DE1052915B - Verfahren zur Reinigung verockerter Brunnen u. dgl. durch Behandlung mit gasfoermigem Chlorwasserstoff in Gegenwart von Wasser - Google Patents

Description

• Verfahren zur Reinigung verockerter Brunnen u. dgl. durch Behandlung mit gasförmigem Chlorwasserstoff in Gegenwart von Wasser . Es ist bekannt, da,ß man in Brunnen, die durch Verschmutzungen, Versteinungen, Verkrustungen, z. B. von Manganoxyd oder Eisenoxyd, unwirksam geworden sind, wieder eine Steigerung der Wasserförderung erreichen kann, wenn man in die Brunnen ein Luft-Wasser-Gemisch entgegengesetzt zur normalen Strömungsrichtung einpreßt und danach eine schnelle Entspannung vornimmt, wobei j e nach Bedarf ein rascher Wechsel von Druckbehandlung und Entspannung zu wiederholten Malen vorgenommen wird. Bei dieser Behandlung wurde auch eine besondere Wirkung durch Zusatz von Chemikalien, wie Säuren, Oxydationsmitteln und Lösungsmitteln erreicht. Um eine besonders wirkungsvolle Entfernung der Verunreinigungen zu erzielen, hat man, die zu entfernenden Substanzen der Einwirkung von zwei gasförmig eingeführten, unter Wärmeentwicklung miteinander reagierenden Säuren oder Säurebildnern ausgesetzt. Dabei war es möglich, eine höhere Wirkungskonzentration zu erzielen, als wenn die Säuren in wäßriger Lösung zugeführt werden.
• Bei einem der bekannten Verfahren wird Kesselstein aus wasserführenden Anlagen dadurch entfernt, daß man dem Wasser vor seinem Eintritt in die Anlage allmählich verflüssigten Chlorwasserstoff zusetzt, bis die zur Lösung des Kesselsteins erforderliche Konzentration in der entstehenden Säurelösung erreicht ist. Hierbei wurde zwar bereits an die Möglichkeit gedacht, daß sich überschüssiger Chlorwasserstoff noch kurze Zeit, z. B. beim Durchgang durch die untersten Rohrbündel eines zu reinigenden Kondensators, in Gasform hält, dann aber im übrigen auf den Hauptteil der Anlage als verdünnte Säure einwirkt.
• Es wurde nun gefunden, daß man. bei einer solchen Reinigung verockerter Brunnen, inkrustierter Wasserleitungen oder ähnlicher verunreinigter Anlagen eine noch bessere Wirkung erzielt, wenn man zunächst das Wasser bis auf einen haftenbleibenden Rest aus der Anlage entfernt, indem man z. B. in einem verockerten Brunnen vor der Säurebehandlung den Wasserspiegel durch Einleiten von Druckluft zurückdrängt und danach durch ein bis an den Boden reichendes Rohr gasförmige Salzsäure einleitet, wobei der Druck des Gases ein wenig höher ist als der beim Einleiten der Luft vorher angewandte, um ein vorzeitiges Zurückströmen des Wassers an die Einwirkungsstelle zu verhindern. Es tritt bei dieser Behandlung eine stürmische, mit Wärmeentwicklung verbundene Reaktion unmittelbar am Filterrohr und Filterkies auf, und infolge der geringen Menge von zurückgebliebenem Haftwasser werden mit geringen Gasmengen beliebig hohe Säurekonzentrationen erzielt. Bei Zurücknahme der Druckluft strömt das Wasser wieder in den Brunnen und spült gleichzeitig den gelösten Stoff weg. Je nach der Stärke der Verschmutzungen kann der Prozeß beliebig oft wiederholt werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Reinigung verockerter Brunnen, inkrustierter Wasserleitungen oder ähnlicher verunreinigter Anlagen durch Behandlung mit gasförmigem Chlorwasserstoff von gewöhnlicher Temperatur in Gegenwart von Wasser und anschließendes Spülen mit Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst das Wasser bis auf einen haftenbleibenden Rest aus der Anlage entfernt und dann auf diese den Chlorwasserstoff in Gegenwart lediglich des haftengebliebenen Wasserrestes einwirken läßt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 297 605, 525 392; schweizerische Patentschrift Nr. 229193; USA.-Patentschrift Nr. 2 567 835; Erwin Gross, »Handbuch der Wasserversorgung«, München und Berlin, 1928, S. 230; »Metalloberfläche«, 2 (1948), S. 152.