DE425942C - Wasch- und Bleichmittel - Google Patents

Description

• Wasch- und Bleichmittel. Es ist bereits vorgeschlagen, Seifen blaue Farbstoffe zuzusetzen, um zu vermeiden, daß die Wäsche nach dem Waschen einen gelben Ton aufweist, der sonst durch nachheriges Bläuen verdeckt wird. Die bekannten Seifen wurden in der Weise hergestellt, daß trokkene Seife oder trockenes Seifenpulver mit einem beliebigen geeigneten blauen Farbstoff, z. B. Anilin-Violett 8 B, versetzt worden ist.
• Diese bekannten Seifen genügen aber den zu stellenden Ansprüchen nicht, und es gelingt bei ihrer Anwendung aus den verschiedensten Gründen nicht, eine wirklich reine weiße Wäsche zu erhalten. Selbst wenn die Mengenverhältnisse zwischen dem blauen Farbstoff und der Seife richtig gewählt sind, ist oftmals beim eigentlichen Waschprozeß keine genügende Seifenmenge mehr vorhanden, da sich besonders bei Anwendung harter Wässer Kalkseifen bilden, die .einen Teil der vorhanden gewesenen Seife unwirksam machen und dadurch auch die Erzielung einer wirklich weißen Wäsche ausschließen.
• Es wurde nun gefunden, daß eine allen Ansprüchen genügende, die Erzielung einer wirklich weißen Wäsche ermöglichende Seife nur dann erhalten werden kann, wenn die für den eigentlichen Reinigungsprozeß erforderliche Seife einerseits und die zur Verdeckung des gelben Tones notwendige, mit geeigneten blauen Farbstoffen versetzte Seife anderseits getrennt hergestellt und bis zur endgültigen Verwendung auch getrennt gehalten werden. Nun ist es aber erfahrungsgemäß schwierig, die Benutzer dazu zu bringen, beim Arbeiten zwei verschiedene Packungen zu verwenden, und es ist deshalb aus praktischen Gründen nötig, alle zur Erzielung des gewünschten Erfolges nötigen Einzelteile in einer gemeinsamen Packung zur Verfügung zu stellen. Damit dies geschehen kann, dürfen sich diese Teile aber gegenseitig nicht beeinflussen. Es wurde nun gefunden, daß dieser Zweck dadurch in bester Weise erreicht werden kann, daß man die mit dem blauen Farbstoff versetzte Seife in Nudelform anwendet und in dieser Form das für die eigentliche Reinigung notwendige Seifenquantum zusetzt. Alle gewöhnlich verwendeten Seifen, insbesondere solche, welche zur Erhöhung der Wirkung und zur Verbilligung mit Soda u. dgl. gemischt sind, würden auf die für das Bläuen der Wäsche notwendigen Farbstoffe zersetzend einwirken, insbesondere dann, wenn sie beim Lagern der Packungen längere Zeit mit dem Alkali in Berührung blieben. Sind diese Farbstoffe dagegen in einer besonderen Seifenmischung enthalten, die außerdem noch gewisse neutralisierende Bestandteile enthält, so können sie, unbeschadet ihrer Wirkung für die für die Praxis in Frage kommende Aufbewahrungszeit, in der alkalischen Seifenmischung verbleiben, vorausgesetzt, daß sie selbst in einer möglichst konzentrierten Form vorliegen. Im Sinne der obigen Ausführungen wird deshalb zur Verwirklichung des Erfindungsgedankens die mit blauen Farbstoffen versetzte Seife in Nudelform mit dem Seifenpulver gemischt. Um die Haltbarkeit dieser blauen Seife noch zu vergrößern, werden ihr auch noch bestimmte organische Stoffe, wie Cholesterin, Bilirubin und Biliverdin, zugesetzt. Diese beiden letztgenannten Stoffe, die für sich schon schwach gefärbt sind, verstärken die Wirkung des zugesetzten alkalibeständigen Farbstoffes ganz erheblich. Es gelingt, wie Versuche ergeben haben, bei Anwendung der neuen Seife tatsächlich, eine blendend weiße Wäsche herzustellen. Die fertige Packung der neuen Seife besteht schließlich aus 125 g reiner Kernseife in Nudelform, 125 g eines mit 2oprozentigem Wasserglas versetzten Seifenpulvers und -25 g der mit dem blauen Farbstoff versetzten Seife in Nudelform. Diese blaue Seife enthält in loo Teilen 71 Teile neutrale Kernseife, 2@Teile Terpentin, 5 `Teile Borax, 2 Teile Spiritus, 2 Teile Salmiak 'und je 5 Teile Cholesterin, Bilirubin und Biliverdin. Wie bereits hervorgehoben, wirken Cholesterin, Bilirubin und Biliverdin in der Richtung, daß sie die Wirkung des blauen Farbstoffes bei Aufhellung des gelben Tones unterstützen und gleichzeitig die Haltbarkeit dieses Farbstoffes in Berührung mit dem alkalischen Farbstoff vergrößern. Das Terpentin, der Borax, der Salmiak und der Spiritus sind dazu bestimmt, die Verbindung der erstgenannten Bestandteile mit dem eigentlichen Seifenwasser bei dessen Herstellung zu erleichtern und die Möglichkeit zu schaffen, daß tatsächlich eine vollkommen gleichmäßige Verteilung des Farbstoffes innerhalb der gesamten Seifenmasse eintritt. Außerdem unterstützt, wie dies an sich bekannt ist, der Borax auch die Waschwirkung der Seife, indem er für bestimmte Verunreinigungen selbst ein Reinigungsmittel darstellt. Die Herstellung der .Seife erfolgt im übrigen in der sonst üblichen Weise, und es hat sich als zweckmäßig erwiesen, als Fettgrundlage vom Kokosfett auszugehen und die Verseifung auf halbwarmem Wege mit Natriumlauge durchzuführen. Ein fertiges Paket, enthaltend i25 g Kernseife, i25 g mit Wasserglas versetztes Seifenpulver und 25g der blauen Seifennudeln, genügt für etwa 6o 1 Waschwasser, und man erhält schließlich in einem Arbeitsgange ohne die Notwendigkeit eines besonderen Nachbläuens eine vollständig reine Wäsche.

Claims (1)

1. PATENT-ANSPRUCII: Wasch- und Bleichmittel, bestehend. aus i25 g Kernseife in Nudelform, i25 g mit Wasserglas versetztem Seifenpulver und 25 g einer aus Kernseife, alkalibeständigem blauen Farbstoff, Cholesterin, Bilirubin, Biliverdin, Terpentin, Borax, Salmiak und Spiritus bestehenden Seife in Nudelform.