DE623118C - Verfahren zur Herstellung von gefaerbten Gebilden, insbesondere Faeden und Filmen aus Viscose - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von gefaerbten Gebilden, insbesondere Faeden und Filmen aus Viscose

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DE623118C DED64099D DED0064099D DE623118C DE 623118 C DE623118 C DE 623118C DE D64099 D DED64099 D DE D64099D DE D0064099 D DED0064099 D DE D0064099D DE 623118 C DE623118 C DE 623118C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F2/00Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
    • D01F2/02Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from solutions of cellulose in acids, bases or salts
    • D01F2/04Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from solutions of cellulose in acids, bases or salts from cuprammonium solutions

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von gefärbten Gebilden, insbesondere Fäden und Filmen aus Viscose Durch das Patent 424 981 sind die Estersalze (Salze von sauren schwefelsauren Estern) von Leukoküpenfarbstoffen bekanntgeworden. Es sind dies wasserlösliche, beständige Derivate der Leukoküpenfarbstoffe, aus denen durch saure Oxydation der Küpenfarbstoff leicht zurückgebildet werden kann und die bereits für das Färben und Drucken von Textilfasern und anderen Materialien Verwendung gefunden haben (s. Patent q.18 q.87).
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur direkten Herstellung von gefärbten Fäden, Bändern, Filmen usw. aus regenerierter Cellulose unter Zugrundelegung dieses bekannten Verfahrens zum Färben mittels Estersalzen. Eine Methode zur Herstellung von regenerierter Cellulose, z. B. der unter dem Namen Viscose bekannten Kunstseideart, besteht bekanntlich darin, daß Cellulose durch Behandlung mit Natronlauge und Schwefelkohlenstoff in das in Alkalilauge lösliche Natriumcellulosexanthogenat übergeführt und die wäßrige Lösung dieses Stoffes mit' allfälligen sonstigen nötigen Zusätzen durch Spinndüsen in das sog. Koagulierungsbad, d. h. ein Säure enthaltendes Bad, gepreßt wird, wodurch die Cellulose in Form eines Fadens oder in irgendeiner anderen Form - ganz oder teilweise hydratisiert - zurückgebildet wird. Gemäß der Erfindung wird nun, um gefärbte Fäden, Bänder usw. zu erzeugen, dem wäßrigen alkalischen Natriumcellulosexanthogenat die Lösung eines Estersalzes eines Leukoküpenfarbstoffes zugegeben und die Masse gut durchgemischt. Diese Zugabe eines Estersalzes zur Viscose kann in irgendeiner Phase des Verfahrens vor dem Koagulieren erfolgen. Nach der Koagula= tion oder auch während derselben wird in der regenerierten Cellulosemasse die Färbung durch saure Oxydation entwickelt. Diese Entwicklung der Färbung kann auf verschiedene Weise geschehen: a) Die Viscose enthält das Estersalz. Im Koagulationsbad wird die Cellulose regeneriert, und in einem zweiten Bade wird durch saure Oxydation die Färbung entwickelt.
  • b) Man kann Koagulationsbad und Oxydationsbad zu einem vereinigen, indem man dem sauren Koagulationsbad schon das Oxydationsmittel zusetzt. Es erfolgt dann die Koagulation und Entwicklung der Färbung gleichzeitig. .
  • c) Es wird der Viscose nicht nur ein Estersalz eines Leukoküpenfarbstoffes, sondern gleichzeitig auch ein geeignetes Oxydationsmittel, welches in alkalischem Medium unwirksam bleibt, das jedoch in saurem Medium wirksam wird, einverleibt, z. B. Natriumnitrit. Im Koagulierungsbade vollzieht sich demnach neben der Koagulierung der Cellulose gleichzeitig die Entwicklung der Färbung. Für die Entwicklung der Färbung kommen im allgemeinen die Methoden in Betracht, die bereits für die Entwicklung von Estersalzfärbungen bekanntgeworden sind.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, gefärbtes Cellulosematerial direkt zu erzeugen durch Zusatz von Farbstoffen zur Viscose. Solche Verfahren haben wenig praktische Bedeutung erlangt. Der starke Alkaligehalt der Viscose, ferner die ziemlich starke Säurebehandlung - gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur - im Koagulierungsbade sind nicht allen Farbstoffen zuträglich. Solche Farbstoffe haben zudem nicht die Echtheit der Küpenfarbstoffe. Die Zugabe von Küpenfarbstoffen in verküpter Form zur Viscose (s. Patent 36o ooi) dürfte ebenfalls mit allerlei Schwierigkeiten verbunden sein. So kann z. B. eine vorzeitige Oxydation des Leukoküpenfarbstoffes in der alkalischen Viscosemasse oder die Verwendung eines diese vorzeitige Oxydation verhindernden Überschusses an Reduktionsmittel, wie Hydrosulfit, beim Koagulierungsprozeß sich störend bemerkbar machen.
  • Diese genannten Schwierigkeiten bestehen beim vorliegenden Verfahren nicht. Die Estersalze widerstehen den verschiedenen Behandlungen mit starken Alkalien und Säuren, und es wird ein Cellülosematerial erhalten, das mit Küpenfarbstoffen in der bekannten Echtheit gefärbt ist.
  • Das vorliegende Verfahren gestattet auch die Erzielung von besonderen Färbeeffekten. Beim Verspinnen von Kunstseide werden in der Regel mehrere Einzelfäden zu einem Hauptfaden vom gewünschten Titer zusammengenommen. Diese Einzelfäden können nun, mit verschiedenen Estersalzen gefärbt, oder es können auch gefärbte und weiße Einzelfäden zusammengenommen werden. Daraus ergeben sich eigenartige Effekte.
  • Da die Estersalze in Wasser löslich sind, so ist es möglich, aus einem unentwickeltes Estersalz enthaltenden Cellulosematerial von beliebiger Form (dickerer Faden oder Band) durch, kürzere oder längere Behandlung mit Wasser das Estersalz oberflächlich. mehr oder weniger wegzulösen. Bei der nachherigen Entwicklung durch Oxydation entsteht als merkwürdiger Effekt, daß das Cellulosematerial im Innern stärker als an der Oberfläche oder gar an der Oberfläche überhaupt nicht, sondern nur an einzelnen Stellen im Innern gefärbt ist. Dieser Effekt läßt sich nach dem bisherigen Färbeverfahren kaum erzielen. Es ist natürlich auch möglich, durch einen solchen Waschprozeß ein Estersalz vollständig vom Cellulosematerial wieder wegzulösen. Weitere Effekte mit Hilfe der bekannten Druck-, Reserve-, Ätzverfahren für Estersalze der Leukoküpenfarbstoffe in Verbindung mit dem vorliegenden Verfahren dürften erzielbar sein.
  • Das Verfahren wird durch folgende Beispiele erläutert: Beispiel i Natriumcellulosexanthogenat entsprechend i kg gesponnener Viscosefaser wird mit einer Lösung von Indigosol O (Estersalz von Leukoindigo) entsprechend 2o g Indigo bis zu- völlig gleichmäßiger Mischung durchgearbeitet. Diese Masse wird im üblichen Spinnapparat in ein. Koagulationsbad gepreßt, das Schwefelsäure von 18° B6 enthält und auf 4o bis 5o° C gehalten wird: Die so erhaltenen Viscosefäden - Cellulosematerial -werden ausgerungen und in einem Bade, das 35 g Schwefelsäure von 66° Be und 4 g Nitrit pro Liter enthält, während 1%, bis % Minute bei gewöhnlicher Temperatur behandelt, wodurch Entwicklung des Farbstoffs erfolgt. Die gefärbte Faser wird gespült und in einem Alkali enthaltenden Bade nachbehandelt, wieder gespült und fertiggemacht. Beispiel 2 In ähnlicher Weise, wie in Beispiel i angegeben, wird der Viscosemasse eine Lösung des Estersalzes von Leuko-6 : 6'-diaethoxythioindigo einverleibt. Es wird diese Masse durch Spinndüsen in ein Bad gepreßt, das Schwefelsäure von 18° Be und 4 g Natriumnitrit pro Liter enthält und auf ungefähr 40° C gehalten wird. Es erfolgt gleichzeitig Koagulierung und Entwicklung der Orangefärbung. Zum Schluß wird gespült, in einem alkalischen Bade nachbehandelt, wieder gespült und fertiggemacht.
  • Beispiel 3 Der Viscosemasse wird, wie in Beispiel i ausgeführt, eine Lösung von Indigosol O einverleibt. Es wird diese Masse in Form eines ziemlich dicken Fadens zum Koagulieren gebracht. Durch Waschen in kaltem Wasser wird erreicht, daß das Estersalz bis zu einer gewünschten Schicht, was durch Proben festgestellt werden kann, vollständig wieder weggelöst wird. Beim nachfolgenden Entwickeln im sauren Oxydationsbade wird eine Färbung im Innern der Masse unter einer farblosen, durchscheinenden Schicht erhalten. Beispiel 4 Zu 30 1 spinnfertiger Viscosemasse werden 300 ccm einer Ammoniumvanadatlösung (11/",), 6oo ccm Aluminiumchloratlösung (25' Be) und 5 g des Estersalzes von Leukodimethoxydibenzanthron zugefügt. Das Ganze wird innig gemischt. Die Masse wird, wie üblich, durch -Spinndüsen gepreßt und die Fäden in einem sauren Bade koaguliert. Durch bloßes Lagern der Spinnkuchen bei gewöhnlicher Temperatur in den hierfür bestimmten Kammern entwickelt sich in der regenerierten Cellulose die grüne Färbung in einfachster Weise im Verlaufe von ungefähr 2 Stunden. Es folgt die übliche Nachbehandlung.
  • An Stelle von Aluminiunlchloratlösung kann auch eine entsprechende Lösung, enthaltend ein lösliches Chlorat, z. B. Natriumcblorat, und ein lösliches Aluminiumsalz, z. B. Aluminiumsulfat, verwendet werden. Beispiel 5 S ccm eines Teiges, enthaltend 1,91/, des leicht löslichen -Estersalzes aus 3 : 3'-Dichlori : 2 : 2' : i'-dianthrachinonazin gemäß Patent 579 327 (s. auch Patent q-70 809, 580 013, 584 718) werden in 30 1 Viscosemasse aufgelöst, die Masse ,wird, wie üblich, gesponnen und die Fäden koaguliert. Während der Koagulation nehmen die Fäden eine rotviolette Färbung an. Die fertigen Spinnkuchen werden hiernach entweder durch Passieren durch ein schwaches Bichromatbad oder durch Behandlung @in einem Nitritbad entwickelt. a) Entwicklung mit Bichromat Die Zusammensetzung des Entwicklungsbades kann beispielsweise folgende sein: 0,5 g Natriumbichromat, 2o ccm Schwefelsäure 65° Be, 20 ccm Ammonvanadat i 1j00,, 2 g Oxalsäure krist. pro Liter Wasser. Die Behandlung der Fäden erfolgt in diesem Bade w ähren.d r Minute bei ungefähr 40° C. b) Entwicklung mit Nitrit Die Zusammensetzung des Entwicklungsbades sei beispielsweise folgende: 2o ccm Schwefelsäure 66° Be, 3 g Natriumnitrit krist., 20 ccm Ammonvanadat i °/0o, 2 g Oxalsäure krist. pro Liter Wasser. Die Fäden werden in diesem Bade während i Minute bei 35 bis 451 C behandelt.
  • Die Färbung wird vollständig entwickelt, und man erhält ein lebhaftes Hellblau. Der Farbstoff kann leicht überoxydiert werden und dadurch einen etwas grünlicheren Ton ergeben. Durch die weiteren zur Fertigstellung- der Ware gewöhnlich erfolgenden Vorgänge, wie z. B. die Entschwefelung, welche in einem mitunter auch schwach reduzierend wirkenden Bad vorgenommen werden kann, wird diese Überoxydation rückgängig gemacht, und man erhält zuletzt den gesuchten lebhaften, reinen, hellbraunen Farbton.
  • In diesem Beispiel kann an Stelle des verwendeten Estersalzes dasjenige aus i ::2 : 2' i'-Dianthrachinonazin verwendet werden; die erhaltenen Cellulosefäden sind dann im Farbton des Indanthrens gefärbt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von gefärbten Gebilden, insbesondere Fäden und Filmen aus Viscose, dadurch gekennzeichnet, daß 'man eine Cellulosexanthogenatlösung mit der Lösung eines Estersalzes eines Leukoküpenfarbstoffes versetzt, in bekannter Weise mittels eines Fällbades koaguliert und die Entwicklung der Färbung während oder nach der Koagulation des Gebildes durch saure Oxydation erfolgen läßt.
DED64099D 1932-08-20 1932-08-20 Verfahren zur Herstellung von gefaerbten Gebilden, insbesondere Faeden und Filmen aus Viscose Expired DE623118C (de)

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DED64099D DE623118C (de) 1932-08-20 1932-08-20 Verfahren zur Herstellung von gefaerbten Gebilden, insbesondere Faeden und Filmen aus Viscose
DED66169D DE636359C (de) 1932-08-20 1933-07-02 Verfahren zur Herstellung von gefaerbten Gebilden, insbesondere Faeden und Filmen aus Cellulose

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE764033C (de) * 1937-06-20 1953-07-27 Schlesische Zellwolle A G Verfahren zur Herstellung gefaerbter Faeden und Folien aus Farbstoff enthaltender Viscose

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE764033C (de) * 1937-06-20 1953-07-27 Schlesische Zellwolle A G Verfahren zur Herstellung gefaerbter Faeden und Folien aus Farbstoff enthaltender Viscose

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