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Waage zum Verwiegen von Rohren, Stäben, Profileisen o. dgl. Die Erfindung
dient dazu, Rohre, Stäbe, Profileisen o. dgl. zu verwiegen und das Gewicht der Längeneinheit
des W ieg egutes sAlbst-Wig festzustellen. Dies geschieht in der Weise, daß das
Gewicht unter Zwischenschaltung eines oder mehrerer Zwischenhebel auf die Auswiegevorrichtung
übertragen wird, wobei die Länge des Zwischenhebels selbsttätig entsprechend der
Länge des Wiegegutes verstellt wird. Dadurch wird auf die Auswiegevorrichtung ein
Lastzug übertragen, der nicht nur von dem Gewicht des Gutes, sondern gleichzeitig
auch von dessen Länge abhängig ist. Die Anzeige der Auswiegevorrichtung ergibt dann
unmittelbar das Gewicht der Längeneinheit. Die selbsttätige Einstellung des verstellbaren
Zwischenhebels geschieht beispielsweise durch eine Tastrolle, die bei Aufschieben
des Wiegegutes auf die Waage entsprechend der Länge eingestellt wird.
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Es ist bekannt, das Übersetzungsverhältnis zwischen der Lastschale
einer NNTaage und der Auswiegevorrichtung ;entsprechend einer gegebenen Größe zu
ändern. So sind beispielsweise Waagen bekannt, bei denen die Länge einfies Zwischenhebels
nach einem bestimmten Einheitspreis einer Ware eingestellt wird. Andere bekannte
Waagen sehen eine Änderung des Übersetzungsverhältnisses entsprechend einem Flächen-
oder Längenmaß vor. Bei diesen bekannten Waagen ,ändert sich jedoch das Übersetzungsverhältnis
nicht selbsttätig wie bei der Erfindung, sondern es muß von der die Verwiegung vornehmenden
Person .eingestellt werden. Abgesehen davon, daß dadurch der Wiegevorgang verzögert
wird, sind bei solchen Einstellungen Irrtümer möglich, die. zu Fehlmessungen führen,
während bei der Erfindung solche Fehler ausgeschlossen sind. Die Erfindung zeichnet
sich außerdem noch durch eine zweckmäßige Ausbildung des verstellbaren, auf die
Auswiegevorrichtungeinwirkenden Zwischenhebels aus, wobei durch Anordnung seiner
besonderen Anzeigevorrichtung an den gegeneinander beweglichen Teilen dieses einstellbaren
Zwischenhebels :oder an den die Verstellung des Zwischenhebels bewirkenden Antriebsgliedern
gleichzeitig die Wiegegutl,änge ermittelt wird.
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Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung schematisch dargestellt.
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Die Rohre i, die hier verwogen werden sollen, werden in Pfeilrichtung
auf die fest gelagerten Rollen 2 aufgeschoben. An der linken Seite befindet sich
eine hier nicht dargestellte Säge, die jedes Rohr an der strichpunktiert dargestellten
Stelle abschneidet. Eine Rollte 3 wird durch eine Feder ¢ so nach oben gedrückt,
daß sie sich beim Aufschieben des Rohres, sobald das Rohr
darüber
hinweggleitet, dreht. Diese Drehung entspricht der Länge des Rohres von der Rolle
3 bis-zu seinem rechten Ende. Da die Entfernung vom linken Teil des Rohres (der
Säge) bis zu der Rolle bekannt ist, ergibt sich aus der Drehung der Rolle 3 zuzüglich
der bekannten Strecke die Gesamtlänge des Rohres. Durch ein in der Zeichnung nicht
sichtbares Kegelgetriebe wird die Drehung der Rolle 3,auf die Welle 5, das Kegelradgetriebe
6, die Welle 7 und das Kegelradgetriebe 8 und von diesem auf das auf gleicher Welle
sitzende Zahnrad 9 übertragen, das in eine Zahnstange io eingreift, die später genauer
beschrieben wird.
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Soll das Rohr verwogen werden, so muß durch eine bei Waagen bekannte
Hubvorrichtung die rahrnenartigie Wiegebrücke i i angehoben werden, wobei sie unter
das Rohr i greift und dasselbe von den Rollen 2 und 3 abhebt. Das Gewicht des Rohres
wird dann über das Gestänge y a und 13 auf die Zugstange 14 übertragen, deren Lastzug
auf einen D:opp:elhebiel15 wirkt. Letzterer belastet an seinem einen Ende die Zugstange
16, die auf eine normale Waage, beispielsweise auf eine Neigungswaage, wirkt und
das Gesamtgewicht des Rohres angibt. Der andere Arm des Döppellvebels belastet über
die Schneide 17 den Zwischenhebel 18. Dieser ist mit der Schneide i9 in einer ortsfesten
Pfanne gelagert. An dem Zwischenhebel 18 befindet sich ein ausziehbarer Ar .n 2o,
der- an seinem linken Teil in, .die schon genannte Zahnstange i o ausläuft und an
seinem rechten Teil die Schneide 21 trägt. Diese Schneide ist dazu bestimmt, den
Lastzug bzw. Druck auf eine zweite Wiegevorrichtung zu übertragen. Da der _Arm 2o
verschiebbar, ist, muß sich auch bei gleichem Gesamtgewicht der von der Schneide
21 abgegebene Zug bzw. Druck ändern, wenn _ durch eine Verschiebung des Armes 2o
das Verhältnis der Hiebelarme i g, 17 und i g, 2 i durch die veränderte Entfernung
der Schneide i9 von der Schneidre 2 1 geändert .wird.
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Um die Verschiebung zu ermöglichen, ruht der Zwischenhebel 18 zunächst
auf einem Riegel z2. Wird dieser Riegel zurückgezögen, so senkt sich der Zwischenhebel
und mit ihm .die Schneide 2 i Letwaa ab, so daß letztere auf die schmale Brücke
23 zu liegen kommt und dementsprechend 'das mit dieser Brücke verbundene Gestänge
24, 25 und 26 belastet. Diesle Belastung wird auf einen weiteren Zwi-.schenhebiel27
übertragen, der an senemeinen Ende am Zugband 28 befestigt ist, das auf eine -Neigungswaage"
bekannter Bauart ein-,Wirkt.
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Die Zahnstange i o und damit der Arm 2o steht, wie schon erwähnt wurde,
in Verbindung mit der Rolle 3 und bewegt sieh"entsprechend deren Drehung. Bei geeigneter
übersetzung der verschiedenen Kegelradgetriebe und des Zahnrades kann dieser Arm
so verstellt werden, daß die Hebelarme am Zwischenhebiel18 entsprechend der Längenänderung,
und zwar so eingestellt werden, daß der auf das Band 28 übertragene Lastzug tatsächlich
das Gewicht der Längeneinheit anzeigt. Die Skala 29 dieser Neigungswaage kann also
unmittelbar in Gewicht je Längeneinheit eingeteilt und der Betrag entsprechend der
Stellung des Zeigers 3ö abgelesen werden. An welcher Stelle der Brücke 23 die Schneide
21 angreift, ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel belanglos, weil die Brücke
beiderseits gleichmäßig auf den Zwischenhebel 27 einwirkt. Es ist jedoch auch möglich,
die Brücke 23 nur leinseitig zu lagern und auch durch den Angriff der Schneide an
verschiedenen Stellen der Brücke eine, entsprechende Vieränderung .der Hebelarme
und damit verschiedene Wirkung des Lastzuges zu erbalten. Beide Maßnahmen können
bei anderen Ausführungsbeispielen getrennt oder gemeinsam vorgesehen werden.
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Der Arm 20 wird nach jeder Verwiegung wieder in seine Nullstellung
zurückgebracht, weil ler sonst m eine falsche Stellung verschoben werden könnte.
Dabei ist noch zu bemerken, da.ß diese Nullstellung nicht etwa der Länge Null des
Rohres entspricht, sondern der Mindestlänge, die der Entfernung der Rolle 3 bis
zur Säge entspricht, denn die Rolle 3 dreht sich .erst dann, wenn diese Länge überschritten
wird.
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Da sich der Arm 20 an dem Zwischenhebel i8 entsprechend der über die
Mindestlänge hinausgehenden Länge des Rohres bewegt, kann an dem leinen .oder anderen
der beiden Teile leine Skala 31 angebracht werden, an der ein am anderen Teil befindlicher
Zeiger 3a die Rohrlänge angibt. Selbstverständlich wäre es möglich, diese
Anzeige auch an anderen entsprechend der Länge bewegten Organen, beispielsweise
an einem der Teile 3 bis 9, anzubringen.
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Die Verschiebung des Armes 2o hat eine, wenn auch unter Umständen
geringe Verlagerung des Schwerpunktes des Zwischenhebels 18 zur Folge, die sich
als zusätzliches Gewicht, d. h. als Fehler, auf die Anzeigevorrichtung auswirken
kann. Um dies zu vermeiden, wird ein in der Zeichnung nicht dargestelltes. Ausgleichsgewicht
vorgesehen, das sich ebenfalls am Zwischenhebel i 8 befindet und an ihm verschiebbar
ist, jedoch entgegengesetzt zu der Verschiebung des Armes 2o. Dies kann beispielsweise
so geschehen, - daß ein am Hebel 18 angebrachtes Zahnrad an der .einen. Seite in
eine Zahnstange des Armres 2o eingreift und äh der ahderen
Seite
in die Zahnstange des Ausgleichsgewichtes.
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Ist für ein bestimmtes Profil, beispielsweise für ein Rohr, der Außendurchmesser
bekannt, so ergibt sich für jedes Gewicht der Längeneinheit seine ganz bestimmte
Wandstärke. Da sich der Zeiger 30 entsprechend dem Gewicht je Längeneinheit einstellt,
so ist es natürlich mit seiner Hilfe auch möglich, auf entsprechend eingeteilten
Hilfsskalen gleichzeitig die Wandstärke abzulesen. Zu diesem Zweck befinden sich
an geeigneter Stelle hinter dem Zeiger mehrere Skalen 33, 34 35, 36 und gegebenenfalls
noch weitere, von denen jede für einen bestimmten Außendurchmesser gültig ist. Um
die Ablesung der Wandstärken zu erleichtern, befindet sich links des Zeigers eine
Tafel o. dgl. 37, auf der sich Marken befinden und die zugehörigen Zahlen der Außendurchmesser,
die für die verschiedenen Skalen in Betracht kommen. Der mit dem Verwiegen Betraute
hat es dann nur nötig, den Außendurchmesser des Rohres zu messen, der ihm auch vielleicht
schon bekannt ist, um dann am Zeiger 30 neben dem Gewicht je Längeneinheit
auf der Skala 29 auch sofort die genaue Wandstärke auf der entsprechenden Unterskala
33 bis 36 feststellen zu können.
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Derartige Werte lassen sich in gleicher Weise auch bei anderen Profilen
aus dem Gewicht ermitteln, sofern dies notwendig erscheint. Dies kommt hauptsächlich
für solche Werte in Betracht, die wie die Wandstärken von Rohren, insbesondere an
unscharfen Trennstellen, wenn nur kurze Zeit zur Verfügung steht, nicht mit der
erforderlichen Genauigkeit feststellbar sind. An Stäben, Wellten o. dgl. läßt sich
der Durchmesser auf diese Weise sehr genau ermitteln, weil er direkt von dem Gewicht
je Längeneinheit abhängig ist. Vielfach kann es auch von Vorteil sein, den betreffenden
Wert (Wandstärke, Durchmesser usw.) durch die Waage zu dem Zwecke festzustellen,
um den Wert durch Abdruck auf eine Wiegekarte festzuhalten.