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Maschine zur Herstellung von Hohlbehälterkörpern aus Papier o. dgl.
Die Erfindung betrifft eine Maschine zur Herstellung von Hohlbehälterkörpern aus
Papier, Karton o. dgl., mit der die Arbeitsstücke um einen Dorn herumgelegt und
dann an den überlappenden Längskanten verklebt werden. Die Erfindung bezweckt eine
Verbesserung der das Übereinanderlegen der Längskanten der Arbeitsstücke bewirkenden
Vorrichtung, damit sich diese Längskanten vollkommen glatt und richtig überlappen,
bevor ihr Festkleben stattfindet.
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Die bisher bekannten, bei Maschinen zur Herstellung von Hohlbehältern
verwendeten Vorrichtungen zum Übereinanderlegen der Längskanten der Arbeitsstücke
besaßen den Nachteil, daß sie in ihrem Aufbau sehr umständlich waren, daß sie auf
einer sehr großen Anzahl von Einzeleinrichtungen zusammengesetzt waren und daß sie
nicht ein unbedingt richtiges übereinanderlegen der Längskanten gewährleisten konnten.
Dies ist bei den bekannten Einrichtungen hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß
der Maschinenteil, der die eine Kante des Arbeitsstücks unter die andere schiebt,
nicht unmittelbar mit dem das Arbeitsstück um den Wickeldorn legenden Formstück
verbunden ist und ebensoweni.g nicht unmittelbar mit diesem zusammenarbeitet, sondern
erst durch besondere Schalt-und Antriebsvorrichtungen in Tätigkeit gesetzt werden
maß. Es kann dadurch leicht vorkommen, .daß dieser Schubteil eine Lagenveränderung
des Arbeitsstückes hervorruft, die zur Bildung glatter und unbedingt richtiger Längsnähte
vermieden werden muß. In den Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführungsform
der Vorrichtung in Verbindung mit einer schematisch dargestellten Herstellungsmaschine
für den Hohlkörper veranschaulicht. Abb. z zeigt die Maschine im Aufriß teilweise
im Schnitt. Die Abb. 2, 3, 4, 5 zeigen schaubildlich die zum Unterschieben der einen
Längskante unter die andere Längskante dienende Einrichtung in ihren Einzelheiten.
Abb. 6 ,ist ein Ouerschnitt durch den Dorn, nachdem das Arbeitsstück um denselben
herumgelegt ist und bevor der Klebstreifen aufgeklebt wurde. Abb. 7 zeigt schaubildlich
den Wickeldorn mit den Einrichtungen, die zum Andrücken des Arbeitsstücks und des
Klebstreifens dienen, während Abb. 8 eine Endansicht, teilweise im Schnitt, der
in Abb. 7 gezeigten Teile darstellt. Abb. g zeigt einen Schnitt durch den Dorn mit
umgelegtem Arbeitsstück bevor die Vorrichtung in Tätigkeit ist, .durch die die eine
Längskante des Arbeitsstücks unter die andere geschoben wird. Abb. ro zeigt die
in Abb. B. dargestellten Arbeitsteile in einer anderen Stellung. Abb. I I zeigt
einen Teil eines Dorns nach dem Aufdrücken des Klebstreifens auf die durch die Längskanten
gebildete Naht, während Abb. r2 ,die in Abb. 7 dargestellten Arbeitsteile von links
aus gesehen darstellt.
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Die auf dem Fundament B aufgebaute Maschine wird von der Hauptantriebswelle
S angetrieben, die in den Ständern 1g des Tisches 2o gelagert ist. Das aus Papier
bestehende Arbeitsstück 22, aus dem der Körper des Hohlbehälters geformt wird, wird
von
einem Stapel dem Tisch 23 zugeführt, der mit einem Anschlag
24 für eine Längskante des Arbeitsstücks ausgestattet ist. Der Tisch 23 besitzt
eine mittlere Öffnung, wird von den Ständern 25, 26 (Abb. 12) getragen und liegt
unter dem Dorn 27, der eine kegelstumpfförmige Gestalt besitzt. Die Arbeitsstücke
22 werden dem Tisch 23 durch Saugnäpfe 28 an den Rohren 29 zugeführt, die mit einer
nicht dargestellten Sauganlage verbunden und an dem Schlitten 3o angebracht sind.
Dieser Schlitten wird durch Rollen 31 in Kurvenschlitzen 32 von parallel zueinander
angeordneten Platten geführt. Diese Platten sind an Trägern 33 befestigt, die an
den Ständern 34 des Tisches 2o montiert sind. Der Schlitten 30 erhält durch den
Arm 35 eine hin und her gehende Bewegung. Der Arm 35 ist bei 36 an dem Fundament
B aasgelenkt und ragt durch einen Schlitz -des Tisches 2o hindurch. Der Schwingarm
35 erhält seine Bewegung durch die Stange 41, die an einen Hebelarm 38 aasgelenkt
ist. An dem Gelenkpunkt ist eine Rolle 37 angebracht, die in der Kurvennut 4o der
auf der Welle Sa sitzenden Scheibe D geführt wird. Bei der hin und her gehenden
Bewegung des Schlittens 30 treten die Rohre 29 durch Löcher 42 in der Anschlagplatte
24 des Tisches 23 und durch Ausschnitte 43 in den Dorn 27. Diese Ausschnitte verlaufen
quer zur Längsrichtung des Dorns (Abb. 7). Wenn die Rollen 31 bei der Vorwärtsbewegung
des Schlittens sich in den Schlitzen 32 dem Vorderende nähern, werden sie durch
den schräg liegenden Teil 32a der Schlitze angehoben, wodurch auch die Saugnäpfe
28 so gehoben werden, daß sie auf das obersteArbeitsstück des Stapels treten können.
Durch den am Ende der Schlitze 32 vorgesehenen schrägen Schlitztell32b kommen die
Saugnäpfe 28 auf das oberste Arbeitsstück zu liegen und-saugen dieses fest. Bei
der Rückkehrbewegung des Schlittens werden die Saugnäpfe 28 zunächst durch die Einwirkung
der Schlitzteile 32b angehoben und dann durch die Schlitzteile 32a in die richtige
Höhenlage gebracht, so daß sie bei der weiteren Rückbewegung des Schlittens auf
den Tisch 23 zu liegen kommen. Das Arbeitsstück wird bei der weiteren Rückbewegung
des Schlittens durch den Anschlag 24 von den Saugnäpfen 28 abgestreift, und -dann
bewegen sieh die Saugnäpfe noch so weit zurück, daß sie außerhalb des Anschlags
24 liegen (Abb. 1).
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Nachdem das Arbeitsstück auf demTisch 23 abgelegt wurde und während
der weiteren Rückkehrbewegung der Rohre 29 wird der Kolben 44 durch das mittlere
Loch des Tisches 23 in .die Höhe bewegt, wodurch ein nachgiebiges Kissen 45 ,gegen
die Unterfläche des Arbeitsstücks 2z ,gedrückt wird. Die Aufwärtsbewegung des Kolbens
44 hat zur Folge, daß das Arbeitsstück von dem Tisch 23 abgehoben: und gegen den
Dorn 27 gedrückt wird. Das Umwickeln des Dorns wird unter Vermittlung eines Führungsstangenpaars
46 bewirkt. Diese Stangen sind zu beiden Seiten des Kolbens 44 angeordnet und endigen
oben unterhalb des Oberendes des Kolbens qq.. Die Oberenden der Stangen 46 sind
an einem Querkopf 47 durch Stifte 48 angebracht. Der Kolben 44 kann sich durch den
Kopf 47 hindurchbewegen. Die Stangen 46 werden durch eine Führung 49 des Tisches
2o geführt. Am Querkopf 47 sind Augen 5o angebracht, an denen Arme 51 aasgelenkt
sind. Die Arme 51 werden gegeneinander durch eine Feder 52 gezogen, wodurch sich
an den Armen angebrachte Rollen 53 gegen die Seitenflächen des Kolbens 44 legen.
Die Arme 51 tragen Formstücke 54, 55,,die der Rundung des Dorns 27 angepaßt sind.
Bei der Aufwärtsbewegung der Arme 51 durch die Führungsstangen 46 greifen die Formstücke
54, 55 unter das Arbeitsstück 22, und zwar zu beiden Seiten des Dorns 27, so daß
bei der weiteren-Aufwärtsbewegung der Stangen 46 die Formstücke 54, 55 das Arbeitsstück
fest um den Dorn 27 legen. Bei -dieser Aufwärtsbewegung gleiten die Rollen 53 auf
den abgeschrägten Seitenflächen des Kolbens 44, und somit wird unter Vermittlung
des durch die Feder 52 ausgeübten Zuges das Arbeitsstück fest auf den Dornumfang
gedrückt.
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Das Arbeitsstück 22 besitzt eine solche Breite, daß die eine Kante
über die andere Kante beim Umlegen um den Dorn 27 greifen kann. Um das Übereinandergreifen
der Längskanten des Arbeitsstücks zu ermöglichen, ist das Formstück 54 mit Vorrichtungen
ausgestattet, durch .die die eine Kante des Arbeitsstücks unter die andere Kante
untergeschoben wird. Diese zum Unterschieben dienende Vorrichtung ist so angeordnet,
daß sie an einer Stelle des Arbeitsstückes angreift, die zwischen der Kante des
Arbeitsstücks und der Vorderkante des Formstücks 54 liegt (Abb. 9). Die Vorrichtung
zum Unterschieben der einen Längskante besteht aus einer Schiene 57 mit gerader
Vorderkante und mit nach hinten ragenden Lappen 58, die rund gebogen sind (Abb.
3 und 7). In Schlitze 59 der Lappen 58 greifen Führungsstücke 6o von Blöcken 61
ein, die durch Schrauben 62 an .dem Formstück 54 angebracht sind. Die Schlitze 59
sind so lang, daß sich die Schiene 57 auf den Führungsstücken 6o verstellen läßt.
Die Schiene 57 liegt in einem Kreisbogen, der den Mantelkreis des Dorns 27 schneidet
(Abb. 9). Diese Lage der Schiene 57 wird dadurch erreicht, daß die Oberflächen der
Blöcke 61 unter einem größeren Kreisbogen verlaufen
als der Kreisbogen
des Formstücks 54. Dadurch erhalten die Blöcke 61 eine Keilform und laufen nach
der Kante des Formstücks 54 spitz zu. Die Schiene 57 wird auf den Führungen 61 durch
Deckel 63 gehalten (Abb. 5), die eine Verstellung der Schiene zulassen. Die Befestigung
der Deckel 63 auf den Blöcken 61 muß eine derartige sein, daß sich die Schiene 57
verschieben läßt. Die gerade Kante der Schiene 57 ragt für gewöhnlich durch Einwirkung
von Federn 64 über die Kante des Formstücks 54 .hinaus. Die Federn 64 sind an den
Aufbiegungen 65 der Lappen 58 und an Augen 66 der Deckel 63 angehängt, so daß die
Schiene 57 die Längskante des Arbeitsstücks federnd unter dieandere Längskante des
Arbeitsstücks schiebt (Abb. 6).
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Der Kolben 44 wird unter Vermittlung des Hebels 67 auf- und abwärts
bewegt. Dieser Hebel ist an dem am Tisch 2o angebrachten Arm 68 schwingbar gelagert
und steht mit dem Kolben 44 durch ein Verbindungsglied 69 in Verbindung, das mit
seinem Gabelende den Kolben 44 umgreift und mit diesem unterhalb der Führungsstange
46 gelenkig verbunden ist. Durch ein Zwischenglied 70 steht das Verbindungsglied
69 mit dem Kolben 44 in Verbindung, wie aus Abb. i hervorgeht. Das Verbindungsglied
69 ist bei 71 schwingbar in einer Kappe des Hebels 67 gelagert und läßt sich in
einem Winkel zu dem Hebel 67 vermittels der Schrauben 72 verstellen, um die Hubgröße
des Kolbens 44 verändern zu können. Die Schrauben 72 sind in die Kappe des Hebels
rechts und links von dem Gelenkzapfen 71 eingeschraubt. Der Hebel 67 erhält seine
Schwingung durch eine in die Nut 74 der Scheibe .E der Wellg Sa eingreifende Rolle
73. Die Führungsstangen 46 erhalten ihre Auf- und Abwärtsbewegung durch den Hebel
75, der auch an dem Arm 68 oberhalb des Hebels 67 schwingbar gelagert ist. Die Stangen
46 sind mit dem Hebel 75 durch Verbindungsglied 76 ,verbunden, das sich zum Hebel
75 unter einem Winkel einstellen läßt. Zu diesem Zweck ist das an den Führungsstangen
46 angelenkte Verbindungsglied 76 bei 77 schwingbar in einer Kappe des Hebels i
5 gelagert. Die Größe der Winkelstellung des Verbindungsgliedes 76 zum Hebel. 75
wird durch Stellschrauben 78 geregelt. Der Hebel 75
erhält seine Schwingung
durch eine in der Scheibe E angebrachte Kurvennut 8o, in die die Rolle 79
eingreift.
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Die übereinanderlappenden Längskanten des Arbeitsstücks 22 werden
durch einen Klebstreifen 81 fest miteinander verbunden, der von dem Streifen W (Abb.
7) abgeschnitten wird. Die abgeschnittenen Streifen 81 entsprechen der Länge des
Arbeitsstücks 22 und können durch Messer 82 von dem Band W abgetrennt werden. Dieses
Messer ist an dem Andrückknopf 84 angebracht, der bei 85 in den Ständern 34 schwingbar
gelagert ist. Die Schwingbewegung des Andrückknopfes 84 erfolgt unter Vermittlung
einer Rolle 86, die einstellbar an diesem Kopf angebracht ist und in eine Kurvennut
einer Scheibe 87 der Welle S ragt. Das Messer 82 tritt bei der Abwärtsschwingung
des Andrückknopfes zuerst in Tätigkeit, und dann erst wird die Drückleiste 83 des
Andrückknopfes 84 den Klebstreifen 8i auf die sich überlappenden Längskanten des
Hohlbehälters drücken. Die Drückleiste 83 verläuft parallel zu der Schrägung des
kegelstumpfförmigen Dorns 27.
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Um die Einführung des Streifens W zwischen Dorn und Andrüclckopf zu
ermöglichen, wird die Schiene 57 von der Längskante des Arbeitsstücks weggezogen,
solange die Formstücke 54,. 55 das Umlegen des Arbeitsstücks um den Dorn durchführen.
Dieses Zurückziehen der Leiste erfolgt durch Anschläge 88, in deren Schlitze 89
Stellschrauben 9o eingeschraubt sind. Die Anschläge 88 sind ihrerseits in Führungen
9i am Andrückkopf 84 verstellbar (Abb. 7, 8, 12). Die Anschläge 88 stoßen beim Niedergang
des Vorderendes des Andrückkopfes 84 gegen Gleitflächen von Ansätzen 92, die an
den Lappen 58 der Schiene 57 befestigt sind. Bei der Abwärtsbewegung des Andrückkopfes
84 gleiten die Anschläge 88 auf den Gleitflächen der Ansätze 92, und dadurch wird,die
Schiene 57 zurückgeschoben. Ist der Andrückkopf in die Stellung Abb. io gelangt,
so wird durch die Andrückleiste 83 der abgeschnittene Klebstreifen 81 festgedrückt.
In dieser Stellung liegen die Anschläge 88 an einer senkrechten Kante der Ansätze
92, so daß die Schiene 57 in der zurückgezogenen Stellung gehalten wird. Sobald
der Andrückkopf 84 sich von dem Dorn 27 abhebt, ziehen die Federn 64 die Schiene
57 wieder nach vorn. Während des Befestigens des Klebstreifens 8i und während der
Bewegung des Andrückkopfes 84 von dem Dorn 27 weg werden der Kolben 44 und die Führungsstange
46 wieder in die Stellung Abb. i gesenkt, um dann die Einführung eines neuen Arbeitsstücks
22 zu ermöglichen. Während der Bewegung des Andrückkopfes 84, des Kolbens 44 und
der Führungsstangen 46 von dem Dorn weg wird der fertiggestellte Hohlkörper von
dem Dorn 27 abgestoßen.
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Es sei noch erwähnt, daß die Welle Sa von der Hauptantriebswelle S
durch das Getriebe 141 bis 144 angetrieben wird.