzielen, muß natürlich jetzt der Schlingerwinkel #p mittels eines gedämpften Integrators, der eine Phasenverschiebung bewirkt, eingeführt werden.
  • Da die Berücksichtigung der Vorumschaltzeit durch denselben Integrator, der die durch überlagerte Schräglagen bedingte Korrektur liefert, unter Umständen nicht zuverlässig genug ist, empfiehlt es sich, das in Fig. q. beschriebene Steuergerät durch eine gesonderte Einrichtung für die Bildung der Vorumschaltzeit zu erweitern. Beispiele dafür -zeigen die Fig. 5 und 6. In Fig. 5 ist 12 die mit der gleichen Ziffer bezeichnete Resultatwelle des Steuergerätes nach Fig. 4., von der aus mittels der Zahnräder 16, 17 und 18 zwei gedämpfte Phasenregler oder Integratoren, die etwa von der gleichen Ausbildung wie der in Fig. 4. dargestellte Integrator 6, 7 sind, angetrieben werden. Der erste Integrator ist schwach gedämpft und besteht aus der Federdose 19 und dem Wirbelstromdämpfer 21, der -zweite Integrator enthält die Federdose 2o und die eine kräftige- Dämpfung bewirkende Wirbelstrombremse 22. Die Ausgangsbewegungen der Integratoren werden über Schneckengetriebe 23 und 24. ins Langsame übersetzt. Das Schneckengetriebe 23 bewegt einen Kontaktltebel 15, dein zwei Kontaktsegmente 13 und 14. zugeordnet sind. Die Kontaktsegmente sitzen auf einer Scheibe 25, die von dem Sclineckenradgetriebe 24. bewegt wird. Die Teile 13, 14 und 1 5 übernehmen die Funktion der hei Fig.:l beschriebenen Teile mit den gleichen Bezugszeichen. Durch Regulierung der Wirbelstrombremsen 21 und 22 ist es möglich, die Vorumschaltzeit f" in weiten Grenzen zu verändern und vor allen Dingen unalihängig vorn iil>rigen Steuervorgang zu halten.
  • Die Einrichtung für die Einstellung der Vorumschaltzeit nach Fig. 6 ist gegenüber der eben beschriebenen dadurch vereinfacht, daß nur ein Phasenregler 19, 21 benötigt wird. Die Kontaktsegmentscheibe 25 wird hierbei unmittelbar von der Steuerwelle 12, die die Funktion des zweiten Phasenreglers übernimmt, angetrieben.
  • Ein rein elektrisch aufgebautes, die Vorumschaltzeit berücksichtigendes Steuergerät zeigt Fig.7. Hierbei wird von der an sich bekannten Tatsache GQbrauch gemacht, daß die üherlagerung der Steuerbewegung mit der Schlingerivinkelgeschwindigkeit eine Vorverlagerung der Umschaltkommandos ergibt. `Zähere Untersuchungen haben :gezeigt, daß die durch Überlagerung ,der Schlingerwink e:lgeschw=indigkeit erhalte:neVoruimsch Faltzeit weitgehend frequenzunabhängig - und natürlich völlig amplitudenunabhängig - ist, so d:aß das Steuergerät nach Fig. 7 besonders vorteilhaft ist.
  • Die einzelnen Komponenten der Steuerbewegung werden zweckmäßig an Drehtransformatoren eingestellt und die so erhaltenen, den Werten T, @p und (p proportionalen Wechselspannungen auf Transformatoren 81, 82, 83 g8geben, deren Sekundärspulen hintereinandergeschaltet sind. Im Transformator 87 ergibt sich dann eine resultierende Wechs@eilspannung 17 = c, - (p -1- c_> - (1, -1- k - j. Das oben entwickelte Grundgesetz der Steuerung nach tp und ip ist beibehalten, denn wird nur für die Bildung der Vorumschaltzeit herangezogen und zu diesem Zweck in einem i geeigneten Maßstab überlagert. Die Gröl-')e der Konstanten cl, c2 und h,.. die die Anteile der einzelnen Komponenten bestimmen, kann an den Regelwiderständen 8q., 85. 86 eingestellt werden.
  • Entsprechend .der verlangten period@isclien Umschaltung des Steuerorgans müssen die Phasenänderungen des resultierenden Wechselstroms in Richtungsänderungen eines Gleichstroms umgewandelt werden. Hierzu ist die Gleichrichterschaltung 89 (Ringniodulator) vorgesehen, die ihre Vorerregung vorn dem Transformator 88 erhält. In an sich bekannter Weise werden durch diese Anordnung in der Ausgangsspule 9o Gleichstromstöße hervorgerufen, die mit jeder halben Periode der Schiffsschwingung ihre Rielitung ändern und so den Drehmagneten 91 im einen oder anderen Sinne verstellen. Der Drehmagnet 9 t kann unmittelbar oder über Verstärkereinrichtttngen das Stenerorgan (Di-eliscliit#-ber, Verstellpi-opeller o. dgl.) umschalten. Das Steuergerät nach Fig.7 kann in gleicher Weise für kontinuierliche Steuerung benutzt werden; alsdann können die Teile 82 und 8 5 fortfallen.
  • Ein Ausführungsbeispiel einer aktivierten Tankstabilisierungsanlage, die mit dem erfindungsgemäßen kontinuierlichen Steuergerät betrieben werden kann, zeigt Fig. B. Als Aktivierungsmaschine dient eine Verstellpropellerpumpe. . Die Prop,ellemfiügelbestimmen durch ihren Anstellwinkel Richtung und Intensität der Flüssigkeitsförderung und sind somit das gemeinsame Steuerorgan für die Richtungs-und Leistungssteuerung.
  • Das im Querschnitt gezeichnete Schiff enthält an der Steuerbord- und an der Backbordseite je einen Tank 31 bzw. 32. Die beiden Tanks sind unten durch einen Flüssigkeitskanal 33 und oben durch einen Luftkanal 34 miteinander verbunden. Im Flüssigkeitskanal 33 ist die Verstellpropellerpumpe 35 vorgesehen, die über das Getriebe 36 von einem bei eingeschalteter Anlage dauernd im gleichen Drehs,in,ne umtaufenden Motor 37 angetrieben wird. Die Einstellung der Propellerflügel auf den jeweils erforderlichen Anstellwinkel erfolgt durch das erfindungsgemäße Steuergerät nach Fig.4 oder 7 über einen Servomotor 38. Aus dem in Fig._8 schematisch dargestellten" Steuergerät ¢1 führt die nach dem Steuergesetz i - ci # qi @-- c2 # 99 bewegte Steuerwelle 12 hinaus, die mit der Welle 12 der Fig.4 identisch ist bzw. von dem' Drehmagneten 91. in Fig. 7 bewegt wird. Auf der Steuerwelle 12 sitzt ein Zahnradsegment 4o; das mit einer Zahnstange 39 zusammenarbeitet. Die Zahnstange 39 verstellt die Steuerung des Servomotors 38, was die kontinuierliche Verstellung der Propellerflügel synchron mit den Bewegungen der Steuerwelle 12 zur Folge hat.
  • Als Beispiel für die diskontinuierliche Steuerung ist in Fig.9 eine Schlingertankanlage mit Aktivierung der Tankflüssigkeitsförderung durch ein Gebläse 5o dargestellt. Als Steuerorgan für die erfindungsgemäß auszuführende Richtungssteuerung dient ein Drehschieber 51. Dieser ist jedoch nicht unmittelbar im Luftverbindungskanal 34, sondern in einer dazu parallel liegenden Leitung 52 angeordnet und ist reit vier AnschluB-stellen versehen, zwei für die Leitung 52 und zwei weitere für die Saugleitung 53- und die Druckleitung 54 des Gebläses 50. Im Luftkana134 sitzt die einseitig durchlässige und hinsichtlich der Durchlaßrichtüng umsteuerbare Rückschlagklappe 55. Die Umsteuerung der Durchlaßrichtung erfolgt mittels der Magnete 56 und 57, an deren Ankern die Blokkierungsriege158 und 59 sitzen.
  • Die Wirkungsweise der Gebläseaktivierung beruht bekanntlich darauf, daß eine halbe Periode lang in den Lufträumen oberhalb der Tankflüssigkeitsspiegel der beiden Tanks abwechselnd Unterdruck und Überdruck erzeugt wird. Die Förderrichtung ist durch die Stellung des Drehschiebers 51 bestimmt und wird gesteuert durch die Magnete 6o und 61. Die Anker dieser Magnete sind durch eine Stange 62 miteinander verbunden, die in der Mitte eine Verzahnung 63 trägt. Mit dieser Verzahnung kämmt ein auf der Drehachse des Drehschiebers sitzendes Zahnradsegment. Dargestellt ist der Drehschieber in seiner Mittelstellung bzw. bei abgeschalteter Anlage. Demgemäß ist auch die die Magneterregung steuernde Kontaktanordnung 13, 14, 15 in der Mittelstellung gezeichnet. Diese Kontaktanordnung ist mit den Teilen 13 bis 15 der Fig.4 bis 6 identisch. Bei Verwendung des Steuergerätes nach Fig. 7 wird die Zahnstange 63 unmittelbar von dem Drehmagneten 91 verstellt.
  • Der Kontakthebel 15 bewegt sich im Takte der Schiffsschwingungen relativ zu den Segmenten 13 und 14 und bewirkt so über die Magnete 6o und 61 jedesmal beim Kontaktwechsel ein abwechselndes Umschalten der Förderrichtung. Wenn z. B. der Kontakt 15, 13 besteht, dann ist der Magnet 61 erregt und der Magnet 6o stromlos. Der Magnet 61 hat also seinen Anker angezogen, und der Drehschieber ist im Uhrzeigersinne verstellt, so daß der Tank 31 an die Saugseite und der Tank 32 an die Druckseite des Gebläses angeschlossen ist. Es findet somit eine Luftförderung von Steuerbord nach Backbord und somit eine Flüssigkeitsförderung von Backbord nach Steuerbord statt. Wechselt der Kontakthebel 15 über das Kontaktsegment 14, dann kehren sich die Verhältnisse in leicht erkennbarer Weise um, und es 'wird jetzt Flüssigkeit von Steuerbord nach Backbord gefördert.
  • Gleichzeitig mit dem Umschalten des Drehschiebers 51 wird die Durchlaßrichtung der Rückschlag-klappe 55 umgesteuert, indem entweder der Riegel 58 oder der Riegel 59 angezogen ist. Die Rückschlagklappe soll. bekanntlich im Augenblicke des Wechsels der Förderrichtung einen plötzlichen Druckausgleich zwischen den beiden Tankseiten bewirken, durch den das Gebläse selbst nicht belastet wird. Die weitere Förderung erfolgt dann durch das Gebläse 5o über den Umgehungskanal 52. Die Blockierungsriegel 58 und 59 werden gesteuert durch die Kontaktanordnung 64 bis 66, deren Kontakthebel 64 auf der Drehwelle des Drehschieibers sitzt.
  • Da das erfindungsgemäße Steuergerät nur die Richtungs- und Phasensteuerung übernimmt, muß, noch eine besondere Leistungs- Steuerung vorgesehen werden. Zu diesem Zwecke ist in der Saugleitung 53 des Gebläses 50 eine Drosselklappe 67 angeordnet, die von einem Magneten 68 entsprechend der verlangten Leistung mehr oder weniger geöffnet wird. Die Erregung des Magneten 68 wird von einem Stufenkontakt 69 in Verbindung mit dem Widerstand 7o geregelt.
  • Die Reglerklappe 67 in der Saugleitung ist in Abhängigkeit von der Maximalamplitude des Schlingerwinkels einzustellen. Um dies zu erreichen, ist an die Ankerachse des Magneten 68 ein hydraulischer Integrator angeschlossen, der einen mit Öl gefüllten Dämpfungszylinder 7 i mit Kolben 72 enthält. In dem Kolben 72 sind Rückschlagventile 73 vorgesehen. Auf der linken Seite des Kolbens sitzt im Zylinder die Zugfeder 74., ferner ist noch ein Umgehungskanal 75 mit Drosselventil 76 vorgesehen. Der Stufenkontakt 69 bildet mit dem Widerstand 70 einen Spannungsteiler, der entsprechend den Ausschlägen des z. B. von einem Schlingerwinkelzeiger bewegten Kontakthebels 69" die Erregung des Magneten 68 regelt. Die Leistungsreglerklappe 67 macht jedoch nicht die periodischen Bewegungen mit, sondern wird lediglich entsprechend der Maximalamplitude des Schlingerwinkels verstellt wegen der integrierenden Wirkung der Dämpfungseinrichtung 7 i bis 76. Einer vom Magneten 68 ausgeübten Zugwirkung nach rechts, die bei eingeschalteter und stärker werdender Erregung eintritt, kann der Kolben 72 entgegen der rückziehenden Kraft der Feder 74. leicht folgen, weil sich die Rückschlagventile 75 öffnen und eine Verdrängung des Öles ermöglichen. Wenn beim Nachlassen der Magneterregung, also bei kleiner werdendem Schlingerwinkel, die Feder 7¢ den Kolben 72 zurückzuziehen bestrebt ist, schließen sich die Rückschlagventile 73, so daß eine Verdrängung des öles nur über den Umlaufkana175 möglich ist. Die dabei eintretende, mittels des Ventils 76 einstellbare Drosselung ist so stark, daß der Magnetanker und damit die Reglerklappe 67 praktisch in der der Maximalamplitude des Schlingerwinkels entsprechenden Stellung verharrt.
  • Der Leistungsregler kann seine Steuerkommandos von dem erfindungsgemäßen, die Richtung und Phase steuernden Steuergerät erhalten, indem z. B. der Kontakthebel 69" auf der Achse des Kontakthebels 15 und der Stufenkontakt 69 auf der Achse der Segment-Scheibe 25 (Fig. 5 und 6) angeordnet wird. Wird das Steuergerät nach Fig.7 benutzt, dann kann der Drehschieber 9i gleichzeitig die Kontakte für den Leistungsregler betätigen.
  • Bei der diskontinuierlichen Steuerung werden für das Steuergeriit Phasenregler finit Dämpfungseinrichtungen für die Einstellung der Vorumschaltzeit benötigt. Bei der kontinuierlichen Steuerung sind diese Teile entbehrlich; dafür ergeben sich jedoch die folgenden Nachteile: Einmal wird die Förderleistung wegen der kontinuierlich, etwa sinusförmig verlaufenden Zuführung der Aktivierungsenergie nicht voll ausgenutzt. Die diskontinuierliche Steuerung ergibt in dieser Beziehung den Vorteil, daß jedesmal beim Umschalten sofort die volle Leistung einsetzt. Zweitens erfolgt die Leistungsregelung für Schlingerdämpfen und Schräglagenbekämpfung in gleicher Weise, obgleich für die letztere andere Gesichtspunkte gelten. Diese beiden Mängel können bei Benutzung des erfindungsgemäßen Steuergerätes durch folgende Maßnahmen beloben werden: Das Verhältnis zwischen Verstellwinkel des Drehschiebers bzw. der Propellerflügel und Schlingerwinkel wird so gewählt, daß bereits bei etwa q. bis 5" Schlingerwinkel der größte Ausschlag des Drehschiebers bzw. der Propellerflügel erreicht ist, so daß nun die volle Leistung einsetzt. Dann ergibt sich für die Schiffsschwingungen mit einem größeren Schlingerwinkel, bei denen eine besonders kräftige Aktivierung notwendig ist, eine halbdiskontinuierliche Steuerung gemäß dem Diagramm der Fig. ioa, in dem als Ordinaten die Schlingerwinkel cp und die Steuerwerte aufgetragen sind. Bei allen Schlingerwinkeln über d.° tritt eine trapezförmige Umsteuerbewegung ein mit einem schnellen Umsteuern durch Null ohne Beeinträchtigung der Förderung durch eine Sinusbewegung. Da im Bereiche des Nulldurchganges die Steuerung kontinuierlich ist, ergibt sich von selbst die rechtzeitige Umschaltung des Drehschiebers bzw. der Propellerflügel, die bei der diskontinuierlichen Steuerung durch die Zeitreglerwirkung und Einführung der Vorumschaltzeit erreicht wurde.
  • Der zweite Nachteil wird in der Weise beseitigt, daß be'i der Schräglagenbekämpfung das ü bersetzungsverhältnis zwischen Schlingerwinkel und Anstellwinkel des Drehschiebers bzw. Verstellpropellers verringert wird, indem hier etwa bei einer Schräglage von 8 bis i o° der maximale Aasstellwinkel erreicht ist (s. Eig. iob).
  • Die Phasenwählerfunktion des erfindungsgemäßen Steuergerätes gestattet die autoasiatische Umschaltung des übersetzungsverhältnisses, d. h. den Wechsel vom Betrieb nach Fig. ioa auf den Betrieb nach Fig. iob, die z. B. immer dann erfolgt, wenn der Beschleunigungsmesser praktisch den Wert Null anzeigt. Diese Umschaltung kann auch gleichzeitig dazu benutzt werden, um bei Gebläiseaktivierung das Gebläse auf die für den vorliegenden Betriebszustand zweckmäßigste Druckhöhe zu schalten, indem etwa die Gebläsedrelizahl oder die Parallel- und Reihenschaltung der Gebläselaufräder verändert wird. -Das beschriebene Steuergerät ist auch für das Aufschlingern von Schiffen zu gebrauchen, was gelegentlich fütz Versuchs- und Ausbildungszwecke vorgenommen wird. Hierbei müssen die Steuerkommandos der Winkelbeschleunigung mit umgekehrten Vorzeichen gegeben werden, während die Steuerkommandos des Schlingerwinkels ihr Vorzeichen behalten. Bei elektrischen Kommandos kann die Vorzeichenumkehr der Winkelbeschleunigung durch Umpolung erreicht werden.
  • Die Bauart des neuen Steuergerätes kann gegenüber den gebrachten Ausführungsbeispielen auf .mannigfache Weise in seinem mechanischen und elektrischen Teil variiert werden, z. B. können, die Steuerwerteij auch auf elektrischem Wege mittels Potentiometer, Drehtransformatoren o. dgl. gebildet werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Aktivierte Tankstabilisierungsanlage zur Schlingerdämpfung und Schräglagenbekämpfung mit einem die Förderrichtung der Aktivierungsmaschine regelnden Steuerorgan (Drehschieber, Verstellpropeller o. dgl.) und mit diskontinuierlicher Anpassung der Phasenlage der Umschaltkommandos an die verschiedenen Periodenbereiche der Schiffsschwingungen unter Verwendung eines Schlingerwinkelbeschleunigungsmessers zur Bildung des Steuerkommandos, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigen des Schlingerwinkelbeschleunigungsmessers mit den Anzeigen eines Schlingerwinkelzeigers in einem derartigen Verhältnis überlagert sind, daß bei resonanznahem Schlingern der Winkelbeschleunigungswert und bei langsamen Schwingungen der Schlingerwinkelwert überwiegt, und daß das Steuerorgan phasengleich mit den resultierenden Ausschlägen verstellt wird. z. Tankstabilisierungsanlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß aus den Schlingerwinkeln in an sich bekannter Weise durch Integration die mittlere Schräglage gewonnen und dieser Wert.der Beschleunigung überlagert wird. 3. Tankstabilisierungsanlage nach Anspruch i mit voneinander getrennter Richtungs- und Leistungssteuerung, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Einführung der Vorumschaltzeit der Schlingerwinkel mit Phasenverschiebung dem Winkelbeschleunigungswert überlagert wird. 4. Tankstabilisierungsanlage nach Anspruch i mit voneinander getrennter Richtungs- und Leistungssteuerung, dadurch gekennzeichnet, daß an die aus Beschleunigung und Schlingerwinkel bestehende resultierende Steuerbewegung an sich bekannte stark und schwach gedämpfte oder nur ein stark gedämpfter Phasenregler oder Integratoren angeschlossen sind, deren Ausgangsbewegungen die Steuerkommandos liefern (Fig. 5 und 6). 5. Tankstabilisierun.gsanlage nach Anspruch i mit voneinander getrennter Richtungs- und Leistungssteuerung, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Erzielung einer frequent- und amplitüdenunabhängigen Vorumschaltzeit der aus Beschleunigung und Schlingerwinkelgebildeten Steuerbewegung die Schlingerwinkelgeschwindigkeit überlagert ist. -Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen wärden: deutsche Patentschriften ..... Nr. 330 523, 324 970; »Werft - Reederei - Hafen« vom 15. 6. 193 8, S. 18i.
DE1941750538D 1941-07-01 1941-07-01 Aktivierte Tankstabilisierungsanlage zur Schlingerdaempfung und Schraeglagenbekaempfung Expired DE750538C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE970018C (de) * 1950-03-07 1958-08-14 Schoppe & Faeser Gmbh Anwendung des induktiven Ferngebers als Kommandoferngeber

Citations (2)

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE324970C (de) * 1915-08-12 1920-09-07 Hamburg Und Stettin Act Ges Verfahren zum Daempfen schwingender Bewegungen von Koerpern, insbesondere der Rollbewegungen von Schiffen
DE330523C (de) * 1915-08-25 1920-12-16 Stettin Act Ges Verfahren zum Daempfen schwingender Bewegungen von Koerpern, insbesondere der Rollbewegungen von Schiffen

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