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Vorrichtung zur laufenden Abgabe gleichbleibender Mengen von Massengütern
Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen, die einen ununterbrochenen Fördergutstrom
auf gleiche Gewichtsmengen in der Zeiteinheit einregeln und insbesondere auf solche,
bei .denen die Regelung durch Einstellung der Geschwindigkeit des auf der Wiegebrücke
ruhenden Förderbandes geschieht. Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art wirkt das
Band auf eine Federwaage; bei deren Ausschlag ein Widerstand entsprechend verstellt
und dadurch mittelbar die Geschwindigkeit des Bandes eingestellt wird.
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Durch die Erfindung soll die Genauigkeit solcher Waagen dadurch erhöht
werden, daß ein besonderes Organ vorgesehen ist, das sich in Abhängigkeit von der
Geschwindigkeit des Förderbandes bewegt. Verbindet man dieses Organ mit der Wiegevorrichtung
beispielsweise dadurch, daß sich mit der Wiegevorrichtung in bei Nachlaufvorrichtungen
bekannter Weise zusammenarbeitende verschiebbare Anschläge entsprechend der Bewegung
dieses Organs bewegen, so läßt sicherreichen, daß die Abgabe gleicher Gewichtsmengen
in der Zeiteinheit mit größter Genauigkeit eingehalten wird. Ein Organ, das für
die genannte Einstellung der elektrischen Kontakte benutzt werden kann, ist beispielsweise
ein an- sich bekannter Fliehkraftregler, doch kann es auch ein anderer Teil sein,
sofern er sich in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit bewegt und dadurch im Stande
ist, die elektrischen Kontakte entsprechend der -durch die elektrische Steuerung
hervorgerufenen Geschwindigkeitsänderung der Fördereinrichtung zu verschieben.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens ist schematisch in
der Zeichnung für den Fall einer Dosierwaage dargestellt.
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Das gewichtsmäßig zu regelnde Material gelangt aus einem Bunker a
auf ein Förderband b, wobei es eine Schiebervorrichtung c passiert, deren Unterkante
etwa in die dem gewünschten Gewicht entsprechende Schichthöhe eingestellt wird.
Das Band b wird durch die in fester Achse drehbare Rolle d angetrieben und läuft
am anderen Ende über die Rolle e, die an einem Gestänge f hängt, welch
letzteres auf eine Neigungswaage g wirkt. Die Wiegerolle e ist im übrigen durch
einen Lenker h an eine feste Achse aasgelenkt, die zweckmäßig noch eine weitere
Rolle i trägt, auf welcher das Band aufruht. Die Strecke zwischen der Rolle
i und der Rolle e ist somit die Wiegestrecke des Förderbandes, wobei
der Einflüß des Materialgewichtes von der Rolle i bis zur Rolle e steigend zunimmt.
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Durch die Rolle d wird, wie erwähnt, das Förderband b angetrieben.
Diese Rolle d
selbst erhält ihre drehende Bewegung durch
den
Antriebsmotor k, jedoch unter Vermittlung eines in dem Kasten l befindlichen Übersetzungsgetriebes.
Die Ausbildung dieses Übersetzungsgetriebes ist für die vorliegende Erfindung belanglos.
Die Übersetzung ist regelbar veränderlich, und zwar beispielsweise dadurch, daß
ein Hilfsmotor oder ein Relais o. dgl. Strom erhält. Die Stromzuführung zu diesem
Hilfsmotor erfolgt durch die Leitungen nt, n und o. Die Leitungen m und n sind mit
Kontakten p und q verbunden, die durch ein mit einem Hebel der Neigungswaage
g verbundenes Kontaktstück berührt werden können. Dieses Kontaktstück ist mit der
Leitung o, in der sich noch eine beliebige Stromquelle befindet, elektrisch leitend
verbunden. Die Kontaktstücke p und q -sind nicht fest im Raum. angeordnet,
sondern beweglich, und zwar werden sie in Abhängigkeit von dem Ausschlag einer Fliehkraftregelvorrichtung
y, beispielsweise durch Übersetzung eines Gestänges s, verschoben. Die Fliehkraftregelvorrichtung
sitzt auf einer Welle t, die durch ein Kegelgetriebe mit einer weiteren Welle u
verbunden ist, die -durch Kegelräder v mit dem Antrieb des Förderbandes b umläuft,
so daß ihre Drehzahl jeweils der Geschwindigkeit des Förderbandes b proportional
ist. Unter dem Abgabeende des Förderbandes b befindet sich eine Materialaufnahmevorrichtung
7u, durch die das gewichtsmäßig geregelte Material aufgenommen wird und die beispielsweise
aus einem Mischer bestehen kann, falls mehrere Materialien in dieser Weise durch
mehrere derartige Vorrichtungen dosiert werden sllen, oder die zu einem Ofen führen
kann,- falls das Material an einem solchen abgegeben werden soll. Diese Aufnahmevorrichtung
w kann auch aus einem weiteren Förderband bestehen oder aus einer beliebig anderen
ähnlichen Einrichtung.
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Die Anlage arbeitet in folgender Weise: Zunächst stellt man die Schiebervorrichtung
c so ein, daß eine für den Regelvorgang möglichst zweckmäßige Schichthöhe des Materials
auf dem Förderband b entsteht. Auf die genaue Einstellung dieser Schiebervorrichtung
c kommt es in keiner Weise an, da die Wiegevorrichtung und die mit ihr verbundene
Regelvorrichtung die genaue Abgabe des Materials allein besorgen. Die Schiebervorrichtung
c dient vielmehr lediglich dazu, daß das auf das Förderband b kommende Gut nicht
allzu unregelmäßig an die Wiegevorrichtung herankommt, so daß die Regelvorrichtung
dauernd in Tätigkeit sein müßte. Sodann muß die die Kontakte p und q tragende
Vorrichtung in Abhängigkeit von dem Fliehkraftregler so eingestellt werden, wie
es der gewünschtenMaterialabgabe entspricht. Dies kann beispielsweise so erfolgen,
daß der Bolzen o. d"- gl. x, an dem die Gabel des Hebels s angreift, auf der Stange
y verschoben wird. Es kann auch dadurch erfolgen, daß unter Belassung des Bolzens
x an der Stangey das Gewicht g am Neigungspendel in eine der abzugebenden Gewichtsmenge
entsprechende Stellung gebracht wird. Gegebenenfalls können beide Einstellmöglichkeiten
gemeinsam benutzt werden. Auch kann an der Neigungswaage außer dem Gewicht g in
an sich bekannter Weise ein besonderes Verstellgewicht, gegebenenfalls an einem
besonderen Hebel, angeordnet werden, das entsprechend der gewünschten Materialabgabe
eingestellt werden kann.
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Das Material gelangt aus dem Bunker auf das Förderband und wird auf
der Strecke zwischen den Rollen i und e unter ständig wechselnder Beeinflussung
der Wiegevorrichtung abgewogen. Es sei zunächst angenommen, daß die Materialabgabe
richtig ist, d. h. daß die in der Zeiteinheit abgegebene Materialmenge der gewünschten
Materialmenge entspricht. Nun mag ein Fehlgewicht beispielsweise dadurch auftreten,
daß sich ein größeres Materialstück an der Schiebervorrichtung c festklemrrit. Dadurch
wird die Schichthöhe auf dem Band b verringert, also auch. das Gewicht kleiner.
Kommt der Materialteil, bei dem diese verringerte Schichthöhe beginnt, auf die Wiegevorrichtung,
so wird diese aus der Gleichgewichtslage herausgebracht, und zwar in diesem Falle
so, daß das Neigungspendel nach unten geht und der rechte Arm der Wiegevorrichtung
nach oben. Dadurch wird der Kontakt p getroffen und ein Stromkreis durch die Leitungen
o und n eingeschaltet. Dies hat in der Geschwindigkeitsübersetzungsvorrichtung eine
Erhöhung der Geschwindigkeit zur Folge. Die Geschwindigkeit des Förderbandes steigt
an. Inzwischen ist das Material, das eine zu geringe Schichthöhe hat, an das Ende
des Förderbandes b :gekommen. Da aber nun gleichzeitig die Geschwindigkeit des Förderbandes
b geändert, und zwar erhöht wird, wird am Ende des Förderbandes b trotz der niedrigeren
Schichthöhe infolge der höheren Geschwindigkeit eine Materialmenge abgegeben, die
in der Zeiteinheit derjenigen Materialmenge entspricht, welche vorher bei normaler
Schichthöhe abgegeben wurde. Die Geschwindigkeitserhöhung kann aber nicht in beliebiger
Weise steigen, söndern sie wird begrenzt durch die Fliehkraftregelvorrichtung r.
Da sich diese Fliehkraftregelvorrichtung entsprechend der Geschwindigkeit des Förderbandes
dreht, bewegen sich die Kugeln derselben bei erhöhter Geschwindigkeit des Förderbandes
infolge größerer Fliehkraft
nach außen und heben damit den Hebel
s an. Dadurch bewegen sich die beiden Kontakte p und q nach oben. Das an der Wiegeeinrichtun.g
befindliche Kontaktstück,-das unter Hervorrufung erhöhter Geschwindigkeit,des Förderbandes
an dem Kontaktstück p angelegen hatte, kommt bei dem Anheben der die beiden Kontakte
p und q tragenden Vorrichtung wieder außer Eingriff mit dem Kontakt p, so
daß -zwar die Geschwindigkeitserhöhung bleibt, aber nicht mehr ansteigen kann, da
ein neuer Gleichgewichtszustand der Wiegeeinrichtung und der Fliehkraftregeleinrichtung
erreicht ist und dabei weder der Kontakt p, noch der Kontakt q berührt wird.
Die Bewegung der Vorrichtung, welche die Kontakte p und q trägt, ist bezüglich
der Bewegung der Wiegevorrichtung bzw. des an der Wiegevorrichtung befindlichen
Kontaktstükkes so eingerichtet, daß bei einer Änderung der Gleichgewichtslage in
der eben beschriebenen Art und Weise stets das Produkt aus der Geschwindigkeit und
dem Gewicht gleichbleibt.
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Gelangt nach einiger Zeit das Material wieder in normaler Schichthöhe
auf das Förderband, beispielsweise dadurch, daß das an der Schiebervorrichtung angestaute
Material sich löst, so geht derselbe Regelvorgang jedoch in anderer Richtung vor
sich. Hierbei wird natürlich an Stelle des Kontaktes p der Kontakt q getroffen,
der nicht eine Erhöhung, sondern eine Verminderung der Geschwindigkeitsübersetzung
zum Förderband bewirkt. Auch hier tritt die Verminderung der Geschwindigkeit so
lange ein, bis der neue Gleichgewichtszustand (bzw. der frühere Gleichgewichtszustand)
wieder erreicht ist.