DE626771C - Verfahren zur Herstellung von saeure- und salzfreien Fussbodenbelaegen aus Bindemitteln und Fuellstoffen als Linoleumunterlagen u. dgl. - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von säure- und salzfreien Fußbodenbelägen aus Bindemitteln und Füllstoffen als Linoleumunterlagen u. dgl. Bekanntlich verwendet man zur Herstellung von fugenlosen Böden den sogenannten Sorel-Zement, der aus Magnesit und Magnesiumchlorid unter Zusatz von Füllmaterialien, wie Sägemehl, Korkmehl, Faserstoffen, Steinmehl; Ziegelmehl usw., hergestellt wird. Der Sorelzement hat den Nachteil, daß er infolge seines sauren Charakters besonders bei feuchten Räumen die darin verlegten Eisenteile zersetzt, Gipswände durch Ansaugen der feuchten Lauge zerstört und Linoleumauflagen mehr oder weniger angreift.
• Zur Vermeidung dieser Übelstände ist man dazu übergegangen, an Stelle des sauer reagierenden, hygroskopischen Magnesiumchlorids das neutrale, nicht hygroskopische Magnesiumsulfat zu verwenden. Infolge des Salzcharakters treten aber auch hier, besonders in feuchten Räumen, Zerstörungen an den darin verlegten Eisenteilen ein, die nur durch gute Isolierung einigermaßen vermieden werden können.
• In dem hier beschriebenen Verfahren wurde versucht, alle salzartigen Zusätze zu vermeiden und an deren Stelle Oxyde bzw. die vollkommen neutralen Silicate zu verwenden. Bei diesen Versuchen wurde gefunden, daß eine ausreichende, dem Sorelzement entsprechende Härte erzielt wird, wenn man als Bindemittel Ton, Lehm unter Zusatz von Kalkmilch verwendet. Dabei können die Zusätze an Füllmaterialien die gleichen sein wie beim Sorel-Zement. Man geht am besten so vor, daß man dem Holzmehl, Sägemehl, Schilf, Torf und ähnlichen Faserstoffen Kalkmilch zusetzt und diese längere Zeit auf die Holzfaser usw. einwirken läßt, diese also gewissermaßen präpariert. Es tritt dann mit der Tonsubstanz eine recht gute Bindung ein, die darauf beruht, daß das unter dem Einfluß der Feuchtigkeit des Holzmehles usw. gebildete Calciumhydroxyd mit dem kolloidal vorliegenden Ton unter Entstehung von Calcium-Aluminium-Silicat erhärtet. Die organische bzw. Fasersubstanz wirkt dabei oberflächenvergrößernd und ermöglicht dadurch eine weitgehende Reaktion der beiden Bestandteile Ton -und Kalk.
• Die für Linoleumunterlägen geeigneten Mischungen sind beispielsweise folgende:

  I. 2.

  Volumprozent Volumprozent

  Sägemehl .... 3o bis 50 25 bis 40

  Ton ......... 30 - 50 35 - 55

  Kalk . . . . . ... zo - 30 6 - 15

  Zement ...... - 1o - 15

  Selbstverständlich können je nach der besonderen Beschaffenheit insbesondere des Tons, des Lehms und auch der Holzmehle usw. die Prozentsätze der verschiedenen Zusatzmittel noch über die oben angegebenen Volumprozente hinaus variiert werden.
• Obige Mischungen, jeweils auf Zoo Volumprozente ergänzt, werden in der Weise angesetzt, daß auf 3 1 Wässer etwa i Volumprozent Kalk kommt.
• Für begehbare Böden kann man noch Zement in etwa den im Beispiel 2 gegebenen Verhältnissen zusetzen, um damit eine weitere Erhöhung der Härte des Bodenbelages zu erreichen.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von säure-und salzfreien Fußbodenbelägen aus Bindemitteln und Füllstoffen als Linoleumunterlagen u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstoffe (Sägemehl, Korkmehl, Holzmehl, Torfmehl, Schilf, sonstige Faserstoffe u. dgl.) mit Kalkmilch behandelt werden und dann als weiteres Bindemittel Ton, Lehm zugesetzt wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung der Härte fürbegehbare, fugenlose Böden ein Zusatz von. Zement gegeben wird.