-
Einrichtung zur Fernanzeige des Betriebszustandes-von Verteilungsnetzen
Bekanntlich haben Leuchtschaltbilder in Schaltwarten eine Reihe erheblicher Nachteile.
Sei es z. B. durch die Tatsache, daß die Raumbeleuchtung mit Rücksicht auf die Erkennbarkeit
der Leuchtstreifen so schwach gehalten werden muß, daß die Ablesbarkeit gewöhnlicher
Schalttafelinstrumente erschwert wird. Aus dieser Tatsache entstand folgerichtig
die Entwicklung und Verwendung von Lichtband- und Schattenpfeilinstrumenten mit
all ihren umständlichen Einrichtungen. Ein weiterer Nachteil bei den bekannten Leuchtschaltbildern
ist die große Leistungsaufnahme und die damit verbundene Wärmeentwicklung durch
die vielen Lampen, in denen nur ein geringer Teil der zugeführten Leistung in Licht
umgesetzt wird. Bei großen Leuchtschaltbildern entstehen auch durch den Verbrauch
an Lampen bedeutende Kosten.
-
Diese Nachteile der bekannten Einrichtungen zur betriebszustandsabhängigen
Nachbildung von Verteilungsnetzen sowie der Stellung von beweglichen Organen, z.
B. Schaltern, werden gemäß der Erfindung dadurch vermieden, da;ß die Anzeige mittels
in Schwingungen versetzbarer Anzeigekörper erfolgt.
-
In der Zeichnung sind in den Abb. i bis 9 einige Ausführungsbeispiele
nach der Erfindung dargestellt. Abb. i zeigt einen Schnitt, aus dem ersichtlich
ist, daß die Anzeigekörper K von. Resonanzorganen R getragen werden, und zwar vorzugsweise
von solchen, wie sie für Zungenfrequenzmesser, Resonanzrelais o. dgl. üblich sind.
Je nach dem zu erreichenden Zweck werden die Resonanzorgane R so angeordnet, daß
die die Anzeigekörper K tragenden Zungen Z in Richtung oder einem beliebigen, vorzugsweise
rechten Winkel zur Richtung der Nachbildung des Leitungszuges L schwingen. Aus diesem
Ausführungsbeispiel ist zu ersehen, daß die die Anzeigekörper tragenden Zungen Z
durch Öffnungen Q in der Frontplatte S hindurchtreten, in der sie frei ausschwingen
können. Für besondere Zwecke werden die Anzeigekörper K mit Färbe, vorzugsweise
Leuchtfarbe; versehen. Um die Zunge bzw. Zungen vor Beschädigungen von außen her
zu schützen und auch um nötigenfalls einen Leitungszug darauf markieren zu können,
werden die Anzeigekörper von durchsichtigen Leisten, auf denen dann die Symbole
des Nachbildes aufgetragen sind, überdeckt und sind dann im Ruhezustand von der
Frontseite aus nicht sichtbar.
-
Nach der Erfindung kann also das gesamte Nachbild; d. h. die Leitungszüge
sowie z. B. die Symbole für die Anzeige von Schalterstellungen, mittels Anzeigekörper
dargestellt werden. Die Anzeigekörper werden dann nach Abb. 4 oder 9 anzuordnen
sein. Es besteht
aber auch die Möglichkeit, wie es aus den Abb.
a, 3, 5 bis 8 hervorgeht, auf den auf der aus Blech, Marmor o. dgl. bestehenden
Schaltbildwand befindlichen Leisten auf Schienen oder flachen Hohlleisten, die aus
Glas, Kunstharz o. dgl. bestehen können, beispielsweise von innen einen von der
Frontseite her sichtbaren Streifen L mit Farbe, Papier oder ähnlichem als Nachbild
des Leitungszuges-.aufzutragen und in gewissen Abständen durch die Anzeigekörper
nur die Schalterstellungen anzuzeigen. Die Richtung des Schwingens. der Anzeigekörper
wird auch hierbei den verschiedenen Schalterstellungen entsprechend zugeordnet.
Für die Anzeige eines Schalt- bzw. Betriebszustandes werden mit Vorteil die Anzeigekörper
in Abständen angeordnet (s. Abb. 2, 3 und 6) und lassen so im Schwingungszustand
das Nachbild mit Querstrichen versehen erscheinen, die durch Erregung der Schwingsysteme
mit Wechselstrom erzeugt werden.
-
Für die Anzeige von Spannungszuständen oder die Darstellung von Schalterstellungen
oder andere beliebige Anzeigen= wird gemäß der Erfindung die Anordnung der Anzeigekörper
zweckmäßig je nach den jeweiligen Bedürfnissen in verschiedener Weise vorgenommen.
Es wird beispielsweise das Nachbild des Leitungszuges als Strich auf den die Anzeigekörper
verdeckenden Leisten aufgetragen, und zwar so, däß die Zunge im Ruhezustand dahinter
von vorn nicht sichbar angeordnet ist (s.Abb.2). Soll nun eine Anzeige stattfinden,
so wird durch die einen Schaltzustand anzeigende Zunge durch Vibration ein Strich
erzeugt, der von vorn als Querstrich im Nachbild des Leitungszuges sichtbar wird
(s. Abb. 3). Ist der Leitungszug auf den das Nachbild der Leitungen darstellenden
Leisten mit Lücken für die Anzeigeorgane der Schalterstellungen aufgetragen, so
wird der in Ruhe befindliche Anzeigekörper als Punkt in .der Unterbrechung und der
in schwingender Bewegung sich befindliche Anzeigekörper als - Verbindungsstück in
der Lücke des Nachbildes des Leitungszuges erscheinen (Abb.5 und 6). Bei der letzten
Darstellung gewinnt der Beobachter denaEindruck eines geschlossenen Leitungszuges,
da die Lücken durch die schwingenden Körper ausgefüllt erscheinen. Sollen besondere
Anzeigen oder mehr als eine gleichzeitig oder nacheinander an dem gleichen- Stück
der Nachbildung erfolgen, so können, diese durch beliebige Quermarkierungen dargestellt
werden .(s. insbesondere Abb. 6). Das Nachbild wird ganz zum lebenden Bild, wenn
die Anzeige aller Betriebszustände im gesamten Nachbild durch in Schwingungen versetzte
Anzeigekörper erfolgt. Die Anzeigekörper können beispielsweise in Richtung des Nachbildes
des Leitungszuges schwingend in Abständen angeordnet sein und lassen dann im Schwingungszustand
das Nachbild als fortlaufenden Strich erscheinen (vgl. Abb.9). Bei dieser vorzugsweise
für die Darstellung der Leitungszüge geeigneten punktweisen Darstellung werden die
Anzeigekörper für die darzustellenden Schalter oder anderen Organe meist in anderer
Richtung schwingend oder mehrere nebeneinander oder breitere in gleicher Richtung
schwingend angeordnet.
-
Eine andere Anordnung ergibt sich daraus, daß die Anzeigekörp.er nebeneinander
angeordnet, im Nachbild vorzugsweise den Leitungszug darstellend, in Ruhestellung
als dünner Strich erscheinen und in Bewegung einen entsprechend der Amplitude breiten
Strich darstellen. Es schwingen also auch hier nicht nur die die Schalterstellungen
anzeigenden Organe, sondern auch die die Leitungszüge. darstellenden. Die Anordnung
wird hierbei so getroffen, daß für die Markierung eines Striches, z. B. Leitungszuges,
mehrere miteinander durch Verbindungsstück gekuppelte Zungen oder eine breite Zunge
Verwendung finden. Der erforderlichen Anzeige entsprechend., können bei dieser Anordnung
beliebige Zungen entsprechend der gewünschten Kombination zusammengeschaltet werden
und : so j e nach Bedarf zum Schwingen gebracht werden.
-
Um einen Übergangszustand in der Spannungshöhe oder bei den Schalterstellungen
anzuzeigen, ist es bei den bekannten Leuchtschaltbildern allgemein üblich, sich
hierfür des Flackerlichtes zu bedienen. Nach der Erfindung wird auch dieser Anzeigemöglichkeit
Rechnung getragen dadurch, daß durch impulsmäßiges Einschalten des Wechselstromes
oder durch zusätzliche Frequenzen ein jeweils gewünschter Flackerzustand erzielt
wird. Es braucht bei der Herstellung der Resonanzorgane keine teure Präzisionsarbeit
geleistet zu werden, da die Abstimmung der Zungen auf Frequenzbereiche, z. B. 49,5
bis 50,5 erfolgt.
-
Bei der Beschickung der Magnetsysteme mit Gleichstrom ergibt sich
der Vorteil einer weiteren Anzeigemöglichkeit dadurch, daß die Anzeigekörper in
einer oder in beiden Richtungen für je nach dem Betriebszustand erforderliche Zeiten
um wählbare Beträge ausgelenkt werden. Das würde bei einer Anordnung nach Abb. z
ein Aussehen entsprechend Abb. 7 ergeben oder, falls kleine Lücken im aufgetragenen
Leitungszug in der Höhe des Anzeigekörpers vorgesehen werden, ein Aussehen entsprechend
Abb. B.
-
Eine andere Möglichkeit der Darstellung des Energieflusses,ergibt
sich dadurch, daß
die einzelnen Zungen zeitlich aufeinanderfolgend
zum Schwingen gebracht werden, so daß der Eindruck einer fortschreitenden Fließbewegung
entsteht. Dies könnte beispielsweise dadurch geschehen, daß die Spulen aller Nachbildungsorgane
mittels an sich bekannter, geradlinig bewegter oder umlaufender Kontakteinrichtungen
nacheinander jeweils für eine kurze Zeit an Spannung gelegt werden. Dabei schwingt
natürlich nur Sie Zunge, die augenblicklich erregt ist; in diesem Falle ist ein
vorzugsweise für alle Nachbildungsorgane gemeinsamer Unterbrecher vorzusehen.