DE62706C - Herstellung einer Mineralöl-Seife - Google Patents

Herstellung einer Mineralöl-Seife

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DE62706C
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Germany
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soap
paraffin
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mixture
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DENDAT62706D
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The Liverpool Patent soap Company LIMITED in Liverpool
Publication of DE62706C publication Critical patent/DE62706C/de
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
    • C11D9/00Compositions of detergents based essentially on soap
    • C11D9/04Compositions of detergents based essentially on soap containing compounding ingredients other than soaps
    • C11D9/22Organic compounds, e.g. vitamins
    • C11D9/24Hydrocarbons

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 23: Fettindustrie.
Herstellung einer Mineralöl-Seife.
Es ist bekannt, dafs man zu Seife, um sie zur Zeugwäscherei geeigneter zu machen, Paraffinöle des Handels hinzusetzt. Es ist jedoch kein ,Verfahren bekannt, bei welchem mehr als etwa 3 pCt. solcher Paraffinöle zugesetzt bezw. der Seife innig beigemischt werden konnten, und bei welchem nicht bei gröfseren Mengen der Paraffinöle die Seife so weich wurde, dafs nicht zur Herstellung eines für Handelszwecke genügend festen Productes der ' Zusatz von festem Paraffin nothwendig geworden wäre. Eine solche Paraffinseife bleibt jedoch stets bröcklig und stellt keine thatsä'chliche Verbindung, sondern einfach eine Mischung dar. Aus derselben scheiden sich beim Auflösen in Wasser Paraffintheile auf der Oberfläche der Lösung ab, von wo dieselben entfernt werden können; der gröfste Theil des Paraffins jedoch bleibt in der Seifenlösung vertheilt.
Eine heifs" gesättigte Lösung einer solchen Paraffinseife bildet in kaltem Zustande eine käseartige Masse, welche sich 'in kaltem Wasser nicht wieder löst. Nach diesen Eigenthümlichkeiten scheint Paraffin in geringem Grade in Seifenlösung löslich zu sein.
Wenn eine derartige Seife zum Reinigen von Zeug verwendet wird, so verdampft das Paraffin der niedrigeren Reihen, ohne irgend welche bedeutungsvolle Wirkung geübt zu haben, und das feste Paraffin sammelt sich in kleinen Partikelchen auf dem Zeuge, so dafs dieses nach dem Trocknen unansehnlich wird und ein schmutzig fettiges Aussehen erhält.
Es wurde nun festgestellt, dafs Paraffine durch Mithülfe von Kohlenwasserstoffen, welche den Reihen de.r .Alkylene (CnH2nJ, der Terpene ^C5n Hgn) oder der aromatischen Reihe (CnH2n^6) angehören bezw. nahestehen, sich inniger mit Seife vereinigen, derselben erhöhte reinigende Eigenschaften verleihen, als wenn die Paraffine für sich verwendet werdep. Einige der obengenannten Reihen zugehörige bezw. nahestehende Verbindungen sind zu diesem Zweck gegenwärtig zu kostspielig, Terpentinöl dagegen und dessen Isomere (Kohlenwasserstoffe von der Formel C5nTZ8n, z. B-. C10 H16 oder C20 H32 ' bezw. einem Vielfachen davon) oder deren Oxyde (so das in dem Handel unter der Bezeichnung »Sanitas« bekannte, theilweise oxy dirte Terpentinöl und dieKampher, welche Oxyde der Isomeren des Terpentinöls sind) haben, mit Seife vereinigt, eine besonders hervorragende reinigende Wirkung. Es wurde nach Angabe derPatentinhaberin ferner gefunden, dafs diese Eigenschaft der Terpentine, eine gröfsere Reinigungsfähigkeit der Seife zu bedingen, dadurch sehr beeinflufsf wird, dafs man dieselben mit anderen Verbindungen der Reihen der Paraffine bezw. Alkylene versetzt oder mischt. Es stellte sich bei den Versuchen heraus, dafs die reinigende Wirkung am gröfsten in der Nähe des Siedepunktes der angewendeten Kohlenwasserstorfe ist und andauert, bis dieselben verdampft oder aufgebraucht sind, und dafs daher diejenigen Kohlenwasserstoffe die besten Resultate ergeben, deren Siedepunkt ungefähr dem des Wassers entspricht oder nur
wenig höher als derselbe liegt. Die Zumischung eines anderen Kohlenwasserstoffes zu Terpentinöl veranlafst nach Angabe der Patentinhaberin, dafs es in einer siedenden Seifelösung wirksam ist und die reinigende und bleichende Wirkung auch noch, nachdem die Temperatur über den Wassersiedepunkt gestiegen ist. andauert. Es hat sich nach Angabe der Patentinhaberin gezeigt, dafs, wenn Terpentinöl mit einem Alkylen oder einem Paraffin oder einem Gemenge dieser Stoffe mit einem Siedepunkt von etwa 11 5 Y2 0 C. innig gemischt wird, eine Kohlenwasserstoff-Mischung entsteht, deren Siedepunkt nicht gleich dem Siedepunkts - Durchschnitt der einzelnen zusammengemischten Kohlenwasserstoffe, sondern gleich 11 5 Y2 0 C. ist, woraus die Patentinhaberin schliefst, dafs dabei eine Vereinigung eintrete, infolge welcher der Siedepunkt der ganzen Masse auf denjenigen des benutzten Alkylens, Paraffins bezw. der benutzten Mischung gebracht und dadurch das Gemisch wirksamer werde, als dieselben Mengen der etwa einzeln angewendeten Stoffe zusammengenommen. Infolge dessen ist man nach vorliegender Erfindung im Stande, unter Anwendung von etwa 6Y2 pCt. gemischter Kohlenwasserstoffe eine äufserst wirksame Seife herzustellen. Gegenwärtig kann man dieses Verhältnifs als das normale ansehen. Es hat sich gezeigt, dafs eine Mischung aus 8 Theilen Terpentinöl und ι Theil Paraffin bezw. Alkylen oder einem Paraffin-Alkylen-Gemenge mit einem Siedepunkt von etwa .11 5 Y2 0 C. für Reinigungsund Bleichzwecke sehr gute Resultate liefert, und ferner, dafs bei dem genannten Mischungsverhältnifs das Terpentinöl als Lösungsmittel wirkt und das demselben beigemischte Alkylen oder Paraffin in gesättigter Seifenlösung löslich oder fähig macht, sich mit letzterer zu vereinigen. Mit diesem Kohlenwasserstoff-Gemisch versetzt man die Seife in flüssigem Zustand und erhält so eine in heifsem und kaltem Wasser völlig lösliche Seife, deren heifs gesättigte Lösung, ähnlich wie gewöhnliche Seife, nach dem Erkalten eine gelatinöse, in kaltem Wasser ohne 'Weiteres lösliche Masse bildet.
Die vorliegende Erfindung betrifft somit eine Seife, welche im Handel noch neu ist und welche für das Reinigen und Bleichen von Zeug und anderen Materialien die neue Eigenschaft besitzt, dafs man mit ihr Zeuge und Stoffe (gefärbte und ungefärbte), ohne dieselben einzuweichen und ohne.Anwendung irgend welcher Vorbehandlung (starke Reibung, Handarbeit, Maschinen oder Chemikalien) einfach reinigen kann, indem man die Stoffe in die kalte Lösung der Seife einlegt, dann etwa 20 Minuten kocht und in reinem Wasser spült. Auf diese Weise wird die Wäsche durch die Wirkung des Terpentinöls oder der dabei entstehenden Stoffe ohne die sonst nöthige, eben bezeichnete Mithülfe von Hand oder mechanischer Arbeit oder von Chemikalien im allgemeinen durch und durch gereinigt und an ihren weifsen Stellen gebleicht. Hierbei ist zu bemerken, dafs Flanell oder wollene Stoffe nicht gekocht werden dürfen, dieselben werden in einer warmen Lösung der neuen Seife eingeweicht und in reinem Wasser gespült, wobei die wollenen Stoffe, ohne einzuschrumpfen, weich und weifs oder, wenn sie gefärbt sind, in voller Schönheit der ursprünglichen Farbe erhalten werden. Die Wirkungsweise dieser Kohlenwasserstoffseife läfst sich (nach Ansicht der Patentinhaberin) in folgender Weise erklären.
Da die Kohlenwasserstoffe vollkommen in wässerige Lösung gebracht sind, gelangen sie in directe Berührung mit den den Stoffen anhängenden Schmutztheilen und zerstören bezw. lösen vermöge ihres starken Lösungsvermögens und unterstützt von der gleichzeitig wirkenden Seife die diese Schmutztheile an die Faser anheftende Masse. Die Seife wirkt gleichzeitig als Bleichmittel und theilweise mechanisch als Einfettungsmittel, wobei die staubigen, körnigen, durch das nunmehr entfernte schmierige Bindemittel an dem Stoff nicht mehr festgehaltenen Theile sich von letzterem mit Leichtigkeit entfernen und in das Wasser übergehen. Bei steigender Temperatur wirkt nach Angabe der Patentinhaberin die Seife bleichend infolge der Wirkung von Stoffen, welche nach dem Sieden des Wassers durch Einwirkung des gelösten Terpentinöls auf letzteres frei werden. Hierbei wird das Terpentinöl- zu einem harzartigen Körper theilweise oxydirt, welcher durch eine entweder der Seife bei deren Herstellung oder auch dem Wasser zugefügte kleine Menge' von kohlensaurem oder freiem Alkali in Lösung übergeht.
Man kann nach vorliegender Erfindung eine harte Seife erzeugen, indem man zu 1000 kg der Seifenmasse, welche in gewöhnlicher Weise wie andere feste Seife hergestellt ist, während ihrer Bildung 65 1 einer Kohlenwasserstoffmischung zusetzt. Letztere kann, wie oben erwähnt, durch innige Durchmischung von ι Theil Paraffin oder Alkylen ' bezw. eines Paraffin-Alkylen-Gemenges von einem bei etwa 11 5 Y2 0 C. liegenden Siedepunkt und 8 Theilen Terpentinöl hergestellt sein. Hierzu kann man behufs etwaiger Verdeckung des Geruches zu jedem Kilogramm etwa 2 g eines ätherischen OeIs oder einer Mischung ätherischer Oele· — wie etwa Zimmtöl, Cassiaöl, Kümmelöl, Mandelöl, auch Nitrobenzol oder dergleichen — hinzufügen. Die angegebenen Mengen lassen sich selbstverständlich, ohne von dem Wesen der Erfindung abzuweichen, ändern.
Man kann die Erfindung ansiatt für harte auch für weiche, trockene oder pulverförmige
Seife anwenden. Zu den Paraffinen und Alkylenen sollen auch die gewöhnlichen Destillationsproducte des Petroleums und seine Mischungen mit hinzugerechnet werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Seife, dadurch gekennzeichnet, dafs man ein Mineralöl in dem Verhältnifs in Terpentinöl oder überhaupt Kohlenwasserstoffen von der Formel C5n H$n oder deren Oxyden löst, dafs der Siedepunkt der Mischung, welcher nicht gleich dem Durchschnittssiedepunkt ist, dem des Wassers innerhalb 30° C. nahe kommt und diese Mischung zu gewöhnlicher, erhitzter gelöster Seife zusetzt.
DENDAT62706D Herstellung einer Mineralöl-Seife Expired - Lifetime DE62706C (de)

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