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Verfahren zur Herstellung von Holzbeton Es ist bekannt, HolzwolleoderHolzabfälle,
wie Sägespäne, Holzmehl usw., unter Verwendung vonZement als Bindemittel zu steinartigen
Massen zu verarbeiten. Zement besitzt jedoch in Gegenwart von Sägespänen us.w. ein
unsicheres und oft sehr schlechtes Abbindevermögen, so,daß die zu verarbeitenden
Holzabfälle vorbehandelt werden müssen. Zu diesem. Zweck ist schon vorgeschlagen
worden, mit Dampf oder Wasser zum Aufquellen gebrachte Holzabfälle zunächst mit
Zement und Wasserglas zu mineralisieren, darauf vollständig zu trocknen- und alsdann
mit Zement und Wasser zu sogenanntem Holzbeton zu verarbeiten. Dieses Verfahren
besitzt aber den Nachteil, daß es insbesondere durch die erforderliche vollständige
Trocknung der mineralisierten Massen zu langeZeit für seineDurch.führungbeansprucht
undaußerdemMassen von zu geringerDruckfestigkeit liefert. Es ist auch schon vorgeschlagen
worden, mit verdünntem Wasserglas vorbehandelte Holzabfälle mit einemGemenge von
Kalk und Zement zu mineralisieren und die so mineralisierte Füllmasse alsdann mit
Zement und Wasser zu vermischen un:1 zu Baukörl>crn zu verformen. Aber auch die
so hergestellten Baustoffe besitzen vielfach eine recht geringe Druckfestigkeit,
da schon ein geringer Kalkzusatz die Festigkeitseigenschaften .der Körper in erheblichem
Maße ungünstig beeinflußt. Nach einem anderen bekannten Verfahren soll das Sägemehl
vor dem Vermischen mit Zement längereZeit mit Wasserglas gekocht werden. Abgesehen
von dem kostspieligen Wärmeaufwand .ist hierbei der Verbrauch an Wasserglas sehr
erheblich, ohne daß entsprechende Vorteile erreicht würden.. Auch bei der Vorbehand-'.ung
von. Pflanzenfasern, welche mit Zement zu künstlichen Platten verarbeitet «-erden
sollten, mit Natriumsilikat hatte man keinen Erfolg; die erhaltenenProduktewaren
wegen der Verwendung konzentrierten Wasserglases brüchig.
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Die Vorschläge, die dahin gingen, Holzabfälle lediglich mit Wasserglas
zu vermischen und alsdann Zement zuzusetzen, führten nicht zum Erfolg, weil bei
Anwendung der vorgeschlagenen Mengenverhältnisse inhomogene und wenig feste Massen
erhalten werden.
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Es wurde nun gefunden, daß man diese Nachteile vermeiden und aus Zement,
Wasserglas und Holzwolle oder Holzabfällen, beliebiger Art gut abbindende Steine
mit erheblichen. Druckfestigkeiten. erhalten kann, wenn das Holz mit geringen Mengen
stark verdünnter, etwa 2- bis 6°/oiger, vorzugsweise 4%iger Wasserglaslösung:, versehen
wird, und der erhaltene feuchte, aber nicht tropfende Stoff alsdann m.it handelsüblichem
Zement
und Wässer vermischt und verformt wird. Man erhält nach dembeschriebenenVerfahren
Steine mit einer Abbindefähigkeit, die der des gewöhnlichen Betons fast gleichkozn,
Die Steine weisen bei einem gering Raumgewicht eine erhebliche Druckfesit äüf' und
zeigen eine sehr große Elasti , t.
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Das vorliegende Verfahren bedeutet gegenüber den bekannten Arbeitsweisen
außerdem eine wesentliche Vereinfachung und Ersparnis, da die Herstellung einer
mineralisierten Füllmasse entfällt und das Vermischen des Zements mit Kalle in Wegfall
kommt. Gegenüber dem bekannten Steinholz besitzen die nach der Erfindung erhaltenen
Massen den Vorteil der Indifferenz gegenüber Metallen, insbesondere Eisen, die von
dem im Steinholz enthaltenen Sorelzeinent starkangegriffen werden. Überdies muß
der Sorelzement im Gegensatz zum gewöhnlichen Zement auch aus ausländischen Rohstoffen
erzeugt werden.
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Für das vorliegende Verfahren können auch Holzabfälle, die zu anderen
Zwecken schon vorbehandelt worden sind, z. B. HolzabfällevönGerbstöffabriken, benutzt
werden.
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Man. hat schon vorgeschlagen, Baustoffe unter Verwendung von Holzabfällen
und Zement herzustellen, wobei man die Holzabfälle zunächst durch Tränken mit einer
etwa iöo/oigen, Lösung von feuerfestmrachenden Stoffen, wie z. B. Magnesiumsulfat
oder Natriumsilikat, unverbrennbar machte und unmittelbar darnach, die noch feuchte
Masse mit dem Zement mischte. Diesem Vorschlag war keine Andeutung zu entnehmen,
daß bei der Verwendung speziell von Wasserglas und in so geringer Menge, daß die
befeuchtete Masse nicht tropft, und in der für die vorliegende Erfindung wesentlichen
geringen Stärke ganz besonders druckfeste Erzeugnisse mit jeder beliebigen Holzart
erhalten werden. können. Beispiel i 150 Raumteile Sägemehl werden mit einer Lösung
von q.o Raumteilen 5°/oigem Wasserglas innig vermischt. Der feuchten, nicht tropfenden
Masse fügt man 5o Raumteile Zement hinzu, mischt wieder gut durch und gibt noch
15 Raumteile Wasser hinzu. Hierauf stampft man .die Masse in beliebige Fornien,
aus denen sie nach kürzer Zeit ausgeschalt werden kann: Man erliält einen Holz-Betonstein
vom Raumgewicht 1,o8, der nach 28tägiger Lagerung eine Druckfestigkeit von etwa
66kg/em' aufweist. AusQuebrachoholzabfällen an Stelle von Sägemehl läßt sich tt@ter
ähnlichen Bedingungen ein Leichtstein Vo`m Raumgewicht 1,13 mit einer Druckfestigkeit
von etwa 48 kg/cm' herstellen.
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Beispiel 2 :-"30 Gewichtsteile Sägemehl werden mit einer Lösung von
4o Gewichtsteilen 4o/oigem Wassergl,gs gut gemischt. Der feuchten, nicht tropfenden
Masse gibt man alsdann 5o Gewiehtsteile Eisendrebspäne lind 6o Teile Zement zu,
mischt wiederum gut durch und versetzt die Masse mit weiteren 3o Gewichtsteilen
Wasser. Hierauf stampft man die Mischung in :beliebige Formen, aus denen sie nach
kurzer Zeit ausgeschalt werden kann. Man erhält einen Holzbetonstein von hoher Abreibefestigkeit
vom Raumgewicht 1,q., der nach 28tägiger Lagerung eine Druckfestigkeit von etwa
6o kg/cm= aufweist.
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Beispiel 3 Man tränkt -1,9 kg grobe Holzwolle kurze Zeit mit einer
4o/oigen Wasserglaslösung und läßt dann abtropfen.. Darnach mischt man die so vorbehandelte
Holzwolle mit einer Zementschlempe, die aus 8 kg Portlandzenient und 8 Litern Wasser
hergestellt wurde, und bringt das Material in eine mit Boden und Deckel versehene
Zoo X 50 cm große Eisenform, in der es durch leichten Druck auf eine
Dicke von 5 cm gebracht wird. Nach 24.Stunden wird ausgeschalt; man läßt an der
Luft unter den für Zementwaren üblichen Bedingungen erhärten: Bei Verwendung einer
aus 85 % Portlandzement und 15 °4 französischem Tonerdezement bestehenden
Zementmischung kann bereits nach -- Stunden ausgeschalt werden.