DE336520C - Optisches Prisma - Google Patents

Optisches Prisma

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DE336520C
DE336520C DE1919336520D DE336520DD DE336520C DE 336520 C DE336520 C DE 336520C DE 1919336520 D DE1919336520 D DE 1919336520D DE 336520D D DE336520D D DE 336520DD DE 336520 C DE336520 C DE 336520C
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    • G02OPTICS
    • G02BOPTICAL ELEMENTS, SYSTEMS OR APPARATUS
    • G02B5/00Optical elements other than lenses
    • G02B5/04Prisms

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Description

  • Optisches Prisma. Die vorliegende Erfindung gehört zu denjenigen optischen Mitteln; die als Prismen bezeichnet werden. Mit diesen hat der Erfindlungsgegenstand die allgemeine Eigenschaft aller bekannten optischen Prismen gemeinsam, Richtungsänderungen der in den durchsichtigen Werkstoff ein- und austretenden Lichtstrahlen mit Hilfe seiner für die Brechung oder Reflexion wirksamen ebenen Begrenzungsflächen herbeizuführen.
  • Die Größe dieser Richtungsänderung, die die Lichtstrahlen bei, ihrem Verlauf durch das Prisma erfahren, ist durch die Winkel gegeben, die die wirksamen ebenen Begrenzungsflächen miteinander bilden.
  • Für die meisten praktischen Anwendungsgebiete optischer Prismen genügen die einfachen Reflexions- und Brechungsgesetze, die die einzelnen Lichtstrahlen als geradlinig verlaufend voraussetzen, um den Strahlengang innerhalb eines optischen Systems spiegelnder oder brechen-dIker Flächen geometrisch: verfolgen zu können.
  • Die praktisch am häufigsten zur Anwendung gelangenden optischen Prismen ergeben sich, wenn die Beziehungen der Winkel, die die wirksamen ebenen Begrenzungsflächen miteinander bilden, möglichst einfacher Natur sind. Z. B. ergeben die einfachen Beziehungen, nach denen zwei Winkel zwischen drei wirksamen ebenen Begrenzungsflächen eines optischen Systems gleich sind, während ihre Summe gleich dem dritten Winkel ist- unser bekanntestes rechtwinkliges, dreiseitiges Prisma, dessen Begrenzungsflächen ferner zu einer Ebene senkrecht stehen.
  • Ein. zweites Beispiel wird noch angefügt; seine besonders einfachen Beziehungen ergeben nämlich ein optisches Prisma, - dessen Ablenkungseigenschaft die Aufgabe des vorliegenden Erfindungsgegenstandes ergeben hat. Wenn drei zu einer Ebene senkrecht stehende, wirksame Begrenzungsflächen eins optischen Prismas in der einfachen Beziehung stehen, _daß drei Winkel einander gleich sind, dann ergibt sich ein gleichseitiges Prisma mit folgender Ablenkungseigenschaft: Zwei um I2o° verschieden gerichtete Strahlenbündel, die in dieses gleichseitige optische System senkrecht zu zwei Begrenzungsflächen eintreten, werden nach einmaliger Reflexion an der der jeweiligen Eintrittsfläche gegenüberliegenden Begrenzungsfläche in paralleler Richtung an der dritten Begrenzungsfläche des Prismas austreten. Dieses Prisma ist mit dem gekennzeichneten Strahlenverlauf in Fig. r dargestellt.
  • Damit ist der praktisch bekannte Teil eines einfachen optischen Prismas beschrieben, das zwei verschiedene Ablenkungseigenschaften. bei parallel- austretenden Strahlenbündeln hat.
  • Daß dieses Prisma nach dieser Eigenschaft hin nicht zum Zweck der Messung, etwa zum Abstecken der Winkel von z2o°, praktisch verwertet werden- kann, liegt einmal daran, daß diese geodätische Aufgabe in der Regel nur für gerade Unterteile von 36o° oder deren Vielfaches in Frage kommt (z. B. 9o°, 1800, 27o0, 36o°), nicht zuletzt aber daran, daß diese zweifache Ablenkungseigenschaft des Prismas in den notwendigen praktischen Grenzen nicht konstant ist; sie gilt nur unter den angeführten, in der Zeichnung zum Ausdruck kommenden Voraussetzungen, die wiederum praktisch nur durch ein besonderes optisches Zusatzsystem erfüllt werden können. Als solches wäre für die angeführte geodätische Verwertung des Prismas (Fig. i) z. B. ein mit ihm starr verbundenes Fernrohr erforderlich, dessen optische Achse senkrecht zu einer der Begrenzungsflächen des Prismas verläuft. Aber auch mit einem solchen Zusatzsystem wird die angeführte Aufgabe nur so lange richtig gelöst, als der durch diesen technischen Aufbau gegebene Zustand dieses Meßgeräts unverändert erhalten bleibt, eine Bedingung, deren Erfüllung in den Grenzen der sinnlichen Wahrnehmungsfähigkeit kleinster Richtungsunterschiede praktisch natürlich ganz aussichtslos ist. Innerhalb dieser Grenzen würde eine stetige »Berichtigung« der tatsächlich stetig eintretenden Lageänderungen zwischen Prisma und Fernrohr erforderlich sein, um die Eigenart dieses optischen Systems in den natürlichen Genauigkeitsgrenzen praktisch zu verwerten: zwei in verschiedenen Richtungen eintretende Strahlenbündel in eine gemeinsame parallele Austrittsrichtung zu vereinigen.
  • Das durch diesen technischen Aufbau gekennzeichnete Meßgerät ist empfindlich gegen alle Lageänderungen zwischen Prisma und Fernrohr. Die Ursachen dieser Empfindlichkeit machen seine praktische Verwertung für die gekennzeichnete Aufgabe unmöglich.
  • Um diesen Umstand zu beseitigen, sind andere Ausgleichsmittel einfacher und besser als fortgesetzte Berichtigungen. Sie ergeben sich leicht, erfordern aber eine prinzipielle Änderung des zu verwertenden optischen Prismensystem.s auf Grund folgender bekannter Überlegungen: Wird einem einfachen optischen Prisma mit ungerader Anzahl wirksamer ebener Reflexionsflächen eine weitere Reflexionsfläche hinzugefügt, während sie alle zu einer gemeinsamen Ebene senkrecht stehen, dann bleibt die Ablenkungseigenschaft bei Drehungen dieses Prismas um eine Parallele zur Schnittlinie zweier Begrenzungsflächen so lange konstant, als die Winkel, die die einzelnen, wirksamen Begrenzungsflächen miteinander bilden, konstant bleiben, m. a. W.: ein optisches Prisma mit einer Anzahl wirksamer Begrenzungsflächen, die zu einer gemeinsamen Ebene senkrecht stehen, ist bei einer geraden Anzahl von Reflexionen unempfindlich gegen Drehungen um eine Shnittlinie zweier Begrenzungsflächen oder' deren Parallele. (Die Schnitt-Linie zweier wirksamer Reflexionsflächen bezeichnet man auch mit »Spiegelachse«, die bei einer Reflexionsfläche diejenige Gerade bedeutet, die senkrecht zu dieser Reflexionsfläche liegt.) Prismen oder Spiegel, die zum Abstecken von festen Richtungen im Raume in der Geodäsie verwandt werden, haben daher alle eine gerade Anzahl von Reflexionen. Ihre bislang bekannten Vertreter versuchen nicht den scheinbaren Vorteil des Prismas nach Fig. i tatsächlich zu verwerten., mit dem gleichen System zwei verschiedene Richtungen im Raume festlegen zu können, sie verwenden ebensoviel Ablenkungssysteme, wie Richtungen mit ihnen festgelegt werden sollen, in der Regel sind es zwei, siehe z. B. die beiden gekreuzten Winkelspiegel (Fig.2) oder das Bauernfeindlsch'e Absteckprisma (Fig. 3), die zum Abstecken von zwei um i8o' verschiedenen Richtungen dienen. Im Gegensatz zu diesem optischen System wird mit dem vorliegenden Erfindungsgegenstand erreicht, mit einem optischen Prisma mindestens zwei verschiedene Ablenkungseigenschaften durch einen Meßvorgang auswerten zu können, was durch parallelen Austritt von mindestens zwei in verschiedenen Richtungen eintretenden Strahlenbündeln erreicht wird.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Fig. ¢ bis 12 dargestellt. Fig. q. kennzeichnet das neue optische Prisma mit einer handlichen Fassung, während die Fig. 5 bis 12 die verschiedenen Verwertungsarten der Erfindung im Grundriß darstellen.
  • Die Winkel, welche die vier wirksamen Begrenzungsflächen, deren Schnittlinien parallel liegen, bilden, sind durch folgende Beziehungen gegeben: -E- ß = v + (5 . . . . . . . . . 1) a.=ß -f- ö . . . . . . . . 2) v = s ........ 3). Die Pfeile in den einzelnen, Fig. 5 bis 12 lassen den verschiedenen Strahlenverlauf innerhalb dieses optischen Prismas erkennen. Die einfachen Reflexionsgesetze sind zur Erklärung des verschiedenen Strahlenverlaufs der Fig: 5 bis 12 hier zunächst vorangestellt: i. Die Richtung der innerhalb eines optischen Systems ebener Begrenzungsflächen verlaufenden Lichtstrahlen bildet mit der Spiegelachse des Systems beim Austritt den gleichen Winkel wie beim Eintritt.
  • 2: In einem optischen Prismensystem mit ebenen Begrenzungsflächen und ungerader Anzahl Reflexionen müssen die Ein- und Austrittsflächen symmetrisch zur Spiegelachse; die hier eine Senkrechte zur letzten wirksamen Reflexionsfläche ist, liegen, damit sich die farbenzerstreuenden Wirkungen der Brechungen an diesen Flächen gegenseitig aufheben. -3. In dem dem Reflexionsgesetz 2 entsprechenden System, das jedoch eine gerade Anzahl von Reflexionen besitzt, müssen Eir-und Austrittsflächen den gleichen Winkel einschließen, der durch die Gesamtablenkung des Systems im Hauptschnitt gegeben ist, damit sich die farbenzerstreuenden Wirkungen der Brechungen an diesen Flächen gegenseitig aufheben.
  • Nach diesen drei Gesetzen lassen sich die nachstehend beschriebenen Ablenkungseigenschaften des vorliegenden Prismas leicht erklären.
  • In Fig.5 kennzeichnen die verschiedenen Pfeilrichtungen zunächst den Strahlenverlauf aller die Begrenzungsflächen C und A in beliebiger Richtung passierenden Strahlenbündel, die keine Reflexion innerhalb des Prismas erfahren. Nach den angeführten Winkelbeziehungen des Prismas liegen die beiden hier allein wirksamen Begrenzungsflächen C und A parallel. Alle die Flächen C treffenden Lichtstrahlen erfahren nach dem Verlauf innerhalb des Systems einschließlich ihres Austrittes lediglich zwei Brechungen, dagegen keine Richtungsänderung, weil die brechenden Flächen parallel sind.
  • Die Fig. 6 zeigt die Verwertung des Prismas als einfaches dreiseitiges Prisma mit einer Reflexion- an der Fläche D. A und B sind die beiden Ein- und Austrittsflächen des Systems, die Spiegelachse ist die Senkrechte zur Fläche D. Die :ist allein abhängig von dem Winkel, den die Lichtstrahlen heim Eintritt mit der Spiegelachse bilden (nach Reflexionsgesetz i). Nach dem Reflexiongesetz 2 heben sich die Brechungen gegenseitig auf, da A und B symmetrisch zur Spiegelachse des Prismas liegen.
  • Die Fig. 7 kennzeichnet die prinzipiell gleiche Verwertung des Prismas wie in Fig. 6, nur daß die Reflexionsfläche B hier wirksam ist. Reflexionsgesetz i und 2 gelten auch hier.
  • Die Fig. 8 kennzeichnet den ersten Fall der Verwertung des Prismas mit einer geraden Anzahl, nämlich zwei Reflexionen an den Begrenzungsflächen A und: D. Die Spiegelachse des Systems ist hier die Schnittlinie dieser beiden Begrenzungsflächen. Die Ablenkungseigenschaft ist bei Drehungen dies Systems um die Spiegelachse oder um eine zu ihr parallele Achse eine Konstante = 2 ß, damit wird .das Prisma gegen derartige Lageänderungen unempfindlich. Die hier in Fig.8 veranschaulichte Verwertung entsprich'f dem Bauernfeindschen Prisma nach Fig.3, das aus zwei solcher Prismen nach Fi.g.8 zusammengesetzt ist, von denen aber jedes in Fig. 3 die Forma eines gleichschenklig rechtwitnkligen Prismas hat, die nach Fig.8 entsteht, wenn man diese Form noch um das punktiert gezeichnete Stück ergänzt.
  • Die Fig. 9 ist der zweite Fall der Verwertung des Prismas mit zwei Reflexionsflächen D und C. Die Spiegelachse des Systems ist wieder die Schnittlinie dieser beiden Flächen oder eine Parallele zu ihr. Weil a hier größer als 9o° ist, kommt für die Gesamtablenkung des Systems der Winkel -ß zur Geltung, die Gesamtablenkung beträgt -2 ß und ist im absoluten Betrag die gleiche wie bei der Verwertung des Prismas nach Fig. B. Das entgegengesetzte Vorzeigen besagt hier, daß gegenüber Fig. 8 die Ablenkungseigenschaft 2ß einen entgegengesetzten Richtungssinn hat, was ohne weiteres aus dem Vergleich des Strahlenverlaufs der Fig. 8 und 9 hervorgeht. Für die gegenseitige Aufhebung der farbenzerstreuenden Wirkungen der Brechungen an den Ein- und Austrittsflächen A und B gilt das Reflexionsgesetz 3, wie in Fig. B. Sie ist durch die hier geltende Beziehung y = 2 ß erfüllt.
  • Die Fig. 9 kennzeichnet noch einen bemerkenswerten Fall der Verwertung dies Prismas nach dem mit 911 gekennzeichneten Strahlenverlauf. Es kommen hier drei Reflexionen zur Geltung an den Flächen D, A und C. Die Spiegelachse des Systems ist hier eine beliebige Parallele zur Senkrechten auf D, denn die ablenkenden Wirkungen der Reflexionsflächen A und C heben sich gegenseitig auf, ihre Spi belachse liegt im Unendlichen. Mit Ausnahme der Drehungen um eine Senkrechte auf D ist das Prisma hier für alle Lageänderungen ,empfindlich. Die Brechungen bei A und B heben sich gegenseitig auf, . denn beide Begrenzungsflächen liegen symmetrisch zur Spiegelachse.
  • Die Fig. io veranschaulicht den dritten Fall der Verwertung d es Prismas mit zwei Reflexionsflächen A und D. Die Spiegelachse des Systems liegt, wie bei Fig. 8, als Schnittlinie von A und D im Scheitel des Winkels ß. Überhaupt gilt damit alles, was für @Fig. 8 gesagt wurde, auch für diese Verwertungsart des Prismas. Lediglich die Ein- und Austriftsflächen des Systems sind hier andere, nämlich die Flächen C und B, sie schließen I hier den Winkel ä ein. Für die gegenseitige Aufhebung der farbenzerstreuenden Wirkungen der Brechungen beim Ein- und Austritt gilt die Beziehung ö = 2 ß.
  • Bei dieser Verwertung des Erfindungsgegenstandes- ist ferner noch eine besondere Maßnahme erforderlich, die sich zur Lösung der Aufgabe als notwendig erweist: Die Fläche D muß, wie auch in Fig. 8, teilweise versilbert werden, um eine Totalreflexion der unter einem spitzen Winkel auftreffenden Lichtstrahlen zu gewährleisten. Das' gleiche ist auch für den Fall nach Fig. io an der Fläche A notwendig. Doch erfüllt das Prisma seine Aufgabe bereits mit Hilfe der Verwertung der Fälle nach Fig. 8 und g. Ein praktiscli sehr gebräuchliches Analogon des Prismas nach Fig. io ist der Winkelspiegel oder das Pentaprisma.
  • Die teilweise Versilberung der Reflexionsfläche A etwa bis zur halben Höhe des Prismas ergibt ferner noch den neuen Strahlenverlauf Jod mit einer Reflexion an der Fläche D. Die Spiegelachse ist eine Senkrechte zu dieser Fläche, und die Ablenkungseigenschaft des Systems wird gleich dem doppelten Winkel, den die eintretenden; Lichtstrahlen reit der Spiegelachse bilden. Das Reflexionsgesetz i und 2 gilt für diesen Fall.
  • Wird ferner noch die Fläche C ,etwa zur halben Höhe an geeigneter Stelle mit einem Spiegelbelag versehen, dann ergibt sich ein neuer Strahlenverlauf Job im Prisma mit vier Reflexionen an den Begrenzungsflächen B, C, A und D. hie Eintrittsfläche ist A. Inn Sinne des allgemeinen Reflexionsgesetzes hat dieses System jetzt zwei Spiegelachsen, eine als Schnittlinie -der Flächen B und C, die andere als Schnittlinie von A und D ; beide Spiegelachsen liegen parallel zueinander. Daraus folgt, daß die neue Ablenkungseigenschaft des Prismas mit vier Reflexionen bei Drehungen des Prismas um eine Parallele zu den beiden Spiegelachsen, wieder eine Konstante - 18o° 2 ß =- 2 ß ist. (Die beiden Flächen B und C schließen den Winkel d = 9o° ein. Ihre Ablenkungseigenschaft ist 2 8 = i8o°, d. h. das von rechts kommende Strahlenbündel Job erfährt, von der Brechti:ng an A abgesehen, die durch die gleiche beim Austritt an B aufgehoben wird!, durch d allein eine Richtungsänderung von - i8o°, ferner durch die Reflexionsflächen A und B eine weitere um den Betrag -f- 2 ß, so daß sich eine Gesamtablenkung des Systems nach Job von -i8o°+2ß=-2ß ergibt.) Für -die gegenseitige Aufhebung der farbenzerstreuenden Wirkungen der Brechungen an A und B beim Ein- und Austritt gilt wieder die Beziehung y = 2 ß.
  • Mit dem zusätzlichen Kunstgriff der teilweisen Versilberung der Fläche C ist hier die Aufgabe des Prirsmas in übersichtlicher Weise gelöst worden, indem d:ie beiden um i8o° verschieden gerichteten Strahlenbündel nach Fig. io und Job nach ihrem Verlauf innerhalb desselben Prismas mit einer geraden Anzahl von Reflexionen parallel austreten. Die Übersichtlichkeit der beiden zum Vergleich gelangenden Bilder zweier um 18o° verschieden gerichteter Objekte -ergibt sich daher, daß beide Bilder genau übereinander erscheinen, wenn sie die betreffende Richtung besitzen, die ausgewertet werden soll.
  • Es läßt sich leicht an Hand der Darstellung Fig. Job übersehen, daß, falls man von dem geschilderten Kunstgriff der teilweisen Versilberung eines geeigneten Teiles der Begrenzungsflächen einen weiteren Gebrauch macht, z. B. zunächst noch einmal an der Fläche A, dann C usw., man schließlich einen Strahlenverlauf innerhalb des Prismas erzielen kann, der bei entsprechender Größe des Prismas unendlich viele Ablenkungseigenschaften bei parallelem Austritt der Strahlenbündel hat, die sämtlich um das Vielfache eines rechten Winkels verschieden eintreten.
  • Die Fig. i i zeigt den Strahlenverlauf durch das System bei Verwendung ein "und derselben Ein- und Austrittsfläche D, die, wie früher beschrieben, zu diesem Zweck nicht vollständig versilbert wenden darf, was auch ohne Einschränkung der bisher geschilderten Verwendungsarten des Prismas möglich ist. Das Prisma kann hier als die Kombination zweier Doppelspiegel A und B sowie C und A aufgefaßt werden, deren Spiegelachsen paralbel liegen, als Schnittlinde der Begrenzungsflächen. Der Strahlenverlauf hat vier Reflexionen. Die Ablenkungseigenschaft des Systems beträgt i8o°; sie läßt sich aus der Figur leicht ersehen. Die Eigenschaften des Prismas sind hier prinzipiell die gleichen, die jeder der Doppelspiegel hat, als deren Kombination das Prisma au:fzufassem ist. Es ist unempfindlich g legen Lageänderungen, die durch Drehungen um eine senkrecht zur Reflexionsebene (Zeichenebene) gedachte Achse erfolgen. Einem Fernrohr gegenübergestellt, kann das Prisma nach Fig. i i als Autokollimationsprisma verwandt werden.
  • Die Fig.12 stellt schematisch, ohne den verschiedenen Strahlenverlauf im Prisma selbst durchzuführen, die nach den Verwend:ungsarten 9d, g, io, ioa, Job, 5 und 8 unter verschiedenen Richtungen (o°; go°, 18o°, 270° usw.) ein- und parallel austretenden Strahlenbündel dar. Der Aufgabe des Erfindungsgedankens entsprechen die Lösungen 5, 8, g, io und Job. Die parallel aus den Begrenzungsflächen A und: B tretenden Strahlen rühren bei diesen Verwertungsformen von Objektrichtungen her, die um o und ± go° von der Austrittsrichtung verschieden sind.
  • Ohne die Blickrichtung zu ändern, können allgemein mit dem einfachen Prisma Objekte in Richtung sämtlicher vier Quadranten des Umkreises gleichzeitig, zum Teil mit geringer Parallelverschiebung der Eintrittspupille des Auges übersehen werden. Als Meßinstrument zum Abstecken von- Winkelan sind die Fälle s, 8, 9, io und iob unmittelbar zu verwerten, weil sie der Aufgabe der Erfindung entsprechen, desgleichen der Fall. nach Fig. ii zur Autokollimation.
  • Alle in den Figuren gekennzeichneten Verwertungsformer der Erfindung ergeben noch eine weitere bemerkenswerte Eigenschaft des Erfindungsgegenstandes ; das optische Prisma nämlich umfaßt im Prinzip alle gebräuchlichen einfachen optischen Mittel zur Ablenkung der Lichtstrahlen mit ebenen Begrenzungsflächen, die in unseren modernen Beobachtungs- und Meßi:nstrumenten zur Verwendung gelangen. Der Strahlenverlauf aller dieser :einfachen gebräuchlichen Mittel läßt sich daher mit Hilfe dieser Erfindung leicht praktisch verfolgen. Aus diesem Grunde kommt auch die Verwendung des Prismas als Lehrmittel in Betracht. Mit zwei oder mehreren solcher Prismen lassen sich auch leicht diejenigen Bildwirkungen zeigen, die optische Systeme besitzen, deren Spiegelachsen nicht in derselben. Ebene liegen wie beim Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens in den Figuren.
  • Aus der Beschreibung des optischen Prismas ist zu erkennen, daß es schließlich über die seiner Erfindung ursprünglich zugrunde liegenden Idee hinausgeht, die aus der Aufgabestellung hervorgeht: Welches einfache optische System ergibt mit einem Minimum wirksamer ebener Begrenzungsflächen eine zur Messung praktisch verwertbare Ablenkungseigenschaft mindestens zweier in verschiedener Richtung in das System ein- und parallel austretender Strahlenbündel?

Claims (1)

  1. PATENT-AN sPRÜcHE: i. Optisches Prisma mit einer Anzahl von wirksamen ebenen Begrenzungsflächen, deren Schnittlinien parallel liegen, dadurch gekennzeichnet, dä.B von dem aus einem Stück herstellbaren Prisma mindestens zwei aus verschiedenen Richtungen in das Prisma eintretende Strahlenbündel nach einer im allgemeinen geraden Anzahl von Reflexionen oder Brechungen unter Verwertung von mindestens einer zur Erreichung von Totalreflexionen ganz oder zum Teil mit Spiegelbelag o. dgl. versehenen Begrenzungsfläche parallel austreten. a. Prisma nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen Ablenkungseigenschaften des Systems einen Winkelwert haben, der eine gerade Unterteilung von 36o° ist. 3. Prisma nach Anspruch i, bei dem lediglich durch; Größenänderung die Anzahl der unabhängig von der Zahl der ebenen Begrenzungsflächen auswertbaren Reflexionen erhöht oder verkleinert wird.
DE1919336520D 1919-04-20 1919-04-20 Optisches Prisma Expired DE336520C (de)

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