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Winkelprisma Die- Erfindung betrifft ein Winkelprisma mit einem oder
mehreren Prismen, z. B. Pentagonalprismen, das zweckmäßig dazu bestimmt ist, in
bekannter Weise auf einem Träger, z; B. auf einem Lotstab, gelagert zu werden.
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Der Hauptzweck von Winkelprismen ist das Aufsuchen des Fußpunktes,
in dem die Lotebene durch zwei Meßpunkte die Normale zu dieser Lotebene durch einen
dritten Geländepunkt schneidet. Der Fußpunkt ist bei der Verwendung von einfachen
Winkelprismen durch die Lage des Winkelprismas bestimmt, wenn das dem Beobachter
durch das Winkelprisma dargebotene Bild eines in einem jener beiden Meßpunkte aufgestellten
Meßstabes reit einem in jenem Geländepunkt aufgestellten Meßstab, der durch den
Beobachter über das Winkelprisma hinweg zu betrachten ist, in einer lotrechten Linie
liegend gesehen wird und gleichzeitig, den Weisungen eines in dem anderen jener
beiden Meßpunkte aufgestellten Meßgehilfen entsprechend, das Winkelprisma in der
Lotebene durch die beiden Meßpunkte liegt. Bei der Verwendung von Doppelwinkelprismen,
die diesen Meßgehilfen entbehrlich macht; muß auch noch das Bild eines in jenem
anderen Meßpunkt aufgestellten Meßs.tabes in jener lotrechten Linie liegend gesehen
werden.
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Die Winkelprismen der bekannten Art werden zur Lösung der ihnen übertragenen
Aufgaben ungeeignet; wenn die für die Aufstellung von Meßstäben benötigten 'Geländepunkte
in sehr verschiedener Höhe liegen. Um die Winkelprismen bei beliebigen Höhenunterschieden
zwischen den Geländepunkten verwenden zu können, werden ihnen gemäß der Erfindung
Spiegelsysteme zugeschaltet, die zu dem Zwecke, die Bilder der zu beobachtenden
Meßstäbe in der Höhenrichtung gegeneinander zu verstellen, kippbar so angeordnet
sind, daß ihre Kippachsen dem Hauptschnitt des Winkelprismas parallel sind. Für
das, einfache Winkelprisma reichen zwei solcher Spiegelsysteme aus, deren eines
der Strahleneintrittsfläche des Winkelprismas vorgeschaltet und deren anderes oberhalb
des Winkelprismas angeordnet ist. Ein Doppelwinkelprisma erfordert zweckmäßig noch
ein drittes Spiegelsystem, das der Strahleneintrittsfläche des zweiten Winkelprismas
vor--zuschalten ist.
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Werden zur Verstellung jedes einzelnen Meßstabbildes zwei Arnicische
Prismen verwendet, deren Spiegelflächen versilbert und miteinander verkittet sind,
so ergibt sich ein handlicher Aufbau der Zusatzspiegeleinrichtung mit gut geschützten
Spiegelflächen.
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Vorteilhaft werden sämtliche Spiegelsysteme auf einem gemeinsamen
Träger angeordnet, der mit dem Winkelprisma lösbä,r verbunden ist. Als bekannt wird
vorausgesetzt, Meßgeräten, z.: B. Fernrohren, Spiegelkörper vorzuschalten, um in
verschiedenen Richtungen einrichten zu können.
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Die Genauigkeit der Messung mittels eines gemäß der Erfindung ausgebildeten
Winkelprismas
- läßt sich dadurch erhöhen, daß dem Winkelprisma
ein Diopter zugeordnet wird, dessen Visierlinie in einer zu der Drehachse eines
der zuzuschaltenden Spiegelsysteme senkrechten Ebene liegt.
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In Abb. i und a der Zeichnung ist in einem Aufrißschnitt und in einer
Grundrißansicht eine Ausführungsform eines gemäß der Erfindung ausgebildeten Doppelwinkelprismas
dargestellt. Abb.3 veranschaulicht die für das Auffinden des Fußpunktes erforderliche
Lage des Doppelwinkelprismäs im Gelände zwischen drei Meßstäben A, B und C.
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Das Doppelwinkelprisma besteht aus zwei Pentagonalprismen a und
b, deren Träger c um eine zu den Hauptschnitten dieser Prismen senkrechte
Achse X-X gedreht werden kann. Auf dem Träger c sitzt ein Kör-. per d,: der mittels
zweier Zapfen dl und d2 in entsprechenden Bohrungen des Trägers c eingreift. Ein
nicht gezeichneter leicht lösbarer Verschluß sorgt dafür, daß der. Körper d auf
dem Träger c schnell festgestellt,. aber auch von dem Träger schnell entfernt werden
kann. An dem Körper rl sind drei Prismensysteme drehbar so gelagert, daß ihre Drehachsen
U-U, V -V und W-W den Hauptschnitten der Pentagonalprismen a und
b parallel sind. U-U und V- V sind- noch den einander parallelen Strahleneintrittsflächen
d und b@ der. Pentagonalprismen a und b parallel, während W-W zu diesen Flächen
senkrecht ist. jedes Prismensystem besteht aus zwei Amicischen Prismen 0 und e2
bzw. f? und f2 bzw. gx und g2, deren Spiegelflächen e° bzw. f ° bzw: g° versilbert
und miteinander verkittet sind. Die Drehachse jedes Prismensystems liegt in der
zugehörenden Kittfläche und ist zu dem zugehörenden Hauptschnitt senkrecht. Zum
Drehen jedes Prismensystems dienen zwei Rändelscheiben es bzw. fs bzw. g3. Das Prismensystem
e1, e2' liegt der Strahlenentrittsfläche d des Pentagonalprismas m und das Prismensystem
f1, f2 der Strahleneintrittsfläche hl des Pentagonalprismas b gegenüber. Das Prismensystem
g1, g2 liegt oberhalb des Doppelwinkelprismas. Mit h und i sind zwei
einander parallele Fäden. bezeichnet; die in zwei mit dem Körper d fest verbundenen
Rahmend' und d4 so gespannt sind,, daß sie in einer Ebene liegen, die die
Achse X-X enthält und zu den Drehachsen U-U und V -V
senkrecht ist. Diese
Fäden k und i bilden ein Diopter. Mit A', B' und C sind die dem Beobachter
durch das Prismensystem f1, f2 und das Pentagonalprisma b bzw. durch das Prismensystem
ei, e2 und das Pentagonalprisma a bzw. durch das Prismensystem g1, g2 dargebotenen
Bilder dreier Meßstäbe A, B
und C bezeichnet. Daß diese drei Bilder in ein
und derselben Lotrechten liegen, bedeutet, daß das Doppelwinkelprisma die für die
Auffindung jenes Fußpunktes D erforderliche, durch Abb. 3 veranschaulichte Lage
zu den drei Meßstäben A, B und C hat. Die Prismensysteme e1, e2; f1, f2 und
e, g2 sind in derjenigen Lage gezeichnet, die waagerechtem Ausblick ,entspricht,
d. h. es sind der Zeichnung Geländepunkte für die Meßstäbe zugrunde gelegt, die
keine Höhenunterschiede aufweisen. Liegen Höhenunterschiede vor, so sind die Prismensysteme
durch Drehen an den Rändelscheiben in eine solche Lage zu bringen, daß sich bei
richtiger Lage des Doppelwinkelprismas zu den drei Meßstäben die gleiche Lage der
Bilder der Meßstäbe ergibt, die in der Zeichnung dargestellt ist.