DE710992C - Verfahren zum Entkalken von hauptsaechlich durch Kalkverbindungen verunreinigten Gerberwollen und von kalkhaltigen Garnen - Google Patents

Verfahren zum Entkalken von hauptsaechlich durch Kalkverbindungen verunreinigten Gerberwollen und von kalkhaltigen Garnen

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DE710992C
DE710992C DEB182400D DEB0182400D DE710992C DE 710992 C DE710992 C DE 710992C DE B182400 D DEB182400 D DE B182400D DE B0182400 D DEB0182400 D DE B0182400D DE 710992 C DE710992 C DE 710992C
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Heinrich Arthur Bechtold
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HEINRICH ARTHUR BECHTOLD
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HEINRICH ARTHUR BECHTOLD
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    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C3/00Treatment of animal material, e.g. chemical scouring of wool

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Description

  • Verfahren zum Entkalken von hauptsächlich durch Kalkverbindungen verunreinigten Gerberwollen und von kalkhaltigen Garnen Die aus den Gerbereien in den Handel gelangenden Gerberwdllen sind meistens gar nicht oder nur mit Wasser gewaschen und besitzen einen Kalkgehalt bis etwa i5%. Üblicherweise werden diese Wollen zwecks Entkalkung und Reinigung vor der Verarbeitung mit Sodalaugen gewaschen, wobei ihr Kalkgehalt im ,albgemeinen nicht unter 3 °/o herabgedrückt werden kann. Man verfuhr auch schon in der Weise, daß man die Gerberwollen in Bottichen mit verdünnter Säure vom Kalk befreite, ist .aber mit diesem Verfahren im allgemeinen unzufrieden, weil die Entkalkung ziemlich lange Zeit beansprucht und dennoch nie vollkommen ist.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die Entkalkung sehr schnell durchführen kann, wenn man sie mit verdünnter Säure in Vorrichtungen vornimmt, wie sie zum Färben von loser Wolle seit langem in Benutzung sind. Solche Vorrichtungen bestehen aus einem Bottich mit Siebboden und einem mit Löchern versehenen Deckel, der auf die einzupackenden lockeren Fasern gelegt wird. Mit diesem eigentlichen Bottich kommuniziert eine auf der einen Seite -des Bottichs befindliche Kammer durch einen unter dem Siebbäden befindliehen Hohlraum. An der tiefsten Stelle dieses Raumes befindet sich bei einem solchen Färbbottich ein Propeller, der sich bald in der einen, bald in der anderen Richtung dreht und die Flotte :dementsprechend bald in den Hohlraum hinabzieht und von oben über den Siebboden an die Wolle bringt, bald vom Hohlraum her durch die Wolle empordrückt.
  • Erfindungsgemäß wird in diese Vorrichtung die Gerberwolle eingefüllt, mit dem Deckel abgedeckt und warmes Wasser aus einem- Hochbehälter zugeführt. Darauf läßt man zweckmäßig in die seitliche Kammer so viel konzentrierte technische Salzsäure einfließen, wie genügt, um den am besten zuvor analytisch festgestellten Gehalt an kohlensaurem Kalk zu neutralisieren, und setzt gleichzeitig den Propeller in Betrieb. Infolge der sehr starken Bewegung durch,den Propeller steigen in dem warmen Wasser die in der Wolle gebildeten isolierenden Kohlensäurebläschen schnell auf, so daß die Salzsäure gleich wieder freien Zutritt zti den Kallcpartikelchen hat. Außerdem wird die Auslaugung .durch den fortwährenden Wechsel der Strömungsrichtung sehr begünstigt; infolgedessen ist schon innerhalb weniger Minuten der kohlensaure Kalle zu leicht wasserlöslichem Calciumchlorid umgesetzt. Nach erfolgter Lösung läßt man die Flotte abfließen und spült unter Drehung des Propellers bis zur Entfernung des Calciumchlorids mit Wasser nach.
  • Der durchlochte Eisensiebboden ist, um ihn säurebeständig zu machen, mit einem Bakelitüberzug versehen. Den durchlochten Deckel braucht man nur mit einem säurefesten Lack, z. B. Chlorkautschuklack, zu überziehen. Der Propeller sowie .die Welle müssen aus einer gegen Säure unempfindlichen Masse bestehen. Statt verdünnter Salzsäure können auch andere Säuren Benutzung finden, die den kohlensauren Kalk zu wasserlöslichen Calciumverbindungen umsetzen.
  • Durch .die Behandlung der Gerberwolle mit Säuren in Färbbottichen gelingt es zuverlässig, ihren Kalkgehalt in einigen Minuten auf weniger als o,i °/o herabzudrücken. Damit ist ein erheblicher technischer Fortschritt erzielt insofern, als eine völlig kalkfreie Wolle beim späteren Schmälzen mit Olein oder sonstigen verseifbaren Fetten und Ölen keine Kalkseifen bildet. Die nach .dem bisherigen Verfahren gereinigten Gerberwollen wurden infolge ihres Kalkgehaltes beim Schmälzen vielfach schmierig und klebrig durch die Bildung von Kalkseifen. Infolge der Verschmierungen aber klebte .die Wolle an den Nitschelhosen und Riemchen fest und ergab ein unreines und unegales Garn. Solche Garne oder daraus hergestellte Gewebe oder Filze kamen unegal, bandig und streifig aus dem Färbebad heraus.
  • Ein weiterer Vorteil vorliegender Erfindung besteht darin, daß -die in der kalkhaltigen Gerberwolle vorhandenen Kalkseifen durch die Säure zerlegt werden und bei dem nachfolgenden sehr intensiven Waschen und Spülen die Kalkverbindungen völlig entfernt werden. Um .auch die gebildeten Fettsäuren vollständig zu entfernen, ist eine Nachbehandlung mit verseifenden Mitteln und Nachspülen erforderlich. Bei der bisher üblichen Wäsche mit Sodalauge allein mußte eine sehr starke Lauge Verwendung finden, um die Kalkseifen wenigstens teilweise zu entfernen; dies war stets mit einer gewissen Schädigung der Faser verbunden und lieferte trotzdem keine von Kalkseifen restlos befreite Wolle.
  • Natürlich hat .diese in der Gerberwolle bisher verbleibende Kalkseife aus Wollschweiß einen gleich ungünstigen Einfluß wie die erst später bei der Schmälzung mit Olein gebildete Kalkseife.
  • Nach dein Verfahren vorliegender Erfindung können .auch noch andere Fabrikate, die für Textilzwecke zu verwenden sind, von ungünstig wirkenden kalkhaltigen Bestandteilen, insbesondere Kalkseifen, befreit werden, z. B. Kalkseifen enthaltene Garne, die bei der Fabrikation, insbesondere bei der Färbung, die geschilderten Schwierigkeiten bereiten.
  • Erfindungsgemäß werden die Kalkseifen enthaltenden Garne in die Vorrichtungen eingepackt und mit der sauren Flotte bald von unten, bald von oben durchspült. Es wird mit weichem Wasser nachgespült, bis die gebildeten wasserlöslichen Kalksalze vollständig entfernt sind, und mit emul.gierenden Mitteln nachgewaschen, bis auch eine nahezu vollständige Befreiung von den Fettsäuren erreicht ist.

Claims (2)

  1. PA.TLNTAN SPRÜCiir: i. Verfahren zum Entkalken von hauptsächlich durch Kalkverbindungen verunreinigten Gerberwollen unter Verwendung verdünnter Säure, dadurch gekennzeichnet, daß die Wolle mit verdünnter, zweckmäßig mindestens .Io° heißer Säure in üblichen zum Färben von Wollfasern dienenden Bottichen mit unter dem Siebboden befindlichen Propellern unter stetem Wechsel des Umlaufs der Säureflotte behandelt und hierauf mit verseifenden Mitteln, wie schwache Alkalien, oder mit emulgierenden Mitteln nachgewaschen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß kalkhaltige Garne entkalkt werden.
DEB182400D 1938-03-16 1938-03-16 Verfahren zum Entkalken von hauptsaechlich durch Kalkverbindungen verunreinigten Gerberwollen und von kalkhaltigen Garnen Expired DE710992C (de)

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