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Sputum- und Fäkaliensterilisator Gegenstand der Erfindung ist ein
Sputum-und Fäkalieristerilisator, der sich von den bekannten, für den gleichen Zweck
bestimmten Einrichtungen dadurch wesentlich und vorteilhaft unterscheidet, daß er
bei einfacher Bartart eine zuverlässige Reinigung und Sterilisation der Keimträger
und der sie enthaltenden Gefäße ermöglicht.
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Apparate zur Reinigung und Desinfektion von Sputum und Fäkalien mit
Spritzvorrichtungen zur Reinigung der die Abfälle enthaltenden Gläser bzw. Stechbecken
sind bekannt. So wird in einer bekannten Ausführungsform das Spülwasser durch Injektoren
an die zu reinigenden Gefäße geführt. Dieses Spülwasser wird aber nicht fortlaufend
erneuert, sondern es wird mit Hilfe der Injektoren stets die gleiche Flüssigkeitsmenge
verwendet, die bereits durch die aus den Gläsern entfernten Schmutzstoffe verunreinigt
ist. Wenn auch durch die Erhitzung die vorhandenen Keime abgetötet werden können,
so ist bei Verwendung des verunreinigten Wassers doch eine ausreichende mechanische
Reinigung unmöglich und die Desinfektion in Frage gestellt.
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Nach einer anderen bekannten Ausführungsform wird die Spritzvorrichtung
an die Warm- und Kaltwasserleitung direkt angeschlossen. Hier kann jedoch beim Zurücksaugen
eine Infektion der Gebrauchswasserleitung eintreten.
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Es sind auch Sputum- und Fäkaliensterilisatoren bekannt, bei denen
das Spülwasser aus einem besonderen Gefäß entnommen wird. Bei Sputum- und Fäkaliensterilisatoren,
deren Spülwasser aus einem besonderen, sich unter der Wirkung bekannter Regelungsvorrichtungen
ständig selbst nachfüllenden, die Möglichkeit eines Zurücksteigens der Flüssigkeit
aus dem Sterilisator in die Gebrauchswasserleitung verhindernden Gefäß entnomrnen
wird, steht das Wasser meist unter mäßigere Druck. Gemäß vorliegender Erfindung
wird das Wasser durch einen Dampfstralrlinjektor in das Innere der Gläser eingeschleudert
und dadurch deren gründliche Reinigung gewährleistet. Der Dampfstrahlinjektor wirkt
dabei in doppelter Richtung. Er veranlaßt einerseits, daß der nicht sehr hohe Druck
des Wassers entsprechend vergrößert und daß das Wasser durch den Dampf auf größere
Flächen verteilt wird. Außerdem kann durch entsprechende Bemessung des Dampfes die
Temperatur der Spülflüssigkeit allmählich von der Außentemperatur auf roo° und darüber
(je nach der Dampfspannung) gesteigert werden, und es wird durch diesen allmählichen
Temperaturanstieg ein Zerspringen der bekanntlich aus minderwertigem Glas bestehenden
Gläser, deren Böden außerdem auch noch dicker sind als die Seiten und die deshalb
sehr zum Zerspringen neigen, mit Sicherheit vermieden.
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Die Desinfektion und Reinigung erfolgt in einem geschlossenen Kasten,
der zweckmäßig doppelwandig ausgeführt wird. Die zu reinigenden Gläser werden in
Körbe aus weitmaschigem Drahtnetz gestellt, nachdem sie
vorher ausgegossen
sind. Die ausgegossene hochinfektiöse Masse wird durch genügend hohes Erhitzen,
durch Dampf oder in anderer Weise steril gemacht und dann in die Abwässerkanäle
abgelassen.
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Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des neuen
Apparates dargestellt, und zwar zeigt Abb. i den Apparat als ganzes schaubildlich
mit teilweise weggebrochener Vorderwand, Abb. 2 einen Schnitt der Abb. i, Abb. 3
die Anordnung der Wasser- bzw. Dampfspritzrohre.
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Der Apparat besteht aus einem zweckmäßig doppelwandigen Kasten i,
dessen Dekkel2 mit Hilfe geeigneter Verschlußeinrichtungen, beispielsweise Schraubenverschlüsse
3, gasdicht angepreßt werden kann. Der Innenraum des Gefäßes ist im wesentlichen
frei und nur durchzogen von den gelochten Rohren 4, die das Spülwasser bzw. den
Dampf heranführen. Das Wasser kommt aus dem Gefäß 5 durch die Leitung 6 mit Ventil
7. Das Gefäß 5 empfängt das Wasser aus der Leitung oder einer sonstigen Quelle und
füllt sich unter Verwendung an sich bekannter Regelungsvorrichtungen von selbst
nach. Das Vorratsgefäß 5 wird an beliebiger Stelle oberhalb des Desinfektionsapparates
angebracht. In Desinfektionsbaracken u. dgl. steht nur eine geringe Druckhöhe zur
Verfügung. Diese Druckhöhe würde nicht' ausreichen, einen Wasserstrahl zu liefern,
der die Reinigung der Gläser in genügendem Maße besorgen würde. Aus diesem Grunde
ist ein Dampfinjektor 8 vorgesehen, durch den das Wasser aus der Leitung 6 bei geöffnetem
Ventil 7 mit regelbarer Stärke in das Innere des Apparates geleitet werden kann.
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Der Desinfektionsraum enthält an seinem Boden eine Abflußleitung,
die durch ein Ventil 9 abgeschlossen ist. Zwischen den mit den Abwässerleitungen
direkt verbundenen Röhren und diesem Ventil ist ein Siphon io eingeschaltet.
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Zur Aufnahme der Gläser dient ein Korb i i aus weitmaschigem Drahtnetz,
der auf den durch die Doppelwand gebildeten Vorsprung 12 aufgesetzt werden kann.
Die Leitung 13
führt in den durch die Doppelwand gebildeten Hohlraum. Sie
wird durch ein Ventil 14 überwacht und dient zur Zuführung des Heizdampfes. Das
Kondensat aus der Doppelwand kann durch Rohr 15 und Kondenstopf 16 abfließen. Die
Einrichtung arbeitet wie folgt: Nach Lösung der Verschlüsse 3 wird der Deckel 2
geöffnet und die gefüllten Gläser in dem aus weitmaschigem Drahtnetz bestehenden
Korb durch Umkippen in den Apparat entleert und mit der Öffnung nach unten auf den
Boden des Korbes gesetzt. Der Korb 6 steht, wie bereits angegeben, auf den durch
die Innenwand gebildeten Vorsprüngen 12. Die Gläser befinden sich dann unter den
Öffnungen 17 der Rohre 4. Nunmehr wird der Deckel2 luftdicht geschlossen
und zunächst durch die Öffnung des Ventils 7 Wasser zugelassen, das eine Vorspülung
der Gläser herbeiführt. Hierauf wird durch Öffnung des Ventils 18 für den Dampf
der Injektor in Tätigkeit gesetzt, und zwar wird die Dampfzufuhr und damit die Temperatur
des Spülwassers ganz allmählich erhöht. Mit der steigenden Dampfzufuhr kann die
Wasserzufuhr verringert und schließlich ganz gedrosselt werden, so daß dann nur
reiner Dampf einströmt. Dies bewirkt eine gute Vorreinigung der Gläser und gleichzeitig
eine Verdünnung der eingebrachten zu desinfizierenden Massen.
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Nach geschehener Vorreinigung wird der Injektor wieder abgestellt
und nunmehr das Ventil 14 geöffnet, so daß der heiße Dampf in die Zwischenwand eintreten
kann. Der Heizdampf erhitzt die Flüssigkeit auf etwa io5° C, so daß Sicherheit dafür
geschaffen ist, daß eine zuverlässige Abtötung aller Keime erfolgt. Nach Desinfektion
wird die sterile Masse durch Öffnung von Ventil 9 abgelassen, dann zur vollkommenen
und endgültigen Reinigung der Gläser nochmals der Dampfinjektor in Tätigkeit gesetzt
und die Gläser mit heißem Dampf behandelt.
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Als Werkstoff für die Einrichtung wird zweckmäßig Kupfer verwendet.
Es hat sich gezeigt, daß bei Benutzung von verzinntem Eisen die Apparate nur eine
recht kurze Lebensdauer haben.