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Verfahren zur Reinigung von Dampfkesseln u. dgl.
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dieser Weise eingelagerten Alkalikarbonaten die Kohlensäure durch Besprühen, Berieseln oder Bespritzen mit Säure freimacht, wodurch die Verkrustungen mechanisch abgesprengt werden. Der verwendeten Säure werden, um einen Angriff auf das Metall zu verhindern, in an sich bekannter Weise Immunisierungsmittel, z. B.
Phenole, Teeröle, Eiweissstoffe, Zucker u. dgl., zugesetzt.
Zur Entfernung von Kesselstein u. dgl. kann man demgemäss in der Weise verfahren, dass man zunächst, wie üblich, die wasserseitigen Oberflächen des zu reinigenden Aggregates mit den daran haftenden Ablagerungen in an sich bekannter Weise mit Salzsäure, z. B. einer mit Immunisierungsmitteln versetzten Lösung aus einem Volumsteil 20-22 iger Salzsäure auf 3-10 Volumsteilen Wasser, behandelt, indem man beispielsweise den Dampfkessel mit einer solchen Säurelösung durchspült und nachwäscht.
Durch diese Säurebehandlung wird die Schicht der Verkrustungen porös, indem die löslichen Bestandteile durch die Säure herausgelöst werden.
Nach dem Auswaschen oder Abschwemmen wird die auf den Wandungen verbliebene poröse Schicht mit einer gesättigten Natriumkarbonatoder Natriumbikarbonatlösung behandelt und hiedurch mit dem Alkalikarbonat imprägniert.
Nunmehr folgt im Sinne der Erfindung eine erneute Durchspülung oder Überrieselung mit Säure ; durch die hiebei eintretende chemische Umsetzung zwischen Karbonat und Säure kommt es zu einer schlagartigen Entwicklung von reichlichen Mengen Kohlensäuregas. Durch die plötzliche Gasentbindung, die sich zu einem wesentlichen Teil innerhalb der porösen Verkrustungsschicht abspielt, wird das Gerüst selbst hartnäckiger Verkrustungen mechanisch auf-und abgesprengt, so dass ein leicht abschwemmbarer Schlamm entsteht. Soweit es die Art des zu behandelnden Kessels zulässt, kann man, statt die Lösungen durchzupumpen, auch die Wandungen mit den Säure-bzw. Salzlösungen berieseln oder bespritzen. Die Behandlung der Verkrustungen kann in allen Stufen mit Lösungen von Raumtemperatur erfolgen.
Bei der Anwendung der Erfindung auf die Entfernung feuerseitiger Verkrustungen kann im allgemeinen eine Vorbehandlung mit Säure entfallen. Die feuerseitigen Wandungen können in
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diesem Falle unmittelbar oder allenfalls nach Bespülung mit einem Benetzungsmittel, wie z. B.
Trinatriumphosphat, mit den Salzlösungen, am besten mit einer gesättigten Natriumkarbonatbzw. Natriumbikarbonatlösung, durch Überrieselung, Bespritzen usw. getränkt werden.
Bei Mitverwendung eines Benetzungsmittels kann dieses auch den Lösungen zugefügt sein. Anschliessend an die Tränkung mit Karbonatlösung werden die Wandungen mit passivierten Säuren, vorzugsweise Salzsäure, behandelt. Auch in diesem Falle tritt durch die stürmische Entwicklung von Gas eine mechanische Lockerung der Verkrustung und Abhebung derselben von der Unterlage ein, so dass die gelockerten und abgesprengten Verkrustungen durch Abblasen oder Abschwemmen leicht entfernt werden können.
Das Verfahren kann sowohl bei der wasserseitigen als auch bei der feuerseitigen Reinigung nötigenfalls wiederholt werden.
Das Verfahren gemäss der Erfindung gestattet eine weitgehende und sichere Entfernung der Ablagerungen und Verkrustungen an Dampfkesseln u. dgl., ohne eine wesentliche Verteuerung im Vergleich mit den bisherigen Arbeitsweisen herbeizuführen ; es ist mit vollem Erfolg auch zur Reinigung von Wasserrohrkesseln, wie z. B.
La-Mont-Kesseln, anwendbar, bei welchen die bisherigen Reinigungsverfahren grosse Schwierigkeiten bereiten oder ganz versagen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Reinigung von Dampfkesseln u. dgl. von Kesselstein u. dgl. Verkrustungen durch Behandlung mit Säuren und Alkalien, dadurch gekennzeichnet, dass man die Verkrustungen nach einer allfälligen bekannten Vorbehandlung mit Säuren mit konzentrierten Alkalikarbonatlösungen tränkt und aus den in den Poren der Verkrustungen in dieser Weise eingelagerten Alkalikarbonaten die Kohlensäure durch Bespülen, Berieseln oder Bespritzen mit Säure freimacht, wodurch die Verkrustungen mechanisch abgesprengt werden.