DE624380C - Verfahren zum Entfernen von Kesselstein - Google Patents

Verfahren zum Entfernen von Kesselstein

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DE624380C
DE624380C DER87235D DER0087235D DE624380C DE 624380 C DE624380 C DE 624380C DE R87235 D DER87235 D DE R87235D DE R0087235 D DER0087235 D DE R0087235D DE 624380 C DE624380 C DE 624380C
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DE
Germany
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water
boiler
scale
evaporator
steam
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Expired
Application number
DER87235D
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English (en)
Inventor
Karl Blase
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Ruhrchemie AG
Original Assignee
Ruhrchemie AG
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Publication date
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Application granted granted Critical
Publication of DE624380C publication Critical patent/DE624380C/de
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Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F28HEAT EXCHANGE IN GENERAL
    • F28GCLEANING OF INTERNAL OR EXTERNAL SURFACES OF HEAT-EXCHANGE OR HEAT-TRANSFER CONDUITS, e.g. WATER TUBES OR BOILERS
    • F28G9/00Cleaning by flushing or washing, e.g. with chemical solvents

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Cleaning In General (AREA)

Description

  • Verfahren zum Entfernen von Kesselstein Dass nachstehende Verfahren, das vornehmlich für den Betrieb von neuzeitlichen Wasserrohrkesseln geeignet ist, betrifft die Ablösung abgeschiedenen Kesselsteins. Der Kesselstein stellt ein dichtes Gefüge von leicht und schwer wasserlöslicken Salzen dar, die in engster räumlicher Verbindung miteinander ausgeschieden sind. Die schwer wasserlöslichen Salze sind vornehmlich Calciume,arbonat, Magnesiumhydroxyd -und das außerordentlich gefürchtete Calciumsilikat. Die mit diesen vergesellschafteten wasserlöslichen Salze sind vornehmlich Calciumsulfat, Natriumchlorid und Magnesiumchlorid.
  • Das Verfahren besteht darin, daß nach dem Löschen des Feuers und vollständigem Erkalten des Kessels, gegebenenfalls unter Ausschaltung von Luftsauerstoff oder anderer anfressend wirkender Mittel, Saatdampf in den Kesseleingeleitet wird, der sich an den Kesselwandungen bzw. Verdampferflächen niederschlägt und beim Herabrinnen an den Flächen allmählich die leichter löslichen Anteile herauslöst und sofort durch die Abschlammleitung abführt, so daß schließlich die übriggebliebenen Teile durch einfaches Abbürsten o. dgl. leicht entfernt werden können. Bei einem neuzeitlichen Wasserrohrkessel verläuft der Vorgang in folgender Weise: Nach dem vollständigen Erkalten des Kessels und Ausfegen des in den Trommeln am Boden befindlichen Schlammes wird der Kessel zwecks Fernhaltens von Luftsauerstoff beim Auslösen des Kesselsteins bis zum Dampfsammler mit kaltem Wasser aufgefüllt. Vom benachbarten Kessel wird jetzt Sattdampf entnommen und dem Dampfsammler zugeführt. Es genügt ein geringer überdruck des Saatdampfes, der nicht, mehr als o, 5 atü betragen soll. Gleichzeitig wird mit dem Zuströmen des Dampfes ein Ablaßventil so weit geöffnet, da.ß sich der Kessel bei gleichbleibendem Druckentleert. Ist der Kessel leer, so wird ein Ablaßventil so geregelt, daß stets nur Wasser rausfließt aber kein Dampf abströmt. Der in den Sammler eintretende Dampf verteilt sich auf das ganze Kesselinnere und schlägt sich an .den kalten Wandungen nieder. Umeine gleichmäßige Spülung der Kesselflächen zu erhalten, werden in regelmäßigen Zeitabständen die Abla.ßventile, sofern mehrere vorhanden sind, gewechselt, jedoch darf stets nur .eins geöffnet sein. Das- Niederschlagwasser fällt mit einer Temperatur von etwa. 7ö° an. Die Untersuchungen des abgehenden Niederschlagwassers ergeben in den ersten 2 bis 3 Stunden nur geringe Verunreinigungen. Dann steigt zunehmend die Härte, und zwar vornehmlich , die Sulfathärte, weniger die Carbonathärte. Die Dichte und auch der Glührückstand- nehmen zu. Je nach der Stärke des vorhandenen Steinansatzes ist nach z bis 5 Tagen die Auflösung des leicht wasserlöslichen Teils des abgesetzten Kesselsteins beendet. Die hervorragende Wirkung des Niederschlagwassers ergibt sich ohne weiteres aus seinem großen Lösevermögen infolge seiner vollständigen Reinheit. Infolge des langen Weges durch den Kessel wird das Lösevermögen praktisch vollständig ausgenutzt, ohne daß besondere Maßnahmen für die Verteilung des Niederschlagwassers im Kessel getroffen zu werden brauchen.
  • Durch die-praktisch vollständige Herauslösung der leicht wasserlöslichen Anteile des abgesetzten Kesselsteins, die sich in enger Vergesellschaftung mit seinen schwer Wasserlöslichen Teilen durch den ganzen Stein hindurch befinden, ist der Rest des Kesselsteins derart mürbe geworden, daß er bei der nur schwachen Kraftaufwand erfordernden mechanischen Ablösung in Form von Körnchen anfällt, so daß er ohne jegliche formändernde Beanspruchung der Verdampferflächen, beispielsweise durch einmaliges Hindurchziehen mit Drahtbürsten, vollständig aus dem Kessel entfernt werden kann. -' Aber auch das Entfernen der kohlensauren Abscheidungen, die den Uaüptbestand des schwer' wasserlöslichen. Anteils des Kesselsteins bilden, gelingt in einem Arbeitsgang mit dem Entfernen der - leicht wasserlöslichen Teile, wenn gleichzeitig mit dem Sattdampf Kohlensäume in den Kessel geführt wird. Durch die gleichzeitige Einwirkung von Kohlensäure und Wasser werden die Carbonate von Kalk und Magnesium in Bcarbonate umgewandelt und damit in die lösliche Form übergeführt. Ihr Herauslösen erfolgt nunmehr gleichzeitig mit den an sich leicht wasserlöslichen Bestandteilen des Kesselsteins. Für diese Kohlensäurebehandlung ist es besonders notwendig, durch vorheriges Verdrängen der Luft aus dem Kesselraum mittels Wasserfüllung die Anwesenheit von Luftsauerstoff, wie anfangs geschildert, auszuschalten. .
  • Das Herauslösen der an sich leicht wasserlöslichen Anteile des Kesselsteins und das Entfernen.- der verbliebenen Carbonate durch Behandlung mit Kohlensäure und weiteren Mengen Sattdampf kann auch nacheinander vorgenommen werden. Durch Untersuchung des abfließenden Niederschlagwassers wird in beiden Fällen jeweilig festgestellt, wie lange noch Härte abgeleitet wird. Die Gefahr der Bindung von Kohlensäure durch das Niederschlagwasser ist gering, da es, wie bereits angegeben, mit einer Temperatur von etwa 7o° anfällt, bei der das Wasser nur eine sehr geringe Aufnahmefähigkeit für Kohlensäure besitzt.
  • Der bei dem gleichzeitigen oder nachfolgenden Entfernen der Carbonate mittels KohlensäuTe verbleibende Kesselstein besteht aus -einem ganz lockeren Gefüge, der sich leicht abfegen oder schon @ durch Ausspritzen mit Wasser aus dem Verdampferraum entfernen läßt.
  • Nach dem vorliegenden Verfahren werden beispielsweise solche Kessel behandelt, deren zur Dampferzeugung dienendes Wasser nach der Kalksodaenthärtung vorbehandelt ist. Wie bereits eingangs erwähnt, gelingt nach diesem nach heute in größtem Maßstab gebrauchten Verfahren, das vor allem den Vorzug einfacher Ausführung besitzt, ein vollständiges Entfernen der schwer lösliche Salze bildenden Ionen nicht. In gleicher Weise eignet sich das Verfahren für das Entfernen von Kesselsteisi, der sich aus nach anderen chemischen Verfahren vorbehandeltem Kesselwasser bzw. aus Rohwasser .abgeschieden hat. Das Entfernen des abgeschiedenen Kesselsteins @erfolgte bisher im wesentlichen durch Abklopfen oder Ausbohren. Der durch das Verfahren gemäß der Erfindung bedingte Vorteil ergibst sich daraus, daß zum -Entfernen des Kesselsteins keinerlei Schlag- und Bohrwerkzeuge verwendet werden, bei deren Benutzung infolge der entstehenden Kahverformung der zu reinigenden Flächen die Angriffsmöglichkeiten für starke Anfressungen gebildet -,verden, Die Menge des aufgewandten Dampfes ist verhältnismäßig gering. Die gesamte ,Reinigung bedarf zudem nur eines, verschwindend geringen. Aufwandes an Löhnen. Die praktisch unabh4ngig von Arbeitskräften vor sich gehende Innenreinigung läßt sich bequem in der gleichen Zeit durchführen, die für die äußere Reinigung der Feuerung und Züge benötigt wird.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung hat ferner den Vorteil, die starke Beanspruchung der Kessel- bzw. Rohrwände durch Herstellung eines liolien, Temperaturgefälles zwischen Kesselsteinbelag und Rohrwandung zu vermeiden. Die Absprengung des Kesselsteins durch derartige Verfahren wurde früher auf zwei verschiedene Weisen vorgenommen. Entweder wurde der Kessel vollständig mit heißem Wasser gefüllt und darauf kaltes Wasser im starken Strahl gegen die Außenwände gerichtet oder es wurde heißer oder überhitzter Dampf durch den Kessel bzw. seine Verdampfräume geleitet. .Hierbei mußte der überhitzte Dampf, um ein ausreichendes Temperaturgefälle au erreichen, wesentlich heißer als Sattdampf von o, -S atü sein. Diese Temperaturunterschiede bringen aber die Gefahr von leckenden Nietnähten, Rissen im Blech und anderen Zerstörungen mit sich. Im Gegensatz dazu werden derartige Temperatursprünge zwischen Kesselwandung und Kesselsteinbelag, wie sie bei den beiden eben genannten Maßnahmen auftreten, bei dem Verfahren gemäß Erfindung bewußt vermieden, bei dem Sattdampf von einer Temperatur von i oo° oder nur wenig darüber verwandt wird. Infolge des sofortigen Niedeischlagens des Saftdampfes auf und in dem Kesselsteinbelag stellt sich binnen kurzem, sowohl in dem K esselsteinbelag sowie an der Rohrwandung, eine Temperatur von angenähert 7o bis 8o° her. Hierbei wird die so sehr gefürchtete Kaltverformung und Verschlechterung des Baustoffes durch plötzliches Erhitzen oder Erkalten völlig vermieden. Durch das von dem porösen Kesselstein aufgesaugte Wasser wird ein Teil oder die gesamte Menge der leicht wasserlöslichen Anteile des Kesselsteins herausgelöst, so daß der verbleibende Kesselstein durch milde Einwirkung mechanisoher Bearbeitung, wie Abbürsten, aus den Rohren entfernt werden kann.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung unterscheidet sich auch grundsätzlich von einem weiteren bekannten Verfahren, frei dem die von den Heizgasen bestrichenen Heizflächen von Dampfkesseln gereinigt werden. Nach diesem Verfahren wird der Kessel durch Füllen mit kaltem Wasser über die höchste Stelle der Heizzüge abgekühlt, anschließend gesättigter Dampf in den geschlossenen Feuerungsraum eingeführt und schließlich ein Wasserstrahl gegen die an den Heizflächen haftenden, von dem Dampfniederschlag aufgeweichten Rückstände geblasen. Da im Gegensatz zu dem Verfahren gemäß der Erfindung die Wandung des. Kessels durch die große Wassermasse ständig kalt- bleibt, können auch hier die Schädigungen des Baustoffes, die durch den großen Temperatursprung zwischen Wandung und Belag eintreten, auf die Dauer nicht ferngehalten werden. Außerdem findet bei dem bekannten Verfahren kein weitgehendes Herauslösten und Abführen leicht wasserlöslicher Anteile, sondern nur ein Aufweichen des Belages statt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: t. Verfahren zum Entfernen von Kesselstein, der an Verdampferflächen, besonders von Kesseln mit schwer zugänglichen Teilen, wie Rohrkesseln, ausgeschieden ist, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ausschalten von Luftsauerstoff oder sonstigen anfressend wirkenden Mitteln der abgekühlte Kessel bis zum Dampfsammler mit Wasser gefüllt und dann unter allmählichem Ablassen des Wassers Sattdampf von einem Druck bis zu etwa o, 5 atü in die Verdampferräumeeingeleitet wird, durch dessen Niederschlagwasser die leicht wasserlöslichen Bestandteile des abgeschiedenen Kesselsteins so. weit aufgelöst werden, daß die nach dieser Behandlung in den Verdampferräumen verbliebenen Anteile durch einfache mechanische Behandlung, beispielsweise Abbürsten,-entfernt werden können. z. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, däß während des Einleistens des Sattdampfes in die Verdampferräume Kohlensäure eingeleitet wird.
DER87235D 1933-02-12 1933-02-12 Verfahren zum Entfernen von Kesselstein Expired DE624380C (de)

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DE (1) DE624380C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1015817B (de) * 1953-09-16 1957-09-19 Sulzer Ag Verfahren zum Entwaessern des Rohrsystems eines Zwang-Durchlauf-Dampferzeugers

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1015817B (de) * 1953-09-16 1957-09-19 Sulzer Ag Verfahren zum Entwaessern des Rohrsystems eines Zwang-Durchlauf-Dampferzeugers

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