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Förderbandwaage mit Zählwerk für das über die Waage geförderte Material
Bei Förderbandwaagen mit Zählwerk für das über die Waage geförderte Material wird
das jeweils auf demBand befindlicheMaterialgewicht entweder ständig oder aber nur
periodisch auf die Registriereinrichtung übertragen. In letzterem Falle steht also
die Wiegeeinrichtung mit dem Anzeige- oder Zählwerk jeweils nur ganz kurz in Verbindung,
während sie im anderen Falle dauernd auf das Anzeige- oder Zählwerk einwirkt.
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Die Förderbandwaagen, bei denen der Wiegemechanismus nur während kurzer
Zeit mit dem Anzeige- oder Zählwerk in Verbindung steht, haben bekanntlich den Vorteil,
daß der Wiegemechanismus jeweils nach Vornahme der Wägung festgeklemmt wird, so
daß die Übertragung auf das Anzeige- oder Zählwerk zwangsläufig und ohne Fehler
geschehen kann. Nachteilig ist bei solchen Förderbandwaagen jedoch, daß, falls die
Einzelwägungen nur in verhältnismäßig langen Zeitabständen- voneinander vorgenommen
werden, die einzelnen Wägungen nur gewissermaßen als Stichproben angesehen werden
können, von denen das tatsächliche Ergebnis recht erheblich abweichen kann. Dies
wird besonders dann der Fall sein, wenn die Beschickung des Förderbandes stark wechselt.
Man kann andererseits diesen Nachteil dadurch vermeiden, daß der abgewogene Teil
des Bandes verhältnismäßig lang gehalten wird, also durch Anbringen einer langen
Wiegebrücke, wobei dann die Einzelwägungen in einem solchen zeitlichen Abstand aufeinanderfolgen,
daß jeder Teil des Bandes und damit des daraufliegenden Materials abgewogen wird.
= Das tritt. dann ein, wenn der zeitliche Abstand zwischen den Einzelwägungen der
Zeit entspricht, die irgendein Teil des Förderbandes braucht, um die Wiegebrücke
von Anfang bis Ende zu durchlaufen. Ein Fehlgewicht und damit eine Fehlanzeige oder
Fehlzählung kann in diesem Falle nicht mehr auftreten, doch sind die außerordentlich
langen Wiegebrücken hier von Nachteil, die besonders bei höheren Förderbandgeschwindigkeiten,
wie sie oft verlangt werden; außerordentlich lang sein müssen und infolgedessen
in unwirtschaftlicher Weise hohe Kosten verursachen.
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. Bei der anderen bekannten Art der Förder-Bandwaagen, bei denen die
Wiegeeinrichtung mit dem Anzeige- oder Druckwerk in dauernder Verbindung steht,
werden die obengenannten Nachteile vermieden. Die Wiegebrücke kann ganz kurz gehalten
werden, sie kann sogar aus einer einzigen Rolle bestehen, die in die Bahn des Förderbandes
eingebaut ist. Trotzdem können aber Fehlw ägungen aus den obengenannten Gründen
nicht entstehen, da jede Gewichtsänderung sofort auf die Wiegeeinrichtung und damit
auf das mit ihr verbundene Anzeige- oder Druckwerk einwirkt, indem die Fortschaltung
des Zählwerken
fortlaufend durch ein sowohl in Abhängigkeit von
dem jeweiligen Materialgewicht als auch in Abhängigkeit von der Fördergeschwindigkeit
bewegtes Getriebe erfolgt. Infolge der dauernden Verbindung zwischen Wiegeeinrichtung
und Anzeige- oder Zählwerk kommt jedoch zu der Reibung der Wiegeeinrichtung die
Reibung des Anzeige-oder Zählwerkes hinzu, so daß aus diesem Grunde die Wägungen
außerordentlich ungenau werden. Deshalb werden solche Waagen auch im allgemeinen
nicht mit normalen Anzeige- oder Zählwerken ausgerüstet, sondern mit Registrierwerken,
bei denen das Gewicht in Abhängigkeit von der Zeit oder sonstigen Bedingungen im
Diagramm aufgetragen wird. Die Reibung ist hierbei natürlich geringer, so daß die
Wiegegenauigkeit wesentlich größer ist, doch läßt sich das Gewicht des über die
Bandwaage geförderten Materials diesem Diagramm nicht so einfach wie etwa bei einem
Zählwerk entnehmen. Das Diagramm muß vielmehr auf verhältnismäßig umständliche Art
und Weise ausgewertet werden und ergibt erst dann das gesuchte Gewicht.
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Die Erfindung bezieht sich auf Bandwaagen der letztgenannten Art,
bei denen also eine ununterbrochene Verwiegung des über die Wiegebrücke laufenden
Materials erfolgt und bei der das Zählwerk fortlaufend durch ein sowohl in Abhängigkeit
von dem jeweiligen Materialgewicht als auch in Abhängigkeit von der Fördergeschwindigkeit
bewegtes Getriebe geschaltet wird. Sie ermöglicht es, daß das Gewicht des geförderten
Materials an einem Anzeige- oder Zählwerk in einfachster Weise abgelesen werden
kann, ohne daß die Reibungen dieses Zählwerkes oder der damit verbundenen Übertragungselemente
in irgendeiner Weise auf die eigentliche Wiegeeinrichtung einwirken und so das Wiegeergebnis
beeinträchtigen. Der Gewichtshebel, sei es der Waagebalken einer Laufgewichtswaage,
der etwa durch Hinzufügen eines besonderen Gewichtes Über- und Untergewichte anzeigt,
oder das Neigungspendel einer Neigungswaage, kann bei dieser Erfindung nahezu vollkommen
frei schwingen.
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Zu diesem Zwecke wird eine bei selbstanzeigenden Waagen für Einzelwägungen
bekannte Nachstellvorrichtung verwendet. Sie besteht zweckmäßig aus Anschlägen,
die mit der Lastausgleichsvorrichtung zusammenarbeiten und in Abhängigkeit von der
Lage dieser Lastausgleichsvorrichtung durch eine Hilfskraft oder ein Getriebe verstellt
werden. Bei dieser Verstellung steuern sie die Übersetzungsverhältnisse zwischen
dem Zählwerk und dessen Antrieb, so daß das Zählwerk entsprechend den Änderungen
des über das Band laufenden Gewichtes verstellt wird. Es ist zweckmäßig, das Zählwerk
von dem Förderband selbst anzutreiben, wodurch die Geschwindigkeit des Förderbandes
bei dem Zählergebnis in einfachster Weise berücksichtigt wird.
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Als Übersetzungsgetriebe, welches die Bewegung auf das Anzeige- oder
Zählwerk überträgt, kommt jedes beliebige Übersetzungsgetriebe mit veränderlichem
Übersetzungsverhältnis in Betracht, insbesondere natürlich solche mit stufenlos
regelbarem übersetzungsverhältnis, z. B. Reibradgetriebe, Keilriemengetriebe für
veränderlichen Durchmesser u. dgl.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens ist in der Zeichnung
schematisch dargestellt.
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Auf dem Förderband i, das auf den Rollen 2 aufliegt, wird das zu verwiegende
Material gefördert. Der rücklaufende Teil des endlosen Förderbandes liegt auf den
Rollen 3 auf. Eine Rolle 4 des beladenen Förderbandes ist nicht wie die übrigen
Rollen fest gelagert, sondern hängt an einem Gestänge g, welches durch weitere Gestänge
bzw. Hebel 6, 7 und 8 mit dem Neigungspendel 9 in Verbindung steht.
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Das Gewicht des jeweils über dieser Wiegerolle 4 befindlichen Materials
ruft also stets einen bestimmten Ausschlag des Neigungspendels hervor, so daß das
jeweilige Gewicht dieses Materials in bekannter Weise an einer hier nicht gezeichneten
Anzeigevorrichtung angezeigt werden kann. Das Gesamtgewicht der in einer bestimmten
Zeit über die Wiegerolle laufenden Materialmenge läßt sich jedoch daraus nicht entnehmen.
Hierzu dient vielmehr das Zählwerk io. Dieses Zählwerk erhält seinen Antrieb von
der Rolle i i, die sich entsprechend der Geschwindigkeit des Förderbandes i dreht.
Durch eine Übertragungskette o. dgl. 12, wird diese Bewegung über ein Kettenrad
13 auf ein Kegelradgetriebe 14 übertragen, so daß auch die Scheibe 15 mit entsprechender
Geschwindigkeit um ihre senkrechte Achse läuft. Das auf dieser Scheibe laufende
Reibrad. i6 läuft dann mit einer bestimmten Geschwindigkeit um, die ebenfalls der
Drehzahl der Rolle ii verhältnisgleich ist. Da dieses Reibrad und der Zählwerksantrieb
auf der gleichen Welle 17
sitzen, läuft schließlich auch das Zählwerk mit
einer Geschwindigkeit um, die der Geschwindigkeit des Förderbandes stets verhältnisgleich
ist. Das Reibrad 16 ist in einer gabelförmigen Vorrichtung 18 gelagert und durch
sie mit der Wandermutter i9 verbunden. Wird diese Wandermutter an -der Spindel 2o
durch Drehen dieser Spindellängs derselben verstellt, so wird die Übersetzung
zwischen
der Scheibe i5 und dem Reibrad 16 in bekannter Weise geändert.- Diese Verstellung
der Wandermutter ig und damit des Reibrades 16 erfolgt in Abhängigkeit von den Ausschlägen
des Gewichtshebels, und zwar in der Weise, daß das Reibrad um so weiter nach dem
äußeren Teil der Scheibe 15 hin verstellt wird, je größer der Ausschlag des Neigungspendels
von der Nullage an gerechnet ist.
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Diese Verstellung geht mit Hilfe der beiden Anschläge 2i und 22 vor
sich. - Berührt beispielsweise das Kontaktstück 23 des Gewichtshebels den Anschlag
22, so wird ein Stromkreis geschlossen, in dem der Magnet 2q. enthalten ist. Dadurch
wird der Anker a5 angezogen. Dieser Anker 25 ist mit einem Lagerorgan 26 verbunden,
das sich um eine feste Achse 27 dreht. In diesem Lagerorgan sind die Zahnräder 28,
29 und. 30 gelagert. Diese stehen in Eingriff mit dem Zahnrad 31. Bei Anziehen
des Ankers 25 durch den Magneten 24 dreht sich das Lagerorgan so, daß das Zahnrad
30 in das Zahnrad 32 eingreift. Umgekehrt greift bei Anziehen des Ankers
25 durch den Magneten 33 das Zahnrad 29 in das Zahnrad 32 ein.
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Das Zahnrad 32 wird durch eine beliebige, zweckmäßig dauernd umlaufende
Antriebsquelle in Umdrehung versetzt, beispielsweise dadurch, daß es durch eine
Kette 3¢ mit der Rolle i i in Verbindung steht. Greift nun das Zahnrad
30 in das Zahnrad 3a ein, so -dreht sich das Zahnrad 31 und damit das Kegelradgetriebe
35 in einer bestimmten Richtung. Da das Kegelradgetriebe mit der Spindel 2o in direkter
Verbindung steht, wird die Wandermutter ig in einer bestimmten Richtung verstellt.
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Anders ist es, wenn das Zahnrad 2g in das Zahnrad 32 eingreift. Da
hier zwischen das Zahnrad 29 und das Zahnrad 31 noch ein Zahnrad 28 zwischengeschaltet
ist, ist in diesem Falle die Bewegung des Zahnrades 31 und damit des Kegelradgetriebes
35 die umgekehrte wie oben. Infolgedessen bewegt sich auch die Wandermutter ig und
damit das Reibrad 16 in der entgegengesetzten Richtung. Der letztgenannte Eingriff
tritt dann ein, wenn der Anker 25 von dem Magneten 33 angezogen wird, d. h. wenn
der Kontakt 23 den Anschlag 21 berührt.
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Die Schaltrichtung der Wandermutter ig und damit des Reibrades 16
ist so gewählt, daß das Zählwerk schneller umläuft, wenn der Kontakt 22 berührt
wird und daß es langsamer läuft bei Berührung des Kontaktes 21.
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Auf der Welle zwischen dem Kegelradgetriebe und der Spindel2o sitzt
ein Zahnrad 36, das sich entsprechend den Drehungen dieser Welle mitdreht. Mit dem
Zahnrad 36 steht eine Zahnstange 37 und- gegebenenfalls noch w_ eitere Übersetzungsräder
in Verbindung. Die Zahnstange 37 befindet sich am Gestänge 38, welches auch die
beiden @Anschläge ai und z2 trägt. Dreht sich das Zahnrad 36, dann bewegt sich das
Gestänge und schiebt die beiden Anschläge 2r -und-22 nach oben oder unten. Wie in
bezug auf die Spindel 2o beschrieben- wurde; hängt deren Drehung nach der einen
oder anderen Richtung von der Berührung der Anschläge 21 und 22 ab. Bei dieser Berührung
dreht sich also das Zahnrad 36 ebenfalls nach der einen oder der anderen Richtung.
Die Übertragung findet dabei in der Weise statt, daß bei Berührung des Anschlages
22 die Zahnstange mit dem Gestänge 38 sich nach oben bewegt, während bei Berührung
des Gewichtshebels mit dem Anschlag 21 die gleichen Teile sich nach unten bewegen.
Sie weichen also gewissermaßen dem Waagebalken aus. Die Geschwindigkeit dieser Bewegung
kann beliebig gewählt werden. Sie hängt insbesondere ab von dem Übersetzungsverhältnis
zwischen den einzelnen Zahnrädern 27 bis 32 und dem Durchmesser des Zahnrades 36
und gegebenenfalls den weiteren Zahnrädern zwischen dem Zahnrad 36 und der Zahnstange
37. Sie kann so getroffen werden, daß die Anschläge mit einer wesentlich größeren
Geschwindigkeit dem Gewichtshebel ausweichen, als der üblichen Geschwindigkeit der
Verlagerung dieses Gewichtshebels entspricht. Das Ausweichen dieser Anschläge gibt
dem Gewichtshebel die Möglichkeit, in jeder Lage praktisch vollkommen frei zu schwingen,
da die kurze Berührung zwischen Gewichtshebel und Anschlägen eine merkliche Beeinflussung
nicht hervorruft.